nun ist es soweit. Nach einer guten schriftlichen Prüfung mit nur 4 Fehlern, habe ich gestern die Mündliche bestanden. Anbei ein Prüfungsprotokoll, damit auch Erfahrungen aus Heppenheim nachzulesen sind.
Vielen, vielen Dank für die gute Vorbereitung!!!
Protokoll der mündlichen HP-Prüfung
am 10. Mai 2011 , 9 Uhr
Heppenheim
Leitung : Dr. Zolg
Beisitzerin: HP Frau Kreß
Freundliche Begrüßung und recht zügig die Frage, ob das Band eingeschaltet werden kann...
Lungen-Auskultation, erzählen Sie etwas darüber. Was hört man und wie interpretiert man das?
• Bronchial- und Vesikuläratmen, wo physiologisch und wann gestört
• Trockene und feuchte Rasselgeräusche und bei welchen Krankheiten sie auftreten
• Unterteilung der feuchten Rasselgeräusche in fein-, mittel-, und grobblasig und bei welchen Krankheiten zu hören
Legionärskrankheit, kennen Sie die und können Sie etwas dazu erklären?
• Ursachen und Vermehrung (sehr wichtig die Wassertanks und –leitungen zu nennen, auch Klimaanlagen – und vor allem natürlich, wenn unzureichend geprüft und gewartet)
• Symptome
• Komplikationen
• Wie kann man Legionellenvermehrung verhindern?: Hier war es ihm sehr wichtig auf Geräte hinzuweisen, die entsprechend hoch heizen und mit verlängerter Rohrleitung dann das Wasser bis zum Hahn wieder auf normale Temperatur abkühlen. Sehr wichtig auch, den Duschkopf nicht an die Wand zu hängen, sondern in die Wanne zu legen, damit das Wasser ablaufen und die Leitung austrocknen kann.
• Weitere Legionellenkomplikationen?.... Neben Sepsis, Encephalitis und Nephritis ist mir nichts mehr eingefallen. Er wollte die Hepatitis wissen (die ich auch später in meinem Buch nicht gefunden habe)
Was tasten Sie im Oberbauch bei der Hepatitis?
Kleine Fallschilderung, die auf diabetisches Koma abzielt... Was wissen Sie über das diabetisches Koma?
• Erwähne u.a. Unterscheidung zwischen ketoazidotischem und hyperosmolarem Koma...
• Welche Symptome hat der Patient?
• Was sehen Sie dann bei dem Patienten?: Exsikkose, Schwächezeichen, zunehmende Eintrübung, Reflexe abgeschwächt, Azetongeruch und Kussmaulatmung nur bei Typ I...
• Wie sind dann die Pupillen? Erweitert!
• DD, welche anderen Erkrankungen würden Sie bei diesem noch vermuten können?
• Was findet sich im Blut-Labor?... (Ketone nur bei Typ I) Glukose!!
• Welche Werte erwarten Sie da beim Blutzucker-Messen? Auf jeden Fall sehr hohe, durchaus auch mal bei 800mg
• Was im Urin? Glukose und bei Typ I auch Ketone, ev. bei länger bestehender diabetischer Nephropathie auch noch Proteine...
• Warum ist Glukose im Urin erhöht?: Nierenschwelle bei ca. 180mg
Was ist die BSG und wie wird sie durchgeführt? (inklusive der genauen Beschreibung der Blutentnahme)
• Haut- und Händedesinfektion genau beschreiben; „mit einem vom RKI empfohlenen Mittel in angegebener Einwirkzeit“
• Technik der Punktion wurde nachgefragt und nach Winkel (ging auch zu zeigen), wie die Nadel liegt...
• Ups... hatte vergessen vorher Natriumzitrat aufzuziehen, versuchte das nachträglich noch anzubringen und hoffte, dass es unbemerkt blieb – das führte zur allgemeinen Belustigung.
• Welche Normalwerte haben Sie bei Frauen und bei Männern? Da hatte ich dann den vielbeschriebenen Prüfungs-Blackout und habe erst einmal falsche Werte genannt.
• Geben Sie Werte für leichte und schwere Erhöhung der BSG an und mögliche Krankheiten.
• Was ist eine Sturzsenkung und wann kommt sie vor? Nannte natürlich auch das Plasmazytom...
• Können Sie dann bei einer normalen BSG schließen, dass Ihr Patient gesund ist? Natürlich nicht, es kann z.B. trotzdem eine schwerwiegende Krebserkrankung vorliegen... ist nur unspezifischer Wert.
Sie finden einen bewusstlosen Patienten, der liegt im Koma. Wie haben Sie das festgestellt?
• Definition und Unterscheidung zu anderen Bewusstseinsstörungen und wie man das feststellen kann (durch Ansprechen, Rütteln, Schmerzreiz setzen...)
• Welche Koma-Arten gibt es? Einige Stichworte für die DD
• Was tun Sie?: Ich weise noch einmal deutlich darauf hin, dass es in einem solchen Notfall aber nicht wichtig und notwendig ist, dass ich eine DD durchführe, sondern: Notarzt rufe, Vitalzeichen prüfe, je nach Zustand lagere, Patienten weiter betreue und ev. venösen Zugang lege und natürlich nicht eigenmächtig Insulin spritze.
Alles zusammen hat vielleicht 25 Minuten gedauert. Herr Dr. Zolg ist dann gleich aufgestanden und hat gesagt „Dann können wir Ihnen gleich zur bestandenen Prüfung gratulieren.“ Ich war etwas iritiert, „Was, schon vorbei?“, worauf er lächeldn antwortete „Sie haben mich ja kaum zu Wort kommen lassen und alle Fragen schon von alleine beantwortet. Dann geht’s schneller.“
Nach dem Gratulieren noch kleine Nachfragen, wie ich die Ausbildung an der Paracelsus-Schule fand (ist aber schon sehr lange her ) und von mir ein Hinweis auf meine aktuellen supuer-guten Ausbildungen bei Isolde Richter und Intensiv-Prüfungsvorbereitung bei naturopath in Darmstadt.
Dr. Zolg und Frau Kreß sind beide sehr, sehr nett. Frau Kreß hat kaum Fragen gestellt, beide haben aber wohlwollend auf die Sprünge geholfen, wenn ich in die falsche Richtung galoppierte. Ich hatte das Gefühl, beide haben echt mitgelitten und in ihren Gesichtern konnte man gleich mitlesen, ob die Antwort so erwartet wurde oder nicht.