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Ossifikation
#1
Hallo Smile

Wir sind heute beim Lernen auf eine Frage gestossen.

Ossifikation wird ja unterteilt in
-desmale Ossifikation und
-chondrale Ossifikation

Was es bedeutet und wo sie jeweils statt findet ist uns klar, aber....

Wenn ich mir jetzt einen Knochen breche, z.B. das Schlüsselbein, das ursprünglich durch desmale Ossifikation verknöchert ist, wird dann der Kalus durch desmale oder chondrale Ossifikation gebildet?

Oder, anders noch,
der Knochen unterliegt ja auch ständiger Erneuerung, läuft diese desmale Ossifikation immer so weiter oder wurde der Knochen nur irgendwann beim Feten mal auf diese Art und Weise gebildet und danach ist es.... keine Ahnung Huh anders?
Liebe Grüße,
Martina
top2

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#2
Hallo Martina,

so, wie ich es verstanden habe, ist die desmale Ossifikation die Ausnahme, die nur beim Fötus vorkommt.

Nach einem Knochenbruch entsteht zunächst Bindegewebe, das anschließend verknöchert. Also chondrale Ossifikation.
Herzliche Grüße
Caia

Vos qui transitis...
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#3
(11.02.2011, 17:37)tilly schrieb: Wenn ich mir jetzt einen Knochen breche, z.B. das Schlüsselbein, das ursprünglich durch desmale Ossifikation verknöchert ist, wird dann der Kalus durch desmale oder chondrale Ossifikation gebildet?

Also ich hab das so gelernt:
Aus dem Periost und dem Endost regeneriert sich die Fraktur in erster Linie über Mesenchymzellen. Hier findet nach dem Prinzip der (en-)chondralen Ossifikation, also mit vorangehender Knorpelbildung das Knochenwachstum bzw. die Knochenheilung statt.
Es entsteht zuerst Gefelchtknochen, der dann im Laufe der physiologischen Zug-, Druck-, Biegebelastung, Torsion etc. wieder in Lamellenknochen umgewandelt wird.
Ist dieses Wachstum bzw. der Heilungsprozess gestört, entsteht eine Pseudarthrose.

(11.02.2011, 17:37)tilly schrieb: Oder, anders noch,
der Knochen unterliegt ja auch ständiger Erneuerung, läuft diese desmale Ossifikation immer so weiter oder wurde der Knochen nur irgendwann beim Feten mal auf diese Art und Weise gebildet und danach ist es.... keine Ahnung Huh anders?

Bei der normalen Regeneration des Knochens läuft ebenso eine chondrale Ossifikation ab, nur in einem gemäßigten Umfang mit ausgeglichenem Verhältnis. Die desmale kommt nur bei einem Fötus vor.
Bei einer Frakturheilung ist die Synthese via chondrale Ossi verstärkt, der überschüssige Material nennt man dann Kallus.
Der Vorgang als solches ist aber der selbe würde ich jetzt mal ganz frech behaupten.

Schaun wir mal was die anderen Herrschaften sagen Big Grin Bin auch neugierig!!!
*** Aus welchem Grund sich auch immer eine Tür schließt...die Tür daneben offenbart eine neue Herausforderung ***
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#4
Die chondrale Ossifikation geht nur über den vorgelideten "hyalininen Knorpel" wie er auf den Gelenkflächen oder in den Epiphysenfugen vorhanden ist.
HAndelt es sich um eine "Fraktur im Wachstumsalter", weche dei Epiphysenfuge betrifft, so kommt es durch aus zu einer chondralen Ossifikation.
Beim Erwachsenen allerdings wird nicht erst "hyaliner Knorpel" gebildet, sondern die Kallusbildung erfolgt über die "Mesenchymzellen" (aus dem Periost)welche sich im primären Frakturhämatom befinden.
Die pluripotenten Mesenchymzellen differzenziern dann zu Osteozyten,Osteoblasten und Osteoklasten aus.

Zunächst entsteht unregelmäsiger Geflechtknochen, welcher im Laufe der Knochenheilung in Lamellenknochen umgebaut wird.

•Mesenchymzellen differenzieren zu Osteoblasten
•Osteoblasten produzieren Calziumphospht (Hydroxylappatit)
•Kollagenfasern werden in Osteoid eingebettet
•Calzium-und Phosphationen werden dem Osteoid zugeführt: Hydroxylapatitkristalle
•verkalktes, faserreiches Bindegewebe (zunächst Geflechtknochen Danach Umbau im LamellenKnochen
Nicht alles und jeden so wichtig nehmen!
Vor allem nicht sich selbstTongue
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#5
Danke Smile

@Caia: Dieser Meinung wäre ich auch gewesen.

@BiancaBig Grinanke, das hab ich gut verstanden Smile

@Michl: Auch danke Smile, aber da glaub ich muss ich mich nochmal durchwühlenBlush
Beim ersten lesen geht da nicht viel Big Grin
Liebe Grüße,
Martina
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#6
Also wenn ich nochmal drüber nachdenke, würde ich sagen, das die Frakturheilung weder mit der chondralen noch mir der desmalen Ossifikation zu tun haben.
Wenn, dann währe sie näher an der desmalen O.
Ich hab da vor einiger Zeit mal en Skript entworfen, da steht auch was über die Frakturleilung drin.

Ich stell es ma rein
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Vor allem nicht sich selbstTongue
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#7
Aber so richtig sicher wissen tut es jetzt praktisch keiner, oder? Smile
Blush Huh Angel
Liebe Grüße,
Martina
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#8
In Michels Script steht, daß es über Binde- und Knorpelgewebe zur Heilung kommt. Also chondrale Ossifikation nach Frakturheilung.

Und da denke ich, ist es wursch, ob Clavicula oder irgend ein anderer Knochen.
Herzliche Grüße
Caia

Vos qui transitis...
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#9
So, ich hab jetzt noch mal einen unserer Unfallchirurgen gefragt und hier kommt seine Antwort:

Hi Michael !!

Im Grunde werden die Begriffe der desmalen und chondralen Ossifikation ja nur in der Beschreibung der Knochenbildung und nicht der Knochenheilung verwendet. Ich habe auch nirgendwo einen Hinweis gefunden, welcher Form der Knochenbildung die sekundäre Frakturheilung zuzuordnen ist. Allerdings setzt die chondrale Ossifikation ja immer die Existenz von Knorpel voraus, was bei der Knochenbruchheilung ( insbesondere im diaphysären Bereich ) nicht gegeben ist.
Das Problem entsteht ja durch die vielen Ähnlichkeiten der Knochenbildung. So läuft die perichondrale Ossifikation ja grundsätzlich wie die desmale Ossifikation ab, nur das erstere von einem chondralen Ausgangsgewebe, zweitere von mesenchymalem Gewebe ausgeht.
Bei der sekundären Frakturheilung kommt es ebenfalls ( schon nach 2 Tagen ) zur Einsprossung eines kapillarreichen Mesenchyms in das Frakturhämatom, wo dann der weitere Umbau ( vorläufiger Bindegewebiger Kallus, vorläufiger knöcherner Kallus, lamellärer Knochen ) stattfindet.

Allerdings wird auch beschrieben, das es beim auftreten von Schubkräften im Frakturbereich zu einer Differenzierung des Kallus zu hyalinem Knorpel kommen kann, der dann über eine enchondrale Ossifikation verknöchert. Diesen Prozeß würde ich aber schon eher einer verzögerten Knochenbruchheilung zuordnen.

Die Begriffe sind unklar ! Die indirekte, chondrale Verknöcherung beinhaltet zwar eine Ersatzknochenbildung , aber eben im Rahmen des Wachstums, wobei zunächst Chondroklasten ein vorhandenes Knorpelgewebe abbauen und dadurch den Osteoblasten die Knochenbildung ermöglichen. Der Begriff des Ersatzknochens kann in diesem Fall meines Erachtens nicht mit dem Kallusgewebe gleichgesetzt werden.

Also bis bald

Andreas
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#10
(13.02.2011, 08:37)Michel schrieb: Wie kann man so bescheuerte Fragen stellen ??
Also bis bald

Andreas

Tz, bescheuerte Fragen Angel, murmel Huh
Bloß weil der studierte Unfallchirurg keine eindeutige Antwort geben kann Big Grin

Danke Michel für Deine Bemühungen Smile
Wenn der wüsste, was wir oft noch für Fragen hätten, die wir dann lieber gar nicht stellen, hihi
Liebe Grüße,
Martina
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#11
(13.02.2011, 09:52)tilly schrieb: Bloß weil der studierte Unfallchirurg keine eindeutige Antwort geben kann Big Grin

Big Grin Big Grin
Liebe Grüße
Heike

Patenkind von Melanie, Lernschwester von Tabbi,
Patin von Katy und Heike A.


Im Wald sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte. (Franz Kafka)
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