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Doku Tipp zu Legal Highs - Regina Herzog-Visscher - 29.11.2018
Hello zusammen,
gestern zappte ich mich in eine interessante Doku zu so genannten Legal Highs, also legalisiertes Highsein
Was daran so gefährlich ist und warum es nur scheinbar "legal" ist, zeigt diese Doku. Erschreckend für mich das Ausmaß der Todesfälle und der Anstieg des Konsums bei Jugendlichen.
Da wünscht man sich schon fast das gute alte Cannabis herbei....
Wen es interessiert - es ist bis 4.12. online:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/legal-highs-todesdrogen-aus-dem-internet-102.html
Grüße
Regina
RE: Doku Tipp zu Legal Highs - Antje - 29.11.2018
Hallo Regina,
ich hab jetzt mal mehr als die Hälfte angesehen.
Vor dem Hintergrund, dass hier bei uns im Lande
z.B. immer noch Werbung für Alkohol im TV zu sehen ist, kann ich das nicht wirklich ernst nehmen.
Damit meine ich den Beitrag, nicht die Droge.
Uns wird seit Jahren vorgegaukelt, dass angeblich bestimmte illegale oder "halb" legale Stoffe ganz schlimm sind
aber andere, die legal sind, nicht so schlimm.
Dafür fehlte mir immer schon das Verständnis und es fehlt mir heute noch.
Und wenn ich daran denke, wie viele Menschen allein in meinem privaten Umfeld an den Folgen von Alkohol gestorben sind
dann frag ich mich ernsthaft, was so ein Beitrag über "legal" Highs mir sagen soll.
Soll ich den Jugendlichen sagen, trinkt lieber Alk, ist besser?
Das ist ein Thema, das könnte Seiten füllen.
LG
Antje
RE: Doku Tipp zu Legal Highs - Regina Herzog-Visscher - 30.11.2018
Hallo Antje,
Hmmm... ich verstehe was du meinst - es ist in der Tat natürlich frustrierend.
Ich habe es in dem Moment gar nicht als Mittel zur Verharmlosung von Alkohol gesehen... dieser war mir gar nicht im Sinn dabei und ich vergleiche das auch gerade gar nicht. Abhängigkeit ist in meinen Augen immer schlimm - egal, wovon.
Für mich war hier erschreckend, wie schnell und heftig diese synthetischen psychoaktiven Substanzen zur Abhängigkeit führen können - und dabei legal verkauft werden dürfen. Die Hersteller entziehen sich den Verboten ja dadurch, dass sie einfach die Formel leicht umbauen und schon wieder ein neues „noch nicht verbotenes“ Mittel verkaufen können.
Und dass es alles so harmlos wirkt... Heroin ist gefährlich, das weiß wohl jeder Jugendliche... aber die synthetische Nachahmung kommt so harmlos mit Erdbeerblättern versetzt daher, dass die Gefahr unterschätzt wird.
Nicht zuletzt ist es für mich als HPP interessant, welche Herausforderungen abseits der ICD 10 in unseren Praxen aufschlagen könnten.
Von daher kann ich solche Dokus dann schon schätzen.
Aber es ist wohl so, wie du schreibst... man könnte viele Seiten damit füllen
Viele Grüße,
Regina
RE: Doku Tipp zu Legal Highs - Antje - 30.11.2018
Hallo Regina,
ich sehe das auch nicht als Verharmlosung vom Alkohol.
Wenn du Interesse hast an solchen Themen, kann ich dir nur raten, mal selbst einen Einblick
in die Praxis zu nehmen.
Weil da bekommst du noch einen ganz anderen Blickwinkel als über Reportagen.
LG
Antje
RE: Doku Tipp zu Legal Highs - Vanessa D - 01.12.2018
Hallo,
ich habe mir die Doku eben mal komplett angeschaut. Schon erschreckend, dass man diese "Legal Highs" einfach so im Internet bestellen kann, obwohl sie offensichtlich gefährlich sind und es sogar etliche Todesopfer gab und gibt. Das gilt im übrigen auch für Alkohol.
Und wie Regina schon schrieb, da wünscht man sich tatsächlich das gute alte Cannabis herbei. Meines Wissens nach ist zumindest daran noch niemand durch den bloßen Konsum gestorben. Und das obwohl es illegal ist.
Nur weil etwas legal ist, ist es noch lange nicht ungefährlicher als etwas illegales.
Und wenn die Hersteller dieser Substanzen so schnell auf neue Gesetze und Verbote reagieren können, frage ich mich, wie man dem Vertrieb Einhalt gebieten kann.
RE: Doku Tipp zu Legal Highs - Antje - 01.12.2018
Hallo zusammen,
ich hab jetzt mal Zahlen von 2016 gesucht.
Da wurden unter Legal Highs 98 Todesfälle verzeichnet.
Unter Alkohol um die 70.000 (kann ich nicht wirklich glauben), teilweise in Verbindung mit Tabakkonsum.
Durch alle illegalen Drogen 1333.
Steuereinnahmen durch Alkoholverkauf über 3000 Mio Euro.
Kaum zu glauben.
Manchmal frage ich mich echt, in was für einer bizarren Welt lebe ich.
LG
Antje