Zuerst einmal: danke für das offene Zeigen deines Mitgefühls. Mahatma Ghandi hat einmal gesagt: "Man kann den Fortschritt und moralischen Wert einer Gesellschaft daran messen, wie sie mit ihren Tieren umgeht."
Aber ich möchte dir gerne etwas Hoffnung mitgeben, schon alleine, weil du schreibst:
Zitat:"[...]Und mich stimmt das nicht nur furchtbar traurig sondern macht mir Angst. Angst davor, alt zu werden und mit den Menschen leben zu muessen, die aus diesen Jugendlichen werden. Es scheinen immer mehr zu sein, leider.Das heisst fuer mich, dass Respekt und Achtung in vielen Familien nicht mehr gelehrt oder vorgelebt wird. Und das erschreckt mich sehr!"
Erst einmal: die Gesellschaft heute ist nicht schlechter oder besser in meinen Augen, als Gesellschaften früher. Schon die alten Griechen holzten z.B. für ihre Kriegsflotte griechische Wälder ab, bis sich das Land in eine öde Steppe zu verwandeln drohte. Schon immer mussten Mensch und Tier schreckliches Leid ertragen, daran hat sich nichts geändert. Nur sind die Probleme, die wir Menschen heute zu bewältigen haben, andere, als die Menschen vor 500 oder 1000 Jahren bewältigen mussten.
Deswegen fokussiere ich immer gerne das, was ich Gutes sehe: Menschen, die einander helfen; Menschen, die nicht wegsehen; Menschen, die Gutes für Tiere tun. Ich finde es einfach schade, dass es in den Nachrichten keine Rubrik "Gute Tat des Tages" gibt. So, wie die Presse agiert (Sensationen und schlechte Nachrichten verkaufen sich offensichtlich besser), gewinnen wir den Eindruck, als sei alles um uns her nur schlecht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass das nicht stimmt.
Und dann hab ich noch ein kleines Beispiel aus meinem persönlichen Bereich. Mein großer Sohn (17 Jahre) ist kein auffallend motivierter Schüler, hat Legsthenie und ist eher der stille Typ, aber vor ca. 2 Jahren hatten wir ein totgefahrenes Eichhörnchen auf der Straße liegen und es ließ ihm keine Ruhe, dass dort evtl. noch mal jemand drüber fahren konnte. So zog er mit einer Schaufel los und "kratzte" (anders kann man es leider nicht mehr sagen) das kleine Tierchen von der Straße, um es anschließend hinten im Garten zu beerdigen. Nicht alles Kinder sind also so.
Vor einem Jahr mussten wir die Schulentscheidung für meinen kleinen Sohn treffen und sahen uns verschiedene Schulen an. Unter anderem das Gymnasium in der Nachbarstadt. Dort traf ich im Rahmen des Tages der offenen Tür auf viele aufgeschlossene, offene, freundliche, ganz tolle Jugendliche! Ich war absolut begeistert, was ich dort sehen durfte! Es ist also keine Hoffnung verloren!!
Und schon zu allen Zeiten hieß es: die Jugend von heute... das schließt gewisse Einzelfälle nicht aus, ich gebe dir Recht! Aber bleib dabei: sie werden ihren Weg gehen. Die Aborigines sagen: von Generation zu Generation wird die Spirale breiter - daran glaube ich fest.
Und das nächste Mal, wenn sich irgendwo eine Hummel oder eine Wespe in deine Wohnung verirrt hast, fängst du sie ein und setzt sie einfach raus... das ist dann ein kleines Gegengewicht gegen all das Schlimme da draußen... es mag klein erscheinen, aber es ist sichtbar!!
Ich schicke dir mal eine Umarmung,
ganz herzliche Grüße,
Deirdra AKA Asja