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Hallo,
es ist wahrscheinlich eine total blöde Frage, aber ich stelle sie trotzdem:
Warum kann ich den Blutdruck nicht mit einem automatischen Messgerät messen? Im Heft wird nur das manuell zu bedienende Messgerät empfohlen. Ist das automatische Gerät, was die meisten auch zu Hause besitzen, ungenauer?
Viele Grüße Jana
Patenkind von: Daniela Starke
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Hallo Jana,
das ist unglaublich, diese Frage wollte ich gerade auch im Forum stellen
Das würde mich nämlich auch interessieren.
(18.04.2012, 16:51)Jabu schrieb: Hallo,
es ist wahrscheinlich eine total blöde Frage, aber ich stelle sie trotzdem:
Warum kann ich den Blutdruck nicht mit einem automatischen Messgerät messen? Im Heft wird nur das manuell zu bedienende Messgerät empfohlen. Ist das automatische Gerät, was die meisten auch zu Hause besitzen, ungenauer?
Viele Grüße Jana
Viele Grüße
Randa
Patenkind von Christina
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Hallo,
also aus der Ausbildungszeit zur Arzthelferin weiß ich, dass die ziemlich ungenau sind, das gilt für die digitalen generell, aber am schlimmsten sind die, die am Handgelenk angelegt werden. Wir haben empfohlen 1 Mal im Jahr zu kommen und die Werte zu vergleichen oder wenn einem die Werte komisch vorkamen auch zwischendurch. Ich denke die digitalen, aber mit Manschette, sind noch ganz gut, von den Blutdruckmessgeräten für's Handgelenk rate ich jedenfalls ab.
LG Manuela
manuelle messung ist evtl genauer,
viel wichtiger aber: so hast du gleich den überblick übern puls
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Das ist wohl wahr die manuelle Messung ist viel genauer,anders wäre sie in vielen Kliniken schon ersetzt worden!
Herzliche Grüße:
Werner
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Ihr Lieben,
ich bin mal wieder völlig anderer Meinung - ich werde mich spätestens am Wochenende hinsetzen und Euch mal meine Erfahrungen schildern, heute schaff ich das nicht. Ich mach mir aber eine Notiz, damit ich dran denke!
Herzliche Grüße
Caia
Vos qui transitis...
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Oh, das ist lieb, Caja
Bin gespannt, was rauskommt bei dem Test.
Viele Grüße Jana
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Also ich würde auch nicht sagen, dass die manuelle Messung genauer sein muss.
Es gibt inzwischen sehr gute Alternativen.
Wir gleichen öfter Geräte ab und da steht eine Methode der anderen in nichts nach.
Vorteil der manuellen Messung ist, dass sie schneller geht und dass man Unterschiede in der Pulsstärke und evtl. Arrhythmien hören kann, die man manchmal bei der Pulsmessung gar nicht so direkt warnimmt.
Ist zumindest meine Erfahrung in vielen Jahren Messerei mit ganz unterschiedlichen Geräten.
LG
Antje
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Hallo,
ich möchte mir in den nächsten Tagen gerne ein Blutdruckmessgerät anschaffen. Ich warte erstmal auf die Antwort von Caja
Viele Grüße
Randa
Patenkind von Christina
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Falls ihr üben wollt für die Prüfung, die wollen da mit Sicherheit eine manuelle Messug sehen.
Das wird auch ein Grund sein, dass es im Heft steht.
LG
Antje
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So, dann will ich mal hier meine Gedanken dazu aufführen.
Generell unterscheidet man die manuelle und die elektrische Messung. Bei der elektrischen Messung wird noch zwischen Oberarm- und Handgelengksgeräten differenziert.
Der Blutdruck ist leider keine konstante Größe sondern unterliegt auch einem tageszeitlichen Wandel und individuelle starken Schwankungen, so daß man mit einer einzigen Messung natürlich keinen Hochdruck feststellen kann. Es sollte auch möglichst immer unter gleichen Bedingungen gemessen werden, also zum Beispiel nach einer gewissen Ruhezeit.
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile, so daß man individuell schauen muß, welche Messung für den jeweiligen Anwender geeignet ist.
Manuelle Messung:
Eignet sich gut für Menschen, die darin geübt und geschult sind. Aufwendiger in der Handhabung, allerdings fehleranfälliger, wenn jemand zum Beispiel nicht gut hören kann.
Wichtig ist hier, die Ablassrate von 2mmHg/s einzuhalten! Häufig wird die Luft aus der Manschette viel zu schnell abgelassen, so daß eigentlich jeder einen Druck von 130/85 bekommt!!!
Für die Selbstmessung in meinen Augen nur bedingt geeignet, für die Anwendung in einer (Arzt-)praxis jedoch gut, da das Personal entsprechen geschult werden kann und keine Batterien notwendig sind.
Messung am Oberarm mit einem elektischen Gerät:
Diese Messung ist die einfachste. Die Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und tragen teilweise auch die Siegel der deutschen Hochdruckliga, werden also für die häusliche Messung empfohlen.
Wichtig ist, die passende Manschette auszuwählen (soll gut passen, vgl. Skript). Außerdem verfügen viele moderne Geräte über einen Speicher, so daß man nicht aufwendig einen Blutdruckpaß führen muß.
Inzwischen gibt es auch Geräte, die bei Arrhythmie-Patienten geeignet sind!
Messung am Handgelenk:
Da hier die Gefäße deutlich englumiger sind, empfehle ich die Handgelenksmessung generell nicht. Die Aterien werden hier viel schneller unelastisch und die Messung wird ungenau. Desweiteren ist hier die Fehlerquelle des Zu-Hoch- oder Zu-Niedrig-Halten des Arms gegeben, viele Patienten schaffe es nicht, den Arm in der richtigen Position zu halten. Und obwohl es inzwischen Geräte gibt, die die richtige Höhe anzeigen, halte ich das für nicht geeignet.
Generell gilt:
Messung am gleichen Arm zweimal hintereinander kann man vergessen! Die Gefäße im Oberarm müssen sich erst wieder "entfalten", um erneut vernünftige Werte zu ergeben. Bitte eine Viertelstunde warten! (Allerdings kann dann der Wert auch schon um einiges abweichen, weil er ja individuellen Schwankungen unterliegt!)
Messungen rechts und links sind nicht vergleichbar! Bitte immer am gleichen Arm, bevorzugt links, messen!
Alle Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und müssen sich in zweijährigem Abstand einer messtechnischen Kontrolle unterziehen! Grade in Arztpraxen wird das aber oft nicht gemacht! (Wir als Apotheke bieten das alle zwei Jahre an, es kommt ein Prüftechniker und vergibt ein neues Prüfsiegel. Einfach mal nachfragen!)
Eine generelle Empfehlung für oder gegen ein Gerät kann man nicht aussprechen - es muß immer geschaut werden, wer damit messen soll. Für die häusliche Anwendung finde ich die elektrischen Geräte aber einfacher und sicherer. Abweichungen kommen immer vor, allerdings muß ich auch sagen, daß ich es ziemlich unerheblich finde, ob ein Blutdruck jetzt 145/85 oder 148/83 ist....
Herzliche Grüße
Caia
Vos qui transitis...
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag
das für den Selbstgebrauch der Patienten zu Hause elektrische Geräte sinnvoller sind als manuelle ist ja klar - und auch toll, das es diese Möglichkeit gibt - aber in der Frage ging es ja viel mehr darum, welches Gerät der HP in seiner Praxis anwendet.
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Vielen Dank liebe Caia für deinen tollen und ausführlichen Bericht
Ich habe es jetzt so verstanden:
Für den Hausgebrauch ist ein elektrisches Gerät, welches am Oberarm misst, zu empfehlen.
Geräte, die am Handgelenk messen, sind eher ungeeignet.
Manuelle Geräte werden eher in Praxen verwendet, also auch in einer HP-Praxis.
Die manuelle Messtechnik ist aber relevant für die mündliche Prüfung, oder?
Viele Grüße
Jana
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(21.04.2012, 10:42)Caia schrieb: Wichtig ist hier, die Ablassrate von 2mmHg/min einzuhalten!
Hallo Caia,
ist mit der Ablassrate die Geschwindigkeit gemeint?
LG
Antje
Die manuelle Messtechnik ist Prüfungsrelevant.
Ablassrate = Geschwindigkeit des Luft-ablassens beim RR messen
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Wird die Ablassgeschwindigkeit in Minute gemessen?
Das ist mir irgendwie nicht ganz klar.:fragend
Ich kenne in dem Zusammenhang nur mmHg/s.
Deshalb auch meine Frage.
LG
Antje
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(21.04.2012, 13:04)Antje schrieb: Wird die Ablassgeschwindigkeit in Minute gemessen?
Das ist mir irgendwie nicht ganz klar.:fragend
Ich kenne in dem Zusammenhang nur mmHg/s.
Deshalb auch meine Frage.
LG
Antje
Hallo Antje, ja, pro Sekunde, ich verbesser es gleich. Danke fuers Finden!
Herzliche Grüße
Caia
Vos qui transitis...
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danke caia, für deinen ausführlichen Bericht.
Dann werde ich mir eine manuelles Blutdruckmessgerät kaufen. Aber wie ich verstanden habe, ist die Selbstmessung schwierig Müsste ich mir dann zusätzlich noch ein elektrisches Gerät kaufen.
Viele Grüße
Randa
Patenkind von Christina
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Hallo,
da diese Frage bestimmt noch öfter kommen wird: "Welches Blutdruckmessgerät soll ich mir kaufen?" möchte ich meien Erfahrungen mit meinem treuen Blutdruckbegleiter mit euch teilen.
Ich besitze das Omron RS3 Intelli IT.
Ich weiß, es gibt Stimmen, die sagen ein Handgelenk-Blutdruckmessgerät ist nicht so genau wie eines für den Oberarm, aber ich muss dem widersprechen. Das RS3 Intelli IT ist ein wirklich tolles Gerät. Ich habe die Messwerte mit denen von meinem Arzt verglichen und sie stimmen überein. Ich mag auch, dass das Gerät sehr leicht und portabel ist, da ich es so auch auf Reisen mitnehmen kann.
Ich hoffe mein kleiner Bericht hilft euch weiter!
Liebe Grüße
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(21.04.2012, 10:42)Caia schrieb: So, dann will ich mal hier meine Gedanken dazu aufführen.
Generell unterscheidet man die manuelle und die elektrische Messung. Bei der elektrischen Messung wird noch zwischen Oberarm- und Handgelengksgeräten differenziert.
Der Blutdruck ist leider keine konstante Größe sondern unterliegt auch einem tageszeitlichen Wandel und individuelle starken Schwankungen, so daß man mit einer einzigen Messung natürlich keinen Hochdruck feststellen kann. Es sollte auch möglichst immer unter gleichen Bedingungen gemessen werden, also zum Beispiel nach einer gewissen Ruhezeit.
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile, so daß man individuell schauen muß, welche Messung für den jeweiligen Anwender geeignet ist.
Manuelle Messung:
Eignet sich gut für Menschen, die darin geübt und geschult sind. Aufwendiger in der Handhabung, allerdings fehleranfälliger, wenn jemand zum Beispiel nicht gut hören kann.
Wichtig ist hier, die Ablassrate von 2mmHg/s einzuhalten! Häufig wird die Luft aus der Manschette viel zu schnell abgelassen, so daß eigentlich jeder einen Druck von 130/85 bekommt!!!
Für die Selbstmessung in meinen Augen nur bedingt geeignet, für die Anwendung in einer (Arzt-)praxis jedoch gut, da das Personal entsprechen geschult werden kann und keine Batterien notwendig sind.
Messung am Oberarm mit einem elektischen Gerät:
Diese Messung ist die einfachste. Die Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und tragen teilweise auch die Siegel der deutschen Hochdruckliga, werden also für die häusliche Messung empfohlen.
Wichtig ist, die passende Manschette auszuwählen (soll gut passen, vgl. Skript). Außerdem verfügen viele moderne Geräte über einen Speicher, so daß man nicht aufwendig einen Blutdruckpaß führen muß.
Inzwischen gibt es auch Geräte, die bei Arrhythmie-Patienten geeignet sind!
Messung am Handgelenk:
Da hier die Gefäße deutlich englumiger sind, empfehle ich die Handgelenksmessung generell nicht. Die Aterien werden hier viel schneller unelastisch und die Messung wird ungenau. Desweiteren ist hier die Fehlerquelle des Zu-Hoch- oder Zu-Niedrig-Halten des Arms gegeben, viele Patienten schaffe es nicht, den Arm in der richtigen Position zu halten. Und obwohl es inzwischen Geräte gibt, die die richtige Höhe anzeigen, halte ich das für nicht geeignet.
Generell gilt:
Messung am gleichen Arm zweimal hintereinander kann man vergessen! Die Gefäße im Oberarm müssen sich erst wieder "entfalten", um erneut vernünftige Werte zu ergeben. Bitte eine Viertelstunde warten! (Allerdings kann dann der Wert auch schon um einiges abweichen, weil er ja individuellen Schwankungen unterliegt!)
Messungen rechts und links sind nicht vergleichbar! Bitte immer am gleichen Arm, bevorzugt links, messen!
Alle Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und müssen sich in zweijährigem Abstand einer messtechnischen Kontrolle unterziehen! Grade in Arztpraxen wird das aber oft nicht gemacht! (Wir als Apotheke bieten das alle zwei Jahre an, es kommt ein Prüftechniker und vergibt ein neues Prüfsiegel. Einfach mal nachfragen!)
Eine generelle Empfehlung für oder gegen ein Gerät kann man nicht aussprechen - es muß immer geschaut werden, wer damit messen soll. Für die häusliche Anwendung finde ich die elektrischen Geräte aber einfacher und sicherer. Abweichungen kommen immer vor, allerdings muß ich auch sagen, daß ich es ziemlich unerheblich finde, ob ein Blutdruck jetzt 145/85 oder 148/83 ist....
Danke für den ausführlichen Bericht... also cih habe vor 30 Jahren gelernt nach der manuellen Methode zu messen.
Später wurde dann in einem Wohnheim ein elktrisches Gerät verwendet..
ich kann nur sagen, dass ich bei beiden Varianten keine immer richtigen Werte bekam.. jedes der genutzten Geräte reagierte sofort auf jede Bewegung, egal wie klein sie war..
Ich kann nur sagen, dass ich die manuelle Variante im beruflichen Kontext jedem automatischen Gerät vorziehen würde...
IM privaten Haushalt ist es schwer sich selbst manuell zu messen, da eignen sich die elektronischen aber die Nutzer müssen gut und genau eingewiesen sein, da aus Erfahrung hier viel falsch gemacht wird...
Ein Beispiel.. meine Schwiegermutter wunderte sich letztens über nie da gewesene Werte.. als ich sah wie sie die Manschette über den Pullover anlegte, wurde mir einiges klar..
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