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Ich hab gerade beim täglichen Stöbern von T-Online einen Artikel gefunden,
der das Interesse der FDP an die Gleichstellung der KK´s bzw. die neueste *Eingebung*
von Herrn Rösler dokumentiert.
Was sagt ihr denn zu diesem vielleicht zukünftigen Zahlmodell nach Wahl für ärtzliche Kosten?
Ich muss gestehen, so recht weiß ich nicht wie ich sowas finden soll.
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Also ich finde die Idee nicht schlecht und wäre auch eine der Ersten, die da mitmachen würden.
ABER NUR UNTER DEM ASPEKT:
Wie Herr Rösler auch schon aufführte, nur wer will. Das heißt, man kann auch weiterhin, wie im Moment üblich, über den Lohnabzug seine Beiträge zahlen.
Auch merkt Herr Rösler ja an, dass die Tarifwechsel flexibler sein müssen.
Ich sehe das man ganz praktisch an meinem Beispiel:
Ich gehe eigentlich nie zum Arzt, v erbrauche eigentlich noch nicht mal die Kosten, die ich jährlich in meine Kasse einzahle.
Also fahre ich günstiger, jetzt auf Vorkasse zu gehen.
Werde ich nun (Gott bewahre) ersthaft krank (z.B. Krebs, Herzkrankheiten usw.) müsste mir ja die Möglichkeit des Wechsels wieder offen stehen.
ABER:
Man müsste natürlich eine Regelung für alle Sozialleistungsempfänger finden. Diese können nunmal in keinster Weise in Vorkasse treten.
Ein weiterer Aspekt aus meiner Sicht:
Ich arbeite ja in einer Arztpraxis und bin dort u.a. für die Privatabrechnung zuständig. Daher weiß ich, dass auch die privat Versicherten oft erst zahlen, wenn sie die Kohle von der Kasse bekommen haben.
Also muss man ja nicht unbedingt in "Vor"-Kasse treten.
Ich kenne keinen Arzt, der nach 2 Wochen schon abmahnt.
So, bin auf die weitere Diskussion gespannt.
Liebe Grüße
Moni
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Franz von Sales
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Hm, ich bin privat versichert und zahle meine Arztrechnungen immer erstmal selbst. Ich habe ja auch noch einen Selbstbehalt. Aber bis jetzt bin ich da noch nicht mal über diesen gekommen.
Ich glaube, für mich würde sich nichts ändern.
Liebe Grüsse
Petra und die Furkids
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Erst habe ich mich gefragt ob ich mich an dieser Diskussion beteiligen soll,ist doch schon so viel darüber geschrieben und gesagt worden,dann habe ich mich doch entschlossen weil ich meine da werden viele "Leute-verdummdeuvelt".
Während meiner nun schon langen Berufstätigkeit habe ich beide Systeme kennen gelernt und kann behaupten das "Privatpatienten" von Ärzten bevorzugt behandelt werden und einen besseren Zugang zu Speziallisten und Fachärzten haben.
Das sie unbedingt in Vorkasse gehen glaube ich nicht, da sie oft ihre Arztliquidationen erst bezahlen wenn die P.K.V. überwiesen hat.
Der Selbstgehalt wird oft bei öffentlichen Arbeitgebern über die Beihilfe auch geregelt. Auch bin ich nicht alleine der Meinung das ein Privatpatient für die P.K.V. nur interessant ist solange er Jung, leistungsfähig ist und nicht Krank oder Schwanger werden kann oder wird.
Die Private will nur sehr kalkulierbare Risiken und grenzt heute schon chronisch Kranke, Alte, Risikogruppen und auch Rentner entweder durch die Beitragsbemessungsgrundlage, strenge Gesundheitsprüfungen oder unerschwingliche Beiträge aus.
Wieviele kleine Rentner oder besonders Beamtenpensionäre möchten gerne in die "Gesetzliche" wechseln wenn sie könnten.
Warum schreibe ich all das?Weil es höchst unsozial auch nach meiner Meinug gemeinschaftsschädlich ist, sich nur die Rosinen aus dem großen Kuchen des Gesundheitssystems herauszupicken und für die Risiken des Lebens die große Gemeinschaft zahlen zu lassen.
Wundert sich noch einer warum die Berufspolitiker fast ausnahmslos diesen Trend verfolgen,sind sie nicht alle in der komfortablen Situation Privat versichert zu sein,oder wenn sie gesetzlich versichert sind, aufgrund ihres Parteibuches ist die private Zusatzversicherung an Bord, die sie gleichstellt mit den privat Versicherten.
In diesem Sinne lässt sich vortrefflich über Andere entscheiden,weil es ja nicht sie selbst betrifft.
Herzliche Grüße:
Werner
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Werner, so gesehen hast Du natürlich Recht. Nur bin aufgrund meines Aufenthaltes in Portugal ein ganz anderes System gewöhnt und da zahlt jeder der kann, möglichst alles privat. Ansonsten kann es bei einer schweren Krankheit sein, dass er stirbt, bevor der Staat ihn operieren lässt. In Portugal warten Frauen mit Brustkrebs bis zu 2 Jahre!!!! auf eine OP, wenn sie es nicht privat bezahlen können.
Der Vater meines ehemaligen Lebensgefährten starb an Blasenkrebs, weil er so lange auf die OP warten musste.
Deshalb bin ich es mir gewöhnt, privat zu zahlen. Obwohl ich in Portugal auch eine private KK hatte und die war Klasse.
Wie gesagt, habe ich einen kleinen Selbstbehalt. Aber selbst da komme ich bis jetzt nicht ans Maximum.
Ich persönlich würde den Selbstbehalt anders regeln. Als ich noch in der Schweiz gelebt habe, war es so, dass man bei ambulanter Behandlung automatisch 10% selber zahlte. Das heisst, die KV hat einem einfach 90% der Rechnung ausgezahlt. Ob das heute noch so ist, weiss ich nicht.
Liebe Grüsse
Petra und die Furkids
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Unsere Familie war früher privat versichert und meine Eltern sind es heute noch.
Das mit der Vorkasse hat immer dazu gehört und wenn man genug Geld auf dem Konto hat ist das auch kein Problem.
Wenn nicht, könnte ich mir vorstellen, dass das nicht so toll ist.
LG
Antje
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Das ist doch nur ein durchlaufender Posten mit einem Mehraufwand von einer Überweisung und einer besseren Kontrolle was überhaupt abgerechnet wird. Die Arztrechnung hat Zahlungsziel und die Kassen zahlen in der Regel zügig. Wenn bestimmte Leistungen nicht übernommen werden, muß dies vorher geklärt werden und man kann dann immer noch selbst entscheiden. Wichtig ist doch, daß der Zugang zu Spezialisten erhalten bleibt und wir keine Zustände bekommen wie z.B. in England mit einer Wartezeit bis 6 Monate. Wenn Vorkasse da ein Weg ist, von mir aus.
Liebe Grüße Birgit
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Also ich bin seit Jahren privat krankenversichert und mir hat die Vorkasse schon mehrfach das Genick gebrochen.
Ich bin nur froh, dass mein Man seit gut 2 Jahren sozialversicherungspflichtig ist und somit sich und die Kinder in die GKV rübernehmen konnte.
Für 6 Personen in Vorkasse zu gehen sprengt schon bei einer einfachen Erkältung den finanziellen Rahmen.
Wenn man denn das Geld komplett (oder fast komplett) von der KK wiederbekommt, hat man ja noch Glück, aber wehe man ist beihilfeabhängig. Da dauert die Rückerstattung schon mal 12 Wochen!!!
Also ich würde nie freiwillig wieder in ein Vorkassenmodell wechseln.
LG Anja
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Also ich könnte das definitiv nicht! Wenn ich meine Arzt- und krankenhausrechnungen vorauszahlen müßte, könnte ich weder Arzt noch KH in Anspruch nehmen.
Heißt für mich, damit wird "sozialverträgliches Ableben" gefördert.
Und manchmal glaube ich, daß genau das so gewollt ist.
Ich muß jetzt schon für meine Medikamente, Krankenhauszuzahlungen, Physiotherapie etc Unmengen zuzahlen. Klar werd ich dann immer wieder befreit, wenn ich drüber liege, aber bis dahin fehlt mir dieses Geld einfach.
Wenn man gesund ist und außer Husten Schnupfen etc keinen Arzt braucht, mag das in Ordnung sein.
Aber für chronisch Kranke eben nicht.
Solange das freiwillig bleibt, okay. Nur ist zu befürchten, daß das erst mal so als Testlauf kommt und früher oder später dann zurn Regel wird.
Das macht mir Angst.
Liebe Grüße
Christine
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(02.10.2010, 08:16)Bilo schrieb: Wichtig ist doch, daß der Zugang zu Spezialisten erhalten bleibt und wir keine Zustände bekommen wie z.B. in England mit einer Wartezeit bis 6 Monate. Wenn Vorkasse da ein Weg ist, von mir aus.
Liebe Grüße Birgit
Willkommen im zwei Klassensystem? Wer das Geld hat, bekommt schneller einen Termin, wer nicht hat Pech gehabt. Ist doch jetzt schon so, daß man als Privatpatient bevorzugt wird bei den Terminen insb. in Facharztpraxen.
Wie soll denn ein einfacher Rentner mal eben in Vorkasse gehen können für vielleicht ein CT oder ähnliches? Die meisten müssen eh schon jeden Cent dreimal umdrehen und können oft nicht einmal die Medikamente bezahlen, die der Arzt auf ein grünes Rezept ausgestellt hat, weil die Kasse sie schon nicht mehr übernimmt.
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
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Gini, wir reden hier um Vorkasse nicht um generelle Leistungen.
Vorkasse bedeutet nicht es selber zu bezahlen.
Was von den Kassen nicht bezahlt wird, wird auch bei Direktzahlung nicht geleistet.
Das bleibt so oder so an dir hängen und es wird immer mehr.
Die einzigste Möglichkeit die ich heute sehe ist: Hoffentlich bleiben wir gesund....
Liebe Grüße
Birgit
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Sorry, wenn ich Gini widersprechen muss, aber Privatpatient bedeutet nicht immer bevorzugte Behandlung. Hab ich in den letzten Jahren (18 um genau zu sein) nie erlebt.
LG Anja
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(03.10.2010, 11:05)Bilo schrieb: Gini, wir reden hier um Vorkasse nicht um generelle Leistungen.
Vorkasse bedeutet nicht es selber zu bezahlen.
Was von den Kassen nicht bezahlt wird, wird auch bei Direktzahlung nicht geleistet.
Das bleibt so oder so an dir hängen und es wird immer mehr.
Die einzigste Möglichkeit die ich heute sehe ist: Hoffentlich bleiben wir gesund....
Liebe Grüße
Birgit
Ich glaube aber schon, dass es irgendwann so sein soll. Sonst würden Sie es nicht einführen.
Und es ist heute schon so, dass Ärzte Privatsprechstunden anbieten. Kam bei einer Reportage im TV: Wenn man anruft und einen Termin bei einem Facharzt möchte, dann bekommt man einen Termin in ca. 8 Monaten. wenn man aber die Privatsprechstunde besuchen möchte, kann man das schon in 2 Wochen.
Und wenn man sich so richtig schön Sorgen macht, dann nimmt man den schnelleren Termin. Und für viele Leute sind 10 Euro und mehr schon viel Geld.
Ich habe eine Freundin, die überlegt sich ob sie zum Arzt muss, weil sie die 10 Euro nicht hat!!!!
LG Andrea
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Ich erlebe eigentlich immer, dass Privatpatienten bevorzugt werden.
Meine Eltern werden z.B. seit Jahren regelrecht hofiert von den Ärzten und bekommen alles, was sie haben wollen.
Negativ sehe ich einige unnötige Dinge die versucht werden und bei einem Kassenpatienten mit Sicherheit nicht gemacht würden.
Vielleicht kommt es darauf an wo man privat versichert ist.
Ich hab keine Ahnung ob bei allen privaten Versicherungen die gleich hohen Sätze abgerechnet werden können.
LG
Antje
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Ich erlebe oft, dass die Privatpatienten aber bei Therapien schlechter behandelt werden.
Bei Kassenpatienten habe ich nie Probleme. Sie bekommen Therapie über Jahre.
Bei Privatpatienten fangen die Kassen spätestens nach einem Jahr an Probleme zu machen.
LG Andrea
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Dann kommt es tatsächlich auf die jeweiligen Kassen an.
Ich hab mir das schon gedacht.
Die Kasse meiner Eltern macht alles mit.
Ständige Therapiewechsel bei zig Ärzten und Therapeuten und immer wieder Neuansätze schon ausprobierter Therapien auch im alternativen Bereich.
Und das seit vielen Jahren.
Auch mehrgleisige Therapien, die gar keinen Sinn machen.
Z.B. Dorntherapie, Massagen, Darmsanierung, klassische Homöopathie, Bioresonanz und das auch noch bei unterschiedlichen Therapeuten.
Gut wenn das nicht alle privaten Kassen so machen weil das ein Unding ist.
LG
Antje
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So, ich habe jetzt eine Nacht darüber geschlafen. Vorkasse ist allgemein gesehen nicht gut. Die Arzt und Krankenhauskosten, alles was auf Rechnung geht, stellt kein Problem dar. Auch chronisch Kranke mit einem kalkulierbaren Medikamentenaufwand ist lösbar. Man muß hierbei einmalig den Kostenaufwand für 4 Wochen aufbringen. Aber unkalkulierbare Krankheiten stellen hier tatsächlich in Puncto Medikamente ein Problem dar. Die Apotheken haben kein Zahlungsziel.
Liebe Grüße
Birgit
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Zitat:Während meiner nun schon langen Berufstätigkeit habe ich beide Systeme kennen gelernt und kann behaupten das "Privatpatienten" von Ärzten bevorzugt behandelt werden und einen besseren Zugang zu Speziallisten und Fachärzten haben.
Das sie unbedingt in Vorkasse gehen glaube ich nicht, da sie oft ihre Arztliquidationen erst bezahlen wenn die P.K.V. überwiesen hat
möchte da auch nochmal was dazu schreiben-meine Erfahrung in 8 Jahren Privatkasse-nämlich auch,dass die Ärte einen dann oft regelrecht ausgenommen haben-z.B. beim Frauenarzt konnte ich gar nicht so schnell gucken,wie der mir den Ultraschall reingemacht hat und so gabs viele Beispiele
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Ein Familienmitglied von uns war kürzlich schon wieder mal bei einem neuen Internisten und der traf die Aussage, dass es sich als Privatpatient doch heute ziemlich gefährlich lebt.
Und nochwas fällt mir dazu ein, zu einem medikamentenabhängigen Privatpatienten.
Dort steht ein Sammelsurium von Schmerzmitteln, Psychopharmaka und Benzodiazepinen in der Wohnung, die man bei einem Kassenpatienten wahrscheinlich nicht so finden würde.
Das geht über Novalgin, das ja mal nicht abhängig macht, bis Tramal zu Valoron N, zusammen mit Lexotanil und Rohypnol.
Und das ist nicht alles.
Ein wunderbarer Drogencoctail wenn man das durcheinander nimmt.
Aussage eines Verschreibers: Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer.
Ist auch eine Einstellung.
LG
Antje
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(25.12.2010, 18:18)Antje schrieb: Aussage eines Verschreibers: Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer.
Ist auch eine Einstellung.
Das ist bei Kassenpatienten aber genauso....
Herzliche Grüße
Caia
Vos qui transitis...
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