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Infusionen bei Notfällen - Druckversion

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Infusionen bei Notfällen - PetraR - 04.03.2011

Ich muss hier mal nachfragen und ich bin sicher,ihr könnt mich wieder auf die Spur bringenSmile

Bei einem Notfall soll ja in vielen Fällen eine Infusion gelegt werden.Bei der Hypoglykämie Glucose und bei Herzinfarkt habe ich gelesen,sollte Ringerllösung gegeben werden.Beides steht uns ja wohl nicht mehr zur Verfügung weil es verschreibungspflichtig ist.

Was infundiere ich denn dann???HuhHuh

Bin irgendwie gerade etwas schlauständig.Wer hilft mir da runter??


RE: Infusionen bei Notfällen - ulrike G - 04.03.2011

Das mit dem Zugang legen ist sehr umstritten! Man soll es nur machen, wenn man richtig geübt ist. Die Notärzte sind nicht erfreut, wenn man die letzte Möglichkeit des Zugangs zerstochen hat. Ich denke man muss das im Einzelfall abwägen, und wenn man den Notarzt geholt hat, der kann das besser! Ist eine Diskussion wert! LG Ulrike


RE: Infusionen bei Notfällen - PetraR - 04.03.2011

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht!Smile

Nur ich denke,wenn ich in der Prüfung gefragt werde,dann sollte ich schon sagen,welche Notfallmassnahmen durchgeführt werden sollten.


RE: Infusionen bei Notfällen - Antje - 04.03.2011

Hallo Petra,

bist du sicher, dass Ringerlösung verschreibungspflichtig ist?
Guck mal in die Rote Liste, da steht nichts davon.

Und bei der Glucose muss man eben die 5%ige anhängen wenn man einen Zugang gelegt hat.
Die wollen es ja nicht anders.

Wobei ich sagen würde, dass die meisten Hypoglykämien anders abzufangen sind weil die Leute noch bei Bewußtsein sind.

Oder wenn die ein Notfallset dabei haben kann man das spritzen.

Und noch zum Herzinfakrt.
Bist du sicher, dass da Ringerlösung gegeben werden soll?
Ich denke mal, höchstens zum Aufhalten eines Zugangs im Schneckentempo, oder?

LG
Antje


RE: Infusionen bei Notfällen - PetraR - 04.03.2011

Antje,guck mal hier.

http://www.hufelandschule.de/Newsdetails.35+M5e766cc3845.0.html
Demnach würde ja auch die 5%ige Glucose Lösung nicht gehen,oder??

Ich meine,gelesen zu haben,dass Ringer -Laktat auch nicht zugängig ist für unsConfused

Und ja,es wäre wohl zum freihalten des Zugangs,denn es soll mit minimal Geschwindigkeit gegen werden


RE: Infusionen bei Notfällen - Antje - 04.03.2011

Petra, ich hab keine Ahnung, was richtig ist.
Ich les immer in der Roten Liste und hoffe stark, dass es richtig ist, was da steht.Wink

LG
Antje


RE: Infusionen bei Notfällen - PetraR - 04.03.2011

Naja,mal sehen,vieleicht haben wir ja noch einen Rettungssanitääter hier oder Isolde guckt mal rein und klärt uns auf.
Ich weiss nämlich,dass das schon einigen in einer mündlichen Prüfung das Genick gebrochen hat.Blush


RE: Infusionen bei Notfällen - Antje - 04.03.2011

Wir haben auch Apotheker hier.
Die müssten eigentlich wissen ob die Rote Liste zuverlässig ist.

Mit einer 5%igen Glukoselösung wird man im wirkichen Notfall wahrscheinlich sowieso nicht viel ausrichten können.

LG
Antje


RE: Infusionen bei Notfällen - Eveline - 04.03.2011

Hallo Petra, falls du sehr gut Zugänge legen kannst, würde ich Nacl 0,9% laufen lassen - zum Offenhalten d. Gefäßes.
Falls man aber zig mal stechen muss - lassen wir besser die Finger davon.

LG Eveline


RE: Infusionen bei Notfällen - PetraR - 04.03.2011

Danke Eveline

An NaCl dachte ich auch schon,aber da war ich noch unsicherer,ob das infundiert werden kann.

grundsätzlich würde ich es mir jetzt noch gar nicht zutrauen eine Infusion zu legen.Dazu habe ich vviel zu wenig Übung.Mir geht es hauptsächlich auch erstmal darum was sage ich dem Prüfer,bei einem imaginärem NotfallpatientenSmile


RE: Infusionen bei Notfällen - Isolde Richter - 05.03.2011

Ich vermute mal, dass hier verschiedene Fragen durcheinandergeraten sind. Zunächst:

Ringerlösung ist nicht verschreibungspflichtig.
5 %-ige Glukoselösung ist nicht verschreibungspflichtig.

Beim hypoglykämischen Schock dem Patienten solange Bewusstsein vorhanden ist, Glukose oral verabreichen. Ist kein Bewusstsein vorhanden, Glukose i.v. !!! injizieren.
Ringerlösung braucht Ihr beim hypoglykämischen Schock nicht als Erste-Hilfe-Maßnahme geben. Es liegt ja kein Kreislaufversagen vor.

Wenn Ihr dazu noch andere Fragen habt, bitte neuen Thread eröffnen, damit alles schön übersichtlich bleibt.

Ansonsten werde ich Marco bitten, nochmal über diese Antwort zu schauen, wie er das als Rettungsassistent sieht.


RE: Infusionen bei Notfällen - PetraR - 05.03.2011

Liebe Isolde

Danke erstmal,dass wir hier ein bisschen Licht isn Dunkel bringen konnten.Das Ringer für uns zugänglich ist,speicher ich nun mal so für mich abSmile

Glucose oral bei ansprechbarem Patienten ist für mich auch völlig klar.
Ich habe auch schon gehört,dass wir statt Glucos i.V so eine glucosehaltige Creme auf die Mundschliemhaut geben können.Das wurde in einem anderen Forum von einem Rettungsassistenten geschrieben.
Wäre das eine Alternative zu einer Glucoseinfusion??


RE: Infusionen bei Notfällen - stefanschoening - 22.04.2011

Die Ringer ist beim Herzinfarkt nur zum freihalten des Zugangs. Glykose darf auch nur langsam verabreicht werden, da es Venenreizungen verursacht. Ich denke, dass man genug mit Grundlagen beschäftigt ist bis der Arzt da ist. Das Legen eines Zuganges sollte gut gekonnt sein und ist auch nicht immer so einfach.

Von einer Glykose Creme habe ich noch nie gehört...

Liebe Grüße
Stefan


RE: Infusionen bei Notfällen - dat_manu - 23.04.2011

Stefan hat Recht. Glucose sollte nur äusserst langsam infundiert werden, da es stark Venenreizend ist, was bis hin zu Necrosebildung führen kann.
Ob Ringer oder NaCl gegeben wird, ist Hupe. Es soll ja nur den Kanal, also den Zugang, wenn er denn schon ordentlich sitzt, offen gehalten werden, damit man im Ernstfall noch Medis geben kann.
Und Glaubt mir, der Notarzt frittiert euch, wenn er einen Käseigel vorfindet.

Der Trent für die invasiven Massnahmen ist rückläufig. So wird selbst von der Bundesärztekammer empfohlen, eher die Basismassnahmen zu machen. Back to the Roots. Selbst im Rettungsdienst verzichtet man auch mal gern auf den Zugang, wenn er nicht so wirklich dringend benötigt wird und man in den nächsten Minuten nicht von einem Kollaps ausgeht.
Zugang legen will gelernt sein. Gerade in der Stresssituation wenn man nicht geübt ist, fängt man leicht an zu zittern und haut das Ding auch gern mal daneben. Man muss keine Heldentaten machen, um einem Menschen zu helfen.
Als Beispiel. Selbst in der Drogenhilfe ist es so. Mensch hat Überdosis, kippt vom Stuhl mit Atemstillstand. Wir sind im günstigen Fall zwei Rettungsassistenten und legen selbst in diesem Moment keinen Zugang. Gute Basismassnahmen wie eine vernünftige und effektive Beatmung, Basismonitoring (Blutdruck, Puls, Pulsoximeter, Blutzucker, Wärmeerhalt und ggf. Temperatur) Damit sind wir dann auch schon genug beschäftigt und zwar zu zweit.

Bevor man Glucose gibt, sollte man sich die Algorhythmen zur Hypoglykämie durchlesen. Dort steht mitunter, dass man 2 G-40 direkt und zwei G-40 in die Infusion geben soll und dann den Vorgang notfalls wiederholen, falls der Mensch noch nicht wach ist. Aber wie gesagt, der Zugang müsste 100 Pro liegen und die Ringe- oder NaCl Lösung auf Schuss laufen lassen, da es sonst im schlimmsten Fall zu Necrosebildung führen kann.

Beides ist im übrigen NICHT Verschreibungspflichtig.

Bei einem Herzinfarkt gilt das Gleiche.
Aber Achtung.
Wenn ihr einen Zugang legt und ne Lösung anhängt, bitte nicht auf Schuss laufen lassen. Womöglich hat er eh schon zum Beispiel ein Lungenödem. Ihr würdet ihn nur noch mehr absaufen. Ausserdem ist zuviel Flüssigkeit nur eine weitere Belastung fürs Herz. Und das hat ja grad eh schon genug zu kämpfen.
Also schön sutsche und Dröpsche für Dröpsche


RE: Infusionen bei Notfällen - Antje - 23.04.2011

Hallo Manu,

soweit ich weiß ist Glucose 40% inzwischen verschreibungspflichig.
Guck mal in der Roten Liste.

Das man bei i.v. Drogenabhängigen eher keinen Zugang legt sondern das lieber dem NA überlässt kann ich verstehen.
Das kann sehr schwierig sein.

Ansonsten denke ich, dass die meinsten Rettungsleute absolut routiniert sind im Legen von Zugängen.
Hab jedenfalls bisher noch nichts anderes gesehen.

LG
Antje


RE: Infusionen bei Notfällen - stefanschoening - 23.04.2011

Ich glaube auch, dass man den HP´s die 40% Glykose abgenommen hat....

Es gibt aber so einen Notfallpen für Diabetiker, evtl kommt man ja da dran, sonst nen Diabetiker im Bekanntenkreis fragen ;-)


RE: Infusionen bei Notfällen - dat_manu - 23.04.2011

ist dieser Notfallpen denn für die Hypoglükämie? Nicht das das Insulin ist. Auweiha


RE: Infusionen bei Notfällen - werner - 23.04.2011

Hallo,
Notfallpen ist für den Fall der Hypoglykämie also im Falle einer lebensgefährlichen Unterzuckerung und heißt z.b. Gluca Gen Hypokit enthalten ist 1 mg Glucagon als Pulver und Lösungsmittel zur s.c, i.m Injektion.Das Ganze ist bedingt haltbar im Kühlschrank!

Aber warum sollte ein insulinpflichtiger Diabetiker das Ding abgeben?Ist doch eine Art Lebensversichung!Big Grin


RE: Infusionen bei Notfällen - dat_manu - 23.04.2011

ok, danke dir Werner. Das war mir nicht klar


RE: Infusionen bei Notfällen - ErwinHorn - 06.06.2011

Wir haben bei uns einen Typ 2 Diabetiker. Er hat bei uns im Aufenthaltsraum ein Notfallset hinterlegt.
Wir sind auf dieses Notfallset eingewiesen um ihm im Notfall helfen zu können. Im Set sind, wie Werner
schon beschrieben hat, Glucagon und ein Lösungsmittel enthalten.

LG Erwin