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Bitte stellt Eure Therapieverfahren für den Therapie-Wiki in diesem Thread ein, dann bleibt alles schön übersichtlich und die anderen können Eure Werke auch gleich lesen!
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Farpunktur nach Peter Mandel
Definition:
Hierbei handelt es sich um die Stimmulation von einzelnen Akupunkturpunkten und Reflexzonen durch direkte punktuelle Bestrahlung mittels verschiedener Farbsequenzen
Historische Grundlagen
Schon vor vielen hundert Jahren war man sich der stimmulierenden und heilenden Wirkung der Farben bewusst.Während man früher jedach ganzflächig bestrahlte,entwickelte Peter Mandel eine Therrapieform, in der man Licht und Farben mit, aus der chinesichen Medizin bekannten, Energiebahnen und Akupunkturpunkten kombinierte.Statt den Körper ganz zu bestrahlen, beschränkt sie die Farbpunktur nur auf einzelne Punkte
Grundlagen und Wirkungsweisen
Farbenlehre:
Rot
Die Farbe des Feuers und der Hitze.Sie hat die stärkste Wirkung und von daher bei allen Durchblutungsstörungen angewendet.Lunge,Magen und Muskeln werden dieser farbe zugeordnet
Rot findet Anwendung bei:
-Entzündungen
-Hautkrankheiten
-chronischem Husten und Asthma
-Krankheiten des Kehlkopfes
-Anämien
-es wirkt erregend,macht gesprächig,heiter eifrig und fördert den Antrieb
Blau
Blau ist die kalte Farbe und ist der Hypophyse und dem Endokrinum zugeordnet.
Blau findet Anwendung bei:
-Schmerzen
-Blutfülle
-Hämorrhiden
-Warzen
-Schilddrüsenvergrößerung
-Herzleiden
-Schlafstörungen
Es wirkt auf Hoden und Eierstöcke und bei Wechseljahrbeschwerden.Ebenso auf die Kontraktion des Bewegungsapparates
Gelb
Gelb ist die warme Farbe,die die Nerven stärkt,die Verdauung fördert und somit bei Erkrankungen der Leber und des gesamten Verdauungssystems angezeigt ist.Sie stimmuliert das Lymphsystem und besitzt positiven Einfluß auf die Lebensfreude.Auch wirkt gelb sehr konzentrationsfördernd
Grün
Die Farbe der Natur mit einer entspannenden und beruhigenden Wirkung.
Grün wird angewendet bei:
-Keuchhusten
-Gelenkentzündungen
-chronischen Erkrankungen alles Art
-Geschwüre und Zysten
-alle Augenkrankheiten
-bei Entgiftung
Orange
Orange ist die Farbe des Frohsinns und der Freude
Orange wird angewendet bei:
-Psychosen
-Depressionen
-Angst
-Unzufriedenheit und Pessimismus
-alle Sklerosen
-Anämien
-alle Herzleiden,sogar bei Herzinfarkt
Violett
Violett ist die Farbe des Geistes,die auf das Unterbewusstsein wirkt.Sie wird auch verstärkend bei einer Meditation eingesetzt.
Indikationen und Kontraindikationen
Durch ihre vielfältige Wirkung auf den ganzen Körper und ohre Psyche kann die Farbpunktur bei allen Erkrankungen,sowie psychischen und emotionalen Störungen angewendet werden.Sie lässt sich leicht mit allen anderen Therapieformen kombinieren.Sie ist absolut schmerzlos und ist deshalb hervorragend bei Kindern einzusetzten.
Behandlungsablauf
Für jede Erkrankung werden vorgegebene Punkte in einer bestimmten Reihenfolge über einen kurzen(meist nur 30 sek.) Zeitraum bestrahlt.So dauert eine komplette Therapiesequenz teilweise nur 5 Minuten.
Behandlungsmaterialien
Farbpunkturstift
Übersicht über Therapieabläufe aus den Büchern:
Farben ie Apotheke des Lichtes Band 1 und 2 von Peter Mandel
Liebe Grüße
Petra
..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)
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Hypnose
Definition: Hypnos = griech. Schlaf, während der Hypnose befindet sich der Patient in einem Zustand zwischen Wachsein und Schlafen, Umweltgeräusche werden noch wahrgenommen, stören aber nicht mehr. Die Aufmerksamkeit wird nach innen gerichtet.
Hypnose ist eine ganzheitliche Therapie, die Körper, Geist und Seele erreicht.
Historische Entwicklung: Schon 4000 v. Chr. wurde Hypnose von den Sumerern (ältestes Kulturvolk der Erde) zur Heilung der Seele eingesetzt. 500 v.Chr. wurde berichtet, dass in den ägyptischen Tempeln Priester Kranke in einen "magnetischen Schlaf", den Tempelschlaf, versetzten.
Im 18.Jahrhundert wurde die Hypnose durch Hans-Anton Messner wieder verbreitet. Auch Therapeuten wie James Braid (Augenarzt), Sigmund Freud und Carl-Gustav Jung setzten hypnoseähnliche Zustände zur Heilung ihrer Patienten ein.
Indikationen und Kontraindikationen:
Indikationen: Hypnose kann bei vielen Erkrankungen eingesetzt werden, sie ist hilfreich bei der Akutbehandlung von Symptomen wie z.B. Schmerzen oder Angst (z.B. bei Zahnarztbehandlungen), auch bei psychosomatischen und somatoformen Störungen und bei Süchten (Rauchen, Essen, Spielen, etc.) kann Hypnose eingesetzt werden. Es kann auf praktisch alle Organe Einfluss genommen werden. Bei allen Störungen oder Krankheiten, die aus dem Unbewussten kommen, kann Hypnose hilfreich sein.
Kontraindikationen: Hypnose sollte nicht durchgeführt werden bei:
- Menschen mit Psychosen
- Manischen Depressionen
- Kindern unter 6 Jahren oder sehr alten Menschen
- Patienten mit bekannter Hypo- und Hypertonie
Voraussetzung:
Wichtig für eine wirksame Hypnose-Therapie ist das Vertrauen zum Therapeuten und in die Methode. Wichtig ist eine genaue Anamnese der Probleme und Ziele des Patienten.
Behandlungsablauf:
Nach einem ausführlichen Vorgespräch liegt der Patient auf einer Liege bzw. sitzt in einem bequemen Sessel, der Therapeut sitzt daneben. Im Hintergrund läuft evtl. leise Entspannungsmusik. Durch ruhiges Reden wird der Patient in einen Zustand der tiefen Entspannung versetzt (Trance). In diesem Entspannungszustand öffnet sich das Unterbewusstsein. Je nach Zielsetzung werden dem Patient individuelle positive Formeln gesagt, die von seinem Unterbewusstsein aufgenommen werden.
Man kann sich auch nach der Hypnose an die Formeln erinnern und sie sich im Wachzustand immer wieder in Erinnerung rufen.
Eine Hypnosesitzung dauert ca. 45 Minuten.
LG Katrin
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Osteopathie
Definition
Osteon = Knochen Pathos = Leiden
Die Osteopathie stellt ein ganzheitliches manuelles Diagnose- und Behandlungskonzept der alternativen Medizin bei Störungen und Bewegungseinschränkungen der Fascien und Gelenke dar.
Historische Entwicklung
Vorläufer der Osteopathie ist das sogenannte Bone-setting (Einrichten von Knochen und Gelenken), welches sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Europa entwickelt hat.
Da es damals noch keine bildgebenden Verfahren gab, mussten sich Bone-setter allein auf den klinischen Befund verlassen. Hieraus entwickelte sich ein großes Wissen über die funktionelle Anatomie, ganz besonders in Bezug auf Knochen, Bänder und Muskulatur.
Schon damals verstanden sich Bone-setter als bessere Alternative zur damaligen Schulmedizin, weil die Ursache von Gelenkfehlstellungen in der Muskulatur vermutet wurde.
Begründer der Osteopathie ist Andrew Taylor Still, der das Bone-setting aufgrund des damaligen Einflußes der Kenntnisse über die Selbstheilungskräfte des Körpers verfeinerte. Er präsentierte am 22.06.1874 die Osteopathie als neue Wissenschaft der Allgemeinheit.
John Martin Littlejohn übertrug Stills vorwiegend anatomisches Konzept auf die Physiologie, William Garner Sutherland erweiterte das Konzept auf den Bereich des Schädels und begründete damit die craniale bzw. craniosacrale Osteopathie, die von John Upledger aus der Osteopathie ausgekoppelt und als eigenständige Therapie weiterentwickelt wurde.
Grundlage und Wirkungsweise
Stills These war, dass alle Gewebe im Körper für Gelenkfehlstellungen verantwortlich sind, was bedeutet, liegt eine Fehlstellung in einem Gelenk vor, ist ein Gewebe hierfür verantwortlich und die Funktion des Gewebes ist in seiner Funktion beeinträchtigt.
Viele Störungen, die vom Patienten wahrgenommen werden, sind oft nicht durch die uns bekannten schulmedizinischen Untersuchungen wie z. B. Labor oder bildgebende Verfahren zu erfassen, weshalb der Patient oft nicht ernst genommen wird.
Nehmen diese Störungen zu und der Körper kann sich hiergegen nicht mehr zur Wehr setzen, kommt es oft zu tatsächlichen Erkrankungen wie z. B. Bluthochdruck, Magengeschwür, Bandscheibenvorfall.
Heute unterscheidet man 3 Teilbereiche in der Osteopathie:
-parietale Osteopathie = Bewegungsapparat
-craniosacrale Osteopathie = Schädel, Gehirn, Rückenmark
-viscerale Osteopathie = innere Organe
Aufgabe der Osteopathie ist es, nicht nur die Symptome, sondern die Störungen aufzufinden und die Ursachen zu behandeln.
Der Osteopath hilft dem Körper durch Erfühlen und Ertasten der Funktionsstörung seine Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen, indem er die Harmonie des Gesamtorganismus' wieder herstellt.
Die Osteopathie ist deshalb eine ganzheitliche Behandlungsform.
Die Osteopathie verfährt nach folgenden Basisprinzipien:
Unser Körper bildet eine Einheit
Es ist alles aufeinander abstimmt und das Zusammenspiel aller Teile ist entscheidend für unsere Gesundheit.
Ein Indiz dafür, dass unsere Bewegungen nicht durch einzelne Muskeln, sondern durch das Zusammenspiel vieler Muskeln, also durch einen Ablauf einer Reihenfolge, zustande kommt, ist, dass z. B. Rückenschmerzen durch Fehlbewegungen in den Zehen oder durch Kieferfehlstellungen entstehen können.
Aber auch durch Blockaden in der Wirbelsäule können Nerven eingeklemmt werden, die Herzprobleme verursachen. Die Blockade in der Wirbelsäule nehmen wir dann vielleicht nicht wahr, aber die Herzprobleme.
Unser Körper hat selbstregulierende Mechanismen
Der Osteopath ist in der Lage durch verschiedene Techniken die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und dadurch die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dieses bewirkt Linderung oder sogar Heilung einer Krankheit.
Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben
Nach Still bedeutet dieses, dass die Beweglichkeit des Körpers erhalten bleiben bzw. verbessert werden muss, um so ein Optimum der Durchblutung und des venö-lymphatischen Rückflußtransportes zu erreichen, damit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden können.
Indikationen und Kontraindikationen:
Es können alle Erkrankungen bis auf wenige Ausnahmen behandelt werden.
Anwendungsbeispiele:
Skoliose, Hexenschuss, Ischialgie, Schleudertrauma, Gelenkdysfunktionen, Bandscheibenvorfälle,Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Obstipation, Diarrhoe, Magengeschwür, funktionelle Störungen der inneren Organe, Migräne, chron. Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Heuschnupfen, Asthma, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Menstruationsschmerzen, Nierenprobleme, Prostataleiden.
Zu den Ausnahmen gehören:
akute Infektionen
Tumorerkrankungen
Unfälle
psych. Erkrankungen
Behandlungsablauf und -mittel
Es erfolgt zu allererst eine ausführliche Anamneseerhebung. Danach erfolgt die osteopathische Untersuchung und Therapie mit den Händen.
Der Osteopath untersucht die Gewebe mittels verschiedener Techniken und ausschließlich mit den Händen.
Es sind immer mehrere Behandlungstermine notwendig. Dem Körper muss genügend Zeit gegeben werden, um auf die Therapie durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte anzusprechen.
Nach 2 bis 3 Behandlungen sollte es schon zu einer erheblichen Verbesserung der Beschwerden gekommen sein.
LG, Romina
Gibt Dir das Leben mal nen Knuff,
dann weine keine Träne.
Lach Dir nen Ast und setz Dich druff
und wackle mit de Beene
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DANKE DANKE DANKE
Ihr seid unglaublich, spitze, grandios, sagenhaft!!
Ich glaube es nicht, in wie kurzer Zeit Ihr solch tolle Erklärungen zusammenstellt!!
Ich sehe schon, unser Therapie-Wiki wird spitze!!!!!!!!!!!
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Wie wäre es eigentlich, wenn dafür tatsächlich ein "richtiges" Wiki-System benutzt würde? Die Software ist frei - und dann können
alle an den Artikeln (auch parallel) arbeiten... Wenn also an einem "HP-Wiki" Interesse bestünde, kann ich Hilfe beim Einrichten der Platform anbieten.
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Lieber Christian,
das ist ja unglaublich nett von Dir.
Aber unsre super-toller Admin hat ein Programm extra für uns geschrieben, dass genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist!!!
Es geht in unsererm "Therapie-Wiki" in erster Linie um "Therapieerfahrungen", die berichtet werden können.
Zur Erklärung kann dann das Therapieverfahren angeklickt werden.
Z.B. jemand schreibt: Mit haben Blutegel gegen meine Varizen gut geholfen, dann kann man "Blutegel" anklicken und sich über das Verfahren genauer informieren.
Schreibt jemand: Mit hat das Präparat XXX geholfen, so vernetzen wir uns mit einer Seite, auf der man alle genauen Infos zu dem Präparat erhält.
Wie wir das mit den Therapieverfahren handhaben wollen, ob man die dann später auch erweitern kann, und ob da jeder reinschreiben kann, das wissen wir noch nicht. Wir wollen erst einmal abwarten, wie sich alles entwickelt - und da es ja unser eigenes geschriebenes Programm ist, können wir es auch ständig neuen Bedürfnissen anpassen.
Um eine Grundstruktur für unseren "Therapie-Wiki" zu haben, brauchen wir also jetzt einmal Einträge zu Therapieverfahren.
Danke, dass Ihr Euch so engagiert!!!
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Therapie mit Maden
Definition
In Speziallabors keimfrei gezüchtete Maden, der Goldfliegenart Lucilia sericatadie, die eingesetzt werden um chronische Wunden von abgestorbenem (nekrotischem) Gewebe und von Bakterinbefall zu befreien.
Dies ist möglich da die Maden sich hauptsächlich von abgestorbenem Gewebe ernähren, gesundes Gewebe wird verschont.
Historische Entwicklung
Schon bis zum 19. Jahrhundert sind von mehreren Völkern Berichte überliefert, das Maden zur Wundreinigung und -heilung eingesetzt wurden. (z.B. die Ngemba ein Aborigines-Stamm, Völker im nördlichen Burma und chinesische Provinzen)
Ab dem 17. Jahrhundert gibt es vereinzelte Berichte über eine Nutzung in Europa.
Im amerikanischen Bürgerkrieg wurden wieder Fliegenmaden, auf Grund schlechter medizinischer Versorgungslage, zur gezielten Behandlung von Wundbrand eingesetzt.
Ein Problem war die richtige Zuordnung der Larven zu verschiedenen Fliegenarten. Es gibt auch Maden anderer Fliegenarten die ausschließlich lebendes Gewebe verzehren und die Fliegenmadenkrankheit (Myiasis), hervorrufen.
Die entsprechenden Madenarten sind nur schwer zu unterscheiden.
Im 20. Jahrhundert fiel die Wirkung von Fliegenmaden wieder im Krieg auf. Der US-amerikanische Chirurg, Wiliam S. Baer, der als Feldarzt im Ersten Weltkrieg in Frankreich war, berichtete, dass er Sodaten behandelte, die sieben Tage verwundet auf dem Schlachtfeld lagen, und in deren Wunden sich tausende Fliegenmaden befanden. Nachdem er diese entfernte, stellte sich heraus dass die Wunden sauber waren und sehr schnell und komplikationslos heilten.
Zur damaligen Zeit, waren solche Verwundungen, im Normalfall zu 80 Prozent tödlich.
Später 1929 war er als Orthopäde auf der Suche nach Therapien für Patienten mit Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung). Auch hier zeigte sich die Madentheapie als sehr erfolgreich.
Ein Problem allerdings war die teilweise Verseuchung der Maden mit dem Erreger des Wundstarrkrampfs (Clostridium tetani) und einem häufigen Gasbranderreger (Clostridium perfringens).
Daraufhin wurden sterile Zuchten entwickelt und schließlich von Pharmaunternehmen angeboten. (wissenschaftliche Entwicklung der Biochirurgie -> Larventherapie)
Dann kam die Entwicklung und der Fortschritt der Madentherapie zum Erliegen, da mit Einführung von Sulfonamiden und Penicillin neue Mittel zur Wundbekämpfung vorhanden waren.
Die Madentherapie wurde als exotische Behandlung nur noch bei hoffnungslosen Fällen eingesetzt.
Ende der 1980er Jahre fiel bei einem Patienten dann wieder die Sauberkeit einer zufällig mit Maden befallenen Wunde auf.
Daraufhin baute Ronald Shermann, dessen Interesse daüber geweckt war, eine Fliegenzucht auf und produzierte wieder sterile Maden zur Wundbehandlung, da damit ein schnellerer Abbau von nekrotischem Gewebe erzielt wurde, als mit konservativen und chirurgischen Methoden.
Seit 2004 ist die Madentherapie von der Regulationsbehörde FDA als „Medical Device“ klassifiziert und zur Wundbehandlung zugelassen.
Seit 2008 können auch Apotheken die keimfreien Eier der Goldfliege erhalten und Fliegenmaden züchten.
Grundlagen und Wirkungsweise
Chronische Wunden sind häufig von einem Belag aus abgestorbenen Zellen und Wundsekret bedeckt. Dadurch wird die Wundheilung behindert. Die Larven sondern ein Verdauungssekret, zur extrakorporalen Verdauung in die Umgebung, ab. Das Sekret verflüssigt Nekrosen und Fibrinbeläge.
Die Larven saugen dieses auf, es dient ihnen zur Ernährung.
Gleichzeitig sondern die Larven antiseptische und antibiotische Wirkstoffe ab. Diese haben eine antimikrobielle Wirkung. Auch gegen MRSA oder ORSA.
In den Verdauungssekreten wurden auch Wachstumsfaktoren gefunden, die eine zusätzliche Anregung der Wundheilung hervorrufen.
Nebenwirkungen
Es kann vorkommen dass Patienten mit oberflächlichen, schmerzhaften Wunden zusätzlich Schmerzen empfinden (selten)
Gelegentlich leichtes Kribbeln oder Jucken.
Wenn zuviele Maden angewendet werden, kann es passieren, dass auch gesundes Gewebe angegriffen wird.
Bei Durchblutungsstörungen im benachbarten, gesunden Gewebe, kann es zu Schädigungen durch das Verdauungssekret der Maden kommen.
Indikation
Es muss ein feuchtes Wundmilieu vorhanden sein.
-oftmals letztes Mittel vor Amputation bei chronischen infizierten, therapieresisten, feuchten, tiefen, zerklüfteten stark belegten Wunden;
-gut geeignet bei Wunden mit freiliegenden Knochen und Sehnen, bei der die chirurgische Abtragung einer Nekrose schwierig wäre;
-bei ausgedehnten Weichteil- und Knocheninfektionen;
-diabetisches Gangrän;
-Dekubitus;
-Ulcus cruris;
Kontraindikation
-wenn große Blutgefäße in der Nähe der Wunde sind;
-Wunden die sich in der Nähe von Körperhöhlen oder großen Organen befinden;
-bei aktueller Zytostatika- oder Strahlentherapie;
-AVK Stadium IV;
-Wunden mit starker Blutungsneigung;
-Infektionen mit Pseudomonas, Proteus, E. choli (Maden sterben ab, da zu wenig Sauerstoff vorhanden)
Behandlungsablauf
Die Maden werden unter sterilen Kautelen (Vorsichtsmaßnahmen) gezüchtet. Man kann sie in Plastikröhrchen, je 200 Stück in der Apotheke bestellen und auf eine Gaze auftragen. Sie bewegen sich dann frei in der Wunde, können aber auch in fertigen Beutelpackungen erworben werden, in denen sie bleiben.
Dies wird vom Patienten eher toleriert.
Entweder innerhalb von 12 h nach Auslieferung auf die Wunde aufbringen oder kühl (4-8 °) und lichtgeschützt aufbewahren.
Pro cm2 Wunde braucht man 10 Maden. Das Auftragen ist einfacher wenn die Maden aus dem Kühlaschrank kommen, sie sind dann nicht so beweglich.
Den Wundbereich, auf dem die Maden aufgebracht wurden, mit einem feinmaschigen Netz abkleben, damit die sie nicht entfliehen. Mit Gaze locker abdecken und mit einer luftdurchlässigen Binde nicht zu fest fixieren. Der Verband soll die gesamte Behandlungsdauer durch feucht gehalten werden. Die Luftzirkulation muss erhalten bleiben.
Der Verband muss täglich kontrolliert werden.
Maden nach spätestens 5 Tagen abnehmen und im Restmüll entsorgen.
Bei chronischen Wunden wird die Behandlung ca. 3-5 mal wiederholt. Sie kann aber auch häufiger durchgeführt werden.
Behandlungsmittel
keimfreie Made der Goldfliege (Lucilia sericata)
Liebe Grüße,
Martina
Zum Erfolg gibt es keinen Lift. Du musst die Treppe benutzen.
Schaff vielleicht doch wieder eine Stufe
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11.01.2011, 13:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.01.2011, 13:53 von Andrea.)
Schüssler – Salze:
Definition.
Schüssler-Salze wurden nach ihrem Entdecker und Entwickler Dr. Wilhelm Schüssler (1821-1898) benannt.
Bei den Schüßler Salzen handelt es sich um verschiedene Mineralsalze in homöopathischer Dosierung. Mineralien sind für die vollkommene Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers verantwortlich.
Kommt es zu Erkrankungen, so werden diese als Ausdruck eines Mineralstoffmangels angesehen. Durch die Gabe der verschiedenen Salze kann der entsprechende Mangel ausgeglichen, und somit die Erkrankung behandelt werden.
Historische Entwicklung
Dr. Schüssler arbeitete bis ca. Anfang 1870 mit der klassischen Homöopathie. Die Homöopathie war ihm jedoch zu umfangreich und vielfältig.
1973/74 stellte er deshalb seine eigene Therapie vor.
Grundlage war, dass er davon ausging, dass Erkrankungen aufgrund einer Störung biochemischer Prozesse (= gestörter Mineralstoffhaushalt) entsteht. Fehlt also ein bestimmtes Salz, so kann es zu Erkrankungen kommen. Gemäß seiner Theorie konnte dieser Mangel mit der Gabe von bestimmten, körpereigenen Mineralstoffen behoben werden – der Begriff Schüssler Salze war geboren.
Mit seiner Theorie distanzierte er sich von der Homöopathie
Von den Homöopathen wurde er dafür heftig kritisiert. Anfangs wurde seine Methode zwar von naturwissenschaftlichen Medizinern toleriert, aber nicht gefördert.
Im Laufe der Zeit gab es aber immer mehr Anhänger dieser Methode. Und dies ist bis heute so geblieben.
Grundlagen und Wirkungsweise
Die Grundlage der Therapie von Dr. Schüssler beruht auf 12 Mineralsalzen.
Er ging davon aus, dass die Schüssler Salze durch ihre Feinstofflichkeit bis zu den einzelnen Zellen gelangen können und genau dort wirken, wo sie gebraucht werden.
Dr. Schüssler war der Ansicht, dass der Mineralstoffmangel in den Zellen entsteht, weil die betroffenen Menschen nicht in der Lage sind, die mit der Ernährung aufgenommenen Mineralstoffe aufzunehmen. Es ist also dafür zu sorgen, dass die einzelnen Zellen die im Blut vorhandenen Mineralstoffe nutzen können.
Dadurch, dass die Salze nun in potenzierter Form aufgenommen werden, lernt der Körper wieder für sich selbst zu sorgen.
Um effektiv wirken zu können, müssen nach Schüsslers Theorie die Mineralsalze so sehr verdünnt (potenziert) werden, dass sie unmittelbar durch die Mundschleimhaut eintreten und somit besser ins Blut übertreten können und somit schneller verfügbar sind.
Indikationen und Kontraindikationen
Indikation:
Bei folgenden Beschwerden können Schüssler – Salze eingesetzt werden. Die Anwendung ist vielfältig. Hierbei handelt es sich nur um exemplarische Beispiele:
• Aufbaumitte für Zähne und Knochen
• Zur Entgiftun
• Aufbaumittel für das Bindegewebe
• Augenerkrankungen
• Ohrenschmerzen
• Verbesserung des Immunsystems
• Zur Beruhigung
• Zur Behandlung von Infekten
• Zur Behandlung von Verletzungen
• Zur Behandlung bei Entzündungen
• Husten
• HAlsschmerzen
• Beschwerden der Muskeln, Bändern und Gelenke
• Nervenmittel (zur Beruhigung, bei Nervosität)
• Bei Depressionen
• Bei Rheuma
• Schlaflosigkeit
• Stoffwechselmittel
• Abnehmen
• Bei Hautkrankheiten
• Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
• Asthma
• Bei Schmerzen (Migräne, Bauchschmerzen)
• Zahnschmerzen
• Zur Entsäuerung
Kontraindikationen
Im Grunde genommen, ist die Einnahme risikoarm und es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Deshalb können Schüssler – Salze auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden.
Man sollte jedoch auf eine Milchzucker – Unverträglichkeit achten. Aber in diesem Fall könnte man die Schüssler – Salze als Tropfen einnehmen.
Behandlungsablauf
Dr. Schüssler entwickelte hier ein striktes Behandlungskonzept. Demnach ist jedes Mineralsalz einzeln zu verabreichen. Sind bei komplexen Krankheiten mehrere Mittel nötig, dann sollte man sie keinesfalls gleichzeitig geben, sondern in angemessenen Zeitabständen.
Akute Beschwerden:
Hier nimmt der Patient alle ein bis zwei Stunden eine Tablette mit dem empfohlenen Mineralsalz ein und lässt sie langsam im Mund zergehen.
Chronische Beschwerden:
Hier nehmen die Patienten vier bis sechsmal täglich eine Tablette. Die Einnahme sollte dabei etwa eine Stunde vor den Mahlzeiten erfolgen.
Behandlungsmittel
Die zwölf Schüssler Salze
1) Calcium fluoratum)
2) Calcium phosphoricum)
3) Ferrum phosphoricum
4) Kalium chloratum.
5) Kalium phosphoricum
6) Magnesium phosphoricum
7) Magnesium phosphoricum
8) Natrium chloratum
9) Natrium phosphoricum
10) Natrium sulfuricum
11) Silicea
12) Calcium sulfuricum
Zusätzlich zu den 12 Salzen gibt es noch die sogenannten 12 Ergänzungsmittel:
• Nr. 13. Kalium arsenicosum
• Nr. 14. Kalium bromatum
• Nr. 15. Kalium jodatum
• Nr. 16. Lithium chloratum
• Nr. 17. Manganum sulfuricum
• Nr. 18. Calcium sulfuratum
• Nr. 19. Cuprum arsenicosum
• Nr. 20. Kalium aluminium sulfuricum
• Nr. 21. Zincum chloratum
• Nr. 22. Calcium carbonicum
• Nr. 23. Natrium bicarbonicum
• Nr. 24. Arsenum jodatum
• Nr. 25. Aurum chloratum natronatum
• Nr. 26. Selenium
• Nr. 27. Kalium bichromicum
Außerdem gibt es noch Salben, Cremes, Tropfen und Lotions. Sie dienen der äußerlichen Anwendung und unterstützen die therapeutische Wirkung der Tabletten und Tropfen.
Die Tabletten sind in den Potenzen D3, D6 sowie D12 erhältlich.
LG Andrea
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Autogenes Training (AT)
Geschichte:
Autogenes Training wurde entwickelt von Johannes Heinrich Schultz (1884 – 1970). Von Beruf war er Neurologe und Psychiater und er lebte in Berlin.
Er entwickelte mit dem Autogenen Training eine Art Selbsthypnose, um damit Denkstrukturen und körperliche Vorgänge positiv zu beeinflussen. Und im Gegensatz zu der Hypnose ist der Patient nicht abhängig vom Hypnotiseur, sondern kann sich die Ruhe und Entspannung selber geben.
Er nannte seine Methode damals noch „ Das Autogene Training - Konzentrative Selbstentspanung“
Der Patient muss hier allerdings aktiv mitarbeiten, indem er Zuhause regelmäßig, am besten täglich, übt!
Die Übungen:
Beim AT arbeitet man mit verschiedenen Formeln:
Schwere-Übung (Arm ganz schwer – ganz schwer – schwer)
Wärme-Übung (Hand ganz warm)
Atem-Übung (Atmung ruhig und gleichmäßig)
Herz-Übung (Herz ruhig und gleichmäßig)
Sonnengeflecht-Übung (Sonnengeflecht strömend warm)
Nacken-Übung (Nacken und Schulter angenehm warm)
Stirnkühle-Übung (Stirn angenehm kühl)
Das sind die „Standardformeln“ der Unterstufe. Es gibt noch unterstützende Übungen, wie die Ruhetönung (ich bin ganz ruhig und gelassen) und man arbeitet mit formelhaften Vorsätzen und positiven Vorstellungen.
Mit den Formeln und den Vorsätzen will man bestimmte Empfindungen und Wahrnehmungen stärken.
Damit kann der Übende innere Ruhe, Erholung, Leistungssteigerung, Selbstruhigstellung, Schmerzabstellung und Selbstkontrolle erreichen.
Individuell auf den Patienten kann man die Formeln auch abwandeln und auch auf die Krankheit eingehen. Wichtig sind kurze Formeln, die ein „ich habe..“, „ich bin…“ enthalten und die Wörter „werde“, „nie“, „kein“, „nicht“ dürfen nicht vorkommen.
In der Oberstufe arbeitet man zusätzlich mit meditativen, bildhaften Vorstellungen. Man arbeitet mit visuellen Imaginationen. Durch inneres Erleben erreicht man menschliche Veränderungen.
Ziel:
Schon wenn man die Worte „Ruhe“, „Schwere“, „Wärme“ „Entspannt“ sich im Alltag sagt soll eben dieses eintreten. Der Übende erreicht ein entspannteres Leben und kann mit psychischen und körperlichen Belastungen besser umgehen.
Indikationen:
- Allgemeine Beruhigung
- Schlafstörungen
- Stress
- Verspannungen
- Körperliche Belastung
- Psychische Belastung
- Persönlichkeitsentwicklung
- Verbesserung der Konzentration
- Zur Regulation des Blutdrucks
- Ängste (soziale Ängste, Prüfungsangst)
- Stärkung des Immunsystems
- Allgemeine Nervosität
- Leichte bis mittelschwere Depressionen
- Vegetative Dystonie
- Erschöpfungszustand
- Funktionelle Herzerkrankungen
- Koronare Herzerkrankungen
- Asthma bronchiale
- Allergien
- Migräne
- Morbus Raynaud
- Schmerzen (akute und chronische)
- Magen-Darm-Störungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Suchtprobleme (Rauchen, Alkohol)
…
(AT unterstützt andere Therapien)
Kontraindikationen:
- Zwangsstörungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Personen, die nicht die Fähigkeit haben sich auf sich zu konzentrieren
Evtl. kann es schon mal zu Gefühlsausbrüchen, Herzrasen, Schweißausbrüchen Ohnmachtsanfälle u.ä. kommen. Dies muss individuell mit dem Patienten abgeklärt werden, ob man weiter daran arbeitet. Dies können auch Anzeichen des Loslassens sein. Das heißt, es kann sein, dass das Unterbewusstsein sich nun mit dem „Problem“ auseinandersetzt und es ins Bewusstsein bringt.
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Dorntherapie und Breussmassage
[b]Dorn-Therapie:
Ursprung der Dorn-Therapie:
Entwickelt wurde die Dorn-Therapie von dem Allgäuer Landwirt und Sägewerkbesitzer Dieter Dorn (*13.08.1938) ca. 1975.
Hintergrund:
Bei der Dorn-Therapie handelt es sich um eine sanfte Wirbel- und Gelenkbehandlung.
Die Korrektur der Fehlstellung wird mit aktiver Hilfe des Patienten durchgeführt. Es wird mit einer Kombination aus Fingerdruck des Therapeuten und gleichzeitigem Pendeln von Bein oder Arm des Patienten gearbeitet.
Auch organische und psychische Blockaden können mit der Dorn-Therapie behandelt werden. Von der Wirbelsäule ausgehend werden alle Organe und Funktionen im Körper gesteuert, besteht eine Blockade (z.B. Wirbel verschoben) entsteht eine Störung des zugehörigen Organs.
Indikation:
- Beinlängendifferenz
- Beckenschiefstand
- verschobene Wirbel an der LWS, BWS, HWS
- organische Blockaden wie Migräne, Sehstörungen, Hypertonie, Tennisarm,
etc.
- psychische Blockaden wie Müdigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit
Kontraindikationen:
- akute Bandscheibenvorfälle
- Wirbel-/Nervenentzündungen
- Metastasen in der Wirbelsäule
- Wirbelfrakturen durch z.B. Sturz oder Unfall
- Infektionskrankheiten nach dem BSG
- Patienten die kontrakt sind bzw. die erforderlichen Bewegungen nicht
Selbsttätig ausführen können.
- ausgeprägte Osteoporose
Behandlungsablauf:
Zunächst werden die Beinlängen des Patienten überprüft. Besteht eine Beinlängendifferenz wird das zu lange Bein behandelt mittels speziellen Griffen an OSG, Knie und Hüfte.
Dann wird das Iliosacralgelenk überprüft und ein eventueller Beckenschiefstand behoben.
Danach wird ein Wirbel nach dem anderen aufgesucht, palpiert und ggf. richtiggestellt. Dies macht man, indem der Therapeut auf den Querfortsatz des Wirbels Druck ausübt während der Patient mit Arm oder Bein pendelt.
ISG und LWS: Stehender Patient, leicht vornübergebeugt, Hände auf einem
Tisch abgestützt, ein Bein auf einem kleinen Tritt, das andere
Bein pendelt.
BWS: Patient sitzt und pendelt mit dem Arm auf der nicht betroffenen Seite.
HWS: Patient sitzt oder liegt auf dem Rücken und macht fortwährende
Nein-Bewegungen mit dem Kopf.
Nach der Behandlung sollte der Patient für ein paar Tage körperliche Anstrengung vermeiden und viel Trinken (Wasser, Kräutertee).
Möglicherweise muß die Behandlung 2-3 mal wiederholt werden um eine völlige Beschwerdefreiheit zu erreichen.
Dieter Dorn wünscht, dass der Therapeut jedem Patienten Übungen zeigt, die er zu Hause machen soll um die Behandlung zu unterstützen und auch um erneuten Blockaden vorzubeugen. Daran erkennt man einen „guten“ Dorntherapeuten.
Die Methode nach Dieter Dorn darf in Deutschland nur von Ärzten und Heilpraktikern ohne rechtliche Einschränkung praktiziert werden. Für Physiotherapeuten und Masseure gibt es Einschränkungen, diese dürfen z.B. keine Diagnose stellen.
Kombiniert werden kann die Dorn-Methode mit der Breuss-Massage.
Ob sie vor oder nach der Dorn-Therapie angewendet wird liegt beim Therapeuten. Bewährt hat es sich vorher, da dadurch eventuell bestehende Verspannungen gelöst wurden und die Mitarbeit des Patienten effektiver ist.
Breussmassage
Ursprung:
Wurde von Rudolf Breuss (1899-1990) entwickelt. Er war der Überzeugung, dass es keine degenerierten, sondern lediglich unterversorgte Bandscheiben gibt.
Hintergrund:
Die Breuss-Massage ist eine sanfte Wirbelsäulenmassage bei der die tiefe Rückenmuskulatur rund um die Wirbelkörper mit speziellen Griffen gelockert wird. Sie ist imstande energetische und körperliche Blockaden zu lösen und laut Breuss kann man eine Regeneration der Bandschweiben erreichen. Man kann bei der Breuss-Massage auch Einflüsse aus der Ayurveda einfließen lassen (Ausleitung).
Als Massageöl sollte man Johanneskrautöl benutzen, es dient zur Regenerierung der Bandscheiben, wirkt entspannend und schmerzlindernd.
Material:
Johanneskrautöl, Seidenpapier (zum Energetisieren), Handtücher, Decke
Indikation:
- Bandscheibenleiden
- Verspannungen
- Schlafstörungen
- Schmerzsyndrome
- Depressionen
Durchführung:
Während der Behandlung sollte weder der Patient noch der Therapeut Metall (Ketten, Armbänder, Uhren) tragen.
Wichtig ist, dass immer parallel zur Wirbelsäule und mit viel Johanniskrautöl gearbeitet wird.
Es wird mit langsamen, gleichmäßigen Massagegriffen gearbeitet, die Wirbelsäule „gestreckt“ und die tiefe Muskulatur gelockert.
Nach der Massage wird spezielles Seidenpapier aufgelegt zum Energetisieren und der Patient wird mit einem Handtuch und einer Decke abgedeckt.
Dann sollte er ca. 10-15 Minuten „ruhen“.
Die Massage nach Breuss muß nicht in Kombination mit der Dorn-Therapie durchgeführt werden. Gerade der energetische und entspannende Effekt ist oftmals bei bestimmten Problemen ausreichend um eine Besserung zu erzielen.
Es gibt keine Einschränkungen wer die Massage durchführen darf da es sich nicht um eine „Therapie“ handelt.
Gib jedem Tag die Chance,
der schönste Deines Lebens zu werden
(von Mark Twain)
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Progressive Muskelentspannung (PME)
Geschichte:
Der Amerikaner Edmund Jacobson (1885-1976) entwickelte die PME am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
Er war Chefarzt an einer Klinik für innere Medizin.
Damals war die Übungszeit für eine Muskelgruppe noch eine Stunde!
Wolpe, Bernstein und Borkovec verfeinerten und vereinfachten die Methode.
Heute ist PME eine leicht zu erlernende Methode, durch die ein neues Körperbewusstsein erreicht wird.
Es ist ein Training in dem bestimmte Muskelgruppen abwechselnd An- und Entspannt werden. Somit kann der Körper frühzeitig auf eine Verspannung mit einer Entspannung reagieren.
In der heutigen Zeit sind wir ständig angespannt, wir können uns oft nicht richtig entspannen.
In Urzeiten hat sich der Körper angespannt, wenn wir auf Jagd gingen, die Anspannung war lebensnotwendig! Der Blutdruck steigt, die Augen weiten sich, Adrenalin wird ausgeschüttet. Der Körper bereitet sich vor zu kämpfen oder zu flüchten!
Hat der Jäger nun das Tier erlegt und kommt nach Hause gab er das Tier der Frau zum Zubereiten und danach kam die Entspannung! Ganz automatisch, ohne sein Zutun. Die Gefahr war weg, die Verdauungssäfte konnten wieder fließen.
Unsere heutige „Jagd“ besteht aus Zeitdruck, Lärm, Ärger mit dem Chef, Medien …. Doch wann können wir entspannen? Viele haben diesen normalen Reflex fast verlernt!
PME kann hier helfen!
Was bewirkt PME?
Blutdruck reguliert sich, die Herzfrequenz sinkt,
die Atmung vertieft sich, somit steigt der Sauerstoffanteil.
Die Durchblutung steigt, die Hirnaktivitäten verändern sich.
Es kommt zu einer inneren Ruhe, zu einer Ausgeglichenheit.
Die Konzentrationsfähigkeit steigt.
Motorische Unruhe, Nervosität, Aggressionen und Wut sinken.
Wie übt man?
Es gibt den 17er-Schritt, den 10er-Schritt und dann den 7er-Schritt.
Hier werden nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt, eine kurze Zeit gehalten und danach entspannt, und es wird noch mal in die Entspannung nachgefühlt.
Die Anspannungs- und Entspannungszyklen, die Anzahl und auch die Abfolge der Muskelgruppen können allerdings variieren.
Indikation:
- Zur allgemeinen Entspannung
- Verbesserung der Konzentration
- In Stresssituationen direkt anzuwenden
- Schmerzen
- Verspannungen, besonders Spannungskopfschmerz
- Migräne
- Primäre Hypertonie
Kontraindikation:
Bei extremen Verspannungen kann der Patient evtl. durch eine erneute Anspannung nicht in die Entspannung gelangen. Hier sollte die Anspannung nicht zu fest und nicht zu lange gehalten werden.
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Anthroposophische Medizin (AM)
Definition
Die Anthroposophie (von griech. anthropos, Mensch, und sophia, Weisheit) ist eine gnostische Weltanschauung, die von Rudolf Steiner begründet wurde. Die anthroposophische Medizin versteht sich nicht als alternative Medizin, sondern möchte die Schulmedizin ergänzen.
Anthroposophische Ärzte versuchen, die Ursachen einer Erkrankung ganzheitlich und mit Hilfe geisteswissenschaftlicher Erkenntnisse, die auf die Ärztin Ita Wegman und den Philosophen Rudolf Steiner zurück gehen, zu erfassen. Der Lebens- und Krankheitsverlauf, das soziale und familiäre Umfeld sowie die Persönlichkeit des Erkrankten spielen bei dieser Betrachtung eine entscheidende Rolle.
Historische Entwicklung
Rudolf Steiner entwickelte die theoretisch-methodischen Grundlagen der AM in Vorträgen für Ärzte und Medizinstudenten sowie in dem 1925 mit der Ärztin Ita Wegman herausgegebenen Buch „Grundlegendes zu einer Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen“. Anfang der 1920er Jahre entstanden in Filderstadt (bei Stuttgart) und Arlesheim (Schweiz) erste klinisch-therapeutische Institute.
Für die Herstellung anthroposophischer Arzneimittel entstanden parallel pharmazeutische Laboratorien, aus denen später die Arzneimittelbetriebe Weleda und Wala hervorgingen.
Grundlagen und Wirkungsweise
Die anthroposophische Medizin unterscheidet beim Menschen vier „Wesensglieder“:
• physischen Leib („toter Leib“)
• Ätherleib („belebter Leib“)
• Astralleib („Empfindung“)
• das „Ich“ („Geist“)
Durch das Zusammenwirken dieser Wesensglieder entstehen drei Funktionssysteme:
• das Nerven-Sinnes-System (Träger des Denkens)
• das rhythmische System (Träger des Fühlens)
• das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (Träger des Wollens)
Durch ein Ungleichgewicht dieser Systeme, so die Sichtweise der anthroposophischen Medizin, entstehen Krankheiten bei einem Menschen. Zur Therapie werden anthroposophische Arzneimittel aus natürlichen Rohstoffen (z. B. Mistelextrakt bei Krebserkrankungen) mit dem Ziel eingesetzt, das verlorene Gleichgewicht wieder herzustellen. Die AM sieht den Patienten aber auch in einer außergewöhnlich hohen Eigenverantwortung, an seiner Heilung mitzuwirken. So werden Selbstheilungskräfte angeregt, aber auch Verhaltensweisen geübt, welche die Genesung und die Aufrechterhaltung der Gesundheit fördern sollen. Künstlerische Tätigkeiten sollen den Heilprozess noch weiter beschleunigen. So beschäftigt sich der Patient mit Malerei, Musik, Tanz („Heileurythmie“) oder Sprachgestaltung, um Essentielles über sich selbst kennen zu lernen und zu seinem inneren Wesen durchzudringen. Physikalische Maßnahmen, um z. B. die Durchblutung und den Stoffwechsel anzuregen, werden in Form von Bädern, Auflagen und Wickel verordnet, aber auch die „Rhythmische Massage nach Ita Wegman“ findet ihre Anwendung.
Wissenswertes
Der „Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland“ (GAÄD) sind gut 1.000 Mitglieder angeschlossen. Schätzungsweise arbeiten circa 4.000 Ärzte mit anthroposophischen Präparaten.
5 Kliniken in Deutschland und 3 Kliniken in der Schweiz arbeiten nach den Prinzipien der AM.
Die Privat-Universität Witten/Herdecke bietet ein Integriertes Begleitstudium „Anthroposophische Medizin“ mit Zertifizierung an.
AM wird in Deutschland z. B. mit der Homöopathie und der Phytotherapie als eine „besondere Therapierichtung“ im Sinne des Sozialgesetzbuches und des Arzneimittelgesetzes eingestuft.
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Das ist ja unglaublich wie viel in der kurzen Zeit schon zusammengekommen ist.
DANKE DANKE DANKE
Das hätte ich wirklich nicht zu hoffen gewagt, dass das so gut läuft.
Ihr seid einsame Spitze!!!
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Kneipp-Therapie
Definintion
Die komplexe Kneipp-Therapie besteht aus fünf Säulen, die sich gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen und ergänzen:
1. Hydrotherapie
2. Phytotherapie
3. Bewegungstherapie
4. Ernährungstherapie
5. Ordnungstherapie
Am bekanntesten und am meisten angewendet wird die Hydrotherapie.
Diese besteht aus Waschungen und Güssen, aus Bädern, Dämpfen und Wickeln.
Viele Anwendungen der Hydrotherapie können problemlos auch zu Hause angewendet werden.
Historische Entwicklung
Der 1821 in einer armen Webersfamilie im Allgäu geborene Sebastian Kneipp wurde als Gymnasiast schwer lungenkrank. Ursache war die Umstellung von der körperlichen Arbeit, der frischen Luft und der einfachen gesunden Kost hin zu der ungewohnten Tätigkeit des Lernens in einem engen Zimmer mit einer ungenügenden Ernährung.
In der Hofbibliothek in München fand er das Büchlein von Dr. Johann Siegmund Hahn "Von der Kraft und Wirkung des frischen Wassers auf die Leiber der kranken Menschen".
Danach nahm Kneipp dreimal wöchentlich sekundenlange Halbbäder in der kalten Donau. Mit diesen Wasseranwendungen erlangte er eine viel bessere Gesundheit, als er sie jemals vorher hatte.
Nachdem er 1852 zum Priester geweiht wurde versuchte er seine Wasserkur auch an anderen Menschen. Der Erfolg war so groß, dass Sebastian Kneipp sich intensiv mit der Heiltätigkeit beschäftigte.
In Wörishofen, wo er als Seelsorger und Wirtschaftsleiter das Dominikanerinnenkloster leitete erschien 1886 sein erstes Buch über Wasser "Meine Wasserkur". 1889 folgte "So sollt ihr Leben". In diesem Buch beschrieb er auch die fünf Säulen der Kneipp Therapie.
Sebastian Kneipp starb 1897.
Grundlagen und Wirkungsweise
Das Prinzip der Kneipp`schen Maßnahmen lautet:
Kurze Kaltanwendung auf warmen Körper.
Die Ausgangslage des warmen Körpers ist entscheidend für den Erfolg der Anwendung.
ACHTUNG: Bei kaltem Körper kann das Gegenteil bewirkt werden.
Der Reiz durch das kalte Wasser verengt zuerst die Gefäße. Dann kommt es zu einer Mehrdurchblutung der Haut. Es ist sichtbar durch eine Hautrötung und spürbar durch ein angenehmes Wärmegefühl. Alle Wasseranwendungen üben auf den Organismus einen Reiz aus, der zu einer Reaktion führt. Die Reaktion des Körpers hängt von der Stärke des Reizes ab. Also von der Temperatur, der Dauer und der Größe der gereizten Fläche.
Dieses Prinzip ist zu üben und zu trainieren, um so die Reizbelastung systematisch zu steigern.
Die Reiztherapie bewirkt nicht nur eine Verbesserung der Hautdurchblutung sondern auch eine Stimulierung der tiefer liegenden Organe. Sie sind nicht mehr so störanfällig. Es kommt zu einer gesamten Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf. Erfolge stellen sich aber nur bei regelmäßiger Durchführung ein.
Die Kneipp-Therapie wirkt als Reiztherapie also folgendermaßen:
- durchblutungsfördernd
- abhärtend
- abwehrsteigernd
- kreislaufanregend
- vegetativ ausgleichend
Die Techniken der Wassertherapie nach Kneipp sind überschaubar und leicht erlernbar.
Kneipp sagt: „Ist das Wasser für den gesunden Menschen ein vorzügliches Mittel, seine Gesundheit und Kraft zu erhalten, so ist es auch in der Krankheit das erste Heilmittel. Es ist das natürlichste, einfachste, wohlfeilste und, wenn recht angewendet, das sicherste Mittel.“
Indikationen
Die Hydrotherapie kann vom Gesunden prophylaktisch genutzt werden, um die Abwehrkräfte zu steigern. Auch dabei müssen die Grundregeln beachtet werden, um Nebenwirkungen und Komplikationen zu vermeiden.
Wichtige Indikationen allgemein:
- Infektionskrankheiten
- Schlafstörungen
- Rheumatische Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Erkrankungen von Herz und Kreislauf
- Erkrankungen der Atemwege
- Periodenstörungen
- psychovegetative Dystonie
- Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Einzelinduktionen ergeben sich zusätzlich bei den entsprechenden Anwendungsformen.
Kontraindikationen
- bei akuter Nierenbecken- oder Blasenentzündung keine Kaltanwendungen der unteren Extremitäten
- bei Arteriosklerose in den Beinen und bei Angina pectoris keine Kaltreize am Ober- und Unterkörper
- bei Herzinsuffizienz keine heißen Vollbäder
- bei Thrombosen keine lokalen Anwendungen, egal ob kalt oder warm.
Behandlungsablauf
Je nach Anwendung sind die Abläufe sehr unterschiedlich.
In der Praxis eigenen sich, je nach Ausstattung Güsse und Bäder und besonders Wickel, sowie Wickel mit Auflagen sehr gut.
Bei Güssen und Bäder ist zu beachten, dass
1. kein kaltes Wasser auf einen kalten Körper kommt
2. keine Anwendung in einem kalten und zugigen Raum stattfindet
3. nach der Anwendung von Kaltwasser nur abgestreift, nicht abgetrocknet wird
4. nach der Anwendung eine sofortige Wiedererwärmung erfolgt
Zu jedem Wickel gehört ein
- Innentuch aus Leinen
- ein Zwischentuch auch Baumwolle
- ein Außentuch auch Wolle
Die zu behandelnden Körperteile werden mit allen drei Tüchern in vollem Umfang umwickelt. Alle Wickel müssen dicht am Körper angelegt werden.
Ein kalter Wickel darf nicht auf einen kalten Körper angelegt werden.
Bei heißen Wickeln vor Verbrennungen hüten.
Die Füße des Patienten müssen immer warm sein. Deshalb eine Wärmeflasche auf die Füße legen.
Wickel dürfen nicht unmittelbar vor oder nach dem Essen angewendet werden.
Darauf achten, dass der Patient Blase und Darm entleert hat.
Folgende Wickel sind gebräuchlich:
- Wadenwickel
- Brustwickel
- Lendenwickel
- Kurzwickel
- Halswickel
- Ganzwickel
- spezielle Wickel: Hand,- Fuß,- Arm,- oder Beinwickel
Für Abhärtungsübungen des Patienten zu Hause gehören:
- barfuß gehen
- Tau oder Schnee treten
- Wassertreten
- Trockenbürsten (nicht bei entzündlichen Hautkrankheiten oder Hauverletzungen)
- kalte Waschungen
- Luftbad
- Knieguss
Behandlungsmittel
- Wickelgarnitur aus Leinen-Innentuch, Baumwoll-Zwischentuch, Woll-Aussentuch- Größe ja nach Wickeltechnik
- 2 Fußbadewannen (für Wechselbäder)
- 2 Armwannen (für Wechselbäder)
- Senkthermometer
- Lattenrost aus Holz
- Zusätze, wie Heublumensack, Senfmehl, Aromaöle und Heilerde
Liebe Grüße
Gudrun
Die Ernährungsfrau vom Kochelsee
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Massagen:
Voweg möchte ich auf die Kontraindikation von Massagen hinweisen, denn sie sind wichtig:
- abgeraten wird die Anwendung von Massagen
(im Bauch-/Lendenbereich) im ersten Trimenon
- weiterhin jegliche akute entzündliche Prozesse im Organismus
- Fieberzustände
- Thrombosen/Thromboseverdacht -> kann zur
Thrombenablösung führen
- Venenentzündungen, arterielle Verschlusskrankheiten
- Rupturen, Frakturen, Luxationen -> zu starker Gewebsdruck
- Dermatosen-> Pilze, Exzeme, Entzündungen
- Blutgerinnungsstörungen (Hömophilie)
- Tumore -> Verschleppung (Metastasierung)
- Herzinsuffizienz, Herzinfarktrisiko
- Arteriosklerose (fortgeschritten)
- Morbus Sudeck
Hier absolute Kontraindikationen sind Tumorerkrankungen, Gerinnungsstörungen, Herzinsuffizienzen, Thrombosen, entzündliche Prozesse und Fieberzustände.
Bei lokalen Einschränkungen wie z.B.: einer Tibiafraktur kann selbstverständlich eine Massage am Oberkörper durchgeführt werden. Diese KO´s beziehen lediglich auf das eingeschränkte Gebiet.
Bei Krebspatienten werden Massagen im Endstadium dennoch durchgeführt (trotz KO), da der Tod absehbar ist und der Patient somit nochmals Wohlbefinden erfährt.
Zusätzlich ist überhöhter Alkohol (oder Drogengenuss) eine absolute KO, weil der Körper durch die Massage *aufgewühlt und aktiviert wird*, Nachwirkungen bis zu Stunden stattfinden und so unter Umständen Unfälle bis hin zu Krampfanfällen provoziert werden können.
Neuromuskuläre Massage - Neuromuskuläre Therapie (NMT)
Die Technik wurde in den 40er Jahren von dem Chiropraktiker und Osteopath Stanley Lief entwickelt.
Diese Technik ermöglicht es einem die Triggerpunkte,Chapmanreflexzonen und andere Reflexpunkte zu behandeln.
Neuromuskuläre Massagen wirken gegen:
* Stress
* Schwindel
* Ischiasleiden
* Kopfschmerzen
* Steifer Nacken
* Rückenschmerzen
* Gelenkblockaden
* Muskelverspannungen
* Chronische Schmerzen
* Durchblutungsstörungen
* Schulter–Arm–Syndrom
* Bandscheibenbeschwerden
* Bewegungseinschränkungen
Bei der neuromuskulären Massage werden mit sanftem Druck Nerven- und Muskelreize aktiviert.
Indessen Folge entspannen sich die Muskeln.
Der Finger wird in das Gewebe gedrückt bis man einen leichten Widerstand spürt, ohne dabei Schmerzen auszulösen.
Es werden so striche über die Verhärtung gezogen. Bei Knoten kann man Friktionen oder intermittierenden Druck ausüben.
Die Striche können parallel oder quer zu den Muskelfasern verlaufen.
Triggerpunkete solten in der Regel besonders behandelt werden.
Hand- und Fußreflexzonenmassage
Die Reflexzonenmassage hat eine ca. 6000 Jahre alte Geschichte. (z.B. im alten China, bei den Inkas,antike Ägypten)
Der nordamerikanische Arzt Dr. W.H. Fritzgerald entwickelte, um 1913, die 10 Zonentherapie.
Der Grundstein der heutigen Reflexzonentherapie.
Die Reflexzonenkoryphäe Hanne Marquardt trug entschieden dazu bei die Reflexzonenmassage als medizinisches Heilmittel zu etablieren. (ab ca. 1960)
Füße und Fußsohlen werden von einem dichten Nervengeflecht duchzogen. Am Ende der kleinen Nervenenden sitzen Rezeptoren. Diese arbeiten wie winzige Sensoren, nehmen Berührungen, unterschiedlichen Druck oder Temperaturen auf, übersetzen diese Reize in eine Information und schicken diese über Nervenwege an das Gehirn. Dort werden diese Informationen sortiert und über andere Nervenleitungen an ihren Zielort, z. B. an ein Organ, übermittelt.
Eine Reflexzonenmassage trägt dazu bei Organfunktionen zu verbessern, den Stoffwechsel anzuregen, die Entschlackung und Selbstheilungskräfte des Organismus zu fördern und Lebensenergien zu aktivieren.
Bei der Reflexzonenmassage kommen Daumen, Zeige- und Mittelfinger am häufigsten zum Einsatz. Mit den Fingerkuppen wird ein mäßiger Druck auf die Reflexpunkte ausgeübt. Zwischen den einzelnen Reflexpunkten sollte immer eine kurze Ruhepause liegen.
Bei Fingern und Zehen sollte der Zangengriff angewand werden. ( Daumen und Zeigefinger)
Der Beruhigungsgriff: man übt mäßigen Druck aus und hält ihn bis der Schmerz nachlässt.
Hand oder Fuß?
Man sollte immer den Fuß bevorzugen da man dort eine bessere Tiefenwirksamkeit erzielt, als bei der Hand.
Bei Infektionen, Fieber, Entzündungen, Gefäßerkrankungen, Herzproblemen oder Depressionen, Bluthochdruck,Morbus Bechterew, Krampfadern oder lymphatische Entzündungen sollte man auf eine Reflexzonenmassage verzichten.
Massage nach Breuß
Rudolf Breuß (* 24. Juni 1899; † 17. Mai 1990) war ein österreichischer Elektromonteur und Heilpraktiker aus Bludenz.
Die Massage nach Breuß wird bei Rückenproblemen ( Bandscheibenprobleme) angewendet. ( teilwei. alternativ zur Behandlung nach Dorn)
Blockierungen, Fehlstellungen und Dysfunktionen von Wirbeln und Gelenken werden mit den Händen diagnostiziert und auf eine sanfte, einfühlsame Art therapiert und geschoben
Der Behandler steht als Rechtshänder rechts von dem Patienten, als Linkshänder links von dem Patienten (wegen der Magnetisierung).
Bei jedem Patienten muss zuvor die Schmerzprobe gemacht werden:
Die Lendenwirbel und das Kreuzein werden abgetastet. Sollten dort Schmerzen auftauchen könnte es sich um Osteoporose handeln und dann ist das Massieren und Einrichten der Wirbelsäule verboten. Dort dürfen nur erfahrene und gut ausgebildete Therapeuten ran.
Die Breuß-Behandlung wird häufig vor oder nach der Dorn-Behandlung gemacht.
Massage nach Dorn:
Der Landwirt und Sägewerks-Betreiber Dieter Dorn (* 13. August 1938) aus Lautrach bei Memmingen entwickelte, etwa 1975, diese Methode.
Dabei werden nach dem Beinlängenausgleich, Becken und Kreuzbein, sowie die Wirbelsäule gerade gerichtet.
Bei der Dorn- Anwendung werden Beinlängendifferenzen korrigiert und Wirbel wieder eingerichtet. Es ist eine sehr sanfte Methode ohne Schmerz und unangenehmen Druck.
LISTE WIRD ERWEITERT!!! ( so habt ihr schon einmal einen Anfang.)
Jeder von uns hat unglaubliches Potenzial !
Aber wenn ein Fisch daran gemessen wird,
wie gut er auf einen Baum klettern kann,
wird er immer denken er wäre dumm!
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Homöopathie
Teil 1
Definition
Übersetzen wir das Wort Homöopathie (griech.), so erhalten wir die Wörter: homoios = Ähnliches und pathos = Verhalten, Leiden, also ähnliches Leiden. Damit meint man, dass in der Homöopathie eine Erkrankung mit einem Stoff aus der Natur (Pflanze, Mineral) behandelt wird, welcher beim Gesunden genau die Symptome der vorhandenen Erkrankung hervorrufen würde.
Die Homöopathie ist also ein Heilverfahren, welches auf dem Heilprinzip der Ähnlichkeitsregel beruht.
Der Satz „ Similia similibus curentur“, Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt, bildet eines der Grundprinzipien der Homöopathie und stammt von Samuel Hahnemann.
Ein Beispiel:
Ein Patient mit den Symptomen: Magen-Darm-Reizung, Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Kolik und Diarrhoe, bekommt in der Homöopathie ein Mittel, welches genau diese Symptome beim Gesunden hervorruft. In diesem Beispiel wäre evtl. Borax veneta das richtige Mittel. Damit die Arznei den Patienten heilt und ihm nicht schadet, wird sie stark verdünnt, potenziert und angemessen dosiert.
Historische Entwicklung
Begründer der Homöopahtie war der damalige Homöopath Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann, geboren am 10.April 1755 in Meißen. Er war Arzt, Apotheker und Chemiker und schrieb das Organon der Heilkunst, ein Standartwerk der Homöopathie. Im Organon stehen seine Ideen, Grundgedanken, Erfahrungen und Erkenntnisse und in Paragraphen ist die Vorgehensweise für den Heilpraktiker oder Arzt erfasst.
Bis heute ist das Organon ein wichtiges und interessantes Nachschlagwerk vieler Homöopathen. Zur damaligen Zeit war die Homöopathie eine gefragte und häufig angewandte Therapieform mit erstaunlichen Heilerfolgen. Dies war besonders bei Epidemien und Pandemien zu beobachten. Doch die Allopahie verdrängte und bekämpfte mit der Zeit die Homöopathie, so dass sie fast in Vergessenheit geraten ist. In der heutigen Zeit erlebt sie allerdings eine kleine Renaissance mit beachtlichen Heilerfolgen auf sanfte Weise.
Grundlagen und Wirkungsweise
Die Homöopathie ist ein Heilverfahren, dass die Ursache einer Erkrankung behandelt. Sie setzt den Geist über die Materie. Grundgedanken Hahnemanns sind, dass das Denken eines Menschen seinen Körper und seine Lebenskraft beeinflusst. Die Gemütsverfassung des Patienten gibt dem Homöopathen äußerst wichtige Hinweise. Durch eine verstimmte Lebenskraft manifestiert sich das Leid in die Materie (Körper) und wird zur Krankheit. Die Krankheit mit den sichtbaren Symptomen soll nicht unterdrückt werden, sondern von innen (vom Ursprung) nach außen (sichtbaren Symptomen) geheilt.
Dabei spielt die Anamnese eine wichtige Rolle und ist der erste Baustein der homöopathischen Arbeit auf der Suche nach dem passenden Mittel. Die Selbstheilungskräfte des Menschen werden mit dem individuell ausgesuchten und passenden Mittel angeregt, ohne die Lebenskraft zu schwächen. Die Krankheit wird von innen nach außen, also von der Ursache her zum aktuellen Beschwerdebild, ausgeheilt. Diese Methode ist sehr erfolgreich, gerade bei chronischen Krankheiten, bei sehr schweren Erkrankungen, bei Kindern und auch bei Tieren. Aber auch in Akutfällen ist die Homöopathie nicht wegzudenken, weil sie bei Auswahl des passenden Mittels sehr schnell wirken kann.
Hahnemann war der Meinung, dass die Allopathie die Krankheiten durch rein symptomatische Behandlung unterdrückt. Dadurch würde sich die Krankheit auf andere und wichtigere Organe verlagern.
Z.B. hat ein Patient Neurodermitis und wird lange Zeit mit Cortison behandelt. Die Hauterkrankung verschwindet mit der Zeit, doch der Patient leidet später an Asthma, d.h. die Erkrankung ist auf die Lungen übergegangen. Während einer homöopathischen Behandlung können alte Krankheiten, z.B. die Neurodermitis, wieder auftauchen. Dies ist ein Zeichen für die Heilung.
Die Arzneimittel der Homöopathie stammen von Pflanzen, Tieren, Mineralien und Elementen. Sie wurden vorher an gesunden Menschen anhand einer sogenannten Arzneimittelprüfung geprüft. Die Symptome, die beobachtet wurden und die die Prüflinge wiedergaben, wurden in einem Buch gesammelt (Repertorium). Diese differenzierte Vielfalt an Modalitäten und Symptomen, die im Repertorium stehen, machen es dem Hömöopathen möglich den Patienten mit seinem Leid zu spiegeln. Er muss nun eine Substanz finden, die am meisten die speziellen Symptome des Patienten in sich trägt.
Bei der Arzneimittelprüfung spielten nicht nur die Lokalsymptome eine wichtige Rolle, sondern auch Umwelteinflüsse (Modalitäten) die den Zustand verschlimmerten oder verbesserten, bestimmte Zeiten (Uhrzeit), psychische Symptome (Angst, Gereiztheit usw. ) und besonders auffallende und charakteristische Umstände, wie z.B. Verschlechterung durch Trinken von Milch oder dem Liegen auf der rechten Seite usw. Die Mittel der Homöopathie stehen in einer Materia medica. In der heutigen Zeit werden ständig neue Mittel geprüft und hinzugefügt, auch sogenannte Nosoden (gewonnen aus Krankheitserregern u.ä.).
Potenzierung von homöopathischen Arzneimitteln:
Um eine sanfte Anwendung zu gewährleisten, werden homöopathischen Arzneimittel potenziert, das bedeutet, die Ursubstanz des Stoffes wird aufbereitet als Ausgangsstoff und stark mit Wasser und Alkohol verdünnt. Hahnemann stellte damals fest, dass die Arznei über das reine Verdünnen irgendwann seine Wirkung verliert. Er fand heraus, dass die Substanz durch Schüttelung (Schläge auf eine Unterlage) eine viel größere und langanhaltendere Wirkung bekommt, quasi potenter wird.
Seine Methode der stufenweisen Arzneimittelherstellung, bei der verdünnt und verschüttelt wird, nannte er Potenzierung.
Die sehr hohen Potenzen enthalten wenig bis überhaupt keine Moleküle der Ausgangssubstanz, sind also feinstofflich. Hahnemann war der Meinung, dass diese hohen Potenzen immateriell, also auf einer energetischen Weise und auf einer anderen Ebene wirken und auf die Lebenskraft Einfluss haben. Deshalb benutzte er auch das Wort Dynamisierung.
Durch das Schütteln oder Reiben mit Milchzucker entfalten sich verborgene Kräfte der Substanz (der kleinsten Teilchen im Urstoff). Man spricht auch von einer energetischen Information an die Zellen, die an uns das bewirken, was die ursprüngliche Substanz erzeugen kann. Allerdings wird und wurde diese Entdeckung schon immer kontrovers diskutiert.
Dezimal-Potenzen (D) 1:10
(1 Teil Urtinktur wird mit 9 Teilen Ethanol verdünnt, + 10 Schüttelschläge).
Centisimal-Potenzen © 1:100
(1 Teil Urtinktur wird mit 99 Teilen Ethanol verdünnt, + 10 Schüttelschläge).
Quinquagintamillesimal-Potenz (Q), auch LM-Potenz genannt
1:50000
(1 Teil C3 im Verhältnis 1:50000 wird verdünnt. Das Ergebnis wird 1:100 verdünnt, + 100 Schüttelschläge. Davon nimmt man einen Tropfen auf 31g Globuli. Wir haben dann eine LM1 Potenz).
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Homöopathie Teil 2
Historische Grundlagen
Zum Ende seiner Schaffenskraft erkannte Hahnemann,dass eine langandauernde vollständige Heilung nur möglich ist, wenn man die miasmatische Belastung eines Patienten in seine Mittelsuche mit einbezieht.
Er benannte 3 Miasmen: Psora, Sykose und die Syphilinie.
Auch heute richten sich noch viele Homöopathen nach diesen Grundmiasmen, es sind aber noch einige hinzugekommen.
Für Hahnemann war die Psora gekennzeichnet von Krätzebläschen und wolllüstigen Juckreiz, die Sykosis waren die Feigwarzen und die Syphilinie der Schanker.Vereinfacht gesagt, ist die Psora der Mangel, die Sykose der Überschuß und die Syphilinie die Destruktion (Zerstörung).
Nun sind seit Hahnemann viele Jahre ins Land gegangen, die Krankheiten und die Lebensweisen der Menschen haben sich geändert und viele wunderbare Homöopathen haben die Lehre weiterentwickelt und immer mehr Mittelprüfungen durchgeführt und natürlich ihre Erfahrungen mit eingebracht.
Behandlungswege, welche vom Behandler eingeschlagen werden können sind miasmatisch, konstitutionell oder organotrop.
Indikationen und Kontraindikationen[b]
Homöopathie kann bei allen Krankheiten und Leiden, auch im Sterbeprozeß eingesetzt werden.
Es gibt keine Kontraindikationen( außer bestimmter Mittel z.B. Mutterkorn nicht bei Schwangeren einzusetzen).
[/b][b]Behandlungsablauf
Um eine Verordnung treffen zu können führt der Homöopath zunächst eine sehr ausführliche Anamnese (2-3 Std.) durch, dann nimmt er von den Symptomen die auffälligsten und ungewöhnlichsten und sucht nach passenden Mitteln im Repertorium (heute natürlich neben Buchform auch als Computerprogramm zu haben) und zur endgültigen Sicherheit liest er die in Frage kommenden Mittel in der Materia medica nach- erst dann wird verordnet.
Es kommt zu Folgebehandlungen bei chronischen Krankheiten im Abstand von 4-6 Wochen, hier sind aber nun nur noch kurze Gespräche nötig um das nächste Mittel zu finden.
Behandlungsmaterialien
Stift und Blätter (zum mitschreiben der Anamnese)
Repertorium und Materia medica
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Phytotherapie
Definition
Phytotherapie ist die Lehre von Pflanzen die als Heil und Arzneimittel verwendet werden.
Geschichte:
Die Geschichte der Heilpflanzen begann schon ca. 3000 Jahre vor Christi Geburt.
Archäologen fanden in Mesopotamien Tontafeln in die mit Keilschrift der Gebrauch von Heilpflanzen eingraviert war.
Meist wurden die Erfahrungen mit Heilpflanzen und deren Wirkungen und Nebenwirkungen mündlich überliefert, da die meisten Menschen nicht lesen und schreiben konnten.
Es gab auch eine Zeit im Mittelalter wo ein Kräuterkundiger verfolgt und als böse angesehen wurde. Man ging sogar soweit, dass man Frauen, die Heilpflanzenkundig waren verbrannt hat.
Erst in der Mitte des Mittelalters wurden viele Klöster zu Orten des medizinischen Wissens und der Pflanzenheilkunde. Heilkundige legten große Kräutergärten an.
Die wohl bekanntesten von allen Heilkundigen, die in einem Kloster wirkte, war die Äbtissin Hildegart von Bingen und Pfarrer Sebastian Kneipp.
Mit der Erfindung des Buchdruckes, wurde vielen Menschen, die Lesen konnten die Möglichkeit gegeben sich Kräuterwissen anzueignen.
Diese Faszination über Heilkräuter und deren Wirkung hat bis zum heutigen Tag angehalten.
Wirkung der Heilpflanzen
Die Wirkung der Heilpflanzen setzt nicht so schnell ein wie die Wirkung eines schulmedizinischen Präparates. Dafür ist die Behandlung mit Heilpflanzen schonender für die Organe.
In der Phytotherapie werden dem Organismus keine Schadstoffe zugeführt.
Dem Körper wird auf natürliche Weise geholfen mit seiner Krankheit fertig zu werden.
Natürliche Stoffe in den Heilpflanzen (Droge) sind z.B. Harze, Alkaloide, ätherische Öle, Flavonoide, u.v.m.
Beispiel einer Droge
Frauenmantel: Alchemilla xanthochlora syn. A. vulgaris
Drogenname: Alchemilla herba
Verwendete Teile: Blätter und blühendes Kraut
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Salizylsäure, Harz, Lecithin, Saponine, Tannine.
Wirkung: harntreibend, magenstärkend, entzündungshemmend, menstruationsregelnd.
Verwendung der Droge: Frauenmantell wird meist als Tee verwendet und man kann auch frische, junge Blätter in Salate und Käse einarbeiten.
Ausarbeiten der Wirkstoffe
z.B. Da sich in den Pflanzenteilen die Wirkstoffe unterschiedlich konzentrieren, sind auch die Wirkstoffe aus der Droge unterschiedlich zu lösen. Deshalb sollten Blätter nur kurz überbrüht werden, hingegen werden Wurzeln in Wasser über Nacht eingelegt oder 10-20 Min. im Wasser gekocht.
Verwendete Teile von der Droge können sein:
Blüten, Blätter, Kraut, Frucht, Samen, Rinde und die Wurzeln. Meist werden die Pflanzenteile als Tee verwendet die Droge kann auch getrocknet und pulverisiert werden. Die Droge kann auch als Tinktur oder als Salbe verarbeitet werden.
Die Empfehlung der Zubereitung und die Dosierung der Droge, sollte man einer pflanzensachkundigen Person überlassen, z.B. einen Phytotherapeuten.
Denn wie schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift.
Nebenwirkungen der Heilpflanze
Jede Wirkung hat meist eine Nebenwirkung. Johanniskrautöl, das zur Verwendung bei Muskelschmerzen auf die Haut aufgetragen wird, die nicht vor Sonnenlicht geschützt ist, kann Verbrennungen hervorrufen, da Johanniskraut eine Lichtempfindlichkeit bei Hautzellen auslösen kann.
Andere Beispiele sind:
Teebaumöl kann Hautekzeme hervorrufen
Korbblütengewächse (Arnika, Kamille) können Allergien auslösen.
Weitere Lehrinhalte einer Phytotherapieausbildung können sein:
Pflanzen in der Mythologie
Grundlagen der TCM
Anwendung der Aromatherapie
Gewinnungsverfahren
Herstellen von Tinkturen, Salben und Emulsionen
u.v.m.
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Das Forschen über diese tolle Frau hat mir sehr gefallen, gerne wider!!!!!
Hildegard-Medizin
Definintion
Die Schriften der Hildegard von Bingen waren lange Zeit in Vergessenheit gerahten, bis sie der österreichische Arzt Dr. Gottfried Hertzka zu Beginn des letzten Jahrhunderts neu entdeckte. Er testete die rund 2000 Rezepturen die Hildegard von Bingen gesammelt hatte in seiner eigenen Praxis und bezeichnet die Ergebnisse, die auf seinen Erfahrungen basierten als die Hildegard-Medizin und machte sie der Öffentlichkeit wieder bekannt.
Historische Entwicklung
Hildegard von Bingen wurde 1098 geboren und hatte bis zu ihrem Tode im Jahre 1179 nicht nur Klöster gegründet und geleitet, sondern auch ihrer Erfahrungen in der Medizin, in der Forschungen, aber vor allem auch die Erkenntnisse, die sie in ihren Visionen von Gott erhielt, in zahlreichen Büchern und Schriften niedergeschrieben:
- (Wisse die Wege) „Scivias“
- (Buch der Lebensvergeltung) „Liber Vitae Meritorum
- (Buch der Gotteswerke) „Liber Divinorum Operum“
- (Naturkunde) „Physika“
- (Heilkunde) „Causae et curea“
Grundlagen und Wirkungsweise
Ihrer Ansicht nach entstehen Krankheiten dann, wenn der Mensch nicht mit Gott und der Welt im Einklang ist. Ihr ganzes Streben galt dem Ziel, die Gesundheit des Menschen zu erhalten. Sie vertrat die Ansicht, dass Gott zu jedem Leiden auch ein Naturheilmittel geschaffen hat. Für sie stellte die Natur eine Apotheke dar, deren man sich nur bedienen musste.
Ihr Ganzheitlicher Therapieansatz beinhaltet 5 Säulen:
1. Säule: pflanzliche Heilmittel, Edelsteine, Mineralien
2. Säule: maßvoll und ausgewogene Ernährung, vorallem Kräuter, Dinkel, gekochtes Obst und Gemüse. Ähnlich unserer heutigen Vollwertkost.
3. Säule: Ausleitungsverfahren wie Aderlass, Schröpfen, Moxibustation, Fasten, Warmwasser- und Schwitzbädern mit pflanzlichen Zusätzen.
4. Säule: Regeneration des Organismus. Wechsel von Ruhe und Aktivität.
5. Säule: Seelisches Gleichgewicht. Selbsterkenntnis der eigenen Stärken und Schwächen. Liebe und Hoffnung hatten ihrer Ansicht nach heilende Kräfte. Musik, Gebet und Meditation sollten zur Harmonisierung hilfreich sein.
Wissenswertes
Mit ihrer ganzheitlichen Naturmedizin gilt die Äbtissin Hildegard von Bingen als Wegbereiterin für die meisten der heutigen alternativen Therapien. Das Wissen Hildegard von Bingen wird in der chinesischen Medizin und in der asiatischen Gesundheitslehre Ayurveda schon seit Jahrhunderten hoch geachtet.
Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg. (Laotse)
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