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S wie Schlafapnoesyndrom - Druckversion

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S wie Schlafapnoesyndrom - Rilubi - 09.03.2021

Ihr Lieben,

heute ein paar Infos zur Schlafapnoe, einer gar nicht so seltenem Syndrom mit durchaus schwerwiegenden Komplikationen.

S wie Schlafapnoe-Syndrom

Def.: Störung der Atemregulation durch Atempausen von mehr als zehn Sekunden während des Schlafes

Vorkommen:
• ca. 4% der Männer + 2% der Frauen 
• meist jenseits des 40. Lebensjahres, aber selten auch schon im Säuglingsalter möglich

Formen und ihre Ursachen:
= häufig finden sich Mischformen
a) obstruktives Schlafapnoesyndrom
     • Ursache: Verengung des Rachenraumes (Obstruktion der oberen Atemwege)
     • Atempausen können mehrere 100 mal pro Nacht auftreten, Dauer bis zu 1 Minute
     • Pathophysiologie:
          Kollaps der oberen Atemwege (Muskeltonus der oberen Atemwege verringert sich, sie fallen zusammen und verschließen sich regelrecht, 
          dabei entsteht ein Unterdruck) -> Abfall der O2-Konzentration im Blut -> Minderversorgung der Organe, auch Gehirn
          -> Gehirn „schlägt Alarm“ in Form immer wiederkehrender Weckreaktionen -> Störung der Schlafstadien und damit auch der       
          Schlafqualität und -quantität, Anteile der Tief- und Traumschlafphasen können extrem vermindert sein oder sogar vollständig fehlen
b) zentrales Schlafapnoesydnrom
     • Ursache: Störung des Atemantriebes aufgrund Schädigung des Atemzentrums, z.B. bei Herzinsuffizienz oder bei Cheynes-Stokes-Atmung 
     • Pathophysiologie: 
          Atemwege bleiben offen, aber Atemmuskulatur (Brust und Zwerchfell) sind nicht aktiv, Atemantrieb fehlt -> O2-Gehalt im Blut sinkt,...  
          und weiter wie beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom
     • Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter

Begünstigende Faktoren:
     • Hypertonie
     • Adipositas
     • Stoffwechselstörungen
     • Rauchen
     • Alkohol
     • Schlaf- und Beruhigungsmittel

Folgen:
     • Hypoxie = verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes
     • Polyglobuli = vermehrte Bildung von Erythrozyten, weil zu wenig O2 im Blut ist
     • nicht-erholsamer Schlaf

Symptome:
     • (lautes) Schnarchen mit unregelmäßigen Atemaussetzern
     • Tagesmüdigkeit mit Einschlafneigung  erhöhte Unfallgefahr
     • Sekundenschlaf
     • Leistungsknick
     • Konzentrationsstörungen
     • Morgendliche Kopfschmerzen und Mundtrockenheit (durch das Schnarchen)

Komplikationen:
     • Herzrhythmusstörungen
     • Nächtliche Blutdruckerhöhungen
     • Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
     • Bei Säuglingen, Kindern: Gedeihstörungen

Diagnostik:
     • Eigen- und Fremdanamnese (Ehe-, Schlafpartner*in)
     • Schlaflabor:
          o EEG,
          o EKG,
          o Atemstrommessung (Mund, Nase),
          o Atembewegungen (Thorax, Abdomen),
          o Muskelzuckungen
          o Körperbewegungen wie z.B. Aufsetzen
          o Augenbewegungen
          o Sauerstoffgehalt des Blutes

Therapie:
     • meiden bzw. verringern fördernder Faktoren
     • Oberkörperhochlagerung
     • in Abhängigkeit von der Ursache ggf. OP, z.B. Entfernung zu großer Tonsillen
     • spezielle Zahnschienen
     • Lagetraining zur Veränderung der Schlafposition
     • ggf. Nasenmaske, die eine nächtliche Beatmung darstellt (CPAP-Verfahren)

Besonderheiten bei Kindern:
     • etwa 7% der Kinder schnarchen nachts regelmäßig 
     • bis zu 2% der Kinder leiden am obstruktiven Schlafapnoesyndrom, bei ADHS sogar bis zu 25%
     • Kinder schnarchen auch aus anderen Gründen, z.B. aufgrund einer noch nicht vollständig entfalteten Schleimhautfalte im Rachen oder bei
       Atemwegsinfektionen
     • Formen:
          o Frühgeborenen-Apnoe, insbesondere bei vor der 34. Schwangerschaftswoche Geborenen
          o Obstruktive Schlafapnoe 
               - Symptome: Schnarchen, Blässe, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen;
                 aber auch: kloßige Sprache, verzögerte Sprachentwicklung, Mundatmung, Untergewicht und Minderwuchs, Nachtschweiß
               - Fördernde Faktoren: Raucherhaushalt, Übergewicht
               - Ursachen: häufig vergrößerte Tonsillen oder Polypen

Quellen:
• Pschyrembel-online
www.lungenaerzte-im-netz.de
• Elvira Bierbach: Naturheilpraxis heute

Ich hoffe, es waren ein paar interessante Punkte für euch dabei.
Viel Spaß und liebe Grüße
Sabine


Liebe Gini, 
ich habe gerade beim Einstellen gelesen, dass ich eigentlich was zum Steinleiden schreiben wollte... Irgendwie ist das meinem Hirn abhanden gekommen und dafür hat es die Schlafapnoe hineingeschoben. Blush Da wir die aber noch nicht hatten, hoffe ich, dass es trotzdem okay ist. 
Liebe Grüße
Sabine


RE: S wie Schlafapnoesyndrom - Gini - 09.03.2021

Liebe Sabine,

das ist total klasse - ganz lieben Dank.

Herzliche Grüße Gini