Ich habe für meine Schule mal einen Vortrag ausarbeiten müssen, der sehr gut hierher passt...
Richtlinien Reanimation
Die derzeit gültigen Richtlinien der Wiederbelebung stammen vom Oktober 2010.
Derzeit gilt grundsätzlich das Schema 30:2 bei Erwachsenen und 15:2 bei Kindern.
Der Ablauf bei Auffinden einer reglosen Person:
1. Um Hilfe rufen, Passanten hinzurufen
2. Ansprache des Betroffenen
Laut ansprechen, an der Schulter rütteln und evtl. Schmerzreiz setzen. Falls darauf keine Reaktion erfolgt ist der Betroffene bewusstlos. Daraufhin
3. Atmung kontrollieren / Notruf / Atemwege freimachen / Lebensrettender Handgriff
- Spüren ob Ausatemluft mit der Wange gefühlt werden kann
- Schauen ob der Brustkorb sich hebt und senkt
- Horchen auf Atemgeräusche
Falls keine Atmung oder unnormale Atmung wie Schnappatmung vorhanden:
Notruf absetzen (lassen)
Ggfs. Kopf des Patienten seitlich legen und ausräumen bei Verlegung durch Erbrochenes, Prothese etc. Dann den Hals nach hinten überstrecken und den Unterkiefer des Betroffenen vorschieben und sofort mit der Herzdruckmassage beginnen.
4. Herzdruckmassage (HDM) auf harter Unterlage (Patient z.B. aus dem Bett ziehen) und 30 Thoraxkompressionen auf das Sternum in der Mitte der Brust geben. Frequenz mindestens 100 pro Minute und mindestens 5 cm tief (entspricht etwa dem Druck von 50 kg). Auf jeweilige Thoraxentlastung achten. Nach 30 Thoraxkompressionen folgen 2 Atemspenden, angepasst an das AZV des Patienten: Erwachsene 500 ml, ca. 250 ml für Schulkinder, 25 ml bei Neugeborenen. Bei Kindern wird die Wiederbelebung initial mit 2 Atemspenden begonnen. Möglichst Ablösung nach 2 Minuten (5 Zyklen á 30:2).
Die Wiederbelebungsmaßnahmen sollen solange ohne Unterbrechung weitergeführt werden bis entweder eine spontane Reaktion wie Husten, Augen aufschlagen oder Bewegung bemerkt wird oder bis das der Notarzt übernimmt.
Falls ein AED (Defi) vorhanden ist, soll auch dies angewendet werden. Während der Ladezeit des Defibrillators muß die HDM fortgeführt werden und nur zum Auslösen des Elektroschocks wird die HDM unterbrochen. Sofort nach dem Auslösen des Schocks wird ohne Pulskontrolle weiter reanimiert.
Falls Atmung, Puls und somit Kreislauf des Bewusstlosen vorhanden: Stabile Seitenlage. Notruf absetzen (lassen) und ständige Kontrolle der Vitalzeichen.
Jede Minute Verzögerung mit dem Beginn einer Cardiopulmonalen Reanimation (CPR) führt zu einer Reduktion der Überlebenswahrscheinlichkeit von ca.10%! Das Wichtigste bei der Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage. Jeder - auch ein Kind - könnte das leisten.
LG, Barbara (die die Musik der BeeGees "Staying alive" dazu passender findet)