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Die Ruhe vor dem Sturm - Druckversion

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Die Ruhe vor dem Sturm - markusku - 12.12.2012

Hallo !

Ich habe eine Frage zur Depression bzw. Suizidalität.
Es wird in diesem Zusammenhang immer von der "Ruhe vor dem Sturm" gesprochen. Soll heißen das der Pat. plötzlich gefasst, ruhig wirkt.
Die Suizidalität wird jedoch IMMER exploriert.
Meine Frage ist, was soll ich mit diesem gefassten Pat. anfangen ? Vor allem wenn ich ein sehr schlechtes Bauchgefühl habe- der Pat. aber Suizidalität verneint.....?



RE: Die Ruhe vor dem Sturm - Sonja Harwardt - 12.12.2012

Hallo Marcus,

ich kenne den Begriff in folgendem Zusammenhang:
Ein suizidaler Mensch ist plötzlich sehr abgeklärt und ruhig.
Diesen Zustand kurz vor dem ausgeführten Suizid nennt man "Ruhe vor dem Sturm".

Zu deiner Frage:
Entweder du kennst den Patienten und es fällt dir auf. Dann sollten die Alarmglocken läuten und du solltest intensiv einen Suizid thematisieren.
(Paradebeispiel Robert Enke)
Wenn du den Patienten noch nicht kennst, kannst du es ja auch nicht erkennen.....also die Ruhe vor dem Sturm......

Liebe Grüße
SOnja


RE: Die Ruhe vor dem Sturm - India - 13.12.2012

Hallo Klaus,

das ist eine schwierige Frage. Ich versuch mal was:
Die "Ruhe vor dem Sturm" tritt auf, nachdem die Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit deutlich sichtbar war, also sozusagen als Stimmungsumschwung. Außerdem wird man Abklärung, ob bereits Suizidversuche stattgefunden haben, oder ob es in der Familie oder im näheren Umfeld Suizidalität gab.
Vielleicht hilft in diesem Fall, den Patienten nach seiner Zukunftsperspektive zu befragen, nach seiner Gefühlslage und wodurch der Stimmungswechsel, als die Ruhe vor dem Sturm begründet ist. Also durch ganz viele Fragen einen Eindruck gewinnen, ob die Ruhe fundiert, auf einer stabilen Basis gründet, die erlebbar ist. Oder sie einen Schlussstrich bedeutet. Die "Ruhe vor dem Sturm" allein, kann sicher kein Anlass sein, weitere Maßnahmen, wie Zwangseinweisung (im Extremfall) einzuleiten.
Was denkst Du?

Liebe Grüße
Adele