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Apotheker des Grauens - Druckversion

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Apotheker des Grauens - Kristina - 28.05.2010

Hallo,
vor einigen Wochen habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass die Beratung in Apotheken z. T. miserabel sein soll. Ich wollte es nicht glauben, bis ich heute ein Erlebnis hatte, bei dem ich einfach nur Staunen konnte.

Ich habe ein Mistelpräparat bestellt und zwar ausdrücklich kein Homöopathisches. Die Dame in der Apotheke hat ihre Liste durchsucht und mir dann etwas bestellt.
Tags darauf möchte ich das Präparat abholen und was sehe ich? Ein homöopathisches Mittel in D1!

Nun habe ich eine andere Dame vor mir, die mir auf Nachfrage erzählt, dass es keine Mistelpräparate gibt, außer denen auf homöopathischer Basis. fragend

Dann kommt das Beste: die Chefin kommt hinzu und versucht, mich aufzuklären. Sie sagt, bei dem homöopathischen Mittel in D1 handelt es sich um die Urtinktur.
Verdutzt antworte ich, dass D1 doch auch schon eine Potenzierung der Urtinktur sei. Doch die gute Frau war sich ihrer Sache derart sicher, dass ich einfach nur noch kopfschüttelnd das Geschäft verlassen konnte.

Ich finde das einfach unfassbar, vor allem, weil es sich um die Apothekenchefin gehandelt hat. Auch wenn ich nicht alle Apotheker über einen Kamm scheren möchte, mein Fazit nach diesem Erlebnis: Vertrauen ist gut, Kontolle ist besser! Wink

liebe Grüße
Kristina


RE: Apotheker des Grauens - Susanne Hottendorff - 28.05.2010

Liebe Kristina!

Wohl dem, der kontrollieren kann.

Aber wer kann denn schon? Die Mehrheit muss sich wohl verlassen.
Auch Apotheke ist eine Sache des Vertrauens. Heart


RE: Apotheker des Grauens - tini81 - 28.05.2010

Liebe Kristina,

es gibt sehr wohl Präparate ohne homoöpath. Verdünnung, z.B. Mistel Curarina oder Salus Mistel, dabei handelt es sich dann um Extrakte bzw. Tinkturen (1:5 oder 1:6 mit EtOH)
Als Urtinktur gibt es bsp. Evisco Mistel.

Sowas ist echt eine sehr schlechte Beratung. Ich vermute, das liegt daran, dass man im Studium gar nix über Homöopathie lernt, und entweder man eignet es sich dann selber an oder eben nicht Confused
Wobei es schon von Vorteil ist, wenigstens ein bißchen drüber Bescheid zu wissen, wenn man solche Sachen schon verkauft...*i*
Ist natürlich dann sehr schwach, statt zuzugeben dass man keine Ahnung hat einfach irgendeinen Schmarrn zu erzählen Dodgy

Bedröppelte Grüße


RE: Apotheker des Grauens - Gini - 28.05.2010

Traurig das man sowas lesen muß. Ich finds echt grausam, daß es immer und überall schwarze Schafe gibt, die dann ein schlechtes Licht auf alle werfen.
Ich kann Deinen Frust Kristina da echt verstehen.


RE: Apotheker des Grauens - Andrea L. Rapp - 29.05.2010

Vor ein paar Monaten, hatte ich mal einen Bericht im TV darüber gesehen. Es sind nicht einzelne sondern eher überwiegend die Apotheken, wo das der Fall ist. Es sind eher wenige Ausnahmen wo richtig beraten wurde. Ganz besonders wird sehr wenig beachtet, auch bei den Ärzten, dass verordnete Medikamente Wechselwirkungen haben.Das habe ich selber auch immer wieder erlebt, als ich bei einem Pflegedienst gearbeitet habe.


RE: Apotheker des Grauens - Vanessa P. - 29.05.2010

(29.05.2010, 07:29)Andrea Rapp schrieb: Vor ein paar Monaten, hatte ich mal einen Bericht im TV darüber gesehen. Es sind nicht einzelne sondern eher überwiegend die Apotheken, wo das der Fall ist. Es sind eher wenige Ausnahmen wo richtig beraten wurde. Ganz besonders wird sehr wenig beachtet, auch bei den Ärzten, dass verordnete Medikamente Wechselwirkungen haben.Das habe ich selber auch immer wieder erlebt, als ich bei einem Pflegedienst gearbeitet habe.

Das finde ich so nicht ganz richtig. Ich war bisher in meinen Apos immer total zufrieden und wurde sehr gut beraten.
Aber was ich mitkriege ist, das viele Leute scheinbar gar keine Beratung wollen und wenn die Apothekerin ihnen was erklären will, wird immer abgewunken mit "jaja, weiß ich eh" Huh
Ich denke eher, das es überall schwarze Schafe gibt, genauso bei den HPs, wenn einer oder zwei Mist bauen, wird das auf den ganzen Stand pbertragen und plötzlich sind alle HPs Scharlatane, genauso wie alle Apotheker inkompetent sind, nur weil ein paar (oder lt dieser "aussagekräftigen" Tests angeblich mehrere )einen Schmarrn machen.


RE: Apotheker des Grauens - Piper89 - 30.05.2010

Hm, in meine Apotheke fühl ich mich bestens beraten. Natürlich gibts solche und solche, die keine Ahnung haben. Der Hammer war, ich geh zur Apo, wollte ne Handcreme haben... Wusste auch welche, da ich davon ne Probe hatte. Ich fand sie nicht auf anhieb, fragte nach und der Typ (anscheinend Azubi) brachte sie mir zwar, aber erklärte mir wie und wo ich sie anwenden muss. Ich guck ihn an und ich meinte nur, dass ich es weiß. So nach dem Motto, ich brauch keine zweite Belehrung. Ist ja schön, dass er sich so viel Mühe gibt, aber wenig ist doch manchmal mehr... Rolleyes


RE: Apotheker des Grauens - alinawaning - 01.06.2010

Ohhh, ich habe diesen Thread erst gerade entdeckt, sonst hätte ich nämlich schon viel früher etwas dazu geschrieben, denn ich gehöre zu denen, die hinter den "Tresen" steht und berät und verkauft Big Grin.

@tini81: Wie du schon sagtest, man lernt im Studium kaum etwas über Homöopathie, das sind dann erst Fortbildungen, die man zusätzlich besucht. Zudem kann man nicht jedes Mittel kennen, dazu kommen täglich viel zu viele auf den markt, bzw. gehen vom Markt.

In der ersten Apotheke in der ich gearbeitet habe, wußte kaum jmd. was über Homöo Sad, da wir auf Diabetes und Asthma spezialisiert waren.

Ich will die Kritik, die es teils über Apos gibt gar nicht schön reden, aber man kann nicht jeden Kunden adequat beraten. Viele möchten es nicht und oft ist die Zeit gar nicht da, das es regelmäßig rappelvoll ist.

Trotz 12jähriger Berufserfahrung, muß ich auch noch etliches nachschlagen, die Kunden kommen oft mit "absurden" wünschen.

@ Kristina: Es tut mir leid, das Du so eine Erfahrung machen musstest,
aber unsere Litanei im PC ist auch begrenzt. Viele Mittel v.a. Phytotherapeutica und Homöo können nicht über den Großhandel bestellt werden sondern nur bei der Firma direkt. Vielleicht war das bei Deinem Wunsch genauso?!

Lange Rede kurzer Sinn, aber in JEDEM Beruf gibt es Menschen, die nicht mit Leib und Seele dabei sind.

LG Alina


RE: Apotheker des Grauens - Nidoli - 01.06.2010

Mir ging es vor Kurzem ähnlich.

Ich habe ein homöopathisches Mittel gegen Zwischenblutungen gesucht. Da ich aber nicht viel Erfahrung damit habe wollt ich lieber in der Apotheke fragen. Also verschiedene Globuli im Netz rausgesucht und in der Apotheke nachgefragt. Da hiess es dann, dass es GAR KEIN homöopathisches Mittel gegen solche Beschwerden gibt, ich lieber einen Arzt aufsuchen soll anstatt mich selber zu medikamentieren. Ansonsten meinte die Gute dann noch solle ich doch Mönchspfeffer-Tee trinken. Den wollte sie mir dann auch verkaufen. Ich bin aber lieber gegangen. Wenn die Dame in der Apotheke schon keine Ahnung hat, dann lass ich es lieber.


RE: Apotheker des Grauens - tini81 - 01.06.2010

@Vanessa und Alina, ich muss Euch zu 100% recht geben, gerade mit der oft gar nicht erwünschten Beratung ist das so eine Sache...
Trotzdem, gerade in dem Fall von Kristina (Misteltinktur kenn ich aus eigener Sucherfahrung, da findet man wirklich ziemlich einfach was in der ABDA-Datenbank- ganz im Gegensatz zu vieeeelen anderen speziellen Kundenwünschen, wo man sich oft einen Wolf sucht Confused ) oder auch von Nidoli, solche Aussagen vom pharmazeut. Personal sind einfach falsch (Definition der Urtinktur, keine Globuli gegen Zwischenblutungen???) und deshalb ärgerlich.

Da müsste der Beratende so fair sein und sagen, dass er das jetzt nicht weiß (und z.B. sämtliche Homöopathika auswendig zu wissen ist ja wahrlich nicht des Gebiet einer/s PTA/Apothekers), aber Nachschlagen ist ja völlig legitim, die Behauptung "das gibts nicht" hingegen ist einfach falsch.

Bei sowas kann ich echt verstehen, wenn das Vertrauen flöten geht.

Generell noch zu diesem Thema: wie Alina und Vanessa p. schon sagen: es gibt in JEDEM Beruf schwarze Schafe, nur wehre ich mich vehement dagegen, dass laut diesem Test von der Stiftung Warentest vor 2(?) Jahren angeblich fast jede Apotheke inkompetent ist, denn die Testbedingungen waren in mehreren Bereichen nicht übertragbar.

Und jeder, der schon mal Aspirin gekauft hat ist sicherlich dankbar, wenn er nicht von einer Fragenflut erschüttet wird "nehmen Sie sonst noch Blutverdünner?"- "Hatten Sie schon mal allergische Asthamanfälle"- "Was, SIe sind älter als 65??"- "Hatten Sie schon mal ein Magengeschwür?" etc , da reciht dann denk ich doch ein kleiner Einnahmehinweis, der ohnehin mit "jaja, das weiß ich eh" quittiert wird.
Theorie und Praxisbezogenheit -gerade auch auf den Pat.- sind oftmals zwei paar Stiefel.