Heilpraktikerschule Isolde Richter
Lahn-Dill-Kreis Protokoll vom März 2024 - Druckversion

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Lahn-Dill-Kreis Protokoll vom März 2024 - Isolde Richter - 06.08.2024

Dankenswerterweise hat uns eine Schülerin ihre erfolgreiche mündliche Überprüfung zugeschickt.
Wir gratulieren herzlich!

Mündliche Heilpraktikerprüfung - Gedächtnisprotokoll
Lahn-Dill-Kreis
März 2024
Prüfungsort: Herborn

Teilnehmer: HP-Anwärter, Amtsärztin (AA), Heilpraktikerin, Beisitzerin
Prüfungsdauer: 1 Stunde
Allgemeines: Tonaufzeichnung durch die Beisitzerin, Getränke wurden gestellt, Utensilien (Übungs-/Injektionsarm zur venösen Blutabnahme, Reflexhammer, unterschiedliche Desinfektionsmittel)

Zu Beginn der Prüfung wurde ich darüber informiert, dass diese aufgezeichnet wird und gefragt, ob ich mich körperlich dazu in der Lage fühle an dieser teilzunehmen.
Die Amtsärztin stellte sich und Ihre Mitprüfer kurz vor und übergab dann das Wort an mich.
Auch ich stellte mich vor und sollte kurz erzählen wofür ich meine HP-Erlaubnis einsetzen möchte.

Direkt im Anschluss begann die AA mit ihren Fragen:
- Welche Rechte/ Pflichten schreibt das Gesetz dem HP vor
- Was steht in der HP-Verordnung
- Welche Arten von Desinfektionsmittel gibt es (Flächen- und Hautdesinfektion; viral/bakteriell)
- Wie sind die Einwirkzeiten und wo kann ich näheres dazu erfahren (VAH-Liste, Robert-Koch-Institut)
- Hygieneplan: Aufbau, Inhalt, Funktion
- Welche Hygienemaßnahmen sind in einer Praxis täglich zu treffen
- Was umfasst die Anamnese
- Wie behandle ich einen infektiösen Patienten (wann und wieso darf ich nicht behandeln, Patient sensibilisieren über Infektionswege)
- Welche Erreger werden häufig länger über den Kot ausgeschieden
- Welche Erreger sind in Krankenhäusern gefährlich
- Wie ist Blut zusammengesetzt (Bestandteile nur nennen)
- Kita-Kind Borkenflechte (Impetigo): Pathogenese, Meldepflicht
- Welche sexuell übertragbaren Erkrankungen gibt es (namentlich nennen) und wie schütze ich mich
- Bauch- und Rückenschmerzen Differenzialdiagnose (AA wollte, dass ich auf jedes Organ eingehe und dort mögliche Erkrankungen erst mal nur beim Namen nenne)
- Zystitis und Glomerulonephritis: Ätiologie, Pathogenese
- Niere: Urinstreifentest erklärten, was wird getestet
- Leber: Aufbau und Funktion, Leberhautzeichen
- Pankreas: Enzyme, Hormone
- Milz - Splenektomie: welche Aufgaben fallen weg und wie werden diese kompensiert, welche Impfungen sollten empfohlen werden
- Schilddrüse – Hashimoto: Pathogenese
- ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall: Pathogenese
- Herzinfarkt: Pathogenese, Unterschied Kammerflattern-/Flimmern
- arterielle Hypertonie: Ätiologie
- Notfall: Patient hat im Wartezimmer Nüsse gegessen und es droht ein anaphylaktischer Schock (Vitalzeichenkontrolle, welche Notfallmedikamente darf ich wie verabreichen, Herz-Lungen-Wiederbelebung)
- Notfall: Cauda equina Syndrom: Pathogenese
- Bandscheibenvorfall: Pathogenese

Praktische Übungen:
- Patellarsehnen-Reflexe (kurz erklären was geschieht)
- venöse Blutabnahme mit Erläuterung zu meinen einzelnen Schritten
- Hände desinfizieren

Allgemeines zur Prüfung:
Dies war mein zweiter Durchlauf der mündlichen Prüfung und ich war viel besser vorbereitet, als beim ersten Mal. Die AA hat mich am Ende kurz rausgebeten, mich dann wieder in den Prüfungsraum geholt und mir zur bestandenen Prüfung gratuliert.
Die Prüfung war meines Erachtens nach sehr anspruchsvoll, aber fair. Es wurden kurze Fragen gestellt und ich habe idR kurz geantwortet. Wollte die AA Näheres erfahren, dann hat sie danach gefragt. Ich habe nie wirklich lange frei gesprochen. Wenn ich einen „Hänger“ hatte hat sie mir auf die Sprünge geholfen, wollte aber genaue und korrekte Erklärungen von mir. Ihr war es wichtig, dass ich differenzialdiagnostisch alle Erkrankungen einbeziehe und vor allem jegliche Notfälle ausschließe. Ich habe stets auf den Arzt/ Spezialisten hingewiesen/verwiesen und die Krankheitsgeschichte des Patienten mit einbezogen, was ihr gut gefallen hat.
Wenn man gut vorbereitet ist schafft man die Prüfung :-)