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W - wie Weichteilrheumatismus - Druckversion

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W - wie Weichteilrheumatismus - Laralein - 09.07.2021

Weichteilrheumatismus

Synonym Extraartikuläres Rheuma

Zusammengefasst unter diesem Oberbegriff werden Erkrankungen, die alle Weichteile
des Körpers betreffen können und mit Schmerzen und/ oder Funktionsstörungen
einhergehen.
Der Begriff bezieht sich also auf entzündliche und nichtentzündliche Erkrankungen, die das Bindegewebe (Faszien), Fettgewebe,
Muskelgewebe, Sehnen und Bänder, sowie Schleimbeutel betreffen.

Es wird zu den Rheumatoiden Erkrankungen gezählt.
Im Gegensatz zu rheumatoider Arthritis, bei welcher die Gelenke betroffen sind und das betroffene Gewebe mit der Zeit zerstört wird, bleibt beim Weichteilrheuma das betroffene Gewebe in seiner Struktur erhalten.

Je nach Literatur wird der Begriff Weichteilrheuma mit der Fibromyalgie gleichgesetzt, oder es wird noch einmal stärker differenziert und klar von dem Begriff Fibromyalgie abgegrenzt.

Der Leidensdruck ist bei den Betroffenen oftmals sehr groß, da die Erkrankung chronische Schmerzen und häufig viele Einschränkungen im Alltag mit sich bringt.

Folgende Erkrankungen werden z.B. zum Weichteilrheuma hinzugezählt

  • Tendopathien (degenerative Erkrankung der Sehnen) und Tendovaganitis (Sehnenscheidenentzündung)
  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
  • Periarthropathie (pathologische Veränderung Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder, Schleimbeutel)
  • Pannikulitis (Entzündung Unterhautfettgewebe)
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Myogelose (Muskelverhärtung mit Wulst- und Knotenbildung)
u.a.

Symptomatik

Chronische Schmerzen in der betroffenen Körperregion, die wiederholt und anhaltend auftreten. Oftmals ist auch die Funktion des betroffenen Gebietes eingeschränkt.

Typische Symptome können sein

  • Missempfindungen an den Körperregionen
  • Erwärmung des Bereichs
  • Fieber
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Morgensteifheit in den Muskeln
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Psychische und physische Erschöpfung
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Restless Legs
  • Unruhe und Nervosität
  • Depressive Verstimmungen aufgrund der anhaltenden Schmerzen

Diagnosestellung

  • Anamnese
  • Körperliche Untersuchungen
  • ggf. bildgebende Verfahren
  • Labor, um weitere Anhaltspunkte zu bekommen bzw. andere Erkrankungen auszuschließen
  • ggf. Gewebeentnahme

Ursachen

Bisher ist die Ursache, je nach Erkankung, unbekannt. Man geht von einer genetischen Disposition, sowie von Stressoren aus, die die Erkrankung auslösen.
Aber auch Fehlbelastungen oder Überbelastung können Weichteilrheuma auslösen (z.B. bei Karpaltunnselsyndrom, oder Myogelosen).
Auch Autoimmunreaktionen spielen eine Rolle, sowie das Auftreten des Weichteilrheumas als Folge einer anderen Erkrankung.

Therapie
  • Ggf. operative Eingriffe
  • Kälte- und Wärmeanwendungen
  • Physiotherapie
  • Medikamente
  • Ernährungstherapie

Prognose
Oftmals handelt es sich um einen langwierigen Heilungsprozess, der nicht immer mit Heilung des Patienten abgeschlossen werden kann.