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§ 67
Diese aus Natur und Erfahrung sich von selbst darbietenden, unwidersprechlichen Wahrheiten, erklären uns den hülfreichen Vorgang bei homöopathischen Heilungen, so wie sie auf der andern Seite die Verkehrtheit der antipathischen und palliativen Behandlung der Krankheiten, mit entgegengesetzt wirkenden Arzneien darthun 1).
1) Bloß in höchst dringenden Fällen, wo Lebensgefahr und Nähe des Todes einem homöopathischen Hülfsmittel zum Wirken keine Zeit, nicht Stunden, oft nicht einmal Viertelstunden und kaum Minuten verstattet, in plötzlich entstandnen Zufällen, bei vorher gesunden Menschen, z. B. bei Asphyxien, dem Scheintode vom Blitze, vom Ersticken, Erfrieren, Ertrinken u.s.w., ist es erlaubt und zweckmäßig, durch ein Palliativ, z. B. durch gelinde electrische Erschütterungen, durch Klystiere von starkem Caffee, durch ein excitirendes Riechmittel, allmälige Erwärmungen u.s.w., vorerst wenigstens die Reizbarkeit und Empfindung (das physische Leben) wieder aufzuregen; ist es dann einmal wieder aufgeregt, so geht das Spiel der Lebensorgane seinen vorigen gesunden Gang fort, weil hier keine Krankheit*),
*) Und dennoch (aber vergeblich) beruft sich die neue Mischlings-Sekte auf diese Anmerkung, um überall in Krankheiten solche Ausnahmen von der Regel anzutreffen und recht bequem ihre allöopathischen Palliative einzuschwärzen, sowie zur Gesellschaft auch andern verderblichen, allöopathischen Unrath, einzig um sich die Mühe zu ersparen, das treffende homöopathische Heilmittel für jeden Krankheitsfall aufzusuchen und so, ganz bequem, homöopathische Aerzte zu scheinen, ohne es zu sein ihre Thaten sind aber auch darnach; sie sind verderblich.
sondern bloß Hemmung und Unterdrückung der an sich gesunden Lebenskraft zu beseitigen war. Hieher gehören auch verschiedene Antidote jählinger Vergiftungen: Alkalien gegen verschluckte Mineralsäuren, Schwefelleber gegen Metallgifte, Kaffee und Campher (und Ipecacuanha) gegen Opium-Vergiftungen, u.s.w.
Auch ist eine homöopathische Arznei deshalb noch nicht gegen einen Krankheitsfall unpassend gewählt, weil ein oder das andere Arzneisymptom einigen mittlern und kleinen Krankheitssymptomen nur antipathisch entspricht; wenn nur die übrigen, die stärkern, vorzüglich ausgezeichneten (charakteristischen) und sonderlichen Symptome der Krankheit durch dasselbe Arzneimittel, durch Symptomen-Aehnlichkeit (homöopathisch) gedeckt und befriedigt, das ist, überstimmt, vertilgt und ausgelöscht werden, so vergehen auch die wenigen entgegengesetzten Symptome nach verflossener Wirkungsdauer des Medicaments von selbst, ohne im mindesten die Heilung zu verzögern.
Nur in dringenden Fällen, wo Lebensgefahr durch z.B. Erfrieren, Ersticken, Ertrinken besteht, darf eine antipathische Behandlung erfolgen! Es handelt sich hierbei nicht um Krankheiten, sondern nur die Lebenskraft hemmende, unterdrückende Einwirkungen. Auch Gegengifte dürfen dann eingesetzt werden. Damit ist aber keinesfalls gemeint, dass ständig jeder Fall als zu dringend eingestuft wird, um auf die Suche nach dem homöopathischen Mittel zu gehen und dann einfach ein allopathisches Mittel zu verabreichen, weil es so leicht zu verschreiben ist und schnell hilft. Diese Hilfe ist keine Heilung, sondern nur eine kurzfristige Linderung!
Es kann manchmal vorkommen, dass auch das richtige homöopathische Mittel Symptome besitzt, die gegensätzlich zu denen des Kranken sind. Dies sind aber nur kleine, uncharakteristische Symptome und verschwinden nach der Wirkungsdauer des Medikaments von selbst, ohne die Heilung zu verzögern.
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
(17.07.2010, 16:40)Laila schrieb: Danke für Deine lieben Worte! Sag, mal wollen wir vielleicht in Deinem Arzneimittelbilder-Thread nach Thuja ein nächstes Mittel besprechen? Du hast das so toll ausgearbeitet! Man könnte ein Mittel aussuchen, dass Thuja ähnlich ist, um direkt den Vergleich zu haben. Was hälst Du davon?
Huch Laila, das lese ich erst jetzt. Ja gerne können wir ein anderes Arzneimittel besprechen. Wie wäre es mit Sulfur? Es wird häufig bei Hautkrankheiten eingesetzt. Allerdings ist Sulfur ein ganz andere Typ als Thuja. Man sagt, dass der Sulfurpatient sich gehen läßt, also äußerlich. Er sieht bissel schnuddelig aus, so wie Columbo aus der Krimireihe ((O:
An welches Mittel hast du so gedacht?
Liebe Grüße von Alex
Danke für den Hinweis, Laila! Jetzt habe ich das Organon aber auch schon in Buchform hier! Habe schon ein bisschen darin gelesen.. irgendwann gewöhnt man sich ja ein wenig an Hahnemanns Schreibstil *hihi. Trotzdem eine sehr gute Idee, hier einzelne Paragraphen zu besprechen. Ich lese noch ein bisschen weiter, dann mache ich auch mit.
Liebe Grüße,
Katrin
~ Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden! ~
Liebe Katrin,
ja, sein Schreibstil ist wirklich gewöhnungsbedürftig! Manchmal meint man, er wiederhole sich schon wieder zum xten Mal und erst beim dritten Mal Lesen fällt einem irgendein wichtiger Nebensatz auf und man denkt, na, den hat er aber schön versteckt. Ich möchte nicht wissen, wieviel ich bisher immer noch überlese und wieviel Informationen eigentlich noch in den Paragraphen stecken, aber ich erkenne sie nicht.... oftmal fehlt es einfach noch an medizinischem Wissen, aber das wird ja stetig erweitert. :-)
§ 68
Bei homöopathischen Heilungen zeigt uns die Erfahrung, daß auf die ungemein kleinen Arznei-Gaben (§. 275-287.), die bei dieser Heilart nöthig sind, und welche nur so eben hinreichend waren, durch Aehnlichkeit ihrer Symptome die ähnliche, natürliche Krankheit zu überstimmen und aus dem Gefühle des Lebensprincips zu verdrängen, zwar zuweilen nach Vertilgung der letztern anfangs noch einige wenige Arzneikrankheit allein im Organismus fortdauert, aber, der außerordentlichen Kleinheit der Gabe wegen, so überhingehend, so leicht und so bald von selbst verschwindend, daß die Lebenskraft gegen diese kleine, künstliche Verstimmung ihres Befindens, keine bedeutendere Gegenwirkung vorzunehmen nöthig hat, als die zur Erhebung des jetzigen Befindens auf den gesunden Standpunkt (das ist, zur völligen Herstellung gehörige), wozu sie nach Auslöschung der vorherigen krankhaften Verstimmung wenig Anstrengung bedarf (s. §. 64. B.). http://www.homeoint.org/books4/organon/org060.htm#p68
Gibt man das richtige, homöopathische Arzneimittel, kann es sein, dass nach der Heilung noch Arzneikrankheiten im Körper vorkommen, also Symptome, die nicht zur natürlichen Krankheit des Patienten gehören, sondern nur aufgrund der künstlichen Arzneikrankheit auftreten. Diese verschwinden jedoch ganz schnell von allein, da die Gabe einer homöopathischen Arznei sehr klein ist und der Körper keine starke Gegenwirkung auslösen muss. Durch die vorherige Auslöschung der natürlichen Krankheit, ist der Organismus ja nun auch so gestärkt, dass er wenig Anstrengung benötigt, um die Arzneisymptome zu beseitigen.
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Patin von Manuela und Tilly
§ 69
Bei der antipathischen (palliativen) Verfahrungsart aber geschieht gerade das Widerspiel. Das, dem Krankheitssymptome vom Arzte entgegengesetzte Arzneisymptom (z.B. die gegen den empfindlichen Schmerz, durch Mohnsaft in der Erstwirkung erzeugte Unempfindlichkeit und Betäubung) ist zwar dem erstern nicht fremdartig, nicht völlig allöopathisch, es ist offenbare Beziehung des Arzneisymptoms auf das Krankheitssymptom sichtbar, aber die umgekehrte; die Vernichtung des Krankheitssymptoms soll hier durch ein opponirtes Arzneisymptom geschehen, was jedoch unmöglich ist. Zwar berührt die antipathisch gewählte Arznei auch denselben krankhaften Punkt im Organism, so gewiß als die ähnlich krankmachende, homöopathisch gewählte Arznei; erstere verdeckt aber als ein Entgegengesetztes, das entgegengesetzte Krankheitssymptom nur leicht und macht es nur auf kurze Zeit unserm Lebensprincip unmerklich, so daß im ersten Momente der Einwirkung des opponirten Palliativs die Lebenskraft von beiden nichts Unangenehmes fühlt, (weder von dem Krankheits- noch vom entgegengesetzten Arzneisymptome), da beide einander gegenseitig im Gefühle des Lebensprincips aufgehoben, und gleichsam dynamisch neutralisirt zu haben scheinen (z.B. die Betäubungskraft des Mohnsaftes, den Schmerz). Die Lebenskraft fühlt sich in den ersten Minuten wie gesund und empfindet weder Mohnsaft-Betäubung, noch Krankheitsschmerz. Aber da das opponirte Arzneisymptom nicht (wie beim homöopathischen Verfahren) die Stelle der vorhandenen Krankheitsverstimmung im Organism (im Gefühle des Lebensprincips) als eine ähnliche, stärkere (künstliche) Krankheit einnehmen, also das Lebensprincip nicht, wie eine homöopathische Arznei, mit einer sehr ähnlichen Kunst-Krankheit afficiren und so an die Stelle der bisherigen natürlichen Krankheits-Verstimmung treten kann, so muß die palliative Arznei, als ein von der Krankheits-Verstimmung durch Gegensatz gänzlich Abweichendes, dieselbe unvertilgt lassen; sie macht sie zwar, wie gesagt, der Lebenskraft durch einen Schein von dynamischer Neutralisation 1)
1) Im lebenden Menschen findet keine bleibende Neutralisation streitiger oder entgegengesetzter Empfindungen statt, wie etwa bei Substanzen von entgegengesetzter Eigenschaft in der chemischen Werkstatt, wo z. B. Schwefelsäure und Potasch-Kali, sich zu einem ganz andern Wesen, zu einem Neutralsalze vereinigen, was nun weder Säure, noch Laugensalz mehr ist und sich selbst im Feuer nicht wieder zersetzt. Solche Zusammenschmelzungen und innige Vereinigungen zu etwas bleibend Neutralem und Gleichgültigem, finden, wie gesagt, bei dynamischen Eindrücken entgegengesetzter Natur in unsern Empfindungs-Werkzeugen nie statt. Nur ein Schein von Neutralisation und gegenseitiger Aufhebung ereignet sich anfänglich in diesem Falle, aber die opponirten Gefühle heben einander nicht dauernd auf. Dem Traurigen werden durch ein lustiges Schauspiel nur auf kurze Zeit die Thränen getrocknet; er vergißt aber die Possen bald und seine Thränen fließen dann nur um desto reichlicher.
anfänglich unfühlbar, verlöscht aber bald, wie jede Arzneikrankheit von selbst, und läßt nicht nur die Krankheit, wie sie vorher war, zurück, sondern nöthigt auch, (da sie, wie alle Palliative, in großer Gabe gegeben werden mußte, um die Schein-Beschwichtigung zu erreichen), die Lebenskraft einen opponirten Zustand (§. 63 - 65.) auf diese palliative Arznei hervorzubringen, das Gegentheil der Arzneiwirkung, also das Aehnliche von der vorhandnen ungetilgten, natürlichen Krankheitsverstimmung, die durch diesen von der Lebenskraft hervorgebrachten Zusatz (Gegenwirkung auf das Palliativ) nothwendig verstärkt und vergrößert wird (2).
2) So deutlich dieses ist, so hat man es dennoch mißverstanden und gegen diesen Satz eingewendet, „daß das Palliativ in seiner Nachwirkung, welche dann das Aehnliche der vorhandenen Krankheit sei, wohl eben so gut heilen müsse, als eine homöopathische Arznei durch ihre Erstwirkung thue." Man bedachte aber nicht, daß die Nachwirkung nie ein Erzeugniß der Arznei, sondern stets der gegenwirkenden Lebenskraft des Organisms, also diese, von der Lebenskraft durch Anwendung eines Palliativs herrührende Nachwirkung ein dem Krankheits-Symptome ähnlicher Zustand sei, den eben das Palliativ ungetilgt ließ, und den die Gegenwirkung der Lebenskraft auf das Palliativ folglich noch verstärkt.
Das Krankheitssymptom (dieser einzelne Theil der Krankheit) wird also schlimmer nach verflossener Wirkungsdauer des Palliativs; um so schlimmer, je größer die Gabe desselben gewesen war. Je größer also, (um bei demselben Beispiele zu bleiben) die zur Verdeckung des Schmerzes gereichte Gabe Mohnsaft gewesen war, um desto mehr vergrößert sich der Schmerz in seiner ursprünglichen Heftigkeit, sobald der Mohnsaft ausgewirkt hat 3).
3) Wie wenn in einem dunkeln Kerker, wo der Gefangene nur nach und nach mit Mühe die nahen Gegenstände erkennen konnte, jähling angezündeter Weingeist dem Elenden auf einmal alles um ihn her tröstlich erhellet, bei Verlöschung desselben aber, je stärker die nun erloschene Flamme gewesen war, ihn nun eine nur desto schwärzere Nacht umgiebt und ihn alles umher weit unsichtbarer macht als vorher.
OK, wir haben das Krankheitssymptom, einen Schmerz. Und wir haben ein entgegengesetzes Arzneisymptom, z.B. vom antipathischen Arzneimittel Mohnsaft. Beide sind sich nicht völlig fremd, berühren also den gleichen Punkt im Körper. Der Mohnsaft betäubt den Schmerz. Die Vernichtung des Krankheitssymptoms soll durch ein entgegengesetzes Mittel erfolgen. (Anderes Beispiel: Ein Durchfallerkrankter bekommt ein Mittel, das bei einem Gesunden Verstopfung auslösen würde.) Das entgegengesetze Mittel heilt aber nicht, sondern verdeckt das Krankheitssymptom nur kurzfristig. Nur für kurze Zeit wurden beide Gefühle des Lebensprinzips (Krankheitssymptom und Arzneisymptom) dynamisch neutralisiert. Das opponierte Arzneisymptom kann aber nicht an die Stelle der vorhandenen Krankheitsverstimmung treten als gleiche, stärkere Affektion im Organismus wie ein homöopathisches Mittel. Die Arzneikrankheit verschwindet schließlich wieder und die Lebenskraft wird zu einer Gegenreaktion angeregt, da das Mittel in großer Gabe verabreicht wurde. Diese Gegenreaktion ist dann ein noch stärkeres Krankheitssymptom wie zuvor. Je größer also die Gabe Mohnsaft war, desto größer der Schmerz, sobald der Mohnsaft ausgewirkt hat!
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Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
§ 70
Nach dem bisher vorgetragenen ist es nicht zu verkennen:
daß alles, was der Arzt wirklich Krankhaftes und zu Heilendes an Krankheiten finden kann, bloß in dem Zustande und den Beschwerden des Kranken und den an ihm sinnlich wahrnehmbaren Veränderungen seines Befindens, mit einem Worte, bloß in der Gesammtheit derjenigen Symptome bestehe, durch welche die Krankheit die, zu ihrer Hülfe geeignete Arznei fordert, hingegen jede ihr angedichtete innere Ursache, verborgene Beschaffenheit, oder ein eingebildeter, materieller Krankheits-Stoff, ein nichtiger Traum sei:
Krankheit = Gesammtheit der Symptome
(kein eingebildeter Krankheitsstoff verborgen im Inneren)
daß diese Befindens-Verstimmung, die wir Krankheit nennen, bloß durch eine andere Befindens-Umstimmung der Lebenskraft zur Gesundheit gebracht werden könne, mittels Arzneien, deren einzige Heilkraft folglich nur in Veränderung des Menschenbefindens, das ist, in eigenthümlicher Erregung krankhafter Symptome bestehen kann, und daß dieses am deutlichsten und reinsten beim Probiren derselben an gesunden Körpern erkannt wird:
Heilung = Umstimmung der Lebenskraft mit Arzneien, die beim Gesunden Symptome hervorrufen können wie sie der Kranke aufweist.
daß, nach allen Erfahrungen, durch Arzneien die einen, von der zu heilenden Krankheit abweichenden, fremdartigen Krankheitszustand (unähnliche krankhafte Symptome) für sich in gesunden Menschen zu erregen vermögen, die ihnen unähnliche, natürliche Krankheit nie geheilt werden könne (nie also durch ein allöopathisches Cur-Verfahren), und daß selbst in der Natur keine Heilung vorkomme, wo eine inwohnende Krankheit durch eine hinzutretende zweite, jener unähnliche, aufgehoben, vernichtet und geheilt würde, sei die neue auch noch so stark:
Niemals wird eine Krankheit geheilt durch eine unähnliche natürliche Krankheit oder künstliche Arzneikrankheit.
daß auch nach allen Erfahrungen, durch Arzneien, die ein dem zu heilenden einzelnen Krankheitssymptome entgegengesetztes künstliches Krankheitssymptom für sich im gesunden Menschen zu erregen Neigung haben, bloß eine schnell vorübergehende Linderung, nie aber Heilung einer älteren Beschwerde, sondern vielmehr stets nachgängige Verschlimmerung derselben bewirkt werde; und daß, mit einem Worte, dieses antipathische und bloß palliative Verfahren in ältern, wichtigen Uebeln, durchaus zweckwidrig sei:
Eine entgegengesetzte Arzneikrankheit kann nur eine schnelle vorübergehende Linderung verschaffen, die stets mit einer nachfolgenden Verschlimmerung einhergeht.
daß aber endlich die dritte, einzig noch mögliche Verfahrungsart (die homöopathische), mittels deren gegen die Gesammtheit der Symptome einer natürlichen Krankheit eine, möglichst ähnliche Symptome in gesunden Menschen zu erzeugen fähige Arznei, in angemessener Gabe gebraucht wird, die allein hülfreiche Heilart sei, wodurch die Krankheiten als bloß dynamische Verstimmungs-Reize durch den stärkern, ähnlichen Verstimmungsreiz der homöopathischen Arznei im Gefühle des Lebensprincips überstimmt und ausgelöscht werden und so unbeschwerlich, vollkommen und dauerhaft ausgelöscht, zu existiren aufhören müssen - worin uns auch die freie Natur in ihren zufälligen Ereignissen mit ihrem Beispiele vorangeht, wenn zu einer alten Krankheit eine neue, der alten ähnliche hinzutritt, wodurch die alte schnell und auf immer vernichtet und geheilt wird.
Die Natur macht es uns vor: Eine ähnliche Arzneikrankheit heilt ein ähnliches Leiden, vollkommen, dauerhaft und sanft.
§ 71
Da es nun weiter keinem Zweifel unterworfen ist, daß die Krankheiten des Menschen bloß in Gruppen gewisser Symptome bestehen, mittels eines Arzneistoffs aber bloß dadurch, daß dieser ähnliche krankhafte Symptome künstlich zu erzeugen vermag, vernichtet und in Gesundheit verwandelt werden (worauf der Vorgang aller ächten Heilung beruht), so wird sich das Heilgeschäft auf folgende drei Punkte beschränken:
I. Wie erforscht der Arzt, was er zum Heilbehufe von der Krankheit zu wissen nöthig hat?
II. Wie erforscht er die, zur Heilung der natürlichen Krankheiten bestimmten Werkzeuge, die krankmachende Potenz der Arzneien?
Was muss ein Arzt wissen über: KRANKHEIT
ARZNEIEN
ANWENDUNG DER ARZNEIEN,
um richtig heilen zu können?§ 72
Was den ersten Punkt betrifft, so dient Folgendes zuvörderst als allgemeine Uebersicht. Die Krankheiten der Menschen, sind theils schnelle Erkrankungs-Processe des innormal verstimmten Lebensprincips, welche ihren Verlauf in mäßiger, mehr oder weniger kurzen Zeit zu beendigen geeignet sind - man nennt sie acute Krankheiten -; theils sind es solche Krankheiten, welche bei kleinen, oft unbemerkten Anfängen den lebenden Organism, jede auf ihre eigne Weise, dynamisch verstimmen und ihn allmälig so vom gesunden Zustande entfernen, daß die zur Erhaltung der Gesundheit bestimmte, automatische Lebens-Energie, Lebenskraft (Lebensprincip) genannt, ihnen beim Anfange, wie bei ihrem Fortgange, nur unvollkommenen, unzweckmäßigen, unnützen Widerstand entgegensetzen, sie aber, durch eigne Kraft, nicht in sich selbst auslöschen kann, sondern unmächtig dieselbe fortwuchern und sich selbst immer innormaler umstimmen lassen muß, bis zur endlichen Zerstörung des Organism; man nennt sie chronische Krankheiten. Sie entstehen von dynamischer Ansteckung durch ein chronisches Miasm. http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Akute Krankheiten: Schnelle, mehr oder weniger starke Erkrankungsprozesse der verstimmten Lebenskraft. Jedoch kann der Körper den Verlauf akuter Krankheiten meistens selbst wieder stoppen.
Chronische Krankheiten: Entstehung durch Ansteckung durch ein chronisches Miasma (Psora, Sykose, Syphillis). Sie beginnen schleichend, verstimmen die Lebensenergie nur langsam, welche die Erkrankung bis zum Tode nicht ohne Hilfe heilen kann.
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§ 73
Was die acuten Krankheiten betrifft, so sind sie theils solche, die den einzelnen Menschen befallen auf Veranlassung von Schädlichkeiten, denen gerade dieser Mensch insbesondere ausgesetzt war. Ausschweifungen in Genüssen, oder ihre Entbehrung, physische heftige Eindrücke, Erkältungen, Erhitzungen, Strapazen, Verheben u.s.w., oder psychische Erregungen, Affecte u.s.w., sind Veranlassung solcher acuten Fieber, im Grunde aber sind es meist nur überhingehende Aufloderungen latenter Psora, welche von selbst wieder in ihren Schlummer-Zustand zurückkehrt, wenn die acuten Krankheiten nicht allzuheftig waren und bald beseitigt wurden - theils sind es solche, welche einige Menschen zugleich hie und dort (sporadisch) befallen, auf Veranlassung meteorischer oder tellurischer Einflüsse und Schädlichkeiten, wovon krankhaft erregt zu werden, nur einige Menschen, zu derselben Zeit, Empfänglichkeit besitzen; hieran gränzen jene, welche viele Menschen aus ähnlicher Ursache unter sehr ähnlichen Beschwerden epidemisch ergreifen, die dann gewöhnlich, wenn sie gedrängte Massen von Menschen überziehen, ansteckend (contagiös) zu werden pflegen. Da entstehen Fieber (1),
1) Der homöopathische Arzt, der nicht von den Vorurtheilen befangen ist, welche die gewöhnliche Schule ersann, (die einige, wenige Namen solcher Fieber festsetzte, außer denen die große Natur, so zu sagen, keine andern hervorbringen dürfe, damit sie bei ihrer Behandlung nach einem bestimmten Leisten verfahren könne,) erkennt die Namen: Kerker-, Gall-, Typhus-, Faul-, Nerven- oder Schleim-Fieber nicht an, sondern heilt sie, ohne ihnen bestimmte Namen zu geben, jedes nach seiner Eigenthümlichkeit.
jedesmal von eigner Natur, und weil die Krankheitsfälle gleichen Ursprungs sind, so versetzen sie auch stets die daran Erkrankten in einen gleichartigen Krankheits-Proceß, welcher jedoch, sich selbst überlassen, in einem mäßigen Zeitraume, zu Tod oder Genesung sich entscheidet. Kriegsnoth, Ueberschwemmungen und Hungersnoth sind ihre nicht seltenen Veranlassungen und Erzeugerinnen - theils sind es auf gleiche Art wiederkehrende, (daher unter einem hergebrachten Namen bekannte) eigenartige, acute Miasmen, die entweder den Menschen nur einmal im Leben befallen, wie die Menschenpocken, die Masern, der Keichhusten, das ehemalige glatte, hellrothe Scharlach-Fieber 2)
2) Nach dem Jahre 1801 ward ein aus Westen gekommenes Purpur-Friesel (Roodvonk), mit dem Scharlachfieber von den Aerzten verwechselt, ungeachtet jenes ganz andere Zeichen als dieses hatte und jenes an Belladonna, dieses an Aconit sein Schutz- und Heilmittel fand, letztere auch meist nur sporadisch, ersteres stets nur epidemisch erschien. In den letzten Jahren scheinen sich hie und da beide zu einem Ausschlagsfieber von eigner Art verbunden zu haben, gegen welches das eine wie das andere dieser beiden Heilmittel, einzeln nicht mehr genau homöopathisch passend gefunden wird.
des Sydenham, die Mumps u.s.w., oder die oft auf ziemlich ähnliche Weise wiederkehrende, levantische Pest, das gelbe Fieber der Wüstenländer, die ostindische Cholera u.s.w. http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Akute Miasmen befallen entweder
- einzelne Menschen (Ausschweifungen in Genüssen, physische heftige Eindrücke, Erkältungen, Erhitzungen, Strapazen, Verheben, psychische Erregungen). Diese akuten Fieber resultieren aus einem Auflodern der Psora. Sie verlaufen nur mäßig und werden vom Körper selbst ohne Hilfe schnell beseitigt.
oder
- einige für diese Erkrankug besonders anfällige Menschen zur selben Zeit z.B. aufgrund von wechselnden Wetterverhältnissen
oder aber
viele Menschen aus ähnlicher Ursache unter sehr ähnlichen Beschwerden epidemisch. Sie sind ansteckend. Der Krankheitsprozess ist bei allen gleichartig, da er den gleichen Ursprung hat. Jedoch sterben manche Menschen daran, andere überstehen die Erkrankung. Es handelt sich um akute Miasmen wie Masern etc., der der Mensch nur einmal im Leben bekommt oder um wiederkehrende Erkrankungen wie z.B. Cholera.
Hahnemann sagt, jedes Fieber hat seine Eigentühmlichkeit, es gibt viel zu viele verschiedene Arten, so dass es nicht sinnvoll ist, ihnen bestimmte Namen zu geben, um sie voneinander abzugrenzen. Der homöopathische Arzt behandelt jedes Fieber ganz individuell.
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Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
§ 74
Zu den chronischen Krankheiten müssen wir leider! noch jene allgemein verbreiteten rechnen, durch die allöopathischen Curen erkünstelt, wie auch den anhaltenden Gebrauch heftiger, heroischer Arzneien, in großen und gesteigerten Gaben, den Mißbrauch von Calomel, Quecksilbersublimat, Quecksilbersalbe, salpetersaueren Silbers, Jodine und ihre Salbe, Opium, Baldrian, Chinarinde und Chinin, Purpurfingerhut, Blausäure, Schwefel und Schwefelsäure, jahrelange Abführungsmittel, Blut in Strömen vergießende Aderlässe 1),
Anm. 1) Es kann unter allen Methoden die zur Hülle für Krankheiten ersonnen worden, keine allöopathischere, keine widersinnigere, oder zweckwidrigere gedacht werden, als die, seit vielen Jahren über einen großen Theil der Erde verbreitete Broussaische Schwächungs-Cur durch Blut-Vergießen und Hunger-Diät, worunter kein verständiger Mensch sich etwas Aerztliches, etwas arzneilich Helfendes zu denken vermag, während wirkliche Arznei, selbst blindhin ergriffen und einem Kranken eingegeben, doch hie und da einen Krankheits-Fall besserte, weil es zufällig eine homöopathische war. Von Blut-Vergießen aber, kann der gesunde Menschen-Verstand nichts anderes als unausbleibliche Verminderung und Verkürzung des Lebens erwarten. Es ist eine jämmerliche, völlig grundlose Erdichtung, daß die meisten, ja alle Krankheiten in örtlichen Entzündungen beständen. Selbst für wahre örtliche Entzündungen findet sich die gewisseste, schnelle Heilung in Arzneien, welche die, der Entzündung zum Grunde liegende Gereiztheit der Arterien dynamisch hinwegnehmen, ohne den mindesten Verlust an Säften und Kräften, während die örtlichen Blut-Entziehungen, selbst an der krankhaften Stelle, in der Folge nur die Neigung zu wiederholter Entzündung dieser Theile vermehren. Und eben so ist es im Allgemeinen bei entzündlichen Fiebern zweckwidrig, ja mörderisch, viele Pfunde Blut aus den Venen abzuzapfen, da wenige, angemessene Arznei, oft in wenigen Stunden diese Gereiztheit der Arterien, welche das vorher so ruhige Blut jagt, sammt der zum Grunde liegenden Krankheit hinweg nimmt, ohne den mindesten Verlust an Säften und Kräften. Großer Blutverlust dieser Art ist auf die übrige Lebensdauer offenbar unersetzlich, indem die zur Blutbereitung vom Schöpfer bestimmten Organe dadurch so wesentlich geschwächt werden, daß sie zwar Blut in gleicher Menge, aber nie wieder in gleicher Güte zuzubereiten vermögen. Und wie unmöglich ist es, daß die eingebildete Plethora, die man durch gehäufte Aderlässe abzuzapfen verordnet, sich in so großer Geschwindigkeit erzeugt haben könnte, da doch der Puls des jetzt so heißen Kranken, noch vor einer Stunde (vor dem Fieber-Schauder) so ruhig ging? Kein Mensch, kein Kranker hat je zu viel Blut*,
* Anm. Der einzig mögliche Fall von einer Plethora, ereignet sich beim gesunden Weibe, einige Tage vor ihrer mondlichen Periode, wo dieselbe eine gewisse Fülle in ihrer Bärmutter und in ihren Brüsten spürt, ohne alle Entzündung.
oder zu viel Kräfte; vielmehr fehlt es jedem Kranken an Kräften, denn sonst hätte sein Lebensprincip die Entstehung der Krankheit abgewehrt. Also dem ohnehin schwachen Kranken, durch Vergießung seines Blutes noch eine größere, die ärgste Schwächung zu verursachen, die sich nur denken läßt, ohne seine Krankheit, die stets nur dynamisch ist und nur durch dynamische Potenzen gehoben werden kann, hinweg zu nehmen, ist so unsinnig als grausam, ist eine bloß mörderische Mißhandlung auf eine aus der Luft gegriffene Theorie gegründet.
Blutegel, Fontanellen, Haarseile u.s.w., wovon die Lebenskraft theils unbarmherzig geschwächt, theils, wenn sie ja nicht unterliegt, nach und nach (von jedes besondern Mittels Mißbrauche, eigenartig) dergestalt innormal verstimmt wird, daß sie, um das Leben gegen diese feindseligen und zerstörenden Angriffe aufrecht zu erhalten, den Organism umändern, und diesem oder jenem Theile entweder die Erregbarkeit oder die Empfindung benehmen, oder sie übermäßig erhöhen, Theile erweitern oder zusammenziehen, erschlaffen oder verhärten, oder wohl gar vernichten, und hie und da im Innern und Aeußern organische Fehler anbringen 2)
2) Unterliegt endlich der Kranke, so pflegt der Vollbringer einer solchen Cur bei der Leichenöffnung diese innern organischen Verunstaltungen, die seiner Unkunst die Entstehung verdanken, recht schlau, als ursprüngliches unheilbares Uebel den trostlosen Angehörigen vorzuzeigen; m. s. mein Buch: die Allöopathie, ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art. Leipz. bei Baumgärtner. Die anatomischen Pathologien mit Abbildungen, täuschenden Andenkens, enthalten die Produkte solcher jämmerlichen Verpfuschungen. Die, ohne solche Verpfuschung durch schädliche Mittel, an natürlichen Krankheiten verstorbnen Landleute und städtischen Armen, pflegt die pathologische Anatomie nicht zu öffnen. Und doch würde man nie in ihren Leichen solche Verderbnisse und Verunstaltungen finden. Hieraus kann man die Beweiß-Kraft jener schönen Abbildungen und die Redlichkeit dieser Herren Bücher-Schreiber beurtheilen.
(den Körper im Innern und Aeußern verkrüppeln) muß, um dem Organism Schutz vor völliger Zerstörung des Lebens gegen die immer erneuerten, feindlichen Angriffe solcher ruinirenden Potenzen zu verschaffen. http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Chronische Erkrankungen können auch durch allöopathische Behandlungen entstehen. Ganz besonders kritisiert Hahnemann Aderlässe. Es gibt nach ihm den Phletoriker nicht. Kein Mensch hat zuviel Blut. Diese Theorie sei aus der Luft gegriffen. Eine Krankheit ist immer dynamischen, energetischen Ursprungs und ein Blutvergießen schwäche den Körper nur, sei niemals hilfreich. Als Reaktion auf Behandlungen wie Aderlass, Blutegel etc. versucht der Körper, der jetzt völlig unnormal chronisch verstimmt ist, auf diese zerstörenden Angriffe zu reagieren, indem er an bestimmten Regionen auf die Errregbarkeit oder Sensibilität einwirkt, Teile erweitert oder zusammenzieht, verhärtet etc. und organische Fehler ausbildet.
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
§ 75
Diese, durch die allöopathische Unheilkunst, (am schlimmsten in den neueren Zeiten) hervorgebrachten Verhunzungen des menschlichen Befindens, sind unter allen chronischen Krankheiten die traurigsten, die unheilbarsten und ich bedauere, daß, wenn sie zu einiger Höhe getrieben worden sind, wohl nie Heilmittel für sie scheinen erfunden oder erdacht werden zu können.
Hier erkennt man gut Hahnemann´s Ärger über die allopathische Medizin:
Für ihn ist sie eine "Unheilkunst", welche anstatt zu heilen, Krankheiten hervorbringt, die noch schlimmer sind, als die ursprünglichen Krankheiten selbst und, welche oft nicht mal mehr durch die Homöopathie zu heilen sind.
Den Anhang über die Studie weiter unten hab ich grad bekommen, passt doch ganz gut:§ 76
Nur gegen natürliche Krankheiten hat uns der Allgütige Hülfe durch die Homöopathik geschenkt - aber jene, durch falsche Kunst schonungslos erzwungenen, oft jahrelangen Schwächungen (durch Blut-Verschwenden, Abmergelung durch Haarseile und Fontanelle) so wie die Verhunzungen und Verkrüppelungen des menschlichen Organisms im Innern und Aeußern durch schädliche Arzneien und zweckwidrige Behandlungen, müßte (bei übrigens zweckmäßiger Hülfe, gegen ein vielleicht noch im Hintergrunde liegendes, chronisches Miasm) die Lebenskraft selbst wieder zurücknehmen, wenn sie nicht schon zu sehr durch solche Unthaten geschwächt worden und mehrere Jahre auf dieses ungeheure Geschäft ungestört verwenden könnte. Eine menschliche Heilkunst, zur Normalisirung jener unzähligen, von der allöopathischen Unheilkunst so oft angerichteten Innormalitäten, giebt es nicht und kann es nicht geben.
Wenn die Lebenskraft durch falsche Therapie zu sehr geschwächt wurde, kann sie keine Heilung mehr bewirken, auch nicht mit dem richtigen homöopathischen Mittel.
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§ 77
Uneigentlich werden diejenigen Krankheiten chronische benannt, welche Menschen erleiden, die sich fortwährend vermeidbaren Schädlichkeiten aussetzen, gewöhnlich schädliche Getränke oder Nahrungsmittel genießen, sich Ausschweifungen mancher Art hingeben, welche die Gesundheit untergraben, zum Leben nöthige Bedürfnisse anhaltend entbehren, in ungesunden, vorzüglich sumpfigen Gegenden sich aufhalten, nur in Kellern, feuchten Werkstätten oder andern verschlossenen Wohnungen hausen, Mangel an Bewegung oder freier Luft leiden, sich durch übermäßige Körper- oder Geistes-Anstrengungen um ihre Gesundheit bringen, in stetem Verdrusse leben, u.s.w. Diese sich selbst zugezogenen Ungesundheiten vergehen, (wenn nicht sonst ein chronisches Miasm im Körper liegt) bei gebesserter Lebensweise von selbst und können den Namen chronischer Krankheiten nicht führen. http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Als chronische Krankheit bezeichnet Hahnemann nicht diejenigen, die durch eine ungesunde Lebensweise etc. (s.o.) ausgelöst werden und verschwinden, sobald die krankmachenden, schädlichen Einflüsse oder Entbehrungen entfallen.
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
Die wahren natürlichen, chronischen Krankheiten sind die, von einem chronischen Miasm entstandenen, welche, sich selbst überlassen und ohne Gebrauch gegen sie specifischer Heilmittel, immerdar zunehmen und selbst bei dem besten, geistig und körperlich diätetischen Verhalten, dennoch steigen und den Menschen mit immerdar erhöhenden Leiden bis ans Ende des Lebens quälen. Außer jenen, durch ärztliche Mißhandlung (§. 74.) erzeugten, sind diese die allerzahlreichsten und größten Peiniger des Menschengeschlechts, indem die robusteste Körper-Anlage, die geordnetste Lebensweise und die thätigste Energie der Lebenskraft, sie zu vertilgen außer Stande sind (1)
1) In den blühendsten Jünglings-Jahren und beim Anfange geregelter Menstruation, gepaart mit einer für Geist, Herz und Körper wohlthätigen Lebensweise bleiben sie oft mehrere Jahre unkenntlich; die davon Ergriffenen scheinen dann in den Augen ihrer Anverwandten und Bekannten, als wären sie völlig gesund und als wäre die, ihnen durch Ansteckung oder Erbschaft eingeprägte Krankheit völlig verschwunden; sie kömmt aber, in spätern Jahren, bei widrigen Ereignissen und Verhältnissen im Leben, unausbleiblich aufs Neue zum Vorschein, und nimmt um desto schneller zu, gewinnt einen desto beschwerlichern Charakter, je mehr das Lebensprincip durch schwächende Leidenschaften, Gram und Kummer, vorzüglich aber durch zweckwidrige, medicinische Behandlung zerrüttet worden war
Die Miasmen (Psora, Sykosis und Syphillis) - die sogenannten Urkrankheiten - ziehen sich in der Menschheit durch viele Generationen. Sie sind die eigentlich chronischen "natürlichen" Krankheiten, von welchen sich der Körper nicht selbst befreien kann und, welche im Laufe des Lebens (z.B. bei Abwehrschwäche verschiedenster Ursache) immer wieder aufflackern. Hahnemanns Hauptinteresse gilt der Behandlung dieser chronischen Krankheiten mithilfe der Homöopathie
§ 79
Man kannte bisher nur die Syphilis einigermaßen als eine solche chronisch-miasmatische Krankheit, welche ungeheilt nur mit dem Ende des Lebens erlischt. Die, ungeheilt, gleichfalls von der Lebenskraft unvertilgbare Sykosis (Feigwarzenkrankheit) erkannte man nicht als eine innere chronisch miasmatische Krankheit eigner Art, wie sie doch unstreitig ist und glaubte sie durch Zerstörung der Auswüchse auf der Haut geheilt zu haben, ohne das fortwährende, von ihr zurückbleibende Siechthum zu beachten. http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Neben der bereits zu Hahnemanns Zeit chronisch eingetuften Syphillis nennt er hier auch die Sykosis eine chronisch-miasmatische Erkrankung, die nicht zu heilen ist, indem man die Symptome auf der Haut heilt, sondern weiterhin im Körper besteht, die Lebensenergie verstimmt und bis zum Tode ihr Unheil treibt.
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
Unermeßlich ausgebreiteter, folglich weit bedeutender, als genannte beide, ist das chronische Miasm der Psora, bei welcher, (während jene beiden, die eine durch den venerischen Schanker, die andere durch die blumenkohl-artigen Auswüchse ihr specifisches inneres Siechthum bezeichnen) sich das innere, ungeheure, chronische Miasm ebenfalls erst nach vollendeter innerer Infection des ganzen Organisms durch den eigenartigen, zuweilen nur in einigen wenigen Blüthchen bestehenden Haut-Ausschlag mit unerträglich kitzelnd wohllüstigem Jücken und specifischem Geruche beurkundet - die Psora, jene wahre Grund-Ursache und Erzeugerin fast aller übrigen, häufigen, ja unzähligen Krankheits-Formen 1),
1) Zwölf Jahre brachte ich darüber zu, um die Quelle jener unglaublich zahlreichen Menge langwieriger Leiden aufzufinden, diese der ganzen Vor- und Mitwelt unbekannt gebliebene, große Wahrheit zu erforschen, zur Gewißheit zu bringen und zugleich die vorzüglichsten (antipsorischen) Heilmittel zu entdecken, welche diesem tausendköpfigen Ungeheuer von Krankheit in seinen so sehr verschiedenen Aeußerungen und Formen zumeist gewachsen wären.
Ich habe meine Erfahrungen hierüber in dem Buche: Die chronischen Krankheiten (4 Thle. Dresd. b. Arnold 1828. 1830 und, zweite Ausgabe in 5 Bänden, bei Schaub) vorgelegt. - Ehe ich mit dieser Kenntniß im Reinen war, konnte ich die sämmtlichen chronischen Krankheiten nur als abgesonderte, einzelne Individuen behandeln lehren, mit den nach ihrer reinen Wirkung an gesunden Menschen bis dahin geprüften Arzneisubstanzen, so daß jeder Fall langwieriger Krankheit nach der an ihm anzutreffenden Symptomen-Gruppe, gleich als eine eigenartige Krankheit von meinen Schülern behandelt und oft so weit geheilt ward, daß die kranke Menschheit über den, schon so weit gediehenen Hülfs-Reichthum der neuen Heilkunst frohlocken konnte. Um wie viel zufriedner kann sie nun sein, daß sie dem gewünschten Ziele um so näher kommt, indem ihr die nun hinzu gefundenen, für die aus Psora hervorkeimenden, chronischen Leiden noch weit specifischern homöopathischen Heilmittel und die specielle Lehre sie zu bereiten und anzuwenden, mitgetheilt worden, unter denen nun der ächte Arzt diejenigen wählt, deren Arznei-Symptome der zu heilenden, chronischen Krankheit am meisten homöopathisch entsprechen, und so fast durchgängig vollständige Heilungen bewirken.
welche unter den Namen von Nerven-Schwäche, Hysterie, Hypochondrie, Manie, Melancholie, Blödsinn, Raserei, Fallsucht und Krämpfen aller Art, von Knochen-Erweichung (Rhachitis), Skrophel, Skoliosis und Kyphosis, Knochenfäule, Krebs, Blutschwamm, Afterorganisationen, Gicht, Hämorrhoiden, Gelb- und Blausucht, Wassersucht, Amenorrhöe und Blutsturz aus Magen, Nase, Lungen, aus der Harnblase, oder der Bärmutter, von Asthma und Lungenvereiterung, von Impotenz und Unfruchtbarkeit, von Migräne, Taubheit, grauem und schwarzem Staar, Nierenstein, Lähmungen, Sinnen-Mängeln und Schmerzen tausenderlei Art u.s.w., in den Pathologien als eigne, abgeschlossene Krankheiten figuriren.
§ 80
Sehr viel ausgebreiteter und deshalb auch weit bedeutender als Sykose und Siphilinie ist jedoch das chronische Miasma der Psora. Sykose und Siphilinie bezeichnen ihr spezifisches inneres Siechtum durch venerischen Schanker, die Psora jedoch durch Blumenkohlartige Auswüchse. Auch bei der Psora zeigt sich das innere, chronische Miasma erst nach vollendeter innerer Infektion des gesamten Organismus; es entsteht ein eigenartiger Hautausschlag, der juckt und spezifisch riecht. Die Psora ist jene wahre Grundursache und Erzeugerin fast aller anderen, häufigen, ja unzähligen Krankheitsformen 1), die es gibt.
1) Ich habe 12 Jahre gebraucht, um die Quelle dieser unglaublich zahlreichen Menge langwieriger Leiden zu finden, um die große Wahrheit zu erforschen, die meiner ganzen Vor und Mitwelt unbekannt geblieben ist, um diese Wahrheit zur Gewissheit zu bringen und gleichzeitig die besten antipsorischen Heilmittel zu entdecken, die diesem Ungeheuer an Krankheit in seinen so verschiedenen Äußerungen und Formen meistens gewachsen sind.
Meine Erfahrungen hierüber habe ich in dem Buch Die chronischen Krankheiten (4 Thle. Dresd. b. Arnold 1828. 1830 und, zweite Ausgabe in 5 Bänden, bei Schaub vorgelegt.
Bevor ich von diesen neuen Erkenntnissen überzeugt war, konnte ich sämtliche chronische Krankheiten nur als abgesonderte, einzelne Fälle behandeln lehren - durch die reine Wirkung der bis dahin geprüften Arzneien. Dies war auch sehr oft von Erfolg gekrönt. Doch jetzt ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, da wir nun dem gewünschten Ziel, der Heilung chronischer Krankheiten, erheblich näher kommen. Denn nun, da wir um die Psora wissen, kennen wir noch viel spezifischere, homöopathische Heilmittel, die wir einsetzen können, um Einfluss auf das vorherrschende Miasma zu nehmen und es zu heilen. Wir kennen die spezielle Lehre, die erforderlich ist, um diese Mittel herzustellen und anzuwenden und der echte Arzt wählt unter ihnen immer das Mittel aus, dessen Arzneisymptome der zu heilenden, chronischen Krankheit am meisten homöopathisch entsprechen und so fast immer vollständige Heilungen bewirken.
Es gibt so viele Namen für diese ganzen chronischen Krankheiten; Nervenschwäche, Hysterie, Manie, Knochenfäule, Krebs und so weiter und so fort, die in den Pathologien als eigene abgeschlossene Krankheiten figurieren ( - doch diese ganzen Namen verwirren unter Umständen auch…).
Liebe Grüße,
Katrin
~ Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden! ~
Schau mal, habe hier einen super interessanten Artikel gefunden! http://www.hpathy.de/content/miasmen-im-...rankheiten
Es wird ganz viel über die Psora erklärt. Außerdem geht die Autorin auch genauer darauf ein, dass das syphillitische Miasma Zerstörung von Gewebe bedeutet, das sykotische hingegen nur Wachstum.
http://www.hpathy.de/ scheint eine tolle Seite mit vielen guten, seriösen Berichten zu sein!
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly
§ 81
Es wird dadurch, daß dieser uralte Ansteckungszunder nach und nach, in einigen hundert Generationen, durch viele Millionen menschlicher Organismen ging und so zu einer unglaublicben Ausbildung gelangte, einigermaßen begreiflich, wie er sich nun in so unzähligen Krankheits-Formen bei dem großen Menschen-Geschlechte entfalten konnte, vorzüglich wenn wir uns der Betrachtung überlassen, welche Menge von Umständen (1)
1) Einige dieser, die Ausbildung der Psora zu chronischen Uebeln modificirenden Ursachen, liegen offenbar theils im Clima und der besondern, natürlichen Beschaffenheit des Wohnorts, theils in der so abweichenden Erziehung des Körpers und Geistes der Jugend, der vernachlässigten, verschrobenen, oder überfeinerten Ausbildung beider, dem Mißbrauche derselben im Berufe oder den Lebens-Verhältnissen, der diätetischen Lebensart, den Leidenschaften der Menschen, ihren Sitten, Gebräuchen und Gewohnheiten mancher Art.
zur Bildung dieser großen Verschiedenheit chronischer Krankheiten (secundärer Symptome der Psora) beizutragen pflegen, auch außer der unbeschreiblichen Mannigfaltigkeit der Menschen in ihren angebornen Körper-Constitutionen, welche schon für sich so unendlich von einander abweichen, daß es kein Wunder ist, wenn auf so verschiedene, vom psorischen Miasm durchdrungene Organismen, so viele verschiedene, oft dauernd, von innen und außen einwirkende Schädlichkeiten auch unzählbar verschiedene Mängel, Verderbnisse, Verstimmungen und Leiden hervorbringen, welche unter einer Menge eigner Namen fälschlich als für sich bestehende Krankheiten bisher in der alten Pathologie 1)
1) Wie viel giebt es darin nicht mißbräuchliche, vieldeutige Namen, unter deren jedem man höchstverschiedene, oft nur in einem einzigen Symptome sich ähnelnde Krankheitszustände begreift, wie: kaltes Fieber, Gelbsucht, Wassersucht, Schwindsucht, Leucorrhöe, Hämorrhoiden, Rheumatism, Schlagfluß, Krämpfe, Hysterie, Hypochondrie, Melancholie, Manie, Bräune, Lähmung u.s.w., die man für sich gleichbleibende festständige Krankheiten ausgiebt und des Namens wegen, nach dem eingeführten, gewöhnlichen Leisten behandelt! Wie könnte man mit einem solchen Namen eine gleichartige, arzneiliche Behandlung rechtfertigen? Und soll die Cur nicht immer dieselbe sein, wozu dann der, gleiche Cur voraussetzende irre leitende, identische Name? „Nihil sane in artem medicam pestiferum magis unquam irrepsit malum, quam generalia quaedam nomina morbis imponere iisque aptare velle generalem quandam medicinam," spricht der so einsichtsvolle, als seines zarten Gewissens wegen verehrungswerthe Huxham (Op. phys. med. Tom. I.). Und eben so beklagt sich Fritze (Annalen I. S. 80.) „daß man wesentlich verschiedene Krankheiten mit Einem Namen benenne." Selbst jene akuten Volkskrankheiten, welche sich wohl bei jeder einzelnen Epidemie durch einen eignen, uns unbekannt bleibenden Ansteckungsstoff fortpflanzen mögen, werden in der alten Arzneischule, als wären sie stets gleichartig wiederkehrende, schon bekannte, festständige Krankheiten, mit speciellen Namen, wie: Typhus- Spital-, oder Kerker-, Lager-, Faul-, typhöse Nerven-, oder Schleim-Fieber u.s.w., belegt, obgleich jede Epidemie solcher herumgehenden Fieber, sich jedesmal als eine andere, neue, nie ganz so dagewesene Krankheit auszeichnet, sehr abweichend in ihrem Verlaufe sowohl, als in mehreren der auffallendsten Symptome und ihrem ganzen jedesmaligen Verhalten. Jede ist allen vorhergegangenen, so oder so benannten Epidemien dergestalt unähnlich, daß man alle logische Genauigkeit in Begriffen verläugnen müßte, wenn man diesen, unter einander selbst so sehr abweichenden Seuchen, einen jener, in den Pathologien eingeführten Namen geben und sie dieser mißbräuchlichen Benennung gemäß, arzneilich überein behandeln wollte. Dieß sah bloß der redliche Sydenham ein, da er (Oper. Cap. 2. de morb. epid. S. 43.) darauf dringt, keine epidemische Krankheit für eine schon da gewesene zu halten und sie nach Art einer andern ärztlich zu behandeln, da sie doch alle, so viel ihrer nach und nach erschienen, von einander verschieden wären: animum admiratione percellit, quam discolor et sui plane dissimilis morborum epidemicorum facies; quae tam aperta horum morborum diversitas tum propriis ac sibi peculiaribus symptomatis tum etiam medendi ratione, quam hi ab illis disparem sibi vindicant, satis illucescit. Ex quibus constat, morbos epidemicos, utut externa quatantenus specie et symptomalis aliquot utrisque pariter convenire paullo incautioribus videantur, re tamen ipsa, si bene adverteris animum, alienac esse admodum indolis et distare ut aera lupinis.
Aus Allem diesen erhellet, daß diese nutzlosen und mißbräuchlichen Krankheitsnamen, keinen Einfluß auf die Curart eines ächten Heilkünstlers haben dürfen, welcher weiß, daß er die Krankheiten nicht nach der Namens-Aehnlichkeit eines einzelnen Symptoms, sondern nach dem ganzen Inbegriffe aller Zeichen des individuellen Zustandes, jedes einzelnen Kranken zu beurtheilen und zu heilen habe, dessen Leiden genau auszuspähen er die Pflicht hat, sie aber nie bloß hypothetisch voraussetzen darf.
Glaubt man aber dennoch zuweilen gewisser Krankheitsnamen zu bedürfen, um, wenn von einem Kranken die Rede ist, sich dem Volke in der Kürze verständlich zu machen, so bediene man sich derselben nur als Collectivnamen, und sage z. B.: der Kranke hat eine Art Veitstanz, eine Art von Wassersucht, eine Art von Nervenfieber, eine Art kalten Fiebers, nie aber (damit endlich einmal die Täuschung mit diesen Namen aufhöre): er hat den Veitstanz, das Nervenfieber, die Wassersucht, das kalte Fieber, da es doch gewiß keine festständigen, sich gleichbleibenden Krankheiten dieser und ähnlicher Namen giebt.
Die Psora als allererstes Ansteckungsübel/chronisches Miasma hatte viele Generationen Zeit, sich zu unzähligen Krankheitsformen zu entwickeln. Das Klima, die Sitten, Ausbildung, Erziehung, Lebensverhältnisse, alle Aspekte wirken als Ursachen dafür, dass sich die Psora zu chronischen Übeln in vielerlei Gestalt ausbilden konnte. Sie sind die sekundären Symptome der Psora. Nicht nur die vielen äußeren Einflüsse spielen eine Rolle bei der Modifizierung der Psora, auch die Tatsache, dass alle Menschen eine unterschiedliche Konstitution haben und jeder für sich unterschiedlich auf Reize reagiert und somit auch völlig andere Symptome aufweist.
Hahnemann betont wieder, dass es nichts mit Heilung zu tun hat, wenn man nach best. Krankheitsnamen behandelt bzw. dann jedem dasselbe Mittel verschreibt, sondern, das Arzneimittel nach der Gesammtheit aller Symptomen des Patienten auszuwählen sind. Manie beispielsweise ist für ihn keine Erkrankung, die mit einem best. Medikament zu behandeln ist, sondern nur ein einziges Symptom. Selbst immer wiederkehrende Ansteckungskrankheiten wie Thyphus, sagt er, wandeln sich bei jedem Mal und zeigen einen etwas anderen Verlauf, so dass man nicht von ein und derselben Erkrankung sprechen könne. Sie könne demzufolge auch nicht auf die gleiche Weise behandelt werden. Hahnemann schlägt vor nicht von z.B. der Wassersucht zu sprechen, sondern von "einer Art Wassersucht".
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet. William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly