Ich hätte mich sehr gefreut, wenn ich mehr Prüfungsprotokolls gefunden hätte, deshalb möchte ich meinen sehr gerne mit euch teilen:
Zum Start wurde mir erklärt, dass die Prüfung aus 4 Kategorien besteht: Anatomie/Physiologie; Blickdiagnostik, Pathologie; Praktisch. Die 4 Themen werden nicht zusammen gerechnet, alle einzeln müssen bestanden werden.
Dann ging es für mich los mit dem Pankreas, genaue Beschreibung, der Lage, Angrenzende Organe, Retroperitoneal, Aufteilung des Pankreas (Kopf, Corpus, Schwanz), Aufteilung in endokrinen und exokrinen Teil, Zellen benennen des endokrinen Teils, Hormone aufzählen, Beschreibung des exokrinen Teils mit dem Ductus choledocus der in die Papilla vaterii mündet. Hormone aufzählen, Besonderheit der exokrinen Hormone, also die Aktivierung im Dünndarm beschreiben.
Genauere Nachfragen gab es dann nochmal zum Glukagon, seine Aufgaben, und wie genau er wirkt... Hier gingen sie wirklich ganz ins Detail und hatten mich sehr verunsichert...
Dann gab es noch Nachfragen zu den Pankreatitis-Erkrankungen und was die Hauptgründe sind.
Warum genau führt ein Gallensteinleiden zur Pankreatitis?
Beim Alkoholabusus als einer der Hauptgründe wurde dann nachgefragt, was der Alkohol, denn genau bewirkt, aber außer dass er allgemein Gewebstoxisch ist, konnte ich die Frage leider nicht genau beantworten, was mich wiederum etwas verunsichert hatte.
Dann ging es trotzdem weiter für mich und es kamen zwei Bilder von einem Patienten mit Aszites, diese habe ich beschrieben und sollte dann auf die Ursachen der Aszites eingehen. Ich hatte wirklich sehr viele aufgezählt, hatte aber das Gefühl, dass sie noch etwas von mir hören wollten was ich nicht aufzählen konnte... Dann ging es weiter mit Fragen, was die Aszites und die Flüssigkeit genau ist, wo sie sich befindet und aus was sie besteht und wie überprüft werden kann aus was die Flüssigkeit besteht... es ging um die Punktion. Dann wollten sie von mir noch hören, wie ich in der Praxis herausfinden kann ob mein Patient eine Aszites hat, auch wenn sie nicht so eindeutig ist wie auf dem Bild. Also habe ich die Perkussion der Aszites und das Undulationsphänomen beschrieben. Das war auch ausreichend, ich musste es nicht vorzeigen.
Dann kam als Pathologie der akute Arterienverschluss, mit Definition, Ursachen, Symptome, 6P´s und eine Beschreibung wie ich mir den Patienten vorstelle, also damit auch die Diagnostik und darauf folgend die Maßnahmen.
Bei den Ursachen hatte ich wieder das Gefühl, dass sie noch etwas von mir hören wollten, was ich nicht benennen konnte, ich hatte arteriosklerotische Plaques als Hauptursache und Thromben aus dem Vorhof, durch Rythmusstörungen, Vorhofflimmern oder Herzklappenfehler angegeben. Da wurde nachgefragt, wo denn Thromben aus dem Herzen eher hingehen (Also eher Richtung Apoplex)? Dann wollte ich die ganzen Ursachen für Arteriosklerose aufzählen, die wollten sie aber gar nicht hören, aber etwas anderes hat wohl noch gefehlt, trotzdem ging es dann weiter... aber ich lege euch ans Herz, bei allen Krankheiten wirklich viele Ursachen zu wissen, denn sie geben sich nicht nur mit den Hauptursachen zufrieden.
Nun sollte ich ein Medikament aufziehen und i.v. spritzen. also ich sollte vorzeigen bis kurz vor dem injizieren. Ich habe gezittert wie ein Aal, das war aber ok, sie hatten Verständnis. Rückfragen gab es bezüglich der Materialien, auf was ich achten muss, vor allem auch was beim Medikament alles zu beachten ist und welche Kanüle ich wozu benutze. Nur hier gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit zum Thema "wann" man die Handschuhe anzieht, weil ich sie beim herrichten des Tabletts nicht anhatte... und dann gab es noch eine Anmerkung, dass ich die Spritze nicht richtig gehalten habe, was auch stimmt, aber es macht halt ein Unterschied wenn man da sitzt und nur so machen soll als ob und nur am Reden ist oder es halt richtig macht. Da hätte ich ganz sicher noch umgegriffen, aber es blieb ja auch nur bei der Anmerkung, was dann für mich auch richtig und ok war.
Fazit, 2-3 kleine Lücken, aber ich habe immer versucht am Reden zu bleiben und zu verstehen gegeben, dass ich die Zusammenhänge verstehe... und dann wurde mir ohne Beratungsgespräch erklärt, dass sie mir zur bestandenen Prüfung gratulieren dürfen yuhuuuu, hart aber fair!
Viel Erfolg an alle die es noch vor sich haben