ich kann sehr gut verstehen, dass du dir eine geeignete Lösung für eure Situation wünschst und dass das sehr belastend und schwieirg ist, weil euch viele Wege versperrt sind.
Gudruns Scripte sind großartig, jedoch fehlen dir im Selbststudium all die vielen wichtigen Informationen, die Gudrun während der Schulungen anfügt. Der ganze Geist der Ausbildung fehlt ebenso. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Integrität, Motivation und Kurzweil eine Ausbildung in der Gruppe dazu beiträgt, eine Beraterpersönlichkeit zu werden. Die Ausbildung ist nicht nur das Ansammeln von Informationen, die man sich merken muss. Sicherlich ist es besser, mit einem Thema zu starten, dass einem am Herzen liegt, als zu deprimieren und nichts zu tun.
Ich kann aber wirklich- auch im Interesse der Kunden- davon abraten, sich durch ein Selbststudium gefährliches Halbwissen anzueignen und damit unter die Leute zu gehen.
Ich bin mir unsicher, ob die Verantwortung und die Komplexität der Ausbildung und des Berufsbildes von euch richtig eingeschätzt wird.
Ist denn irgendwer bereits Ernährungsberater und hat realistische Erfahrungswerte?
Ich bin mit der Ausbildung fast fertig und kann nur sagen: Es macht keinen Sinn, damit anzufangen, wenn du nicht selbst dazu wirst. Dabei helfen keine 50 Bücher im Selbststudium.
Und so hart es klingt:
Als Ernährungsexperte selbst übergewichtig zu sein geht nicht. Punkt.
Natürlich gibt es viele tolerante Menschen, aber möchtest du, dass sie aus Mitleid kommen (weil sie sehen- oh, die schafft es auch nicht so einfach), oder sollen sie kommen, weil du selbst lebst, was du propagierst? Du bist Vorbild für Menschen, du gehst vorweg. Du berätst, du trennst im Dschungel der Informationen die Spreu vom Weizen, du trägst Verantwortung. Es ist wichtig, die Menschen persönlich zu erreichen und das tust du durch Glaubwürdigkeit. Wenn mich ein übergewichtiger Mensch zu gesundem Leben beraten würde, würde ich unsicher sein, wieviel ich ihm glauben kann.
Die Ausbildung ist eine gute Gelegenheit, sich selbst auf den Weg zu machen und hinterher die Menschen zu begleiten, die den Weg noch vor sich haben. Aber du kannst nicht begleiten, wenn du den Weg nicht selbst gegangen bist. Und das noch im Selbststudium? Wahh...
Ich möchte wirklich alle Luftschlösser zerpieksen, denn dahinter wartet nur Enttäuschung. Auch wenn die Vorstellung, Ernährungsberater zu sein, ganz toll ist, es braucht unglaublich viel Selbstreflexion und Überzeugung, denn du wirst auch dein eigenes Essverhalten überprüfen, den Vorratsschrank mehrmals radikal ausräumen und auf viel WIderstand von "genormten Essern" stoßen, wenn sie merken, dass das, was ihnen ihr Arzt rät, nicht halb so kompetent ist, wie die Anregungen, die du ihnen anbietest. Schließlich bleiben sie trotz Arzt krank und du siehst aus wie das blühende Leben, kennst viele Rezepte und gehst einen beneidenswert selbstständigen, gesunden Weg. Im Selbststudium bekommst du Fakten, von Gudrun persönlich bekommst du das dazugehörige Lebensgefühl (nein, ich bekomme kein Geld für meine Lobhudeleien, hihi).
Ich eins nicht bös, letztlich wartet ein umkämpftes Geschäft darauf, dass du als Selbstständige/r den Kunden etwas bieten kannst, was er niergendwo anders findet. Ich finde es mutig bis possierlich, sich das mit einem Selbststudium zuzutrauen. Aber vielleicht bin ich nur ein Schisser, der vor der Selbstständigkeit noch mal ordentlich in die Hose nässt : )