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28.04.2010, 19:08
Hallo Ihr Lieben,
hat etwas gedauert, aber hier
Referat zum Vortrag:
Wenn die Grenze erreicht ist- Erkennen und vermeiden des Burout-Symdroms als prophylaktische Maßnahme
Vortragsredner Franz Lang Diplom Soziologe, Heilpraktiker
Wie entsteht das Burnout-Syndrom?
das Fundament kann schon in der Kindheit gelegt werden. Wenn Kinder durch die Familie keine Stärkung und Sicherheit erfährt, häufig "nieder" gemacht wird, z.B mit Sätzen wie:
"Das ist schon wieder falsch was Du da machst!"
"Kannst du denn garnichts?"
"Wie oft muss ich es dir noch zeigen?"
"Aus dir wird eh nichts!"
Sätze in der Form schwächen das Selbstbewußtsein der Kinder. Es entwickelt kein Selbstvertrauen.
Im Alter von 2-3 Jahren gehen die Kinder in die sog. Prägephase. Sie entwickeln ein "ich" Gefühl. In dieser wichtigen Entwickluingsphase benötigen Kinder sehr viel gutes Zureden, Kraft, Stärke und Unterstüzung ( Hilfestellung)
Man kann sich vorstellen, was solche o.g. Sätze bei einem Kind auslösen. In dieser Prägephase speichern Kinder ab was richtig und falsch ist. Auch auf emotionaler Ebene.
Wer Kindern das weine verbietet oder es schlecht redet mit Sätzen wie:
"Warum heulst du denn jetzt, oder schon wieder?"
"Mit heulen erreichts du auch nichts!"
trägt dazu bei, dass dieses Kind es als: Falsche Emotion abspeichert. Emotionen sind falsch....
Im späteren Leben werden solche Menschen sich schwer tun Emotionen zu zeigen und über solche Gefühle zu reden. es werden: Problemfresser!
Wer Kinder nur lobt und "liebt" wenn es etwas gaaanz toll gemacht hat, quasi LEISTUNG gebracht hat, signalisiert dem Kind ( Prägephase) Leistung = Lob und Anerkennung!!! ( = Stress dem Druck stand zuhalten und den Erwartungen zu ensprechen)
Das Fundament wird gelegt
Begleitsymptome:
Konzentrationsstörung
Gedächnisstörung
Kopfschmerzen
Lymphknotenschwellung
Muskelschmerzen
Rückenschmerzen
Arthralgien (Gelenkschmerzen)
Erhöhte Reizbarkeit
Stimmungsschwankungen
Schlafstörungen
Infektionsanfälligkeit
Verdauungstörungn
Neurasthenie (Nervenschwäche)
Folgen des Burnout
Zusammenbruch
Arbeitsverlust
Psychische Folgeerkrankungen v. a. Sucht,Depressionen
DD
CSF (Chronischen-Fatigue-Syndrom) Burnout Syndrom
Tumorerkrankungen
Chronische Organerkrankungen
Autoimunerkrankungen
Anämien
ADHS
Betroffene Gruppen:
Pflege- und Sozialberufe
Manager
Selbstständige
Das Burnout Symdrom ist nicht plötzlich da , es entwickelt sich in verschiedenen Phasen:
Phase 1
Hohe Arbeitsleistung verbunden mit hohem pers.Engagement ( =brennen)
Phase 2
Nicht erreichen von Erfolg und Wertschätzung
Phase 3
keine adäquate Analyse und Bewertung dieser Situation ( Was läuft hier falsch?)
Phase 4
Variante A
Phase der Kompensationsbemühungen
-Versuch durch noch mehr Anstrengung
-Andere sind schuld/Schuldige suchen
Variante B
-Erste Resignation
-Beginnender Rückzug
Phase 5
-Wiederholung Phase 2
.nicht erreichen von Erfolg und Wertschätzung
-Emotionale Einpanzerung
-Rückzug
-Motivationsverlust
-Erschöpfung
-Verlust der Kreativität
Phase 6
-Gefühle verlieren an Bedeutung als Orientierungsmaßstab
-Selbstschutzmechanismen gehen verloren
-verliert den Boden
-Gefühl der Leere
-Selbstmedikation: Drogen, Alkohol, Tabletten
Phase 7
-weitere Entäußerungen
-noch größere Abhängikeit von Außenbewertung
-Isolation: Kann sich keine Hilfe holen - Kann nicht darüber reden
-Teufelskreis beschleunigt sich
-Entgrenzung ( Keine " ich"-Warnehmung mehr)
Phase 8
-weitere Schwächung durch psychische Reaktionen ( Depressionen, vegetative Störung, psychosomatische Störungen)
-Organische Erkrankungen
-Infektionen
Phase 9
-Verzweiflung
-Hoffungslosigkeit
-Fatalismus
-Zynismus
Phase 10
-Zusammenbruch
2 Bewältigungsstrategien von Betroffenen:
- Ich tu alles damit ihr mich wieder mögt ( =Altruismus = Helfersyndrom)
-Wenn ich schon nicht geliebt werde, will ich wenigstens bewundert werden ( narzisstisches Größenselbst)
Herstellen des Selbstwertes durch "dienen"
LG Nicci
Jeder von uns hat unglaubliches Potenzial !
Aber wenn ein Fisch daran gemessen wird,
wie gut er auf einen Baum klettern kann,
wird er immer denken er wäre dumm!
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Liebe Nicci,
vielen Dank für das Referat
Es stimmt einen ziemlich nachdenklich wenn man beim Lesen Strukturen erkennt die man selber auch schon erlebt hat
Viele Grüße
Petra
________________________________________
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Optimisten wandeln auf der Wolke, unter der die anderen Trübsal blasen.
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Ich denke das sich jeder in irgendeiner Phase wieder erkennt, wenn auch nur ein stückweit
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Lieben Dank Nicci für diesen informativen Bericht. Stimmt, man erkennt sich stückweise selber.
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
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aber mal im Ernst, ist das in der heutigen, schnellelbigen, Leistungsgeprägten Gesellschaft nicht normal
Frei nach dem Motto:
Zeig mir was du kannst/hast und ich sag dir wer du bist !
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Naja aber ist doch schade, daß es als "normal" gilt. Jedenfalls meiner Ansicht nach, mir ist diese Ellenbogengesellschaft etwas suspekt, da bleibt das Menschliche so schnell auf der Strecke das es einem schon mal Angst und Bange werden kann.
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tja, ich hatte das auch schon mal....... Allerdings bin ich froh drum, es hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin...... :o)
Liebe Grüße
Bettina
Panta Rhei - Alles fliesst
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Liebe Nicci,
vielen vielen Dank für das tolle Referat! Ich kann mich Petra, Gini und Bettina nur anschließen, sehr viel davon kommt mir bekannt vor... Aber gerade deswegen find ich Dein Referat nicht nur interessant, sondern auch so echt hilfreich, vielleicht machen wir uns alle da mal ein paar Gedanken dazu, wenn wir damit entdecken, dass uns diese Symptome und Co. auch alle nicht mehr fremd sind...
Ich wüsch euch viel Kraft und Energie und die Gelegenheit, mal in Ruhe für euch nachzudenken, wo ihr vielleicht nur noch "funktioniert", obwohl ihr schon längst eine Pause nötig hättet und dazu dann noch die Gelegenheit, tatsächlich mal zur Ruhe zu kommen... Ihr seid alle toll! Danke Nicci!
Ganz liebe Grüsse, Eure Kathinka
Patenkind von Marlene und Patenschwester von Melanie und Anja
"Ja, ich bin ein Träumer... denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung, bevor die Welt erwacht." (Oscar Wilde)
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Liebe Nicci,
ein ganz tolles Referat. Sehr interessant und super strukturiert.
Vielen Dank.
ICh habe es mir ausgedruckt und werde es am Wochenende mal in Ruhe durchlesen. Eben habe ich es nur überflogen.
Aber ich freue mich schon darauf.
LG Andrea
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Hallo Nicci,
für Dein Referat meinen Dank.Wenn ich es von Oben nach Unten lese kommt es mir vor als säße ich in einem Zug der von A. nach B. fährt und ich habe nur die Möglichkeit auszusteigen wenn ich selber aktiv werde und die Notbremse ziehe,weil der Zug hält von selber nicht an!!
Herzliche Grüße:
Werner
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(29.04.2010, 19:05)wernerbergner schrieb: Hallo Nicci,
für Dein Referat meinen Dank.Wenn ich es von Oben nach Unten lese kommt es mir vor als säße ich in einem Zug der von A. nach B. fährt und ich habe nur die Möglichkeit auszusteigen wenn ich selber aktiv werde und die Notbremse ziehe,weil der Zug hält von selber nicht an!!
Das Problem ist Werner, dass du es selber meist gar nicht mitbekommst. Die Notbremse kannst du in den seltensten Fällen selber ziehen.
Zumindest war es so in den Fällen, die ich persönlich kenne.
Der Körper klappt einfach zusammen und will nicht mehr und selbst das kann meist der Betroffene nicht akzeptieren und will so wie gehabt weitermachen.
So war es bsw. bei mir.
Achja Nicci, danke fürs Referat. Werd mir das ausdrucken, am besten ganz groß
LG Anja
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Ich finde das Referat sehr interessant Nicci, da ich auch jemanden kenne, der damit zu kämpfen hat. Oft sind diese Menschen in so viele Dinge eingebunden und haben wahnsinnig viel Verantwortung. Die Selbstständigkeit kann einen leicht dazu bringen, denn alles was man macht, macht man dann ja für die eigene Existenz und auch für die Familie. Oft schuftet man über 12 Stunden am Tag.
Man bekommt nicht mal Arbeitslosengeld, wenn es schief läuft. Anfangs sind da viele Schulden, die abbezahlt werden müssen und gerade Männer (natürlich nicht alle ) wollen nicht als Versager dastehen und alles verlieren. Denn das hat man ihnen ja in der Erziehung schon verboten, nicht weinen und Emotionen ausschalten.
Gerade Menschen, die vom Typ her schnell Feuer und Flamme für irgendwas sind, schnell begeistert, betrifft es. Denn wenn die Dinge dann doch nicht so laufen wie sie es sich vorgestellt haben oder die positive Bewertung für ihre Leistung ausfällt, fallen sie noch tiefer. Oft spielt Perfektionismus auch eine Rolle, sich über gute Leistung wertschätzen. Dabei sind wir doch auch schon so alle was wert .
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Hallo Nicci,
habe dein Referat erst jetzt gelesen. Vielen, vielen Dank dafür
Steffi
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Da hast Du wirklich Recht, liebe Steffi,
das Referat ist wirklich "erste Sahne".
Knapp - und trotzdem bringt es alles genau auf den Punkt.
Liest sich vom ersten bis zum letzten Wort absolut spannend!
Danke dafür Nicci!!
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*SUPER TOLL GEMACHT*
Habs auch erst jetzt entdeckt...vielen Dank Nicci
~Quäle nie ein Tier im Scherz,
denn es fühlt wie du den Schmerz~
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Noch einmal meinen Dank an Nicci mit dem Wunsch das sie uns bald wieder ein neues Referat schickt!
Herzliche Grüße:
Werner
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Lieber Werner,
was ist denn mit Deinem Patenkind???
Das ist ja plötzlich so ruhig geworden. Hast Du mal nach ihm geschaut??
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Hallo Isolde,
ich habe sie ein paar mal angeschrieben oder gesimmst.Ich weiß nicht so recht?Am Besten ich rufe sie mal an und frage nach.
Herzliche Grüße:
Werner
Pate von Nicci
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Das ist sicher das beste!
Als Patenonkel hat man nunmal bestimmte Verpflichtungen den kleinen Neffen und Nichten gegenüber!!
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Ich danke Dir auch Nicci!
Was sind denn die Therapieansätze, die ein HP machen kann??
Ich kenne auch einen Fall in meiner Familie.
Hier wurde Nordic Walking und Yoga verschrieben.
Ich denke eine Gesprächstherapie ist wohl auch wichtig!
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