Arzneimittel

[Gini]

In einem anderen Forum habe ich gerade einen Thread verfolgt indem die Mitglieder Arzneimittelgruppen auflisten und deren Haupt- und Nebenwirkungen. Es wird dort als prüfungsrelevante Wirkstoffe bezeichnet.

Gibt es darüber eine Auflistung welche für uns als HP wichtig wären?

[Heike H.]

das würde mich auch sehr interessieren

[Isolde Richter]

... Arzneimittelgruppen auflisten und deren Haupt- und Nebenwirkungen. Es wird dort als prüfungsrelevante Wirkstoffe bezeichnet.
Gibt es darüber eine Auflistung welche für uns als HP wichtig wären?

Liebe Gini,
in den Leitlinien des Bundes für die Überprüfung für HPA steht über Arzneimittelgruppen nichts drin. Das ist ja noch einmal ein riesiges Gebiet.
Welches Gesundheitsamt vertritt die Meinung, dass der HP das auch wissen müsse? Wenn ja, wie genau muss der HPA nach dessen Meinung das kennen?

Bei der Überprüfung geht es doch um "Gefahrenabwehr" nicht um Nutzen. Deshalb bezweifle ich, dass solche Fragen in der Prüfung überhaupt statthaft sind, zumal der HP keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen darf.
Und warum sollte das ein HP dann wissen, wenn er z.B. nur Homöopathie oder Reiki ausübt??

Eine andere Frage ist, ob Ihr Euch persönlich dafür interessiert. Das ist natürlich etwas anderes. Denn das ist sicher auch ein wichtiges Gebiet und sehr gut, wenn man sich da auskennt. Für die spätere Praxistätigkeit sicher überaus nützlich!!!

Von daher ist es begrüßenswert, wenn Ihr einen solchen Thread eröffnet und Euch damit beschäftigt.
Dann bin ich mal auf Eure Einträge gespannt.

[Heike H.]

Liebe Isolde,
wie ist denn dann mit den Herzmedikamenten, ich hatte das so verstanden, als ob wir die schon kennen müssen?

liebe Grüße Heike

[Antje]

Hallo,

die Grundlagen sollte man schon kennen finde ich, auch wenn man es für die Prüfung evtl. nicht wissen muss.

Bin ich doch vor einiger Zeit von einer homöopathisch tätigen Person gefragt worde warum ein Fibromyalgiepatient ein Antiepileptikum bekommt.
Und ich hab auch schon erlebt, dass ein HP ein Digitalispräparat bei einem Patienten abgesetzt hat.

Gerade wenn man homöopathisch arbeiten will muss man damit rechnen, dass auch schwerer erkrankte Patienten kommen mit Diabetes, Asthma oder sonstwas und auch eine Latte von dazugehörigen Medikamenten einnehmen.

Ich würde mich gar nicht trauen zu praktizieren wenn ich da nicht den groben Überblick hätte.

Und auch bei Psychopharmaka muss man z.B. wissen wie man die absetzt wenn man es möchte.
Oder man muss die Leute jedesmal zum Arzt schicken wenn es ihnen besser geht nach einer Behandlung.


LG
Antje

[werner]

Die Grundkenntnisse zu haben finde ich auch sehr wichtig und notwendig.Aber wie weit gehen die Grundkennisse und wo beginnt ein Spezialwissen.

[Gini]

UIh, ich wollte jetzt hier nix lostreten
Logisch interessiert es mich berufsbedingt, aber daher kam nun meine Frage nicht. Vielmehr habe ich von einem Prüfling aus Köln erzählt bekommen, daß sie auch nach Epilepsie-Medikamenten befragt wurde. Dabei ging es wohl nicht darum zu wissen wie die funktionieren, sondern vielmehr ob sie welche erkennen würde, wenn eine Patientin zu ihr käme.

Ein anderer Fall wäre ja auch z.B. wenn ein Marcumar Patient in meine Praxis kommt und ich ihm etwas verabreichen wollte. Dabei müsste ich ja auch bedenken, das es zu Verletzungen kommen kann, die eben nicht so leicht aufhören zu bluten.
Das ist jetzt nur ein Beispiel und ich hab ja auch gesehen das dies bei Dir liebe Isolde alles besprochen wird.

Oder wie Du an anderer Stelle darauf hinweisst das bei ACE Hemmern Reizhusten als NW auftritt. Sowas ist ja nun perfekt als HP zu wissen, da viele Ärzte vielleicht garnicht daran denken.

So hatte ich gedacht gäbe es eine Übersicht, ähnlich derer wie Du hier mal zu den Pflanzlichen eingestellt hast.
Meine Frage war einfach allgemein gedacht, ob es so eine Übersicht gibt. Wenn es sie nicht gibt, hat sich meine Frage erledigt.

[Isolde Richter]

Liebe Gini,
macht es doch so:
Wen es interessiert, der macht hier mit und die anderen eben nicht.

Ich wollte nur vermeiden, dass man meint, dass man das auch für die Prüfung wissen müsste. Denn es ging mir gleich wie Werner, dass ich dachte, was sind Grund- und was Spezialkenntnisse. Und da tut sich ja ein unglaublich weites Feld auf.

Und: ich sehe in einem "Halbwissen" eine riesige Gefahr:
Man meint etwas zu wissen und ändert eine ärztlichen Verordnung und das kann gründlich schief gehen.
Ich denke nur an die Apotheker hier an der Tagesschule, die so oft schmerzlich stöhnen, was schon die Ärzte (die es ja besser wissen sollten) für unbekömmliche Zusammenstellungen von Medikamenten vornehmen.

Von daher würde ich Euch grundsätzlich empfehlen, an einer ärztlichen Verodnung nichts zu ändern. Sondern, wenn Euch etwas auffällt, den Patienten an den Arzt oder Apotheker zu verweisen, damit dieser die Verordnung überprüft.

Was wir so in den Skripten ansprechen, würde ich noch nicht als Grundwissen bezeichnen, sondern: besonders Wichtiges anreißen!!

Vielleicht wäre es gut, wenn wir einen Apotheker hätten, der diesen Thread betreut, denn ehrlich gesagt, ich traue mir das nicht zu.

[Gini]

Gibt es denn vielleicht einen netten Apotheker in Deiner Schule, den man hierzu überreden könnte?

[Isolde Richter]

Von den Apothekern der Tagesschule ist leider keiner im Forum.
Aber im Forum fällt mir tini81 ein. Sie ist doch super-fit und hat so viele erstklassige Beiträge geschrieben. Vielleicht hat sie Lust??

Aber fange doch einfach mal an, wie Du es Dir vorstellst und dann sehen wir weiter.

[Antje]

Im Bierbach hab ich gesehen gestern, das steht auch ein grober Überblick über wichtige Stoffgruppen.
Hinten auf der letzten Seite ist eine Auflistung.
Ansonsten mache ich es seit langem so, dass ich alles in der Roten Liste nachlese was mir begegnet und fremd ist, dann weiß ich wenigstens die ungefähre Richtung.

LG
Antje

[Gini]

Danke Antje!
Ich hab heut auch aufgrund dessen mal meine Unterlagen angeschaut die ich so hab und festgestellt das Isolde echt Recht hat: man schafft garnicht alle Arzneimittelgruppen aufzulisten bzw. da stellt sich dann die Frage wo fängt man an und wo hört man auf. Was ist für uns wichtig, was eher weniger?
Eine Übersicht kann man sich hier mal holen: www.pharmawiki.ch
Arzneimittelgruppen: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?...telgruppen
sind doch garnicht soviele...

Aber vielleicht könnten wir zusammen etwas erstellen, was wir bisher aus den Skripten von Isolde gelernt haben. Ich mach mal einen Vorschlag wie wir es vielleicht auflisten könnten, einfach zur schnellen Übersicht für uns:

Beispiel Herzmedikamente....

Betablocker in Hinsicht auf das Herzskript:
Wirkungsweise:sie hemmen die erregende Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin auf die Betarezeptoren, weil sie die Rezeptoren blockieren, so das Adrenalin und Noradrenalin nicht dort angreifen können und somit auch keine Wirkung auslösen können
daraus folgt die Wirkung auf das Herz:
- setzt die Herzkraft herab = negativ inotrop
- setzt die Pulsfrequenz herab = negativ chronotrop
- setzt die Erregungsleitungsgeschwindigkeit herab = negativ dromotrop

Indikation:
- bei Hypertonie
- bei Angina pectoris
- bei tachykarden Herzrhythmusstörungen
- zur Herzinfarktprophylaxe

Nebenwirkungen:
- Atemnot, Asthmaanfall bedingt durch eine Verengung der Atemwege
- Durchblutungsstörungen
- niedriger Blutzuckerspiegel (Achtung bei Diabetikern, fasten)

Kontraindikation:
- Asthma bronchiale
- Diabetes
- Ruhebradykardie

Wichtige Info von Isolde dazu:
Niemals plötzlich absetzen!!
Folge davon könnten sein: lebensbedrohliche tachykarde Arrhythmien, Herzinfarkt, Angina-pectoris-Anfall, gefährlicher Blutdruckanstieg

Beispiele, damit man die Namen vielleicht schon mal gelesen hat:
Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol, Propanolol, Nebivolol, Sotalol

Nur so eine Idee. Vielleicht habt ihr andere oder gar kein Interesse. Macht mir nix, also ruhig sagen, dann lassen wir das. Ich werd mir die Sachen für mich sowieso am Ende, wenn ich alle Skripte von Isolde durch habe für mich selber zusammen stellen.

[werner]

Danke Gini,
die Idee finde ich gut und würde mich im Rahmen meiner Möglichkeiten beteiligen

[Isolde Richter]

Liebe Gini,
ist ja super!

Sieht auch gleich nach einer 1A-Lernkarte aus.
Und in diesem Rahmen muss es ein HP ja auf jeden Fall wissen.

[Daniela Starke]

Super Gini!

Also ich würde mich über diese Listen freuen!
Aber ich habe so gar keine Ahnung von Medikamente!

Deshalb bin ich nur stille Mitleserin und hoffe einfach etwas hier zu lernen!

[Gini]

Huhu Daniela,

aber das sind ja die Dinge, die wir durch Isolde gelernt haben, jedenfalls sind diese Infos alle im Buch bei Isolde zu finden. Hab extra nachgeschaut, damit ich nix falsches schreib.

Da gibt es ja jetzt noch die anderen Herzmedis, wie ACE-Hemmer, Calciumantagonisten, Digitalis, Nitro, Diuretika und Antikoagulanzien. Da können wir doch gemeinsam alles kurz und ohne viel Schnickschnack zusammenfassen. Klar ist das nicht zum Erlernen gedacht, dazu brauchen wir Skript und Buch, aber zum Wiederholen oder zum schnellen Nachgucken.

Ich hab tagtäglich damit zu tun, aber trotzdem könnte ich Dir nicht alles runterbeten. Gerade Herzmedikament sind solche Medis, wo die meisten Patienten schon abwinken, wenn man nur fragt: haben sie noch Fragen dazu? Nee, Fräulein lassense ma, die nehm ich schon ewig.

[Laila]

Ich finde, das ist eine großartige Idee und werde mich gerne beteiligen. Könnten wir nicht eine Liste mit allen Medis machen, die wir kennen müssen und dann trägt sich jeder dahinter ein, wenn er das jeweilige Medikament besprechen will. Oder wie wollen wir das am Besten machen?

[Andrea]

Ich beteilige mich auch gerne und finde die Idee super

[Heike H.]

ja wie wir es am besten anstellen weiß ich auch nicht, vielleicht nehmen wir uns eine Erkrankung vor ( natürlich nur wichtige wie Herzinsuffizienz, Hypertonie, Nierenerkrankungen) und dann alle möglichen Medikamente und deren Wirkungen, meint Ihr wir sollten nur die schulmedizinisch verordneten nehmen , oder auch solche die wir später einsetzen können?

[Laila]

Das ist gar keine schlechte Idee, es kann ja auch sein, dass wir einen Patienten bekommen, der vorher bei einem Heilpraktiker war, der z.B. Mistel oder Weißdorn etc. verordnet hat. Das ist zum Beispiel für Homöopathen ganz wichtig, denn diese Arzneien können ja auch das Symptombild verändern.