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Hallo, Ihr Lieben!
Junge Frau, 30 Jahre, bekam vom Psychotherapeuten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschrieben.
Grund: die Nervenzellen des Gehirns geben das dort gespeicherte Serotonin ab, sodass es da zu einem Mangel kommt, der ganz stark das Sprachzentrum betrifft und natürlich Depressionen hervorruft.
Weitere Erkrankungen:
angeborener komplett verdrehter Darm, festgestellt durch Endoskopie. Verdreht ist der Dick- und der Dünndarm (ist sehr selten).
Posttraumatische Belastungsstörung.
Ist Suizid gefährdet.
So, ich bin gespannt auf Eure Meinungen.
LG
Marion
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Marion
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Hallo Marion,
grundsätzlich ist an der Serotonintherapie nichts auszusetzen, aber in diesem Fall könnte es wegen der Vorerkrankung zu Problemen kommen, da die Nebenwirkungen sich hauptsächlich auf den Magen-Darm Trakt beziehen.
Diese seltene Krankheit: Hat die auch einen Namen? Hab ich noch nie gehört....
Zur Suizidgefahr: Ist die Frau in psychotherapeutischer Behandlung? Auch wegen des PTB ............?
Bin auch gespannt, was andere so denken.
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Was mich an der Behandlung stört, ist, dass außer diesen Hemmer nichts weiter gemacht wird. Und dieser Hemmer wurde von der Psychologin verschrieben. Wie viel Ahnung hat sie von Anatomie und Physiologie? Sie müßte diese Frau zum Spezialisten schicken.... die Hausärztin will sie einweisen . Damit haben alle ihre Verantwortung los und der Sache geht keiner auf den Grund.
LG
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(27.01.2012, 14:26)marionlu schrieb: Verdreht ist der Dick- und der Dünndarm (ist sehr selten).
Liebe Marion,
kannst Du das genauer beschreiben? Was heißt "verdreht"?
GLG Isolde
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Hallo Isolde,
der Darm ist in sich verdreht wie eine Schnur. Dadurch verringert sich die Oberfläche des Darms. Sie muss deswegen auch ständig essen, damit der Darm nicht verklebt und es zum Darmverschluß kommt. Morbus Crohn soll da auch ein Thema sein laut den Ärzten.
LG
Marion
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(27.01.2012, 17:00)marionlu schrieb: Morbus Crohn soll da auch ein Thema sein laut den Ärzten.
Vielen Dank, liebe Marion
... und heißt das, sie hat entsprechende Veränderungen, die für Crohn typisch sind im Dünn- und/oder Dickdarm und sie leidet unter (heftigen?) Durchfällen?
Nur damit ich auch alles richtig verstehe.
GLG Isolde
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Sie hat noch kein Morbus Crohn, laut Ärzten könne sie das aber bekommen.
Ich bringe den Serotoninmangel in Verbindung mit dem verdrehten Darm. Meine Theorie ist ja eher, dass sie durch diesen Darm zu wenig Nährstoffe aufnehmen kann und sie aufgrund dessen massive psychische Störungen hat, dass es auch zu dieser posttraumatischen Belastungsstörung kam. Die Krönung des Ganzen ist ja jetzt dieser Serotoninmangel.
LG
Marion
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(27.01.2012, 15:07)marionlu schrieb: Was mich an der Behandlung stört, ist, dass außer diesen Hemmer nichts weiter gemacht wird. Und dieser Hemmer wurde von der Psychologin verschrieben. Wie viel Ahnung hat sie von Anatomie und Physiologie? Sie müßte diese Frau zum Spezialisten schicken.... die Hausärztin will sie einweisen . Damit haben alle ihre Verantwortung los und der Sache geht keiner auf den Grund.
Hallo Marion,
das kann eigentlich nicht sein, dass ein Psychologe solche Medikamente verschreibt.
Der darf nichts verschreiben.
Aus der Ferne ist es schwierig, was dazu zu sagen.
Es gibt aber tatsächlich Menschen, für die ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik einfach besser ist als eine ambulante Therapie.
Evtl. kann man da auch besser herausfinden, was genau los ist.
LG
Antje
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Hallo Antje,
Du hast recht! Wahrscheinlich ist sie beim Neurologen, es muss ja von einem Arzt diagnostiziert sein. Aber man kann sie auch nur morgens befragen, die ist ja vollkommen platt wegen dieses Medikamentes. Sie verschläft ja den ganzen Tag. Und ihr Gedächtnis funktioniert auch nicht mehr richtig....
Ihre Hausärztin will sie in die Psychiatrie einweisen, ich habe jetzt mal keine Ahnung, was da untersucht wird und wie behandelt wird. Es bringt ja nichts, sie ständig mit AD vollzupumpen.....
LG
Marion
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Hallo Marion,
wundert mich, dass der Arzt das Medikament nicht umsetzt wenn es so schwere NW hat.
Eigentlich dachte ich, dass diese Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
ganz gut verträglich sind.
Wenn jemand den ganzen Tag verschläft und nichts mehr geht, ist eine stationäre Behandlung evtl. wirklich besser.
Wie willst du ihn sonst da rausholen und ihm helfen?
LG
Antje
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Ich denke halt, das bei ihr eine Mangelernährung aufgrund des verdrehten Darmes vorliegt. Die posttraumatische Belastungsstörung resultiert mit Sicherheit auch davon, denn das, was ihr passiert ist, hätte jeder normale Mensch nach 3 - 4 Wochen verarbeitet gehabt. Selbst die Geburt ihres Sohnes hat sie nicht verarbeitet, die hat sie verdrängt. Wenn ich nicht dabei gewesen wäre, wüßte sie nichts mehr davon. Auch das dürfte eine posttraumatische Belastungsstörung ausgelöst haben und keiner hats gemerkt.
Was haltet ihr von dieser Theorie?
LG
Marion
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Marion
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Hallo Marion,
egal, wer jetzt welche Theorie aufstellt, eins ist doch wohl klar, dass erst mal eine genaue Diagnose erfolgen muss.
War sie wegen des verdrehten Darmes bei einem Internisten? Was wollte sie beim Neurologen? Wenn eine PTBS vorliegt, gehört sie zum einem Psychiater, der kann sie auf die richtigen Medikamente einstellen. Sie soll sich vom Arzt eine Überweisung ausstellen lassen und sich erst mal gründlich untersuchen lassen.
Ggf. kann ein stationärer psychotherapeutischer Aufenthalt sinnvoll sein. Dort kann sie "in Ruhe" über die Dinge reden, die sie bisher verdrängt hat. Auch ist evtl. dort das Einstellen der richtigen Medikation leichter.
Von einem verdrehten Darm auf einen Serotonin-Nährstoffmangel und dadurch fehlendes Serotonin im Gehirn zu schließen ... hört sich eher weit hergeholt an, zumal die Person ja offensichtlich Probleme hat, die behandelt gehören (Darm und Psyche).
LG, Kerstin
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Guten Morgen Kerstin,
so weit hergeholt ist das nicht. Was passiert, wenn der Darm in sich verdreht ist? Er pappt zusammen und wird kürzer, die Oberfläche geringer. Folglich kann er nicht so gut aufnehmen wie ein "normal" verdrehter Darm (ein bißchen verdreht haben wir ja alle). Das ist meine Schlussfolgerung. Keine Zelle kann adäquat versorgt werden. Der verdrehte Darm ist diagnostiziert vom Arzt über eine Endoskopie des kompletten Darms.
Eine interessante Seite:
http://www.ganzheits-medizin.de/naehrstoffmangel/
Weiterhin ist sie in psychotherapeutischer Behandlung, ihren posttraumatischen Belastungsstörungen stellt sie sich aber nicht. Sie weigert sich, darüber zu reden, weil sie es dann nochmal durchlebt. Sie reagiert mit kompletter Abwehr. Selbst die Geburt ihres Sohnes hat das ausgelöst, sonst könnte sie sich ja erinnern. Krankenhaus ist für sie ein Horrortripp, da geht sie freiwillig nicht hin.
Wenn ich das jetzt mal ganzheitlich betrachte: ohne diese Hemmer ist ihr Sprachzentrum gestört. Logisch, denn sie will ja eh nicht reden. Krankheit will auch was mitteilen.
Nachweis über den Mangel wurde übrigens über eine Haaranalyse einer HP erbracht. Laut dieser Analyse ist ihr gesamtes Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen.
LG
Marion
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Hallo Marion,
der Link war super interessant, danke dafür.
Ich versuche mal die gesamte Problematik zusammen zu fassen, so wie ich das aus den einzelnen Beiträgen gelesen habe (bitte korrigieren, wenn's fehlerhaft ist):
Sie hat einen verdrehten Darm, der ärztlich mittels Endoskopie diagnostiziert wurde, aber nicht behandelt wird. Warum eigentlich nicht?
Weiter leidet sie unter einer PTBS und bekam von der Hausärztin einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer verschrieben. Seit sie dieses Medikament nimmt, schläft sie den ganzen Tag. Sie macht zwar eine ambulante Psychotherapie, will aber über das Trauma, das die PTBS ausgelöst hat, nicht sprechen aus Angst vor Flashbacks.
Ist das so korrekt?
Dass sie von dem "Hemmer", wie du schreibst, den ganzen Tag schläft, ist sehr merkwürdig, denn SSRI sind nicht sedierend, sondern antriebssteigernd, lösen also das Gegenteil aus. Wie heißt das Medikament, das sie nimmt? Vielleicht kommt es ja doch aus einer anderen Medikamentengruppe?
In die Klinik will sie nicht, über ihr Trauma reden auch nicht, also kann man eigentlich nicht behaupten, dass die Ärzte ihr nicht helfen wollen, sie lässt sich nicht helfen.
Wenn sie, wie du eingangs geschrieben hast, akut suizidgefährdet ist, dann hat die Ärztin Recht, eine Einweisung ist dringend nötig - notfalls auch gegen ihren Willen.
LG, Kerstin
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Hallo Kerstin,
verdrehter Darm:
müßte operiert werden, macht aber kein Arzt. Ist angeboren.
Ich telefoniere nachher mit ihr, dann kann ich Dir mehr sagen. Vor 11 Uhr steht sie nicht auf und um 20 Uhr liegt sie wieder im Bett.
LG Marion
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So, jetzt habe ich telefoniert.
Der verdrehte Darm ist inoperabel!
Das Medikament heißt Sertralin-aurobindo und da wurde die Dosis einmal erhöht. Dieser Serotoninmangel ist erstmalig aufgetreten um den Todestag ihres Vaters. Die erste Gesprächstherapie hat ihr wohl geholfen. Die jetzige Psychologin hat ihr das auch verschrieben, sie ist übrigens Ärztin. Leider hat sie wohl aufgegeben, denn außer das Medikament verschreiben macht sie nichts mehr. Ich habe sie jetzt zur Vollblutanalyse zum Arzt geschickt. Nur so kann man feststellen, ob ich auf dem Holzweg bin oder nicht.
LG
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Hallo Marion,
also Sertralin gehört zu der Gruppe der SSRI und ist ein nichtsedierendes Antidepressivum. Dass deine Freundin trotzdem mehr oder weniger den ganzen Tag schläft, kann entweder an der Kombination weiterer Medikamente (nicht nur Psychopharmaka) liegen oder sie reagiert paradox. Das sollte sie dann aber bei ihrer Psychiaterin ansprechen, damit ggf. ein anderes Medikament probiert wird. Ansonsten hat dieses Medikament auch die Zulassung zur Behandlung von PTBS.
Okay, der Darm ist inoperabel, dann lässt sich daran wohl nichts ändern.
Sicher wird eine Vollblutanalyse Aufschluss geben, aber bedenke, dass die PTBS nicht voll selbst wieder verschwindet, sie muss aufgearbeitet werden, sonst werfen deine Freundin immer wieder "Kleinigkeiten" ganz schnell aus der Bahn, zumal ja auch Suizidalität vorliegt. Vielleicht schafft es ja doch jemand ihr gut zuzureden, dass sie das für sie sehr schwierige Thema angeht.
LG, Kerstin
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Hallo Kerstin,
das ist klar, dass ihre gesammelten Werke PTBS aufgearbeitet werden müssen. Die verschwinden nicht mehr von alleine. Aber man muss sie erstmal dahin bringen, dass sie bereit dazu ist. Sie ist übrigens meine Tochter. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich da auch sehr am Rädchen drehe. Vor allem wohnt sie nicht gerade ums Eck, dass ich einfach mal so vorbei gehe und nach ihr schauen kann. Einfach in die Klinik zu gehen ist auch nicht, denn ihr Sohn muss ja in die Schule. Sie ist alleinerziehend, hat zwar einen Partner, aber das Jugendamt hat da auch ein Wörtchen mitzureden. Sie hat Angst davor, wenn sie in eine Klinik geht, dass dann ihr Kind erstmal weg ist, falls die das mitbekommen. Also alles nicht so einfach.
Nächsten Monat hat sie Termin bem Gynäkologen, wegen eines Hormonstatus und ihr Partner sorgt jetzt hoffentlich dafür, dass sie diese Analyse macht. Er ist mit der Situation auch leicht überfordert.
LG
Marion
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Hallo Marion,
dann wünsche ich deiner Tochter, dass sie irgendwann den Mut hat, sich ihren Traumata zu stellen und diese mit professioneller Hilfe aufarbeiten kann.
Du kannst ja mal schreiben, was bei der Vollblutanalyse rausgekommen ist.
LG, Kerstin
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Danke, Kerstin. Sie ist eigentlich eine Kämpferin, was da passiert ist, konnte niemand nachvollziehen.
Klar gebe ich Bescheid! Daraus kann man auch viel lernen!
LG
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