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Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Druckversion

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Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Caia - 21.12.2014

Bei einer anaphylakischen Reaktion auf ein injiziertes Mittel soll sofort die Allergenzufuhr (also die Injektion) abgebrochen werden.

Die Kanüle soll jedoch in der Vene verweilen. Warum? Welchen Sinn hat das? Grade, wenn ich einen anaphylaktischen Patienten mit eventuell Unruhe oder Bewußtseinsstörungen habe, kann er sich doch auch an der Kanüle noch verletzen...

Daß ich dann den venösen Zugang am anderen Arm lege, um sicherzustellen, daß die Vene nicht durchstoßen wurde, leuchtet mir wieder ein.


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Cathrin - 21.12.2014

Die Kanüle bleibt in der Vene, weil die Vene im Verlauf der Anaphylaxie kollabieren kann und der Notarzt dann evtl. keine geeignete Vene für den Zugang findet.

Liebe Grüße,
Cathrin


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Caia - 21.12.2014

Ja, aber wenn ich doch einen Zugang am anderen Arm lege? Dann braucht der NA doch den Injektionsarm nicht...

Und ich muß mir keine Sorgen machen, daß sich ein eventuell unruhiger Patient mit der Nadel noch mehr verletzt. Ganz logisch find ich es noch nicht.


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Natura - 22.12.2014

Hallo Caia,

ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass es gar nicht so einfach ist, bei einer allergischen Reaktion einen Zugang zu legen.
Es treten Schwellungen auf, die Gefäße sind nicht mehr leicht aufzufinden und selbst Erfahrene werden in einigen Fällen Schwierigkeiten haben, einen sicheren Zugang legen zu können.
Ich selbst habe es schon bei einer Reaktion auf Kontrastmittel mitbekommen.

Wenn du also beim Eintreten einer anaphylaktischen Reaktion einen sicheren Zugang zu einem Blutgefäß hast, kann das nur von Vorteil sein.

Medikamente und Infusionen können so schneller angeschlossen und verabreicht werden.

Eine Nadel kann ein Gefäß immer verletzen, daher würde ich mir auch überlegen, ob man beim invasiven Arbeiten nicht mit Zugängen arbeitet (Braunüle® oder andere entsprechende Medizinprodukte), da in diesem Fall der Stahl-Mandrin entfernt wird und nicht im Gefäß verweilt.

Liebe Grüße Heart


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Caia - 22.12.2014

Hallo Anke,

so klingt es irgendwie nachvollziehbar. Alerdings wage ich es zu bezweifeln, daß man generell mit den doch recht teuren Braunülen hantiert, wenn auch ganz normale kanülen gehen... Wenn man aber die Befürchtung hat, daß das beim patienten eintreten könnte, weil er quasi eine allergische Disposition hat, wäre das sicher eine Überlegung wert.

Danke.


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Isolde Richter - 22.12.2014

Liebe Caia,
du hast recht, es gibt durchaus auch die folgende Empfehlung:

Injektion abbrechen und Nadel belassen.
Am anderen Arm einen Zugang mit der Braunüle legen. Liegt dann am anderen Arm das Kunststoffröhrchen schön in der Vene die Nadel aus dem ersten Arm entnehmen.

Also wenn alles gut klappt, dann ist das ein sinnvolles Vorgehen.
Nachteil ist eben, dass es manchmal mit der 2. Vene doch nicht klappt, weil der Blutdruck schon abgefallen ist. Und dann warten ja noch einige andere Aufgaben: man muss den Notarzt verständigen und ständig den Puls und den Blutdruck kontrollieren.

Deshalb auf jeden Fall die Nadel so lange in der ersten Vene belassen, bis man einen sicheren 2. Zugang hat.


RE: Anaphylaxie durch Medikamentengabe - Caia - 22.12.2014

Hallo Isolde,

in Ordnung, dann werde ich mir das so merken und Sinn macht es dann auch, wenn es schwer werden kann, den zweiten Zugang zu legen.

Dankeschön.