ich musste gerade herzhaft lachen, als ich deine Antwort gelesen habe. Na, ich hoffe, dass der Prüfer das nicht fragt, weil das fatale ist ja, dass die Fachwelt auch verschiedene Meinungen dazu hat. Aber WENN er das fragt, wäre die perfekte Antwort wohl:
"Können Sie das nochmal konkretisieren? Meinen Sie bei Angst wie z.B. bei Lampenfieber oder meinen Sie in einer lebensbedrohlichen Situation?"
Prüfer (im schlimmsten Falle): "Beides."
"Also so ganz sicher bin ich mir nicht, da das eigentlich unlogisch ist. Bei Angst ist ja der Sympathikus aktiv, und er der hemmt normalerweise die Blasenentleerung (Prüfer bemerkt hier, dass du vom Symptahikus bescheid weißt!). Bei Lampenfieber kann ich es mir eigentlich nur so erklären, dass der Parasympathikus ständig versucht, das System zu beruhigen, sich also die Aktivität von Sympathikus und Parasympathikus abwechseln. Und durch diese Aktivität des Parasympathikus wird die Funktion der inneren Organe wieder angeregt (wenn du hier den dorsalen Vagus nicht erwähnst, fragt er vielleicht auch nicht nach. Und wenn er dann doch nachfragt, welcher Teil des Sympthikus denn für die Verdauungsorgane zuständig ist, machst du Sonderpunkte, wenn du sagst "der dorsale Vagus".) Ja, und bei einer akuten Gefahrensituation mit Erstarrung kann ich es mir eigentlich nur so erklären, dass Parasympathikus und Sympathikus in diesem Moment GLEICHZEITIG aktiv sind - normalerweise sind sie ja nacheinander aktiv - und deshalb die Entleerungshemmung nicht gegeben ist. Aber wie gesagt, ganz sicher bin ich mir da nicht. (dann sieht er, dass du das Grundprinzip verstanden hast, die Unterschiede von einer Angst wie Lampenfieber von einer akuten Gefahrensituation kennst und dass du logisch denken kannst und dass du keine Neurowissenschaftlerin bist ;-) - und das ist vollkommen ok!)
Liebe Grüße - juhuuuu, die Sonne scheint,
Savina
just how we play the hand. (Randy Pausch)