Ich trinke den selbst täglich, weil ich mit Coffein leider etwas Probleme habe, nicht nur in der Nacht.
Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber bald (wenn der echte Kaffee-Entzug durch ist) kann man sogar Caro genießen; für Süßlis: sehr lecker mit 1 Teelöffel Kaba 1:1 mischen:-)
Der pure Tee aus der Wegwarte schmeckt mir persönlich nicht besonders gut, denn obwohl die Wegwarte zu den eher schwachen Bitterstoffpflanzen gehört, kommen diese in einem puren Wegwarte-Tee stark durch. In günstigem Mischungsverhältnis mit anderen aromatischen Kräutern wie Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Pfefferminze, Ringelblume u.a. schmeckt aber auch der Tee. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.
Ansonsten sollte man beachten, die Wurzel - so wie alle anderen auch - frühestens ab September zu ernten, da die Wirkstoffe vorher hauptsächlich im oberen Pflanzenteil, also Blatt und Blüte angereichert sind.
Des weiteren gibt es für alle Lerneifrigen und v.a. Prüfungskandidaten einen Tipp für eine "Blaue-Blüte-Tinktur", die aus der Volksheilkunde hervorgegangen ist. Sie dient zur Vitalisierung und Förderung der Konzentration und verhilft zu Klarheit! Die Tinktur setzt sich traditionell aus 9 blauen Blüten zusammen, dies können neben der Wegwarte sein: Thai-Basilikum, Salbei, Thymian, Ysop, Lavendel, Gundermann, Rosmarin, Eisenkraut, Vergissmeinnicht, Borretsch, Kornblume und Veilchen (können natürlich auch weniger oder ggf. nur die Wegwarte sein). Die Blüten mischen und mit 38%igem Alkohol (1:10) übergießen, bedeckt 3 Wochen stehen lassen, gelegentlich rhythmisieren, anschließend abseihen und in dunklen Tropfglasflaschen lagern. Die Tinktur selbst wird leider nicht blau. Man nimmt davon im Bedarfsfall 3 x 10-15 Tropfen täglich.
Roger Kalbermatten sagt zur Wegwarte übrigens u.a. in seinem schönen Buch "Pflanzliche Urtinkturen":
Die Wegwarte stellt den Menschen mit beiden Beinen in das Jetzt des Augenblicks, weckt aus Träumereien und verbindet mit dem Augenblick, dem Hier und Jetzt. Die Signatur des Jetzt, des Heute zeigt ihm seinen Standort. Nicht durch die Vergangenheit, nicht durch die Zukunft, sondern durch das strahlende Heute, den Moment, in dem ich lebe, bin ich verbunden mit meinem ursprünglichen Auftrag.
Ich finde, das passt sehr schön in die heißen Sommermonate, die Hauptblütezeit der Wegwarte und auch zur momentanen Herausforderung an alle Lerneifrigen hier im Forum:-)
Herzliche Sommergrüße,
Annette