die ganze Sache wird ja echt interessant.
Wenn ein genetischer Hintergrund vermutet wird, handelt es sich vielleicht um eine angeborenen Muskeldystrophie vom Schultergürteltyp. bei einer Muskeldystrophie wandelt sich der Muskel irreversibel bindegewebig um und es kommt zum Funktionsverlust.
Ich habe mal eine Fortbildung zu diesem Thema in Höxter in einer Spezialklinik für Muskeldystrophiker gemacht.
Es ist ganz wichtig die betroffene Muskultur nicht zu überlasten. Normale Trainingstherapie wäre hier komplett kontraindiziert. Es darf nicht zur Ermüdung kommen. Man beübt v.a. in Muskelketten und im Sinne von Gleichgewichtsübungen, um die Muskulatur reaktiv zu trainieren. Es geht möglichst um Funktionserhaltung, Funktionsverbesserung ist normalerweise nicht zu erzielen, weil der Muskelumbau irreversibel ist.
Evtl. müssen Kompensationstrategien beübt werden.
Auf jeden Fall kann man sie nicht wie eine normal abgeschwächte Muskulatur wieder auf trainieren.
Sollte es sich wirklich um eine Muskeldystrophie handeln, ist das ein Spezialthema, das auch nicht allen Physiotherapeuten geläufig ist. Zumal die Fälle im Zeitalter der genetischen Beratung weniger zu werden scheinen ( kommt mir zumindest so vor).
Ich find es aber supertoll, daß Du uns hier so auf dem laufenden hälst, und dass Du und der Physio sich so um die Patientin bemühen und Ihr versucht an einem Strang zu ziehen. So sollte es immer sein!!!
LG. Claudia