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Hallo liebe Isolde und alle anderen, die meine Frage lesen,
ich habe eine Frage zum Harnapparat.
Im Skript steht "...bei systolischen Werten unter 60-70mmHg kommt es zum akuten Nierenversagen..."
In welcher Zeit passiert das? Sofort oder nach 5 Minuten oder nach 1 Stunde?
Wenn mir der Blutdruck um 12 Uhr auf 55/20 absinkt, kommt es dann auch direkt um 12 Uhr zum akuten Nierenversagen oder erst Stunden später?
Gleiche Frage, nur umgekehrt -
wenn der systolische Druck auf über 190mmHg steigt, wann kommt es zu Schäden am Nierengewebe? Sofort oder erst Stunden/Tage später?
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ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine es dauert schon die ein oder andere Stunde (wieviel genau, keine Ahnung ^^)
Unsere Niere kann den unterschied, glaube ich, schon eine weile ausgleichen bzw. abpuffern.
Oder????
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Hallo Alexandra,
so wie ich das kenne, lässt sich das nicht festmachen an Zeiten sondern eher am Zustand und an der Erkrankung des Patienten.
LG
Antje
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18.12.2010, 18:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.12.2010, 18:16 von Isolde Richter.)
Liebe Alexandra,
die Zeiten bei autem Nierenversagen hängen tatsächlich - wie es Anje schon schrieb - vom Zustand und der Erkrankung des Patienten ab.
Bis es bei Kreislaufschock zum Nierenversagen kommt vergehen Stunden bis Tage.
Und liebe Alexandra,
hierzu:
bitte habe etwas Geduld mit der Antwort, denn manchmal schaffe ich es zeitlich einfach nicht am gleichen Tag. In der Tagesschule wird es abends oft 21.30 Uhr bis die letzten Teilnehmer die Schule verlassen und es kommt vor, dass ich dann einfach platt bin und keine Fragen mehr beantworten möchte.
Aber spätestens am nächsten Tag oder Wochenende werden die Fragen sicher beantwortet.
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Isolde - dafür hat doch jeder Verständnis. Wir bekommen soo schnell Antwort und sind wirklich verwöhnt hier. Ich weiß von Schulen, da kann man die Fragen schriftlich einreichen und innnerhalb von 14 Tagen bekommt man Antwort.
LG Andrea
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Der Smilie war nicht für dich gedacht, Isolde. Der war bezogen auf das "oder???" von Nigoelsche.
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Ich hätte auch noch eine Antwort
Also zum Nierenversagen kann es, je nach Ursache, schnell kommen.
Bei chronisch niedrigem Blutdruck passiert es nicht.
Ein akutem Blutdruckabfall, z.B. bei starken Blutungen, Verbrennungen, akute Herzinsuffizienz, Elektrolytstörungen ( z.B. durch Überdosierung von Diuretikar), kommt es zum akuten Nierenversagen. Bei akuten Blutungen innerhalb von Stunden.
LG,
Maja
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Bei einer akuten Hypotonie (RR <60mm/Hg) reichen 20-30 Minuten aus und es kommt zu Nierenversagen.
Die Ursache für die Hypotonie iss worscht (Volumenmangel, oder kardial bedingt).
Bei einem gesunden Menschen ist das vielleicht mit einer "einmaligen" Hämofiltration (Dialyse light) zu kompensieren, allerdings für einen älteren Menschen kann das lebenslange Dialyse bedeuten.
Bei nierenerhaltenden Operationen kann mit einer gezielten Unterkühlung die "Ischämiezeit" der Niere um ein paar Minuten verlängern.
Bei einem Aortenaneurysma in Höhe der Nierearterienabgänge müssen diese kurzzeitig ausgeklemmt und in die Gefäßprothese eingenäht werden. Das muss dann echt Hand in Hand gehen, da es für den Patienten weitreichende u.U. Konsequenzen hat.
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Also ich finde nicht, dass die Ursachen 'worscht' sind - und wenn sie 'nur' zur Erklärung oder dem besseren Verständnis dienen.....
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oh, das tut mir leid.
Also die Niere kann über einen relativ langen Zeitraum mit einen Blutdruck zwischen (systolisch 80 bis 180mm/Hg). Das gehört zur "Autoregulation der Niere" und zwar haben wir ja direkt am Glumerolom sog. Druckrezeptoren, welche kontinuierlich den Druck am Glumerolum messen.
Bei zu hohen Blutdruck werden dann die zuführenden (afferenten) Gefäße enger gestellt und bei zu niedrigen die abführenden. Somit herrschen im Glumerolum annähernd gleiche Druckverhältnisse. Die geschieht dann mittels der "Vasokonstriktoren" (Gefäßengsteller) Renin und Angiotensin.
Bei einer hypotonen Kreislaufsituation (RR< 80mm/Hg) länger als 20-30 Minuten kommt es zur Schädigung am Glumerolum und u.U. zu einer "tubulären Nekrose". Die geaue Pathophysiologie ist nicht bekannt.
Die Ursachen sind für den Patienten und den Arzt natülich nicht "worscht", da man ja diese entsprechend behandeln sollte (z.B. Voulmengabe bei Hypovolämie, stillen der Blutung etc.)
Das woscht bezohg sich auf die Niere, da diese in jedem Fall der Hypotonie beleidigt ist.
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Lieber Michel,
vielen Dank für Deine interessanten Beiträge!
Vielleicht noch etwas zum Abklären der Zeiten, um die es bei der ursprünglichen Frage ging:
Lt. Pschyrembel unter "Nierenversagen":
Stadium 1 = Schädigung der Niere:
mittlere Dauer = Stunden bis Tage.
Du schreibst, dass es bereits nach 20 bis 30 Minuten zu ersten Schäden an den Glomeruli (Nierenkörperchen) kommen kann.
Wenn man es genau nimmt, müsste man zuerst definieren, was man unter Nierenversagen versteht:
- die Schädigung der Nierenkörperchen selbst
- die Tatsache, dass die harnpflichtigen Substanzen im Blut bedrohlich ansteigen
Ich nehme mal an, dass durch diese unterschiedliche Betrachtungsweise/Definition die verschiedenen Zeiten zustande kamen (die man ja verwirrenderweise auch so in der Literatur findet.)
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