Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Druckversion +- Heilpraktikerschule Isolde Richter (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum) +-- Forum: Erfahrungsaustausch, Smalltalk, Therapien, Existenzgründungen, Tagungen und Kongresse (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/forum-433.html) +--- Forum: Small Talk (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/forum-40.html) +--- Thema: Vom Himmel hoch, da komm ich her... (/thread-13243.html) |
Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Martina Carmen Lamping - 13.12.2013 Ich hatte einfach heute Lust, euch dies zu schicken. Schönes Wochenende! Kennt ihr das auch? Pünktlich, wenn der Herbst seinen Abschied unter wehenden Blättern und täglich sinkenden Temperaturen nimmt, wird man irgendwann eines morgens zu furchtbar unheiligem Zeitpunkt aus dem seligen Schlaf gerissen. Immer gerade dann, wenn es am schönsten im warmen Bett ist. Genau in dem Moment, da gibts kein Vertun.Von einem gefürchteten , absolut unverkennbarem Geräusch. Das Kratzen eines Schneeschiebers auf dem Belag des Bürgersteiges. Plötzlicher, grässlicher Adrenalinschub! Zu dieser Zeit kaum zu bewältigen. In Nanosekunden hellwach! Eiskalter Schreck! Raus aus dem kuschlig warmen Nest, wo sind die Pantoffeln? Egal, ohne geht's im Laufschritt zum Fenster.... Rumms! Aua! Die Kante irgendeines Möbelstücks kollidiert heftigst mit dem kleinen Zeh. Sterne! Wer zum Teufel hat da heute Nacht die Kommode hingestellt? Während man versucht, den üblen Schmerz mit einer Hand massierend zu besänftigen, humpelt man zum Fenster, um einen Blick auf die Situation zu werfen. Jalousien hoch! Ach du lieber Himmel, deshalb also hat man so herrlich geschlafen. Es rieselt leise weiss vom Himmel und das schon seit einer ganzen Weile, so wie es aussieht. Die Stille, (vom heftigen Kratzen des Nachbarn mit dem Schneeschieber mal abgesehen), ist betäubend. Eine weisse, kalte Decke liegt wie ein Federbett über der Welt. Man zieht sich in Windeseile wetterfest an, versucht, den mittlerweile leuchtend roten und angeschwollenen Zeh ( pochern tut er auch) in ein paar eiskalte und deshalb höchst steife und unwillige Gummistiefel zu zwängen. Wo ist der verdammte Schneeschieber? Egal, erst mal gucken...Die ersten paar Sekunden gehören ehrfürchtigem Staunen über die wundervolle Zauberlandschaft, die über Nacht aus der altbekannten Umgebung entstanden ist. Mit grossen Kinderaugen schaut man auf die noch unberührte Pracht. Es guckt ja gerade niemand anderes!: Leider besinnt man sich recht schnell, schon seit langer Zeit erwachsen zu sein. Schnee ist....Kacke! Mist! Ein Problem, ein grosses! Das Auto muss freigeschaufelt werden, der Bürgersteig ebenfalls...und Schreck über Schrecken: man muss zur Arbeit Und die Kinder zur Schule! Gut, daß die noch im Bett liegen....die werden Augen machen! Vielleicht fällt die Schule aus? Da weiß man nicht ob man sich das wünschen sollte.... Der Schneeschieber findet sich hinter den aufgestapelten Gartenmöbeln. Der kleine Eiskratzer für die Windschutzscheibe war gestern doch noch in der Ablage der Fahrertür. Warum nicht mehr heute? Ist eigendlich Streusalz da? Natürlich nicht, der Winter sollte doch noch gar nicht da sein! Was fällt dem Petrus ein, der Frau Holle schon jetzt den Freibrief zur Tätigkeit auszustellen? Wäre es angeraten, Schneeketten aufzuziehen? Wo sind die überhaupt? Und ist denn eigendlich Frostschutz im Kühler? Das sollte der Ehemann doch vor zwei Wochen erledigt haben. Hat er??? Glaub ich nicht.... Seufzend macht man sich dran, die jungfräuliche Schneeschicht vom Auto abzufegen und dann wird der Schneeschieber geschwungen. Der erste Neuschnee ist meist feucht, so tut man sich schwer mit der noch ungewohnten Arbeit. Es klumpt zusammen und man schwitzt erbärmlich beim Schieben. Der Zeh pochert, Ohren und Nase werden rot vor Kälte und eigentlich wirst du sonst ohne Kaffee nicht wach....Warum kommt da kein Familienmitglied helfen? Nach halb getaner Arbeit trifft dich ein Schneeball am Hinterkopf. Der Nachbar grinst dich an. Während du mit behandschuhtem Finger den Schnee aus dem Ohr pulst, verzieht sich auch dein Mund zu einem breiten Grinsen. Die andere Hand ballt gleichzeitig schon ein Geschoss zusammen. Vollkommen automatisch. Kann man nicht verhindern. Dir zeig ich es! Ach, für die folgenden 10 Minuten bin ich ganz ungeniert wieder Kind ...und den ersten Schneeengel, den mach ich auf dem Rasen am Ende der Schlacht. Schnee ist schön! Tja, die Fantasie ist mit mir durchgegangen..... 1. es schneit hier sehr selten 2.auch wenn es schneit...hier fällt niemandem im Traum ein, Schnee zu schieben. Schon mal gar nicht vom Bürgersteig,höchstens nur vom eigenen Auto. 3. ich habe keine Kinder. Nur drei Katzen, die Schnee sehr argwöhnisch betrachten, wenn es mal welchen gibt. Schneeengel machen sie nicht. 4. mein Arbeitsplatz und Labor ist höchstens 150 m vom Haus entfernt. Normalerweise geh ich zu Fuß.....bei ungeräumten Bürgersteigen auch notfalls auf der Straße. 5. meinem Nachbarn habe ich noch nie anders als vollkommen ernst gesehen. Vielleicht sollte ich den ersten Schneeball werfen? Und mir meinen Ruf komplett ruinieren? 5.es gibt keine Kommode im Schlafzimmer, nur eine Tür. Die allerdings schon mehrmals mit meinem kleinen Zeh kollidiert ist. Meistens beim nächtlichen Klo-gang, wenn meine Blase mich dran erinnert, schon etwas betagt zu sein. Ich weiß, wie weh das tut. Man wird erstens hellwach und muss zweitens höllisch aufpassen, nicht die Kontrolle über das Pipiauffanggerät zu verlieren. Brauchte ich mir also nicht ausdenken. Dieses Detail ist wahr! RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - anigeR - 13.12.2013 Auch wenn deine Fatasie mit dir durchgegangen ist, suuuper. Ziemlich genauso kenne ich das auch. Ich hör ebeim Lesen das typische Geräusch *g* Ich muss nur den Nachbarn mit dem Schneeball ausklammern, die einen gehen bei Schnee nicht freiwillig raus und Herr Söder mit seinem 70undirgendwas Jahren ist dafür zu sehr Gentleman. RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Gini - 14.12.2013 Das typische Geräusch....schmunzel, ja das kenne ich auch. Und irgendwer hatte mal einen Witz gepostet, ich glaub bei Fb, das man dies mal im Sommer machen soll: so um 5 Uhr 30 mit dem Schneeschieber über den Bürgersteig kratzen...lol. Danke für Deine Phantasie liebe Martina, mal wieder köstlich. RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Martina Carmen Lamping - 14.12.2013 Genau, Gini! Dieser Witz war der Anlass für diese Geschichte. Mein Hirn speichert alles Lustige ab und nutzt es auf andere Weise......Hoffentlich macht es euch soviel Spass wie mir! RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - carmenfee - 14.12.2013 Toll, deine Geschichte, Martina, fast genau so geht es bei uns zu, außer der Schneeballschlacht mit den Nachbarn - ältere Damen beschmeißt man nicht mit Schnee - sie könnten erschrecken und einen Herzinfarkt bekommen oder ausrutschen und sich den Oberschenkelhals brechen. Hast du schon einmal das schöne Geräusch einer Schneefräse gehört? Dagegen klingt der Schneeschieber noch lieblich. Nun kommt die Zeit, da wird man nicht nur vom kratzenden Schneeschieber aus dem Bett "gesungen", sondern von der Schneefräse aus dem Bett gebrüllt !!! ...und das allerspätestens um 6.00 Uhr, auch Sonntags ! und gleichzeitig aus allen Himmelsrichtungen. Eine Schneefräse gehört hier wohl zum Statussymbol . RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - annette.herzberg - 14.12.2013 Liebe Macala, wieder so eine schöne Geschichte von dir - leider passt sie gar nicht so recht zur heutigen Wetter-Realität. Dauerregen und nasse Kälte hier! Da hilft es, sich mit einer schönen Tasse Tee und deiner schönen Phantasiegeschichten davonzuträumen - vielen Dank dafür Liebe Grüße, Annette RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Irene Engel - 14.12.2013 Danke MaCaLa, dass Du Deinen unvergleichlich überschäumenden, selbstironischen, manchmal auch schwarzen Humor mit uns teilst! Ein Kontrapunkt im Getriebe, vielleicht ergeht es ja nicht nur mir so, dass der BüroAlltag momentan gar nicht so lustig ist. Ich frage mich jährlich wiederkehrend, warum Menschen plötzlich anfangen zu rennen, um so zu tun als ob das "Wohl und Wehe" des Unternehmens von den nun noch verbleibenden Arbeitstagen des Jahres abhängt. Wir sagen euch an den lieben Advent...... und heißt das nicht viel mehr es ist die höchste Zeit für Mitmenschlichkeit. Es ist die Zeit zu prüfen, die Zeit für Reflexion, was ist getan, was kann, oder muss auch besser werden. Und es ist Zeit zu danken und zu ehren all das was gut und gelungen ist. Wie gut, dass es auch diese Deutung der Adventszeit gibt! Ja, wir sagen euch an den lieben Advent..... http://youtu.be/i2-Q_ObdE-4 Irene RE: Vom Himmel hoch, da komm ich her... - Martina Carmen Lamping - 15.12.2013 Ja, da hast du recht, Irene. Ich hatte das Bedürfnis, diese Geschichte einzustellen, nach einer brutalen Arbeitswoche, die mich schlapp und müde zurückgelassen hat. Leider erreichen mich meine Arbeiten mit den schon festgelegten Rückgabeterminen. Ich habe da kaum Einfluß, weil die Praxen ihre Pazienten und Termine bestimmen. Wir haben zwar Richtlinien über die notwendige Produktionszeit der jeweiligen Arbeiten, die aber regelmäßig zu den Festtagen oder zur Urlaubszeit komplett ignoriert werden. Es muß alles mit Gewalt fertig werden. Und zwar eine sehr künstlerische, Präzisons-Handarbeit. Der Wahnsinn schlechthin.....die nächste Woche geht noch bis Mittwoch so, dann kommen die regelmässigen Notfälle. Zwischen den Festtagen klingelt auch schon mal ungeniert jemand für eine " schnelle" Reparatur an der Haustür......Im Januar kommen dann die echten Reparaturen, weil vieles in der Eile nicht richtig angepasst wurde oder wichtige Schritte einfach ausgelassen wurden, damits schneller geht.Ich muss mir dann auf meine Nachfrage auch schon mal anhören " I ran out of time" ,ich hatte keine Zeit mehr.......Schön ist die Weihnachtszeit! |