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B wie Bronchitis - Druckversion

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B wie Bronchitis - Laralein - 18.03.2021

Akute Bronchitis

Es handelt sich bei der akuten Bronchitis um eine Entzündung der Bronchialschleimhaut, wobei die Luftröhre meist auch mitbetroffen ist (dann handelt es sich um eine Tracheobronchitis).
Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass es auch eine chronische Form der Bronchitis gibt, von welcher zu über 90% Raucher betroffen sind.
Chronisch ist die Bronchitis per WHO-Definition dann, wenn „Husten mit Auswurf an den meisten Tagen von mindestens 3 Monaten in 2 aufeinander folgenden Jahren besteht“.

Ursachen

Primärinfektionen
Meist wird eine Bronchitis durch Viren ausgelöst, welche die Epithelzellen der Bronchialschleimhaut befallen.
Hier kommen in Betracht
  • Zu 50% Rhinoviren
  • Adenoviren
  • Influenzaviren
  • Parainfluenzaviren
  • RS-Viren (respiratorisches Synzytialvirus)
  • Coxsackieviren
  • ECHO-Viren
Sekundärinfektion
Aber auch eine bakterielle Infektion, meist als Sekundärinfektion kommt vor, da die Viren die befallene Schleimhaut stark geschädigt haben und Bakterien an dieser Stelle eine Möglichkeit haben einzudringen. 
Hier kommen vor
  • Beta-hämolysierende Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Pneumokokken
  • Hämophilus influenzae

Weitere Ursachen
  • Selten kommen auch Pilzinfektionen vorStauungsbronchitis bei Herzerkrankungen sind möglich
  • Zigarettenrauch
  • Andere schädliche Gase, Staub und Ozon

Zu beachten für die Praxis
Eine Bronchitis kann sich auch im Rahmen einer Masernerkrankung, Pertussis, Varizellen, Scharlach, Diphterie oder Typhus entwickeln!!!
 
 
Pathogenese

Primärinfektion
aus voller Gesundheit heraus 
Sekundärinfektion
In Folge einer
  • Rhinitis (Schnupfen)
  • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) 
  • Laryngitis (Kehlkopfentzündung)

Meist hat der Patient zunächst trockenen Husten, dieser entwickelt sich dann im Verlauf der Erkrankung zu einem produktiven Husten.
Immer wiederkehrende Bronchitiden können sich z.B. infolge einer chronischen Sinusitis, von Bronchiektasen (nicht mehr rückbildungsfähige Erweiterung der Bronchien), oder durch Streuheurde wie einer chronischen Tonsillitis (Mandelentzündung) entwickeln.

Symptome
  • Husten
  • Auswurf (v.a. bei bakterieller Infektion Auswurf gelblich-eitrig, ggf. auch grünlich)
  • Fieber (38°-40°), meist über 3-5 Tage
  • Stridor (Kontinuierliche Nebengeräusche)
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Krankheitsgefühl
  • Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
  • Bei Tracheobronchitis, retrosternaler Schmerz (hinter dem Brustbein), bzw auch als Wundheitsgefühl wahrgenommen
Bei einer Bronchitis infolge einer Erkrankung der oberen Atemwege, kommen die jeweiligen Symptome dieser Erkrankung noch hinzu.

Diagnose

Auskultation
  • diskontinuierliche Nebengeräusche (feuchte Rasselgeräusche)
  • meist auch kontinuierliche Nebengeräusche (trockene Rasselgeräusche) wie Pfeiffen oder Brummen
  • Bei Kindern durch Spastik der Bronchiolen, Röhrenatmung über die Lunge möglich
Blutbild 
  • Bei viral bedingter Bronchitis liegt eine Leukopenie (Verringerung weiße Blutkörperchen) vor
  • Bei bakterieller Sekundärinfektion liegt eine Leukozytose mit Linksverschiebung (Anstieg weiße Blutkörperchen) vor
  • Beschleunigung der BKS (Blutkörperchensenkung)
  • Erhöhung des CRP
DD
  • Beginnende Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Influenza

Komplikationen

Häufigste ist die Bronchopneumonie, ausgelöst durch Sekundärinfektion mit Bakterien.
Hinweise darauf sind, dass sich der Allgemeinzustand des Patienten schnell verschlechtert, sowie länger als 3-5 Tage anhaltendes Fieber, oder auch über 40° steigend.

Bei häufigen Bronchitiden kann sich eine chronische Bronchitis entwickeln.

Therapie

Bei schwerem Verlauf oder bei Verdacht auf Bronchopneumonie muss zwecks weiterer Abklärung an den Arzt verwiesen werden. Ggf. erfolgt hier dann eine Antibiotikagabe.

Naturheilkundlich können folgende Therapien eingesetzt werden
Bettruhe
Inhalationen
Schwitzkuren
Kneipp-Brustwickel
Weidenrindenextrakt
Vitamin C
Der Patient sollte bei produktivem Husten (Sekret wird abgehustet) zum Abhusten angehalten werden. Hustenstillende Mittel sollten nur für die Nacht eingenommen werden.