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Listerioseerkrankung - Druckversion

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Listerioseerkrankung - Isolde Richter - 26.02.2010

Die Medien informierten, dass ein in Österreich hergestellter Harzer Käse mit Listerien verseucht war. Bisher sind aus Österreich 9 (davon 4 Todesfälle) und aus Deutschland 6 Erkrankungsfälle (davon 2 Todesfälle) bekannt geworden.

Hier das Wichtigste zur Listeriose

Infekte durch Listerien laufen fast immer symptomlos. Liegt allerdings eine Abwehrschwäche vor, so kann es zur Erkrankung kommen, z.B. zu grippalen Erscheinungen, Angina, leichter bis schwerer Meningoenzephalitis oder zu einem lokalisierten Verlauf, beispielsweise zu einer Augenbindehautentzündung.

Infiziert sich eine Schwangere, so kann es beim Feten zu Schädigungen kommen.

Es handelt sich um eine Zooanthroponose. Die Listeriose ist unter Tieren weit verbreitet Der Erreger kann vom erkrankten Tier oder über Tierprodukten auf den Menschen übertragen werden können.

Inkubationszeit
3 bis 90 Tage

Pathogenese
Listerien können sich innerhalb von Fresszellen (Makrophagen) vermehren.
In den befallenen Organen kommt es zu einer granulomatösen Entzündung. Die Bildung dieser Granulome ist darauf zurückzuführen, dass der Erreger in dem Granulom „eingemauert“ wird. Solche Granulome heben sich vom gesunden Gewebe als Knötchen ab. Ist die Haut betroffen, so findet man beim Patienten kleine Hautknötchen.

Aufbau eines Granuloms. In den Granulomen kommt es zunächst zu einer Bindegewebs¬vermehrung (Proliferation). Später zerfällt allerdings das Gewebe, weil die Abwehrzellen einen Wirkstoff (Tumornekrosefaktor) produzieren, der die Erreger schädigt; dieser Wirkstoff schädigt aber auch das darum herumliegende Gewebe.

Symptome beim Erwachsenen
Zum Krankheitsausbruch kommt es nur bei Abwehrschwäche, z.B. infolge von AIDS oder einer immunsuppressiven Therapie mit Kortison. Bei Abwehrgesunden verbleibt die Infektion meist symptomlos.
Grundsätzlich sind folgende Verlaufsformen möglich:
leichter Verlauf: mit grippeähnlichen Erscheinungen oder als Angina, mit einem ähnlichen Verlauf wie beim Pfeiffer-Drüsenfieber (Mononucleosis infectiosa)
schwerer Verlauf: dabei können unterschiedliche Organe betroffen sein, z.B. Hirnhäute, Gehirn, Leber, Milz, Lunge. Es kann zur Sepsis kommen.
lokaler Verlauf: z.B. als Konjunktivitis, Keratitis, Hauterkrankungen

Symptome beim Kind
Infiziert sich eine Schwangere, so kann der Erreger über die Plazenta ins kindliche Blut gelangen. Der Erreger kann sich nun im gesamten Organismus des Kindes ausbreiten.
Es kann zu folgenden Erscheinungen kommen:
 Frühtodgeburt, Todgeburt, Frühgeburt
 Neugeborenenlisteriose mit z.B. Meningitis/Enzephalitis, Hydrocephalus, außerdem Leber- und Milzschwellung, evtl. mit Ikterus.
 Hautgranulome

Infiziert sich das Kind während oder nach der Geburt und besteht eine Abwehrschwäche, so kommt es meist zur Meningoenzephalitis.