Viel Freude beim Erraten dieser Krankheit wünscht allen Beteiligten
Isolde
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Bildrätsel: Rückenschmerzen (mit Romina) = gelöst
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16.05.2010, 15:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.2010, 22:34 von Isolde Richter.)
Bei diesen beiden Bildern beschreibt demnäst Romina unter welchen Beschwerden die Patientin leidet.
Viel Freude beim Erraten dieser Krankheit wünscht allen Beteiligten Isolde
16.05.2010, 16:27
Vom Bild her erinnert es an eine Skoliose. Aber mal abwarten was Romina schreibt...
LG Andrea
16.05.2010, 17:04
oh weh,
da schmerzt einem der eigene Rücken schon beim hinschauen.
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Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern zuviel Zeit, die wir nicht nützen. (Seneca)
16.05.2010, 17:15
Dann gebe ich euch mal ein paar Infos:
43jährige Pat., die besonders unter Schmerzen in den Beinen klagt. Diese seien manchmal schwer wie Blei, sobald sie sich jedoch krumm macht, bessern sich die Beschwerden. Sie fühlt sich verdreht und schief. Die linke Schulter hängt und im Bereich des hinteren rechten Brustkorbes sowie im Lendenwirbelsäulenbereich hat sie so ein komisches Ziehen.
LG, Romina
Gibt Dir das Leben mal nen Knuff, dann weine keine Träne. Lach Dir nen Ast und setz Dich druff und wackle mit de Beene
16.05.2010, 20:39
Hey Romina, schön, daß du das Rätsel begleitest..
für mich sieht es wie Andrea auch schon sagte nach einer Skoliose der WS aus, bedingt durch eine Beinverkürzung rechts. Die Schmerzen in den Beinen erkläre ich mir durch eine MInderdurchblutung (durch Einklemmen wichtiger Gefäße) oder durch einen eingeklemmten N. ischiadicus? Die Pat. gibt ja, die Beschwerden würden sich bessern, wenn sie sich "krumm" macht. Was für die Pat. "krumm" erscheint, ist in Wirklichkeit gerade/aufrecht. Abhilfe bei einer Beinverkürzung könnte ein Schuherhöhung schaffen...
You gotta Dance with the Devil to get out of Hell
17.05.2010, 10:06
(16.05.2010, 20:39)nicolemueller schrieb: Die Schmerzen in den Beinen erkläre ich mir durch eine MInderdurchblutung (durch Einklemmen wichtiger Gefäße) oder durch einen eingeklemmten N. Ischiaticus? Der Hinweis mit den Schmerzen in den Beinen und dem Krummmachen deutet auf ein ganz bestimmtes Krankheitsbild hin, was begleitend zur Haupterkrankung hinzu kommt. Überlegt mal ........
LG, Romina
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17.05.2010, 18:11
......die Schmerzen entstehen, weil etwas eingeengt wird, ähnlich wie Nicole es beschrieben hat.
Überlegt mal was bei einer solch krummen Wirbelsäule eingeengt werden könnte (in schweren Stadien kann es sogar zu Lähmungen kommen)
LG, Romina
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17.05.2010, 19:02
Hallo Romina,
bin leider noch nicht beim Bewegungsapparat oder Nerven. Aber könnte da ein Nerv eingeklemmt sein oder ein Bandscheibenvorfall vorliegen?? Und man sich deshalb so krümmt vor Schmerzen?? Hab wirklich keine Ahnung, aber bei meiner Bandscheibenvorwölbung bin ich auch gekrümmt aus der Arztpraxis nach Hause geschlichen.... LG Susanne
17.05.2010, 19:09
... okay ein letzter Versuch :-)
Würde dabei der Spinalkanal (Rückenmarknerven) eingeengt? Dies könnte Mißempfindungen sowie Lähmungserscheinungen in den Beinen hervorrufen. Man würde hier vom Krankheitsbild der Spinalkanalstenose sprechen.
You gotta Dance with the Devil to get out of Hell
17.05.2010, 19:48
Hallo Romina!
Ich stimme Nicole zu, und allen Vorrednern, die ähnlichen Verdacht geäußert haben. Für mich sieht es ebenfalls aus wie eine Skoliose, linkskonvex, mit Rippenbuckel links. In der LWS ist die Wirbelsäule ebenfalls verdreht bzw. seitlich verschoben. Als Begleiterkrankung könnte eine Lumbalgie oder Lumboischialgie die Schmerzen in den Beinen verursachen (Ausstrahlungen bis wohin in die Beine?), vielleicht ist aber auch der Spinalkanal eingeengt oder aber ein Foramen(was ebenfalls zu einem Nervenengpass führt). Hier sieht es für mich so aus, als ob der re. Beckenkamm höher steht, was eine funktionelle Beinlängendifferenz zur Folge haben kann. Da die Schmerzen weniger werden, wenn sie sich nach vorne bückt, könnte für eine Einklemmung des N. ischiadicus sprechen, da sich dieser bei Hüftflexion entspannt. Bin gespannt, wohin uns Romina den Weg weist ! Liebe Grüße, Michaela
17.05.2010, 20:54
Ihr seid klasse!!!!
Die Pat. hat eine massive li.-konvexe Torsionsskoliose mit Einengung der L3- und L4-Wurzel im Formen (Spinalkanalstenose L3/4). Durch die Einengung der Nervenwurzeln kommt es zu den beschriebenen Beschwerden. Bückt sich der Pat. oder beugt er sich nach vorne, wird das Foramen (Nervenaustrittsloch) geweitet und die neuralen Strukturen können sich entspannen. Durch das Verdrehen der Wirbelkörper, was typisch bei der Skoliose ist, kommt es zu ziehenden Schmerzen, Druckgefühl, ggf. auch Atemnot und anderen Beschwerden. Ihr müsst euch die Wirbelsäule wie einen Korkenzieher vorstellen, je mehr sich die Wirbelsäule verdreht, desto mehr werden die inneren Organe bedrängt. Ab einer Verkrümmung von 50 Grad nach Cobb befindet man sich in der OP-Indikation, wobei eine OP nur durchgeführt werden sollte, wenn man entsprechende Beschwerden hat. Konservative Maßnahmen sollten immer bei einer Skoliose durchgeführt werden. Welche, hängt entscheidend vom Schweregrad und von den Beschwerden der Pat. ab (alles aufzuzählen wäre auch zu umfangreich) Es leiden jedoch mehr Menschen unter Skoliose als man annimmt und oft ist die Schulmedizin rat- und hilflos. Das ist die Pat. nach der OP alte OP-Methode: neue OP-methode: Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung Nochmal ganz dickes Lob an euch, bei euch wäre ein Skoli mit Sicherheit gut aufgehoben
LG, Romina
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18.05.2010, 06:13
Hallo Romina,
Danke für das super Rätsel und die tollen Fotos !! Sieht ja beeindruckend aus, nach der OP, wie kommt die Patientin nun mit ihrer neuen Statik zurecht? Ich habe mal vor Jahren eine Fortbildung mitgemacht zur Therapie von Skoliose-Patienten. Da war ein betroffener, nicht-operierter Patient, der uns als "Anschauungsobjekt" gezeigt hat, wie er sich mit Atemübungen, Anspannungs- und Dehntechniken selbst fast gerade biegen konnte (er hatte einen COBB von knapp 40 Grad). Es war umwerfend! Er konnte das aber nur aufgrund jahrelanger konsequenter Beübung durch Physiotherapie, Sporttherapie und Skoliosetherapie nach Schroth gelernt, hatte aber auch ein super Bewegungsgefühl. Ich finde es ziemlich anspruchsvoll, mit Skoliosepatienten zu arbeiten, da man stets dreidimensional denken muss und die richtigen Muskeln tonisieren bzw. detonisieren muss und entsprechende Ausgangsstellungen mit Unterlagerung an den richtigen Stellen finden muss. Darüber hinaus gehören noch die entsprechenden Atemmuster für den Patienten dazu. In manchen Fällen, v.a. bei so einer starken Ausprägung, hilft dann aber wohl nur eine OP! Danke nochmal Romina , die Bilder werden mir sicher im Gedächtnis bleiben! Liebe Grüße, Michaela
18.05.2010, 07:10
Liebe Michaela,
natürlich braucht der Körper nach der OP eine gewisse Zeit, um sich an die neue Statik zu gewöhnen. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und irgendwann nimmt man gar nicht mehr wahr, dass man versteift ist. Viele meinen, man würde sich nach einer OP wie ein Roboter bewegen, das stimmt höchstens bei einer postoperativen Korsettversorgung (die je nach OP-Methode und Alter des Pat. bzw. Schweregrad der Skoliose manchmal notwendig ist) Ansonsten werden die Bewegungen, die nicht mehr gemacht werden können, so ausgeglichen, dass es niemanden auffällt (ich sprech da aus Erfahrung ) Falls Du noch mehr Infos über Skoliose haben möchtest, schick mir einfach ne PN LG, Romina
LG, Romina
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18.05.2010, 08:21
Hey Romina,
danke für das Angebot. Darauf komme ich sicher mal zurück, falls ich einen Skoliose-Patienten betreue! Super! Have a nice day, Michaela
18.05.2010, 09:02
Danke Romina für die tolle Betreuung durch das Rätsel...
Wunderwerk Chirurgie... ich hoffe der Pat. geht es mittlerweile gut...Operationen an der WS werden ja auch meist noch Jahre dannach als schmerzhaft empfunden... Nachdem du schon Erfahrung auf dem Gebiet hast, kannst du vielleicht schreiben, wie ein Heilpraktiker auf diesem Gebiet postoperativ arbeiten kann? Homöopathie?etc...?
You gotta Dance with the Devil to get out of Hell
18.05.2010, 12:08
Hallo Nicole,
ich habe nur in soweit Erfahrung, weil ich selbst betroffen bin. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass z. B. bei Arthroseschmerzen (durch den Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke z. B.) Teufelskralle bei mir gut angeschlagen hat, ich habe auch noch ein Kombimittel von DHU, aber da muss ich erst einmal schauen, wie das heißt, weil ich jetzt länger keine Arthroseschmerzen mehr hatte *toitoitoi* Magnetfeldtherapie soll z. B. dabei helfen, dass sich das Gewebe der Bandscheibe wieder regeneriert, Gelantine soll auch einen positiven Einfluß auf die Bildung der "Gelenkschmiere" haben, Fußreflexzonenmassage oder Entspannungs- und Rheumabäder können auch Wunder wirken. Es gibt also einiges, was man alternativ zur Schulmedizin machen kann. Akupunktur, Neuraltherapie, osteopath. Behandlungen, Massagen wären auch noch Alternativen. Ich schwöre auf meinen Osteopathen Die Möglichkeiten sind manigfaltig und würden den Rahmen hier sprengen. Es gibt ganz versch. Arten von Skoliose und es gibt auch unterschiedl. viele Folgeerkrankungen nach einer OP (verschleißbedingt) Der Pat. auf dem Foto geht es sehr gut. Sie hat ein Selbsthilfeforum aufgebaut und steht mit einigen Ärzten und Therapeuten in Kontakt, die sich auf Skoliose spezialisiert haben. Deswegen könnt ihr mich immer fragen, wenn ihr mehr darüber wissen möchtet, denn ich habe einen guten Draht zu ihr
LG, Romina
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18.05.2010, 15:47
Danke, liebe Romina,
das war von der ersten bis zur letzten Zeile spannender zu lesen als jeder Krimi!! Ich danke Dir für diese interessanten und fachlich so fundierten Ausführungen. Und Du must nun wirklich damit rechnen, dass wir uns bei Skoliosefragen tatsächlich an Dich wenden, denn man kann mehr als froh sein, wenn man so eine kompetente Anlaufstelle hat. GLG Isolde
22.05.2010, 01:09
Danke Romina!
Ein tolles Rätsel und sehr interessant! |
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