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Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - Druckversion

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Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - KirstenH - 20.01.2010

1. Nenne das Vorkommen von Knorpelgewebe!

Es werden 3 Knorpelarten unterschieden:


* hyaliner Knorpel
Der hyaline Knorpel ist die häufigste Knorpelart und besteht aus elastischen und kollagenen Fasern. Das hat den Vorteil, dass er sowohl Festigkeit als auch Elastizität gibt.

Vorkommen:

- in den Gelenkenden
- im knorpeligen Rippenanteil
- Kehlkopfanteile
- in den Knorpelstangen von Luftröhre und Bronchien
- in Teilen der Nasenscheidewand


* Elastischer Knorpel
Der elastische Knorpel besteht im Wesentlichen aus elastischen Fasern, enhält aber auch einen bestimmten anteil an kollagenen Fasern.
Das hat den Vorteil, dass er nach Verbiegung wieder in seine ursprüngliche
Form zurückkehrt.

Vorkommen:

- Ohrmuschel
- Kehldeckel
- Knorpelauflagerung der kleinen Bronchien


* Faserknorpel
Der Faserknorpel enthält vor allem kollagene Fasern.
Hierdurch kann er gut großerDruckbelastung standhalten und kommt deshalb an Stellen im Körper vor, an denen besonders großer Druck auszuhalten ist.

Vorkommen:

- in den Zwischenwirbelscheiben der Wirbelsäule
- Schambeinfuge
- in den Menisken des Kniegelenks

2. Unterscheide Knochengewebe und Knochen!
Knochengewebe besteht auch Bindegewebe und entsteht durch Knorpelgewebe, in das vermehrt Kalksalze eingelagert werden.

Knochen besteht aus Knochengewebe und bildet das stützende Skelett,
dass aus einer Vielzahl von Knochen besteht.


3. Wie ist der Aufbau von Knochengewebe?

Knochengewebe besteht aus:
- Knochenzellen (Osteozyten, Osteoblasten, Osteoklasten)
- Zwischenzellsubstanz
- Grundsubstanz mit eingelagerten Kalksalzen
- Fasern (kollagene und elastische)

4. Nenne mir alle Knochenzellen und erkläre sie!

* Osteoblasten:
Es handelt sich um knochenbildende Zellen, d.h. sie bauen die
Zwischenzellsubstanz und damit die Grundsubstanz und die Fasern auf.

* Osteozyten:
Die Osteozyten sind die eigentlichen Knochenzellen.
Sind nämlich die Osteoblasten von verkalkter Zwischenzellsubstanz
umgeben, bilden sie sich zu Osteozyten um.
Nun sind sie nicht mehr teilungsfähig und dienen dem
Erhaltungsstoffwechsel des Knochens.

* Osteoklasten
Hierbei handelt es sich um vielkernige Riesenzellen.
Sie haben die Aufgabe Knochensubstanz abzubauen.

5. Was ist Spongiosa?

Bei der Spongiosa handelt es sich um ein lockeres Bälkchenwerk in den Gelenkenden (Epiphysen). Diese sogenannte "Leichtbauweise" gibt dem Knochen einerseits Festigkeit, andererseits hilft sie Körpergewicht einzusparen.
Die Bälkchen haben sich als sogenannte Druck- und Zuglinien ausgebildet, je nachdem welche Druckbelastung durch das Körpergewicht auf den Knochen lastet, bzw. welche Zugbelastung durch Muskelzug einwirkt.
Zwischen den Bälkchen befindet sich rotes Knochenmark, somit findet hier auch Blutbildung statt.

6. Knochenmark wird aufgeteilt in?

* Rotes Knochenmark:
Hier findet die Blutbildung statt. Es kommt beim Kind noch in allen Knochen vor. Beim Erwachsenen findet man es auch in allen Knochen, außer in den Diaphysen der Röhrenknochen.

* Gelbes Knochenmark:
Hierbei handelt es sich um verfettetes Knochenmark, in dem kein blut mehr hergestellt wird.
Kommt es allerdings zu einer Bluterkrankung (z.B. hämolytische Anämie),
kann das gelbe Fettmark sich wieder in rotes Knochenmark umwandeln um Blutzellen zu produzieren.

7. Unterschied der Knochen beim Erwachsenen zum Kind!

Beim jugendlichen Knochen erfolgt in der Wachstumszone (Episphysenfuge) das Längenwachstum des Knochens durch teilungsaktive Knorpelzellen, die ständig Kalzium in die Zwischenzellsubstanz einlagern um sich in Knochenzellen umzuwandeln.
Beim Erwachsenen ist die Epiphysenfuge verknöchert.
Zudem befindet sich in den Diaphysen der Röhrenknochen beim Kind rotes Knochenmark und beim Erwachsenen gelbes.

8. Was ist Periost und welche Aufgaben hat es?

Das Periost ist die Knochenhaut. von hier aus erfolgt die Ernährung des Knochens. Man unterteilt sie noch in eine knochenbildende Schicht, die der Kompakta (Knochenmantel) direkt anliegt, und einer äußeren Faserschicht,
die aus zugfesten (kollagenen) Fasern besteht.
In der knochenbildenden Schicht des Periost befinden sich zahlreiche Osteoblaten (Knochenbildungszellen), die sich ständig vermehren und die älteren Zellen Richtung Markhöhle schieben.

9. Was ist Endost?

Hierbei handelt es sich um die Knocheninnenhaut, eine faserige Haut, die die Markhöhle auskleidet. Hier befinden sich die Osteoklasten (Knochenabbauzellen, die vielkernigen Riesenzellen. Sie haben die Aufgabe die überalterten Knochenzellen, die in Richtung Markhöhle geschoben wurden abzubauen.

10. Was ist die Kompakta?

Bei der Kompakta handelt es sich um den sogenannten Knochenmantel,
eine dichte Rindenschicht aus Knochengewebe.

11. Wie wird die Kompakta ernährt?

Da die Osteozyten von Kalksalzen umgeben sind können sie nicht wie die übrigen Bindegewebszellen von der Grundsubstanz aus ernährt werden.
Sie benötigen ein spezielles Kanälchensystem.
Dazu ziehen vom Periost aus Blutgefäße durch sogenannte Volkmann - Kanäle (Querkanäle) zu den Havers - Kanälen (Zentralkanäle).
Diese Havers - Kanäle verlaufen in den einzelnen Knochenlamellen und diffundieren die Nährstoffe und Sauerstoff zu den Osteozyten.
Hier bilden die Osteozyten lange Zytoplasmaausstülpungen um Zugang zu den Havers - Kanälen zu haben.
Auch die Abbauprodukte der Osteozyten müssen über diese Zytoplasmaausstülpungen zu den Haver - Kanälen gebracht werden, um von hier abtransportiert zu werden.

12. Was ist Kallus?

Unter Kallus versteht man die Knochensubstanz, die nach einem Knochenbruch an der Bruchstelle gebildet wird.
Es handelt sich bei dieser Knochensubstanz zunächst um Bindegewebe, daß dann in Knorpelgewebe und schließlich in Knochengewebe umgebaut wird.

13. Was versteht man unter Ossifikation?

Unter Ossifikation versteht man die Verknöcherung.
Es gibt 2 Arten der Ossifikation:

1. desmale Ossifikation
Hierbei handelt es sich um eine bindegewebige Verknöcherung,
das bedeutet, das Bindegewebe wird direkt in Knochengewebe
umgewandelt, ohne das Zwischenstadium Knorpel.
Bindegewebig verknöchern einige Schädelknochen, die meisten
Gesichtsknochen und das Schlüsselbein.

2. chondrale Ossifikation
Hierbei handelt es sich um eine knorpelige Verknöcherung,
das bedeutet, es wird zunächst das Bindegewebe gebildet.
Dieses wird zunächst in Knorpel und später in Knochen umgewandelt.
Die chondrale Ossifikation findet in allen Knochen statt, mit Ausnahme
der angegebenen Stellen der desmalen Ossifikation.

14. Was versteht man unter Grünholzfraktur?

Im Fällen der "Grünholzfraktur" ist beim Kind der Knochen ganz oder teilweise gebrochen, der Periostschlauch allerdings ist noch intakt und "schient" gewissermassen den Knochen.
Hierdurch heilen solche Brüche besonders gut und komplikationslos aus.

15. Welche Aufgabe hat das Muskelgewebe?

Das Muskelgewebe stellt den Hauptanteil des Muskels dar.
Die Muskelzelle besitzt im hohen Maße die Fähigkeit zum Zusammenziehen (Kontraktion).
Hierbei wird Wärme abgegeben, deshalb spielt die Muskulatur bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur eine wichtige Rolle.
Nur 45 % der eingesetzten Energie wird für die Kontraktion verwendet,
55 % dienen der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.

16. Erkläre den Aufbau einer Muskelzelle!

Im Inneren der Muskelzelle (Muskelfasern) befinden sich feine Muskelfäserchen, sogenannte Myofibrillen. Dabei handelt es sich um längsparallel ausgerichtete fädige Gebilde.
Diese werden nochmals in die dickeren Myosinfilamente und die dünneren Aktinfilamente unterteilt.
Diese sind für die Muskelverkürzung zuständig indem sie sich ineinander schieben.
Eine kontraktile Einheit aus Myosin- und Aktinfilamenten bezeichnet man als Sarkomer.

17. Nenne die Muskelgewebsarten!

Beim Muskelgewebe werden zwei Hauptgruppen unterschieden:
- glattes Muskelgewebe
- quergesreiftes Muskelgewebe

Das Herzmuskelgewebe nimmt eine Sonderstellung zwischen dem quergestreiften und glatten Muskelgewebe ein.

18. Kennzeichen und Besonderheit des glatten Muskelgewebes!

Glattes Muskelgewebe befindet sich in der Wand von Hohlorganen wie,
Magen, Darm, Gallenblase, Blutgefäßen, Harnleiter, Harnblase , Gebärmutter und Eileiter.

Das glatte Muskelgewebe:
- arbeitet unwillkürlich, unterliegt also nicht dem bewussten Willen
- arbeitet langsam
- arbeitet rhytmisch
- arbeitet autonom (eigengesetzlich)

Eine Besonderheit des glatten Muskelgewebes ist seine Plastizität (Verformbarkeit).
Das bedeutet, dass sich glatte Muskelfasern über längere Zeit verkürzen oder dehnen können, ohne zu erschlaffen.

19.Kennzeichen des quergestreiften Muskelgewebes!

Quergestreiftes Muskelgewebe kommt in den Muskeln vor, die am Skelett festgewachsen sind. Sie ermöglichen die aktiven und bewussten Bewegungen.

Kennzeichen:
- es ist dem bewussten Willen unterworfen
- es arbeitet schnell (wobei es auch langsam arbeiten kann)
- es ist an keinen Rhytmus gebunden
- die Impulse zur Kontraktion stammen aus dem Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark)

20. Aufbau eines Muskels!

Der Muskel ist ein Organ, das aus verschiedenen Gewebearten besteht.
Es hat einen Muskelbauch, der im Wesentlichen aus Muskelgewebe besteht. Im Muskelbauch kommt jedoch auch Bindegewebe mit Blutgefäßen und Nerven vor.
Somit besteht der Muskel aus zahlreichen Muskelfaserbündeln, diese wiederum bestehen aus Muskelfasern, wobei eine ganze Muskelfaser einer Muskelzelle entspricht. Diese Muskelzellen können bis zu 0,1 mm dick und bis zu 20 cm lang werden!
Das obere und untere Ende eines Muskels sind die Sehnen, die aus Bindegewebe bestehen. Mittels dieser Sehnen ist der Muskel am Knochen festgewachsen.

21. Was ist die Muskelfaszie?

Als Muskelfaszie bezeichnet man die bindegewebige Hülle um den Muskel!

22. Was ist eine Muskelspindel und welche Aufgaben hat sie?

Muskelspindeln sind einerseits Sinnesorgane, die die Muskelspannung mittels Dehnungsrezeptoren messen, andererseits haben sie die Aufgabe, die Muskelspannung (Muskeltonus), über motorische Nervenfasern, zu regulieren.
Muskelspindeln kommen nur in der Skelettmuskulatur vor, da nur hier die Impulse vom Zentralnervensystem kommen.

23. Kennzeichen und Aufbau von Herzmuskelgewebe!

Das Herzmuskelgewebe zeigt - wie die Skelettmuskulatur auch - Querstreifung.
Allerdings sind die herzmuskelzellen im Unterschied zur quergestreiften Muskulatur nur ca. 0,1 mm lang. Deshalb haben sie nur einen einzigen Kern, der in der Zellmitte liegt.
Die einzelnen Zellgrenzen besitzen Glanzstreifen, die die Aufgabe haben, den Zellkontakt zu verbessern und die Erregungsleitungsgeschwindigkeit zu steigern.

das Herzmuskelgewebe:
- arbeitet unwillkürlich
- Rhytmisch
- Schnell
- Autonom (eigengesetzlich)

Diese autonime Arbeitsweise wird jedoch - wie beim glatten Muskelgewebe - durch das vegetative Nervensystem von Sympathikus und Parasympathikus beeinflusst.
Der Sympathikus als Kampf- und Fluchtnerv setzt die Herztätigkeit herauf,
der Parasympathikus als Erholungsnerv setzt sie herab.


24. Wie sind die chemischen Vorgänge bei der Muskelarbeit?

Die Muskelzelle benötigt für ihre Arbeit sehr viel Energie.
Deshalb bevorratet sie Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat).
Beim ATP handelt es sich um eine energiereiche Verbindung.
Die Substanz Adenosin ist mit drei Phosphaten vebunden.
Wird Energie benötigt, so wird vom Adenosinphosphat ein Phosphat abgespalten, so dass Adenosinphosphat und ein Phospaht zurückbleiben.
Bei dieser Reaktion wird viel Energie freigesetzt.

25. Was kann benutzt werden um den ATP - Vorrat wieder
aufzubauen wenn dieser in der Muskelzelle verbraucht ist?


Ist der ATP - Vorrat verbraucht, so stehen drei Prozesse der Regenerierung zur Verfügung:

- Kreatin
- Phosphat
- Glykogen (Glykolyse, dabei wird Glykoken zu Glukose abgebaut)
- Glukose (wird zu Brenstraubensäure und noch weiter zu Kohlendioxid
(CO²) abgebaut

Um ATP wieder aufzubauen, kann das in der Muskelzelle gespeicherte Kreatinphosphat benutzt werden.

Also:

Kreatinphosphat + ADP -> Kreatin + ATP


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - Katrin - 20.01.2010

vielen Dank für die Zusammenfassung,
obwohl ich am Montag nicht dabei sein konnte, kann ich das Thema so nochmal wiederholenSmile


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - Steffi M. - 20.01.2010

Liebe Kirsten,

vielen, vielen Dank für das tolle Referat. Ein dickes Lob.

Macht euch schon Gedanken, wer das nächste schreibt.

Freu mich auf Montag SteffiHeart


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - Kathinka - 20.01.2010

Wow Kirsten, da hast Du Dir aber unheimlich viel tolle Arbeit gemacht! Smile Vielen Dank dafür!!! Ich konnte Montag ja leider auch nicht mit dabei sein, aber so kann ich ja alles nachverfolgen, das ist wirklich toll! Big Grin

Danke für Deine unheimliche Mühe!

Liebe Grüsse, Kathinka


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - Andrea - 20.01.2010

Hallo Kirsten,

Mensch hast du dir Arbeit gemacht.

Vielen Dank, dass du es uns zur Verfügung stellst.

GLG Andrea


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - AngelikaW. - 20.01.2010

Hallo Kirsten,

Super !!! Das kann man ja so prima wiederholen.

Danke, danke, danke

LG Angelika


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - KirstenH - 27.01.2010

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für das Lob, hab mich sehr darüber gefreut!!!

GLG
Kirsten


RE: Zusammenfassung Tutorium Gewebe II mit Steffi vom 18.01,2009 - werner - 27.01.2010

Hallo Kirsten,
vielen Dank für das tolle Referat,habe ich erst jetzt zur Kenntnis genommen,weiß aber nicht warum?