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Liebe Gudrun,
gestern favorisiertest Du im Ernährungsseminar Vollkorngetreide neben Muttermilch als eines der beiden wichtigsten Lebensmittel. Nach Dr. David Perlmutter, Neurologe und Ernährungswissenschaftler, benötigen wir aber Fette, um zu überleben, denn ohne Fett überlebt das Gehirn nicht.
Getreide, insbesondere glutenhaltiges Getreide, ist aus Perlmutters Sicht ein Auslöser für neurologische Erkrankungen. Hinweis darauf, dass dieses Problem ein altes ist, liefert im ersten Jahrhundert nach Christus der griechische Arzt Aretäus. Als Erster verwendete er das Wort koilakos (an Verdauung leidend) und erwähnt dabei neurologische Probleme wie Epilepsie, Schwindel und Lähmung.
"Respektieren Sie Ihre Gene" schreibt Perlmutter in seinem Buch Dumm wie Brot. "Fett - nicht Kohlenhydrate - war in der langen Geschichte der Menschheitsentwicklung stets der bevorzugte Brennstoff für den Stoffwechsel. Seit zwei Millionen Jahren ernähren Menschen sich fettreich, und erst seit Entwicklung der Landwirtschaft vor rund 10.000 Jahren standen größere Mengen Kohlenhydrate zur Verfügung. Nachhaltige Veränderungen am Geom (die Gesamtheit der Gene) mit deren Hilfe wir uns an eine so drastische Veränderung des Nahrungsangebots anpassen und unsere Gene auf die Idee bringen könnten, dass sie ihre Programmierung "Fett speichern" ignorieren dürfen, dauern allerdings 40.000 - 70.000 Jahre".
Perlmutter moniert, dass trotz unübersehbarer Erkenntnisse die Deutsche Gesellschaft für Ernährung nach wie vor die Vorstellung: Fett ist schlecht, Kohlenhydrate sind gut, zumindest wenn sie aus Vollkornprodukten stammen, propagiert. Für den Verbraucher sei es schwer ersichtlich, welche Fette zu einer gesunden Ernährung gehören, so Perlmutter. Insbesondere zu einer Ernährung, die unser Gehirn schützt. Und genau das wird aus meiner Sicht immer wichtiger. Die Vorzüge einer ketogenen Ernährung beschreibt Perlmutter ausführlich im 7. Kapitel Hirnfreundliche Ernährung: Fasten, Fett und essentielle Nährstoffe.
Kleine Exkursion in die Ernährungswissenschaft
"Um zu begreifen, warum Kohlenhydrate eine Geißel und Fette so hilfreich sind, werfen wir einen Blick auf die körpereigene Biologie. Der Körper verwandelt Kohlenhydrate aus der Nahrung, also Zucker und Stärke in Glukose. Sobald Glukose im Blut ist, schüttet die Bauspeicheldrüse Insulin aus. Insulin schaufelt Glukose in die Zellen, wo sie insbesondere in Leber und Muskeln in Form von Glykogen gespeichert wird. Außerdem trägt das Hormon maßgeblich zur Fettbildung bei, denn sobald Leber und Muskeln keine Glukose mehr aufnehmen können, sorgt Insulin dafür, dass der Rest in Körperfett umgewandelt wird. Deshalb sind Kohlenhydrate (nicht Ernährungsfette) die Hauptursache für Gewichtzunahme". (Perlmutter)
Perlmutter behandelt in seiner Praxis neurologisch Patienten. Ihnen über den Weg der Ernährung helfen zu können, z.B. durch Meidung von Gluten oder durch die Empfehlung, Kokosöl in den Ernährungsplan mit einzubauen, ist wunderbar. Da ich mich als künftige Heilpraktikerin auf neurologische Krankheiten spezialisieren will, ist genau das mein Thema. Dennoch, so viel habe ich inzwischen gelernt: Es gibt nicht die eine richtige Ernährung. Vielmehr ist sie von der körperlichen und geistigen Gesundheit abhängig und von der jeweiligen Alters- und Lebenssituation.
Ein Dankeschön an die, die bis zum Schluss durchgehalten haben. Kürzer ging es leider nicht.
Es grüßt
Sabina
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Hallo Sabina,
Vielen Dank fuer deinen umfangreichen Beitrag zu den Kohlenhydraten! Ohne Zweifel sind Fette besonders die guten und nicht leeren Fette wichtig.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist das Kohlenhydrate nun ersetzt werden und nicht gebraucht werden, oder habe ich das falsch gelesen?
Nach meinem Kentnissstand ist der durchschnittliche Glukosebedarf des Menschen bei ca. 200gr.am Tag
Davon verbracht das Gehirn ca. 75% des Gesamtbedarfes also 2/3 das sind durchschittlich 133 gr.Glukose am Tag
Allein der Energiebedarf des Gehirns und abhaengig von der jeweiligen Situation liegt bei 20 -bis 50% des Gesamtenergiebedarfes des Koerpers!
Woher ich das weiss?
Von meinem Diabetologen der Arzt und auch Biologe ist und aus Interesse,ich bin seit viereinhalb Jahren Diabetiker Typ | bin.
Herzliche Grüße:
Werner
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Lieber Werner,
vielleicht würde Dr. Perlmutter Deine Fragen folgendermaßen beantworten (ich selbst bin erst im dritten Semester und kann dies nicht leisten):
"Zu den hartnäckigsten Mythen, die ich regelmäßig platzen lasse, gehört die Auffassung, dass das Gehirn am liebsten Zucker verbrennt. Das ist so nicht richtig. Das Gehirn kann Fett ausgesprochen gut verwerten - es stellt sozusagen den "Super"-Treibstoff dar. Deshalb ist eine fettbasierte Diät ein Therapieansatz für zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen. Dass ich mich so stark auf Fette und insbesondere Cholesterin konzentriere, liegt zum einen an der immensen Bedeutung für unser Gehirn, aber auch daran, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Fette dämonisiert. Zudem setzt die Pharmaindustrie auf eine Desinformation der Öffentlichkeit und streut Fehlmeldungen. Um wirklich zu verstehen, worauf ich damit hinaus will, sollten wir uns einen problematischen Bereich ansehen, die Statine."
"Die Evolution hat unseren Körper perfekt darauf abgestimmt, der Nahrung so Energie zu entziehen, dass unsere Zellen sie nutzen können. Praktisch während der gesamten Existenz unserer Spezies war Glukose (Traubenzucker), die Hauptenergiequelle der meisten Körperzellen, sehr rar. Deshalb hat der Mensch Methoden entwickelt, Glukose zu speichern und andere Substanzen in Glukose umzuwandeln. Über den Prozess der Glukoneogenese kann der Körper Glukose bei Bedarf aus Fett oder Eiweiß erzeugen. Das ist jedoch energieaufwändiger, als der direkte Umbau von Stärke und Nahrungszucker zu Glukose. Der Prozess, über den unsere Zellen Glukose aufnehmen und nutzen, ist ziemlich ausgefeit. Die Zellen saugen nämlich keineswegs alle Glukose auf, die im Blut vorbeischwimmt. Erst das Hormon Insulin, das in der Bauspeicheldrüse erzeugt wird, gestattet die Aufnahme"
"Wohingegen wir mit einem Überangebot an Kohlenhydraten nicht gut zurechtkommen, selbst wenn diese Kohlenhydrate glutenfreies, faserreiches Vollkorn sind. Interessanterweise braucht der Mensch im Grunde null Kohlenhydrate, um zu überleben. Das unerlässliche Mindestangebot, das im Blut vorhanden sein sollte, kann die Leber bei Bedarf selbst erzeugen. Ohne Fett jedoch kommen wir nicht lange aus. Die meisten Menschen setzen den Verzehr von Fett leider mit fett sein gleich, obwohl Fettleibigkeit samt ihren Folgen für den Stoffwechsel praktisch nichts mit unserem Fettverzehr, aber sehr viel mit unseren Kohlenhydraten zu tun hat. Das gilt auch für Cholesterin. Eine cholesterinreiche Ernährung hat auf den Blutcholesterinspiegel kaum Auswirkungen, und der angebliche Zusammenhang zwischen einem erhöhten Cholesterinspiegel und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen ist ein absoluter Trugschluss". (Anmerkungen: Studien im Buch).
Noch etwas:
"Im Herbst 2012 erschien im Journal of Alzheimers's Disease ein Bericht der Mayo Clinic, demzufolge ältere Menschen, die reichlich Kohlenhydrate aßen, fast viermal so häufig leicht kognitive Einschränkungen aufwiesen, die normalerweise als Vorstufe der Alzheimer-Krankheit gelten."
"Abgesehen davon, dass das menschliche Gehirn zu über 70% aus Fett besteht, spielt Fett eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Immunsystems. Vereinfacht ausgedrückt senken gute Fette wie Omega-3-Fettsäuren und einfach ungesättigte Fettsäuren die Entzündungsneigung, während industriell gehärtete Fette (hydrogenisierte Öle), die gern für kommerzielle Produkte verwendet werden, die Entzündungsbereitschaft drastisch erhöhen."
Lieber Werner, ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Mehr Informationen findest Du im Buch, auch zum Thema Diabetes.
Hab ein schönes Wochenende.
Sabina
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hVielleicht auch interessant zum Thema:
Eine der neuesten Methoden in der Anti-Aging-Medizin sind Infusionen mit PPC, Phosphattidylcholin. Die sogenannte Lipo-Power-Kur.
Genau wie Lokalinjektionen mit einer Mischung aus PPC und Gallensäure Fettpolster auflöst ( die sogenannte Fett-Weg-Spritze), putzt eine Infusion mit PPC die Gefäße sauber. PPC ist hochgereinigtes Lezithin (also, ja: Fett!).
Durch die Infusion des mit 2 ungesättigten Fettsäuren bestückten Lezithins wird die Zellmembran umgebaut, was zur Auswirkung hat, dass die mit dem Alter zunehmende Starrheit und Undurchlässigkeit der Membran wieder weicher und durchlässiger wird.
So können die die Zelle ernährenden Stoffe wieder leichter die Membran passieren und ebenso werden die von der Zelle abzuleitenden Schlacken besser ausgeschleust. Die Erhöhung der Membranflexibilität erhöht die Lebensfähigkeit der Zelle.
Neben der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Vitalität wird die Lipo-Power-Kur auch bei zahlreichen altersbedingten Beschwerden als vorbeugende und aktive Hilfe eingesetzt:
- Zum Leberschutz und Leberzelltherapie
- zur Entgiftung
- bei Arteriosklerose
- bei Hypercholesterinämie
- bei Merk-und Konzentrationsstörungen
- bei mangelnder Ausdauerleistung
- bei metabolischem Syndrom und Übegewicht
- bei bestimmten Hauterkrankungen
- zum Schutz vor freien Radfikalen
u.v.m.
Interessant, was Fett machen kann, oder?
Viele liebe Gruesse, Macala
Glückliche Patentante von nadinebe
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Liebe Martina,
vielen Dank für den Beitrag. Schon wieder was gelernt.
Sabina
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Gern schreibe ich zu diesem Thema nochmals.
Wenn die Theorie von Dr.Perlmutter stimmt ernaehren sich alle Hochleistungssportler und Leistungssportler falsch! Besonders diese die im Bereich Ausdauerlestungen trainieren und Wettkaempfe bestreiten!
Gerage im Ausdauerbereich wird z.b. vor lange Ausdauerleistungen werden die Kohlenhydratspeicher extrem aufgefuellt um ueber den Zeitpunkt von ueber zwei Stunden die erforderliche Leistung noch abrufen zu koennen.
Nach dieser Zeit schaltet der Koerper auf Fettverbrennung um und die Leistung des Koerper wird deutlich weniger!
Gern zu erfragen bei jedem Marathonlaeufer im Bereich von weniger als 2: 40 h im Marathon.
Ober bei Fahrern die ambitionierte Radrennen fahren.
Noch ein Aspekt,wenn ein Mensch nur Fette und Eiweisse zu sich nimmt,also keine Kohlenhydrate,braucht es auch kein Insulin um die Zellen aufzuschliessen!
Insulin ist aber ein Gegenspieler von Kortison und Adrenalin um den Blutzuckerspiegel in einem gesunden Berich zu halten.
Heist das im Umkehrschluss das Patienten mit Diabetes keine Medikamente z.b. Medformin oder andere Sulfrinharnstoffe oder Insulin nehmen muessten wenn sie konsequent Kohenhydrate meiden wuerden?
Eine letzte Frage zu diesem Thema habe ich noch,wie stelle ich auch nur ansatzweise sicher das ein Grossteil der Menschheit ernaehrt werden kann, nur mit Fetten und Eiweissen,das heisst auch tierrische Eiweisse um die Ernaehrung sicherstellenzu koennen?
Herzliche Grüße:
Werner
Pate von Nicci
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Lieber Werner,
es ist nicht so, dass ich in Wettstreit mit anderen Ernährungsempfehlungen treten möchte. Wie könnte ich, wo ich doch noch in der Ausbildung stecke. Im Gegenteil, mich interessieren alle Ernährungsansätze, die derzeit diskutiert werden.
Mein Beitrag soll Einblick in die aktuelle Hirnforschung geben, denn ich finde es wichtig, die Dinge von mehreren Seiten zu betrachten. Da zumindest einige von Perlmutters Empfehlungen mittlerweise wissenschaftlich akzeptiert werden (z.B. Kokosöl gegen Alzheimer), halte ich es für wichtig, diese Ansätze auch zu kennen. Dabei gebe ich gerne zu, dass mich Perlmutter überzeugt hat. Was nicht heißt, dass andere Ernährungsempfehlungen nicht ebenso richtig sein können. Alter, Krankheit, Sportler, psychische Situation, Lebenssituation, das alles sind Aspekte, die bedacht werden müssen.
Ernährungsempfehlungen für Sportler gibt Perlmutter in seinem Buch nicht. Insofern kann ich kein Zitat liefern. Er bezieht sich im Wesentlichen auf Gluten und seine Wirkung auf das Gehirn. Zudem beschreibt er die Vorgänge, die Fette, Kohlenhydrate und Zucker im Gehirn auslösen. Mit seinen Aussagen steht er übrigens nicht allein da, wie die Bücher Weizenwampe und Der Darm denkt mit zeigen.
Derzeit lese ich das Kochwirkbuch, auch hier geht es um das Thema Ernährung und die Auswirkung auf das Gehirn und ich vermute (ich habe gestern erst mit dem Buch begonnen), dass ich ähnliche Empfehlungen darin finde, wie sie Perlmutter liefert. Zum Beispiel Seite 82: "Getreide (Vollkorn), Reis, Kartoffeln und Hülsenfrüchte meiden bzw. reduzieren wegen ihrer Antinutrienten, Faserstoffe und Kohlenhydrate."
Du siehst, der Ansatz wird vielerorts und aus verschiedener Sicht diskutiert. Wieso also nicht auch bei uns. Deshalb bitte ich die Ernährungsberater unserer Schule (auch die Nichtdozenten) sich zu äußern. Es könnte eine fruchtbare Diskussion werden.
Vielleicht hast Du ja Lust, das Buch von Dr. Perlmutter zu lesen. Möglicherweise findest Du dort Antworten. Mich jedenfalls würde es sehr interessieren, wie Du den Inhalt des Buches beurteilst.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Restsonntag.
Sabina
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Liebe Sabina,
das Thema ist wirklich sehr spannend. Mich erinnert diese Ernährung – korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege – ein bisschen an die Eiweißdiäten (Glyx-Diät, Atkins-Diät).
Und diese Eiweiß-Diäten gehen an die Nieren – wenn man eine Eiweißmast betreibt. Ich kenne jetzt die Rezepte nicht, aber ich denke, hier geht man doch davon aus, dass man auch viel tierisches Eiweiß in denaturierter Form zu sich nimmt?
Sogar die DGE empfiehlt 0,8g/kg Körpergewicht, maximal aber 2g/kg. Und dies hat man mit dieser Art der Ernährung schnell beisammen.
• 50 g Ei – 7g Eiweiß
• 100 g Joghurt, 3,5% Fett – 3,8 g Eiweiß
• 100 ml Milch, 1,5 % - 3,3 g Eiweiß
• 100 g Salami – 18,5 g Eiweiß
• 100 g roher Schinken – 21 g Eiweiß
• 100 g Butterkäse – 21 g
• 100 g Butter – 0,7 g
• 100 g Schweinekotelett – 5,2 g
Ein 80 kg Mann kann dann 64 g Eiweiß am Tag verzehren, mit dem die Niere auch noch gut umgehen kann. Wie man sieht, ist das schnell erreicht. Bei den heutigen Zivilisationskrankheiten mit Gicht, Arthrose, Arteriosklerose und Diabetes Typ II (siehe Zentrum der Gesundheit – Eiweißspeicherkrankheit) – welche aufgrund von zu viel tierischem Eiweiß geschehen, sehe ich das etwas kritisch.
Und dann darf man sich noch ganz schön mit den B-Vitaminen auseinandersetzten, die ganz „bequem“ im Vollkornmüsli bei Bircher-Benner enthalten sind Da bin ich jetzt einfach ein bisschen faul - frisch geschrottet mit Sahne und Apfel - ist das Package komplett
LG Andrea
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Liebe Andrea,
schön, dass Du Dich an der Diskussion beteiligst.
Anders als bei Montignac entfallen bei Perlmutter die Vollkornprodukte. Bei der Glyx-Diät nach Montignac sind sie hingegen gestattet, z.B. Vollkornbrot mit Quark und Fruchtaufstrich, nicht mit Käse oder Wurst. Gemeinsam ist beiden, dass sie Kartoffeln, Reis und Mais wenig favorisieren. Ganz nebenbei: Seit ich mich an Perlmutters Empfehlung halte, Kartoffeln stark zu reduzieren und nicht abends zu essen, genieße ich einen wunderbaren Schlaf.
Perlmutter hält Eier für wichtig. Dass er die Empfehlung der DGE nicht immer teilt, habe ich bereits erwähnt. Wie eiweißreich seine Rezepte letztlich sind, kann ich noch nicht beurteilen. 5 von 40 Rezepten sind Eiergerichte, Joghurt und Buttermilch habe ich in je einem Rezept entdeckt. Wurst und industriell erstellte Nahrung sind mir nicht aufgefallen. Ausnahme: Gruyère Käse und Ziegenkäse. Stattdessen reichlich Gemüse, zuckerarme Früchte, Fisch, Geflügel, Fleisch von Weidetieren, Kräuter und ab und zu eine Handvoll Nüsse. Und Schokoladentrüffel aus Sahne. (Liste nicht komplett).
Frage zu den B-Vitaminen: Nehmen wir auf diesem Weg nicht genügend B-Vitamine zu uns?
Zum Schluss noch ein interessanter Auszug aus Dr. Perlmutters Buch: "…. Im Klartext bedeutet dies, dass die Menschen mit besonders hohen Cholesterinspiegeln bei kognitiven Testreihen besser abschnitten, als die mit niedrigeren Cholesterinspielgen. Offenbar stellt Cholesterin für das Gehirn einen Schutzfaktor dar. Mittlerweile stellen Forschungsergebnisse aus den Labors der ganzen Welt herkömmliche Überlegungen auf den Kopf. Während ich dieses Buch schreibe, veröffentlichen Wissenschaftler der Australischen Nationaluniversität in Canberra eine Studie im Journal Neurology die ergab, dass Menschen, deren Blutzucker im oberen Normalbereich liegt, ein deutlich höheres Risiko für Hirnschrumpfung aufweisen. Damit ergibt sich ein direkter Anknüpfungspunkt für den Ansatz des Typ-3-Diabetes. Wir wissen seit langem, dass Hirnerkrankungen und Demenz mit einem schrumpfenden Gehirn einhergehen. Doch das Wissen, dass ein schrumpfendes Gehirn das Ergebnis von Blutzuckerspitzen im Normalbereich sein kann, ist für jeden, der gern seinen Blutzucker dopt (über kohlenhydratreiche Nahrung) von immenser Bedeutung."
Wenn das nicht interessant ist. Und schon wieder ein Hinweis darauf, dass sich viel in der Forschung tut. Ich bin Dir für Deinen Beitrag dankbar. Auch wenn sich meine Aufmerksamkeit auf das Gehirn konzentriert, lasse ich die Niere fortan nicht außer Acht.
Es grüßt Dich
Sabina
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Irgendwo habe ich schon mal zum Thema Nieren und Eiweiß gepostet. Die Mär wird sich wohl noch Jahre halten. Auch die sogenannte Eiweißmast gibt es nicht. Wir müssen sorgfältig zwischen Eiwieiß sprich Aminosäuren und all dem unterscheiden, was da sonst noch gegessen wird.
Zitat:11.02.2013
Was macht die Niere kaputt?
Weil ich soeben den sicher einhundertsten Brief lesen darf mit der der ernst gemeinten Frage: "Macht das viele Eiweiß nicht meine Niere kaputt?" noch einmal ein Wort zu diesem wohl unausrottbarem Aberglauben. Der herrührt aus der Tatsache, dass überflüssiges Eiweiß, Eiweiß also, das nicht eingebaut wird in Ihr Immunsystem, in Ihren Muskel, in Ihr rotes Blut, in Ihren Knochen, dass also überschüssiges Eiweiß tatsächlich über die Niere ausgeschieden wird. So wie viele andere Stoffe auch.
Kann man sogar messen: Am Harnstoff-Stickstoff (HN): Sei normal bis 50. Ist bei Eskimos, also beim gesündesten Volk der Welt, deutlich höher. Weshalb? Ja, weil die sich eben von Eiweiß und Fett ernähren. Seltsamerweise findet sich bei den Inuits "keinerlei Nierenerkrankung" (Zitat).
Sie hatten ja bereits gehört, dass an der Uni Kopenhagen (News vom 29.8.2008, www.dr.strunz.de) bewiesen wurde, dass größere Eiweißmengen nicht nur nicht der Niere schaden, sondern deren Wachstum fördern. Sie bekommen größere Nieren, die tüchtiger sind in der Entgiftung des Körpers. Wie ich finde, eine sensationelle Entdeckung. Wäre also millionenfach bei den Inuits zu beobachten. Nur ... wer guckt da hin?
Und ich hatte Ihnen berichtet, dass nach heutigem Wissensstand sogar Menschen an der Dialyse, also mit zerstörten Nieren, geraten wird, mehr Eiweiß als üblicherweise empfohlen zu sich zu nehmen. Der Vorteil eines dadurch stärkeren Immunsystems wiegt eine mögliche Mehrarbeit der geschädigten Nieren auf. So heutiger Wissensstand (News vom 29.6.2010, www.strunz.com).
Abschließend, wie ich hoffe, darf ich den Nephrologen Prof. Bernhard Banas zitieren. Generalsekretär der deutschen Transplantationsgesellschaft. Der auf die Frage des Spiegels: "Warum gibt es so viele Nierenschäden?" antwortet:
"... der Diabetes Typ II nimmt Jahr für Jahr zu, weil die Bevölkerung immer dicker wird und sich falsch ernähert. Die daraus folgende diabetische Nierenerkrankung gehört zu den Hauptgründen dafür, dass Menschen zur Dialyse müssen. Eine wichtige Vorbeugung wäre es, sich körperlich zu bewegen."
Dem ist nichts hinzuzufügen. Und was erzählt Ihnen Ihr Hausarzt? Eiweiß würde der Niere schaden. Dass in Wahrheit die Kartoffel, die Nudel, das Brot, der Zucker und die mangelnde Bewegung schuld sind, erfahren Sie nicht.
Schulmedizin in Deutschland.
Quelle: Spiegel 35/2010
Eingefügt aus <http://strunz.com/news.php?newsid=2068>
Und weil es so wichtig ist nochmal eine Meldung dazu komplett:
Zitat:Eiweiß schadet der Niere nicht
ist das summarische Fazit sämtlicher 16 randomisierten klinischen Studien, die zum Thema vorliegen. Damit endet wieder so ein Ernährungsmärchen, das ja eigentlich von jedem Eskimo, von jedem Löwen längst widerlegt war.
Gleich von vorneherein: Niemals hatte irgendein Arzt, irgendein Wissenschaftler behauptet, dass die gesunde Niere durch Eiweiß geschädigt werden könnte. Eiweiß in beliebiger Menge. Das hatte tatsächlich nie jemand ernsthaft behauptet. Es gibt keine Obergrenze Eiweiß für die gesunde Niere (z.B. Prof. Dr. Kofranyi, Physiologe).
Es ging immer um die vorgeschädigte Niere. Um die Frage, ob die Abfallprodukte von Eiweiß (Harnstoff etc.), die ja durch die Niere ausgeschieden werden müssen, die vorgeschädigte Niere weiter schädigen könnte. Und dazu gibt es eben 16 klinische Studien.
14 sind kleine Studien. Also nur 100 bis 200 Patienten. Also wenig aussagekräftig. Und auch äußerst kritikwürdig: So wurde zum Beispiel der Blutdruck nicht berücksichtigt, der ja seinerseits Nieren schädigt. Nun ja. Jedenfalls ergaben
3 Studien: Eiweiß schadet
11 Studien: Eiweiß schadet nicht
11 zu 3. Klare Aussage. Bei leider ungenauen Klein-Studien. Den Ausschlag sollten die verbliebenen zwei Großstudien geben. Die äußerst genau und wissenschaftlich korrekt durchgeführt wurden. Mit einem enormen Aufwand von 60 Millionen Dollar Mitte der 80-er Jahre in den USA. Die zwei MDRD-Studien.
Dabei wurde verglichen üppige Proteinzufuhr ( 1,3 g/kg) mit niedriger Zufuhr (0,58g/kg) und dann niedrige mit sehr niedriger Proteinzufuhr (0,28 g/kg). Durchschnittlich 2,2 Jahre lang.
Ergebnis: Kein Unterschied zwischen hoher und niedriger Eiweißzufuhr. Eiweiß schadet also auch der vorgeschädigten Niere nicht.
Anmerkung 1: Die Studienteilnehmer waren fast durch die Bank Diabetiker. Was beweist, dass die Niere geschädigt wird durch Kohlenhydrate. In welcher deutschen Zeitung lesen Sie das?
Anmerkung 2: Heute bekommen selbst Patienten an der Dialyse, also mit hochgradig kranken Nieren, 150% Eiweiß. Weil man ganz, ganz langsam gelernt hat: Das Immunsystem besteht aus Eiweiß. Und bevor die Dialyse-Patienten an Infekten sterben, besinnt man sich eben doch lieber auf den gesunden Menschenverstand.
Lit.: MMW 26/2006, S. 4
http://strunz.com/index.php?lang=de
Übrigens, wenn wir schon dabei sind:
Ein Säugling verputzt ca. 2,5g Eiweiß/kg Körpergewicht!
Muttermilch enthält 1,5% Eiweiß. Also 15g in einem Liter.
Ein Säugling von 6 kg trinkt täglich 1/6 seines Körpergewichts (160-180 ml/kg Milch pro Tag). Er trinkt also einen Liter Muttermilch am Tag. Erhält täglich 15g Eiweiß. Und das sind 2,5g/kg Körpergewicht.
Quelle: wie vorher
mit Gruß
von
Dieter
Nichts, was man jemals hingebungsvoll leistet, ist vergebens getan.
Stefan Zweig
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Hallo Dieter
Du hast noch einen nachgelegt nachdem ich schrieb!
also wir alle wissen das die Michverträglichkeit mit zunehmenden Alter nachlässt,natürlich ist die Verträglichkeit von Kuhmilch genannt.Mit der Muttermilch na das hört, auf wenn die Mutter nicht mehr will.
Die Eskimos oder besser Inuit haben unbestitten eine andere und viel härtere Lebenssituation wie der westliche Otto Normalverbraucher.Für die kalten Jahreszeiten und als Reseve braucht es andere und energiehaltigere Nahrungsmittel als bei uns.
Ich bezweifle das diese ednische Gruppe älter als der Durchschnitt der westlichen, geschweide der östlichen Bevölkerung wird,weil sie mehr Risiken und Gefahren ausgesetzt sind.
Um meinen Gedanken noch weiter zu spinnnen stelle ich die Frage wo die Mensche leben die am ältesten und im Alter gesundesten sind:
Es ist Sardinien,sie ernähren sich bekanntermassen mediteran,mit Pasta und Fisch sowie Gemüsen.
Noch viel älter wen die Menschen auf Okinawa zu Japan gehören und hier gehört Reis, Gemüse,Fisch, Nüsse ,Hülsenfrüchte und Milchprodukte zur Ernährung!
Herzliche Grüße:
Werner
Pate von Nicci
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Ich stimme hier mit Werner überein, dass es für jede Region auf dieser Erde eine „artgerechte“ Ernährung gibt, die die Menschen bis in unsere Zeit hinein begleitet haben. Und es entspricht einer Tatsache, dass Menschen, die noch Zugang zu sauberem Wasser und zu ihren natürlichen heimischen Produkten und deren entsprechende Verarbeitungsweise haben, auch sehr gesund sind.
In unserer sogenannten 1. Welt ist ja die „richtige“ Ernährung schon eine Ideologie und es erinnert mich mehr an Glaubenskriege. Leider spaltet so etwas Nahrhaftes immer mal wieder die Menschen.
Persönlich halte ich nicht viel von der DGE, da hier die Lebensmittelindustrie eine sogenannte Wertmarke namens Kalorie einsetzt, nur dass Industrieprodukte eine Berechtigung erhalten und uns vorgaukeln, dass sie mit Naturprodukten gleichzusetzen sind. Denn für mich lässt sich 1 kcal Industrienahrung nicht mit 1 kcal natürlichem Lebensmittel (z.B. frische Karotte aus einem Erdboden) gleichsetzen. Es ist ein himmelweiter Unterschied, den unsere Ärzte und Krankenhäuser täglich zu spüren bekommen. Für mich ist ein Supermarkt demzufolge auch das Vorzimmer des Arztes. Wie gesagt, meine ganz persönlich Meinung.
Wir haben hier leider unsere natürlichen Geruchs- und Geschmackssinne fast gänzlich verloren, wobei die Lebensmittelindustrie hier natürlich auch ganze Arbeit geleistet hat – indem ja auch nachgewiesener Maßen „Suchtmacher“ enthalten sind, dass wir auch ja wieder zum gleichen Produkt greifen bzw. wir verführt werden durch künstliche Gerüche, zuzugreifen. Da nehme ich mich nicht aus. Durch diesen Verlust wissen wir auch nicht mehr, was unser Körper benötigt, um gut zu funktionieren und dann tauchen am Horizont die Ideologien auf – viel Fett, kein Fett, gutes Fett, viel Eiweiß, böses Eiweiß, Kohlenhydrate – die am Ende noch dumm machen. Stellt sich einem nur die Frage, von was für Fetten – Kohlenhydraten – Eiweißen wir hier sprechen. Industriefetten wie die Transfettsäuren, denaturierten Eiweißen oder Zucker und Auszugsmehlen oder geht es hier um native Fette, Stärke und Vollgetreide? Ganz ehrlich, ich habe noch kein wirkliches Naturvolk beim zählen von Kalorien im Wald gesehen, geschweigen denn, dass sie diskutiert haben, ob für sie Fett, Eiweiß oder Kohlenhydrate das Beste sei. Wie haben sie es nur bis heute geschafft (kleiner Anfall von Ironie, man möge mir verzeihen :-) )?
Neben all dem fehlt mir noch ein ganz wesentlicher - evtl. sogar der wichtigste - Aspekt. Die Wertschätzung für die Nahrung. Ich war vor ca. 10 Jahren in einem Seminarhaus mit vegetarisch-makrobiotischer Kost. Und ich habe hier eine Erfahrung machen dürfen, die noch heute eine tiefe Dankbarkeit und Freude auslöst. Ich war dort ca. eine Woche und habe davor und auch danach nie wieder so gut gegessen, wie in diesem Haus. Ich habe meine Körper auf angenehme Weise nicht „gespürt“. Er war leicht, angenehm, der Geist war rege und frisch und ich hatte immer einen erholsamen Schlaf. Ich hatte tagsüber keine Ermüdungserscheinungen, sondern ein angenehmes wohliges Gefühl. Und dies wurde noch verstärkt, dass der Koch, der auch der Eigentümer des Hauses war, wirklich seine Nahrung und deren Verarbeitung geliebt hat. Er hat sich mit einer Freude um die Beschaffung der Nahrungsmittel mit vertrauenswürdigen Landwirten gekümmert, er stand mit viel Liebe und Dankbarkeit in der Küche und bereitete diese vor und richtete es an und als wir uns an den Tisch setzten, kredenzte er uns das Essen. Mit leuchtenden Augen erzählte er uns, was es gab und wie es zubereitet war. Und wir genossen das Essen langsam und aufmerksam. Das war unser Geschenk an den Koch. Auch in den Zen-Klöstern kennt man diese Kultur. In der Küche stehen nur die Mönche, die schon weit in der Bewusstseinsarbeit sind, da diese wissen, wie sehr das das Essen beeinflusst. Ein wütender Koch kocht halt anders wie einer, der dem Lebensmittel zugetan ist und um seinen Wert weiß – und dies hat auch Auswirkungen auf unseren Körper.
Und so ist jeder Mensch, jede Kultur anders. Wichtig ist nur, man wählt eine Nahrung, die nicht zum Arzt führt. Und das merkt man leider erst nach Jahren. Unser Mikrokosmos Körper ist ein wahres Wunderwerk. Und diesen gilt es zu achten, zu pflegen und respektieren.
LG Andrea
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Danke Andrea, und "Supermarkt = Vorzimmer des Arztes" finde ich ein alles sagendes Bild
Ich finde ja amüsant, dass immerzu jemand DIE Ernährungsform "entdeckt" und dann meint das Heil aller gefunden zu haben.
Was den meisten Menschen fehlt, um sich selbst individuell gesund zu ernähren ist ein gutes und sicheres Empfinden dafür, was dem eigenen Körper gut tut, der eigenen Gesundheit und dem eigenen Wohlbefinden tatsächlich zuträglich ist.
Für mich wäre Rohkost ein Katastrophe, KH-arm und vegetarisch ist für mich ein Segen.
Das kann für andere genau anders sein.
Aus TCM Sicht kann man die Ernährung ganz anders betrachten ( Birgit hat uns im Forum schon an einigen interessanten Infos teilhaben lassen )
Da wird leicht klar, dass es sehr unterschiedliche Typen und auch Zustände gibt, die unterschiedliche Lebensmittel benötigen, um im Lot zu sein.
Gut finde ich an diesen verschiedenen Darstellungen, dass Menschen mit "Problemen" neue Impulse bekommen können, um für sich herauszufinden, welche Ernährung die eigene Gesundheit fördert.
Furchtbar finde ich das Dogmatische, was viele "Ernährungslehren" begleitet.
Als Therapeut sollte man sich um so mehr frei machen von DER "richtigen" Ernährungsform, sondern den Patienten helfen, sich selbst wieder zu spüren und den richtigen Weg zu finden.
Just my 2 Cents
LG Petra
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