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Asthma bronchiale - Druckversion

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Asthma bronchiale - Bonnie2000 - 28.04.2014

Einige Fragen:

1) Symptom ist u.a. anfallsweise Atemnot bei verlängerter,
erschwerter Ausatemphase

- Wieso kann zwar eingeatmet, aber schlecht ausgeatmet werden?
Hat das damit zu tun, dass die Einatmung ein aktiver Vorgang ist?
(Was ist hier mit aktiv gemeint? Anspannung der Muskeln unter Energieverbrauch?)

2) typischer Auslöser eines Asthmaanfalls ist z.B. körperliche Anstrengung v.a. in kalter oder trockener Luft

– Wieso ausgerechnet kalte und trockene Luft?

3) Diagnose: u.a. exspiratorischer Stridor, Pulsus paradoxis, Stimmfremitus erniedrigt

- Wieso nicht auch inspiratorischer Stridor?
- Wie kommt der Pulsus paradoxus zustande?
Tritt er auch bei anderen Atemwegserkrankungen auf?
- Geht ein herabgesetzter Stimmfremitus immer mit einem hyposonoren Klopfschall einher (durch verminderten Luftgehalt)?

4) Therapie: zum Abhusten anhalten, erleichtert durch feuchte Raumluft:

- Wieso durch feuchte Raumluft erleichtert?


5) Differentialdiagnose:
- Gehören auch Bronchiektase, Lungen-Emphysem dazu?


RE: Asthma bronchiale - Hella - 28.04.2014

Ich denke, ich kann dir fast alle Fragen beantworten Smile

zu 1.) Symptom ist u.a. anfallsweise Atemnot bei verlängerter,
erschwerter Ausatemphase

Der Auslöser der Asthmaanfälle ist ein Spasmus der glatten Muskulatur der kleinen Bronchialwände und v.a. der Bronchiolen mit Verengung des Bronchiolenlumens. Dabei kann durch die vorhandene Einatemhilfsmuskulatur noch gut eingeamtet werden - die Thoraxwand weitet sich und durch den allseitigen Zug auch werden auch die Wandungen etwas geweitet. Dahingegend kommt es bei der Ausatmung zur Verkleinerung des thorakalen Raumes und zur Verengung.

zu 2) typischer Auslöser eines Asthmaanfalls ist z.B. körperliche Anstrengung v.a. in kalter oder trockener Luft

Beim Asthma Bronchiale ist zwar der Spasmus der glatten Muskulatur der Auslöser für die Asthmaanfälle. Gleichzeitig kommt es aber zu einer fortlaufenden Schädigung der Wandungen. Es bildet sich ein vermehrter trockener zäher Schleim. D.h. die Reingungsfunktion der Atemschleimhaut ist gestört. Atemschleimhaut hat aber die Aufgabe, die Einatemluft anzufeuchten und anzuwärmen (und natürlich auch zu reinigen). Geschädigte Atemschleimhaut kann diesen Funktion nicht mehr nachkommen und kalte trockene Luft trifft auf ohnehin schon geschädigte Bronchialwände.

zu3) Wieso nicht auch inspiratorischer Stridor?

Der inspiratorische Stridor tritt bei Erkrankungen ausserhalb des Brustkorbs auf, also bei Verengungen der oberen Atemwege (Kehlkopferkrankungen, Pseudokrupp)

Zum Pulsus paradoxus kann ich dir leider nichts sagen.

Wichtig ist mir noch, dass es bei dem Asthma bronchiale zu einem hyPERsonoren Klopfschall kommt, da die Lungen durch die erschwerte Ausatmung luftüberfüllt sind.

zu 4) Feuchte Raumluft
Der Schleim ist sehr zäh und klebt an den Bronchialwänden. Durch Befeuchtung soll sich dieser lösen, so dass er abgehustet werden kann.

zu 5) DD Bronchiektase und Lungen-Emphysem
Bei den Bronchiektasen kommt es zu einer vermehrten Schleimproduktion was bei Asthma bronchiale nicht der Fall ist. Auch kommt es nicht zum expiratorischen Stridor.
Das Lungen-Emphysem kann eine Folge des Asthma bronchiale sein: Die Einatmung funktioniert mittels der Atemhilfsmuskulatur. D.h. Die Lunge ist mit Luft gefüllt. Die erschwerte Ausatmung führt dazu, dass die Luft nicht mehr komplett abgeatmet werden kann. Folglich weiten sich die Hohlräume in der Lunge, es kommt dazu, dass die Elastizität des Lungengewebes verloren geht und es kommt zum Lungenemphysem mit Fassthorax.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Liebe Grüße,
Hella.


RE: Asthma bronchiale - Bonnie2000 - 29.04.2014

Liebe Hella,

vielen Danke für Deine ausführlichen Erklärungen, einiges ist mir ein bisschen verständlicher geworden.

Vielleicht findet sich noch jemand für die noch offenen Fragen:

1) Wieso kann die Ausatem-Hilfsmuskulatur bei der Ausatmung nicht gegensteuern
(so wie es bei der Einatmung die Einatmen-Hilfsmuskulatur schafft, so wie es Hella beschrieben hat)?

2) Was meint man damit, dass die Einatmung ein aktiver Vorgang ist?

3) Wie kommt der Pulsus paradoxus zustande? Tritt er auch bei anderen Atemwegserkrankungen auf?

4) Geht ein herabgesetzter Stimmfremitus immer mit einem hypersonoren Klopfschall einher (durch verminderten Luftgehalt)?