Hallo Stefan,
ich bin Papick G. Taboada, der Geschäftsführer und der Betreiber von Lemniscus. Ich gehe davon aus, dass du, Stefan, der Entwickler von HeilpraxisLife bist (Stefan Lackermeier). Hallo.
Ich denke du meinst mit "
keine Kostenfallen" nicht uns (Lemniscus) - wir haben unsere Preise sehr transparent aufgelistet und sind sogar monatlich kündbar, also kannst du uns nicht gemeint haben. Mietpreis hast du auch im Angebot (ist Enterprise mit Update Flat, richtig?). Soliprax sicherlich auch nicht, bleiben eigentlich im HP Bereich erstmal noch die großen Simplimed und Medidat übrig. Wo siehst du eine Kostenfalle?
Möchte mich kurz ;-) zum Thema "
auf dem Praxisrechner" und "
nicht auf einem Internetserver" melden. Wenn ich deine Auflistung richtig verstehe, siehst du das als Pluspunkt.
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen - welch Überraschung... :-)
Zunächst eine kleine Begriffsdefinition für den Laien - ein Internetserver ist nichts anderes als ein Rechner mit Internet-Zugang. Normalerweise ist der Praxisrechner von "aussen" nicht erreichbar - was aber in Bezug auf Viren und Trojaner keine Rolle spielt. Ob der Praxisrechner sicherer ist hängt von dem Aufwand ab, der in Bezug auf Sicherheit betrieben wird - Viren und Trojaner finden heute den Weg zum Rechner über Webseiten und über E-Mails.
Wir betreiben unser System auf zwei physisch getrennte Rechenzentren. Jedes hat Zugangskontrolle, Überwachungspersonal, Notstromaggregate, Feuerschutz, usw.
Lemniscus, also das komplette System, wird vollkommen automatisiert jede Nacht gesichert; jede Sicherung wird 30 Tage aufgehoben. Die Sicherungskopien sind auch auf zwei Rechenzentren in Deutschland (Frankfurt) doppelt gespeichert. Wir haben externe Überwachungsdienste, die sogar bei Lastschwankungen Alarm schlagen.
Unsere Rechner sind "virtuell" und werden alle paar Tage durch neue ersetzt - dadurch altern unsere Systeme nicht. Da wir in Lemniscus Linux statt Windows als Betriebsystem, Firewalls und abgeschottete Netzwerke einsetzen, würde ich mit der Behauptung nicht falsch liegen, dass unsere Rechner sicherer sind als die meisten Praxisrechner.
Der größte Unterschied zwischen dem Internetserver und dem Praxisrechner wird aber meistens darin liegen, dass der Internetserver durchgehend von IT-Experten betrieben wird. Wir können nicht behandeln, wir sind keine Therapeuten, aber IT machen wir gut und gerne. Wir kümmern uns nicht nur um die Server - sondern auch um die Software. Dadurch werden Server und Software von uns verwaltet, Backups und Updates von uns durchgeführt.
Aber zurück zum Rechner in der Praxis. Wie sieht es mit der Ausfallsicherheit aus? Was passiert, wenn der Rechner einfach mal Kaputt geht? Geklaut wird? Was ist mit der Sicherungskopie - wie aktuell ist diese? Was ist mit dem Update? Sind die Updates kostenlos und einfach zu installieren? Was ist, wenn es mal schief geht?
Wir
standen vor 14 Jahre genau vor diesen Fragen. Wir haben damals beschlossen, dass die notwendige Infrastruktur in der Praxis nichts verloren hat - und haben uns einen Rechner in einem Rechenzentrum angemietet. Lemniscus ist unsere Antwort auf diese Fragen.
Aber ganz nebenbei angemerkt: sobald
besondere Personendaten elektronisch erfasst werden, also auch "auf dem Praxisrechner", sind ein paar Grundregeln zum Datenschutz (Anlage zu §9 Satz 1 des BDSG) einzuhalten: Zutrittskontrolle, Zugangskontrolle, Zugriffskontrolle, Weitergabekontrolle, Eingabekontrolle, Auftragskontrolle, Verfügbarkeitskontrolle, usw. Das trifft jeden der elektronisch besonders zu schützende Personendaten erfasst. Ja, auch die Rechnung mit Word fällt in diese Kategorie (in einer Rechnung steht die Diagnose).
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Rechner in der Praxis, im Keller oder wie bei uns in zwei Rechenzentrum in Frankfurt steht.
Hauptsache die Daten
verlassen die EU nicht (oh wie schade, keine Dropbox, kein Google Kalender, kein iCloud erlaubt) und es wurde mit jedem, der in die Nähe der Daten kommt (Techniker, usw)
eine ADV Vertraglich abgeschlossen. So ist das aktuelle deutsche Recht.
Zu dem Thema habe ich ein Artikel für die DHZ geschrieben:
Heiter bis Wolkig - Cloud-Computing.
Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass die DHZ sich für das Thema interessiert und uns so viel Raum für einen Artikel gegeben hat.
Wir finden, dass eine professionelle, rechtssichere, datenschutzbewusste Praxisverwaltung kein Luxus größerer Praxen sein muss. Deswegen betreiben wir die Server. Deswegen kümmern wir uns um die Weiterentwicklung, Sicherungen und Updates. Denn die Software ist nur ein Teil vom Ganzen.
Wir haben mit Lemniscus nicht den Anspruch "die Lösung für jeden Therapeuten" im Angebot zu haben. Wir haben ein paar Dinge auf sehr lustige Weise gelöst, 1-2 Minuten für eine Rechnung kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Dafür können wir ganz viele Dinge gar nicht - wir wollten nur die einfach zu bedienende minimale Lösung anbieten.
Diese kann sofort 30 Tage lang getestet werden.
Unser Lemniscus ist definitiv Internet-abhängig. Dadurch sind die Daten auch immer von überall erreichbar - also von Daheim, Unterwegs, in der Praxis. Der Preis? Wir brauchen halt Internet. Termine können auf Smartphone angezeigt werden, der Zugriff über iPad klappt ganz gut. Und Lemniscus läuft prima unter Windows, Mac OSX, Linux. Ein Stückchen Freiheit.
Mit einem iPad + Mobiles Internet hat man übrigens auch gleich zwei Probleme gelöst: der iPad dient als Ersatzrechner und das Internet über dem iPad dient als Ausfallsicherheit, wenn der Internetprovider mal Streikt.
Mit Lemniscus begibt man sich in eine Anbieterabhängigkeit uns gegenüber.
Bei uns auf der Homepage unter Kontakte kann man unser Team sehen. Ich finde wir sind ein netter Haufen - jedenfalls sind wir schon nach 2 Jahren ein Team. Mit Simplimed, Medidat und HeilpraxisLife begibt man sich nunmal in eine andere Anbieter-Abhängigkeit.
Praxisprogramme wachsen halt leider nicht in Büschen.
Gruss aus Karlsruhe,
Papick G. Taboada
(LEMNISCUS)