Kalbermatten erstellt seine Wegwarten-Urtinktur aus der frischen Wurzel. Dabei sollte man beachten, dass beim Herstellen von Tinkturen der Alkoholgehalt je nach verwendetem Pflanzenteil variiert, d.h. bei Blüten und und feinem Blattwerk genügen 30-35vol.%, bei derben Blättern, Stängeln und Wurzeln benötigt man einen höheren Alkoholgehalt zur optimalen Wirkstofflösung von 45 bis hin zu 80-90vol% bei sehr harten Wurzeln oder Hölzern. In dieser Herstellungsform erhält man eine hochkonzentrierte Tinktur, die nach seiner Empfehlung in einer Dosis von täglich 1-3 mal 2-5 Tropfen einzunehmen ist.
Du kannst aber auch aus der Blüte, ggf. mit geringem Blattanteil eine Tinktur ansetzen, dann genügt ein schwächerer Alkoholgehalt - siehe "Blaue-Blüte-Tinktur".
Wenn du so viele überschüssige Pflanzen hast, kannst du ja beides ausprobieren und je nach Anwendungsgebiet entscheiden, was dir passender erscheint. Grundsätzlich sollte man sich immer langsam an die passende Dosis herantasten, d.h. weniger ist mehr! Bei der Blüten-Tinktur mit geringerem Alkoholgehalt ist eine Dosierung von bis zu 3 x täglich 10-15 Tropfen angemessen (kann auch weniger sein!), bei hochprozentigen Urtinkturen gem. Kalbermatten vorsichtig rantasten, evt. zu Beginn nur 1-3 x täglich 1-2 Tropfen.
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu detailliert und noch nachvollziehbar.
Aber als bekennende "Kräuterhexe" bzw. Heilpflanzenfachfrau hast du mich hier genau in einer Herzensangelegenheit erwischt - ich liebe es, mit Heilpflanzen praktisch zu arbeiten - und die Wegwarte ist DIE Pflanze, die mich auch immer an meinen Ausbildungsort für Pflanzenheilkunde in Freiburg erinnert, weil sie da in der ganzen Umgebung wahrlich wuchert und einem sofort auffällig ins Auge springt, vielleicht nicht ohne Grund!
Viel Spaß mit deinen schönen Wegwartenpflanzen in jedweder Form!
Liebe Grüße,
Annette