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Guten Morgen,
die liebe Ute arbeitet ja schon daran, die Prüfungsfragen im Elearning einzustellen.
Doch bis dahin habt ihr vielleicht Lust, an der Lösung dieser folgenden Frage mitzuarbeiten?! Ich beteilige mich gerne an einer Diskussion und Savina hat im anderen Thread ebenfalls ihr Interesse daran kundgetan
Hier also...
Welche der folgenden Aussagen zur somatoformen Schmerzstörung (nach ICD-10) treffen zu?
1. Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen
physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden kann
2. Die Störung tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen auf
3. Betroffen sind in der Regel Funktionen der Willkürmotorik oder der Sinneswahrnehmung
4. Die Symptome sind meist vorübergehend oder stark fluktuierend
5. Oft weigern die Patienten sich hartnäckig zu aktzeptieren, dass den Beschwerden keine körperlichen Ursachen
zugrunde liegen
A) Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
B) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
C) Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig
D) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig
Wer mag, rätselt mit...
viele Grüße
Regina
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Guten Morgen liebe Prüflinge und solche, die es noch werden
die ersten mündlichen Prüfungsprotokolle sind bei mir hereingeflattert und ich möchte Euch an dieser Stelle wieder einen kleinen Tipp auf den Weg geben. Wer mag, darf sich hier gerne äußern, ansonsten... einfach nachforschen und vorbereiten
Es wurden bereits jetzt Fragen gestellt zur neuen DSGVO!
Hättest du's gewusst???
- "Was müssen Sie in Bezug auf die neue DSGVO in Ihrer Praxis beachten?"
Viele sonnige Grüße!
Regina
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Liebe Prüflinge
es gibt Neues von der Front.... und wie immer ist es Freiburg.
Wie würdest du antworten:
- Wie wirkt Psychotherapie?
- Was kann in der Psychotherapie passieren?
- Wie würden Sie psychotherapeutisch bei Kindern und Jugendlichen vorgehen? (und NEIN, hier reicht es nicht, zu sagen, dass man diese an einen Psychotherapeuten für Kinder/Jugendliche weiter verweisen würde... es folgte unweigerlich die Frage: und wie behandelt der? )
- Was muss ein Psychotherapeut außer seiner beruflichen Qualifikation noch mitbringen?
Mein Tipp wie immer.... LAUT üben also tatsächlich einem imaginären Prüfer (hilfsweise reicht ein Kuscheltier) die Antworten vortragen.
Viel Freude damit.
Regina
Übrigens, die Bucher des DD-Crashkurses können sich im Vorfeld den Vortrag zu "Die Behandlung von psychischen Krankheiten" im E-learning ansehen. Da bin ich auch auf diese Punkte eingegangen. Der ist eine komprimierte Wiederholung, die sich zusätzlich zum Kurs von Savina anbietet. Im Kurs selbst frage ich nämlich auch immer wieder mal nach diesen Sachen, sofern uns die Zeit dazu bleibt
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Liebe Prüflinge
in der Reihe "Forum Leser wissen mehr......" plaudere ich wieder aus dem Nähkästchen
Eröffnungsfrage: Auf welcher Grundlage werden Sie den Beruf des HPP ausüben?
Tipp: mit genauen Ziffern antworten!
viel Freude beim Antworten
Regina
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Ihr Lieben Prüflinge,
aktuell noch einmal eine Eröffnungsfrage aus Freiburg! Ich habe sie oben schon einmal gestellt, aber sie ist wichtig und deshalb stelle ich sie erneut ein.
Tipp: Wenn Ihr mögt, beteiligt euch und tragt zusammen, was euch einfällt.
"Wie wirkt Psychotherapie?"
viel Erfolg und viele Grüße
Regina
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Psychotherapie wirkt seelisch,aber auch im ganzen Körper.Es ist praktisch ein Umlernen von Verhaltensweisen.Voraussetzung:die Therapie paßt zum Beschwerdebild und der Patient hat Vertrauen zum Therapeut.Der Therapeut muß Empathie haben.
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Hallo Regina mit der Grundlage der Ausführung des Heilpraktikers sind jetzt die Gesetzesziffern gemeint?
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Neumann schrieb:Psychotherapie wirkt seelisch,aber auch im ganzen Körper.Es ist praktisch ein Umlernen von Verhaltensweisen.Voraussetzung:die Therapie paßt zum Beschwerdebild und der Patient hat Vertrauen zum Therapeut.Der Therapeut muß Empathie haben.
Das ist schon mal ein super Anfang Möchte das jemand noch ergänzen?
viele Grüße
Regina
p.s. @Neumann, die andere Frage beantworte ich mit "JA". Es sind die gesetzlichen Grundlagen gemeint. Mit Ziffern am besten.
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Ich habe zwar nichts mir Freiburg zu tun, würde aber die Frage "Wie wirkt Psychotherapie?" beantworten, dass diese individuelle Auswirkungen auf den Patienten hat. Oben ist ja schon das Umlernen angesprochen worden von negativen oder festgefahrenen kognitiven Abläufen. Diese werden einer Modifikation unterzogen, um Veränderung und damit ein Umlernen zu erreichen.
Bei der Grundlage fällt mir das Heilpraktikergesetz gem. § 1 und § 2 dazu ein. Erweiternd vielleicht noch das Urteil aus dem Bundesverwaltungsgericht aus 1993 (ist aber nur geraten).
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Hallo liebe Regina,
da ich sehr wohl was mit Freiburg zu tun haben werde , habe ich mir folgende Antworten überlegt.
Wie wirkt Psychotherapie:
Psychotherapie wirkt in Abhängigkeit von der zur Einsatz kommenden Methode und den psychischen Erkrankungen des Patienten. Es gibt nicht die Therapie und nicht die Erkrankung, deshalb gibt es auch nicht die Wirkung von Therapie.
Ich möchte zwischen der Psychopharmakotherapie und wissenschaftlich fundierten Psychotherapieverfahren unterscheiden.
Die Psychopharmakotherapie setzt an den Neurotransmittern an und wirkt insofern, als dass gesunde Elementarfunktionen des Patienten erhalten und gestützt werden und pathologisch veränderte Elementarfunktionen verbessert oder geheilt werden sollen (z.B. Antipsychotika bei wahnhaftem Geschehen).
Die eingesetzte Therapie wirkt je nach Krankheitsbild des Patienten, dem Können des Therapeuten, der Compliance des Patienten, dem vertrauensvollen Arbeitsbündnis zwischen Patient und Therapeut und der zum Einsatz kommenden Methode für die diagnostizierte Erkrankung. Es gibt Psychotherapien, die wissenschaftlich fundiert und deren Wirkung für spezielle Diagnosen evaluiert wurden und es gibt nicht wissenschaftliche Psychotherapieverfahren, deren Wirkung nicht evaluiert und nachgewiesen ist.
Im weiteren Verlauf der Antwort würde ich versuchen die wissenschaftlich fundierten Therapiemethoden zu skizzieren, sofern ich weitere Zeit für die Antwort hätte und als letzte die KVT erwähnen, in der Hoffnung, dass ich hierfür die meisten Rückfragen erhalte .
Grundlage für Heilpraktiker:
Ist das Heilpraktikergesetz (18.2.1939) sowie die 1. u. 2. DVO. Als Grundlage für die Diagnostik gilt die ICD und das DSM für den amerikanischen Raum. In der ICD 10, der WHO, sind die psychischen Erkrankungen in Kapitel F mit den einheitlichen Symptomen beschrieben. Somit ist gewährleistet, dass eine Schizophrenie auf den Seychellen die gleiche Diagnose erfährt wie eine Schizophrenie in Freiburg. Die IDC liegt in der 10. Revision vor, die 11. Revision ist durch die WHO beschlossen und wird für 2022 in der Umsetzung erwartet.
Soviel von mir....Danke fürs Einstellen deiner Fragen im Forum und der Zeit die du dir nimmst um auf die Antworten einzugehen.
Liebe Grüße
Tanja
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Liebe interessierte Prüflinge
da ihr einige Antworten auf die oben gestellte Frage gegeben habt, gehe ich gerne noch zusätzlich und erweiternd zu euren Antworten darauf ein.
Grundsätzlich gilt: wenn eine sehr präzise Frage gestellt wird, ist es günstig, sehr präzise und direkt zu antworten.
Also vermeidet möglichst zuviel Theorie rund um die Antwort herum und versucht, den Kern zu treffen.
Hinweis: Die in der mir vorliegenden Prüfung gegebene Antwort (lernen durch neue Verhaltensweisen) wurde übrigens als nicht ausreichend beantwortet beanstandet.
Hinweis: Diese Frage wird natürlich nicht nur in Freiburg gestellt. Auch andernorts habe ich diese Frage gefunden, sie ist ja recht fundamental. Mainz z.B. fragt sehr genau und verlangt eine tiefgründige Antwort, wie die PA wirkt.
Zur pharmakologischen Wirkung einer Therapie hat Tanja schon das Richtige geschrieben!
Ergänzen möchte ich noch folgende Punkte (dabei kann ja jeder selbst abgleichen, ob er das auch so dargelegt hätte)
- Psychotherapie soll durch LERNEN wirken. Lernen von neuen Verhaltensweisen, die dann nachfolgend im Alltag umgesetzt werden sollten. In der Folge verändern sich dann nachweislich (wenn es umgesetzt wird ) sowohl Emotionen, als auch Strukturen im Gehirn und Abläufe im gesamten Zellstoffwechsel bis hin der DNA des Körpers (z.B. durch weniger Angst oder Stress)
- Psychotherapie soll durch ERKENNTNIS wirken. (Frühkindliche) Muster und Prägungen sollen "aufgedeckt" und dem Behandelten zur Einsicht und Kenntnis gebracht werden. Nachfolgend sollte das ebenfalls im Alltag zu verändertem Verhalten und Emotionen etc führen.
- Psychotherapie soll ein NACHREIFEN der Persönlichkeit bewirken, indem z.B. neurotische Reaktionen und innerpsychische Konflikte "aufgedeckt" und bewusst gemacht werden und nachfolgend ein verändertes - in dem Falle "reiferes" - Verhalten im Alltag etc. bewirken.
- Psychotherpie ermöglicht auch eine neue BINDUNGSERFAHRUNG durch ein vertrauensvolles und akzeptierendes "Arbeitsbündnis" zwischen dem Therapeuten und dem Klienten, die ebenfalls dazu führen soll, dass ungünstige Verhaltensweisen geändert werden.
Hinweis: besonders der Punkt NACHREIFEN sollte unbedingt erwähnt werden
Wem noch mehr einfällt, darf das gerne hinzufügen!
Meine Antwort wäre auf jeden Fall das obige gewesen. Ich hätte noch erwähnt, dass natürlich die anerkannten, klassischen, kassengestützten Therapieformen diese Wirkkriterien erfüllen. Den Punkt mit der Bindungserfahrung würde ich bei einem strikten PA Prüfer nicht unbedingt erwähnen.
Privat sage ich dazu: Es gibt abseits davon erwiesenermaßen diese Wirkung auch durch andere Verfahren. Sei es EMDR, Klopfakupressur, SE, Hypnose, Autogenes Training, Körpertherapie etc.... Jedes dieser Verfahren führt auf seine eigene Weise zu Erkenntnis und Lernen und damit automatisch zum Nachreifen der Persönlichkeit. Ich habe mir bezüglich meiner angewendeten Verfahren dazu schon ausführliche Gedanken gemacht und weiß genau, wie ich deren Wirkweise mit Sicht auf oben angegebene Kriterien erklären könnte.
Schon im Hinblick auf unsere Aufklärungspflicht und die damit verbundene Psychoedukation kann ich diese "Übung" jedem empfehlen. Die Frage "wie wirkt denn das?" wird uns nämlich den Rest unserer Tätigkeit begleiten
Wünsche euch einen schönen Tag.
Regina
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Hallo liebe Regina ich wollte nur kurz Bescheid sagen daß ich am 1.10.leider nicht live dabei sein kann.Eine Bitte erkläre doch bitte kurz wie genau wir den Aufbau der ICD 10 wissen müßen.Ich hoffe nicht noch genau die einzelnen Zifferbezeichnungen z.b.meine ich damit F63.2 Pathologisches Stehlen oder reicht F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen darunter fallen paranoid,schizoid etc.Danke für Deine Antwort Gruß Christina
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Liebe Christina
Den Aufbau der ICD10, Kapitel V (also unseres) solltest du insofern kennen, als dass du genau weißt, wo welches Störungsfeld zu finden ist.
Z.B. Organisch verursachte psychische Störungen in der F0 und dort einige markante Unterpunkte. Diese brauchst du nicht mit den genauen Ziffern kennen, aber es ist für dich hilfreich zum Beispiel zu wissen, dass unter F06 lauter spezifische Störungen zusammengefasst werden. Auch dort brauchst du nicht die weiteren Unterpunkte als Ziffer zu kennen, aber es ist günstig zu wissen, welche Störungen dort stehen.
Wie im letzten Prüfungstraining gezeigt, konnte das Fallbeispiel sowohl die organische wahnhafte Störung - in dem Fall schizophrenieform - gewesen sein, als auch eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie aus der F2.
Es geht halt um die Differenzialdiagnosen und dafür musst du dich gedanklich sicher in den Kapiteln bewegen können. Wie eine Art Landkarte im Kopf
Also... Unterziffern NEIN, .....verstehen, wie die Kapitel aufgebaut sind JA!
viele herzliche Grüße
Regina
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Liebe HPP Prüflinge
Frisch importiert aus einem Gedächtnisprotokoll:
....Was ist mit Epilepsie? ....Was passiert dort im Gehirn? ...zählt das als psychiatrischer Notfall?
.... Was ist mit MS, warum taucht das in den psychischen Erkrankungen in der ICD10 auf?
Hättest du es gewusst
Wie würdest du antworten ?
liebe Grüße
Regina
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Hallo Regina,
ich starte einmal:
Epilepsie, auch Fallsucht genannt, ist eine Fehlfunktion des Gehirns. Die Nervenzellen entladen sich plötzlich und gleichzeitig und führen zu epileptischen Anfällen. Jetzt muss ich vorsichtig erläutern. Grundsätzlich, sind diese Anfälle nicht gefährlich, wirken aber auf Außenstehende sehr bedrohlich. Aber, jetzt kommt das aber.. wenn die Anfälle länger als 5 Minuten dauern (Status Epilepticus), oder auf eine organische Erkrankung zurückzuführen sind, die wir zu diesem Zeitpunkt ggf. nicht kennen, ist das ein Fall für den Notarzt. Wenn also, ein Patient in meiner Praxis einen epileptischen Anfall erleidet, dann rufe ich immer den Notarzt. Zudem stabilisiere ich den Patienten, bewahre Ruhe und stehe ihm zur Seite, und vermeide Verletzungen.
MS: Multiple Sklerose ist eine neurologische Erkrankung, die durch Entzündungsherde im Gehirn, bzw. Rückenmark ausgelöst wird und zumeist in Schüben verläuft. Durch diese "Degeneration" kommt es bei den Patienten sehr häufig zu psychischen Störungen. 30 % entwickeln z. B. eine Depression. MS ist also kommorbide mit psychischen Erkrankungen, was nachvollziehbar ist, wenn wir wissen, das MS irreversibel ist. Daher, steht MS in der ICD im Bereich der organischen psychischen Störungen, bzw. F0.
So, in etwas würde ich antworten.
LG Jasmin
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