Bezeichnend, dass wir neben all dem Äußeren in der gesamten Diskussion nie auf den Gesundheitsaspekt gekommen sind. Ein Mensch, der übergewichtig ist, ist nicht im Gleichgewicht, sondern im Über- Gewicht. Und nicht balanciert zu sein, bedeutet auch, keine Mitte zu haben, von der aus du agieren kannst. Das macht die Sache so schwierig.Denn du signalisierst ja, dass du es selbst nicht kannst. Auch, wenn du die Theorie kennst- Scheiß auf theoretisches Wissen. Damit kannst du in die VHS gehen aber keine Menschen auf den Weg in die Gesundheit begleiten. Ich bleib dabei.
Und ich mag auch die Ausreden nicht mehr hören, dass nicht jedes Übergewicht von der Ernährung kommt. Wovon sonst? Eine Fehlernährung mag ein Symptom einer emotionalen Dysbalance sein. Trotzdem führt die Fehlernährung dazu, dass man dick wird. Und auch emotionales Essen ist ein wichtiges Thema in der ganzheitlichen Ernährungsberatung. Gut, damit Erfahrung zu haben. Es ist gut zu wissen, wovon man spricht. Aber bitte nicht, wenn man selbst noch mitten drin steckt. Wie willst du anderen helfen, Ordnung zu schaffen, wenn du selbst noch nicht aufgeräumt hast. Ich kann mich zu keinem "netten" Kompromiss hinreißen lassen, sorry.
Mir ist die Argumentation an vielen Stellen zu schwammig.
Was den Menschen gesund erhält und was ihn krank macht, ist längst bekannt. Jeder Körper, der gesund ist, hat die gleiche Biochemie. Jeder Körper wird krank, wenn du ihn in Dysbalance bringst. Das kannst du durch schlechte Nahrung genauso erreichen wie durch schlechte Gedanken. Die Schrauben, an denen man drehen muss, um von einer Dysbalance in eine Balance zu kommen (Gleich- GEWICHT), sind immer gleich.
Was sich unterscheidet ist die Erreichbarkeit, also wie bewusst jemand in einem bestimmten Bereich ist. Unbewusste Fehlernährung muss bewusst gemacht werden um geändert werden zu können. WIE du dem Kunden das bewusst machst, das ist die Kunst. Voraussetzung dafür ist zuerst mal, dass der Kunde bereit ist, in den Spiegel zu schauen- und das solltest du ebenfalls als EB können. Besser du machst es, bevor ein Kunde dabei ist : )
Ein Kunde, der 1000 Ausreden hat, wird es nicht schaffen, weil er es nicht will. Und das gilt es zu respektieren.
Einem Menschen, der nicht bereit ist, die Verantwortung für seine Gesundheit selbst zu übernehmen, hilft du vielleicht am meisten, indem du ihm diese Chance auf Selbstbestimmung nicht abnimmst und ihn wieder zu Weight Watchers schickst, bis er bereit ist, wirklich etwas zu ändern.
Wenn die Bereitschaft da ist, hast man ja erst die Chance zu arbeiten. Denn der Kunde bestimmt doch, ob er sich anvertraut. Letztlich tun wir so wie die überlegenen Profis, aber es geht gar nicht darum, den heiligen Gral der Ernährung unter die Leute zu bringen, bevor man nicht in Demut und Respekt die Wünsche des Kunden angehört hat. Und wenn er sich selbst nicht erkennen und ändern will, dann käme es einer Nötigung gleich, diesen Menschen aus seinem Entwicklungsprozess zu zerren und ihm vegetarische Weisheiten um die Ohren zu hauen.
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