Ihr lest sorgfältig, was der Patient berichtet.
A: „Arbeits- oder Verdachtsdiagnosen“. Zunächst wird unsystematisch aufgelistet, welche Ursachen dafür grundsätzlich in Betracht kommen.
Das sind die Ursachen, die man als „Arbeits- oder Verdachtsdiagnosen“ bezeichnet. Im Verlauf der Untersuchung (siehe B) können sie sich erhärten oder sie können verworfen werden.
B: Untersuchung. Nun wird vorurteilsfrei untersucht nach der klassischen Methode (s.u.) und jeweils betont, worauf man bei der Untersuchung besonders achtet, damit bestimmte Verdachtsdiagnosen erhärtet oder verworfen werden können.
Vorgehen bei der Untersuchung:
Um eine Diagnose stellen zu können, geht man nach dem folgenden Schema vor:
• Anamnese (auf der Homepage finden Sie unter „Downloads“ einen von mir entworfenen Anamnesebogen, den Sie verwenden können)
• Körperliche Untersuchung (IPPAF):
o Inspektion (Anschauen)
o Palpation (Abtasten)
o Perkussion (Abklopfen)
o Auskultation (Abhören)
o Funktionsprüfung
wie z.B. Lungenfunktionsprüfung, Reflextestung, Glukosetoleranz-Test
• Labordiagnostik, wie z.B. Blut- und Urinuntersuchung
• Bildgebende Verfahren, wie z.B. Röntgen, Ultraschall, CT
Ausführlich lernt Ihr das im Lehrheft "Untersuchungstechniken". Das ist allerdings das letzte Heft, denn um richtig untersuchen zu können, muss man alle Organsysteme gelernt haben.
Hier bei den Diagnoserätseln sollt Ihr das Schema aber schon anwenden:
C: Festlegung der Therapie. Nachdem die Diagnose feststeht, wird die Therapie festgelegt.
Dabei sind die wichtigsten Überlegungen:
- Ist es ein Notfall, der ins Krankenhaus gehört?
- Besteht für die Erkrankung Behandlungsverbot? Dann muss der Patient an den Arzt verwiesen werden, der HP darf nicht begleitend behandeln.
- Es besteht zwar kein Behandlungsverbot, aber es müssen verschreibungspflichtige Medikamente eingesetzt werden, deshalb muss der Patient an den Arzt verwiesen werden, der HP darf begleitend behandeln.
- Der HP kann allein behandeln.
Im Idealfalle sieht der Ablauf eines Diagnoserätsels also folgendermaßen aus (Varianten sind möglich):
1. Diagnose stellen
2. Was ist in dem Fall zu tun? (An Behandlungsverbot denken, evtl. Krankhenhaus, Arzt - falls verschreibungspflichtige Mittel eingesetzt werden müssen.
3. Zusammenfassung. Hier soll der Rätselrater lernen, woran er in Zukunft bei diesem Symptom alles denken muss.
4. Fallbericht, wie es sich zugetragen hat. Nun hat er einen konkreten Fall vor Auge, wie so etwas im Praxisalltag ablaufen könnte.
LG Isolde