Zuerst nur auf die Prüfung lernen oder gleichzeitig Therapieseminare besuchen?
Die obige Frage wird immer wieder gestellt.
Selbstverständlich gibt es da keine allgemein gültige Antwort, aber einmal so ein paar Gedanken von mir dazu - und hoffentlich auch von euch.
Wenn man nur wenig Zeit (und Geld) zur Verfügung hat, kann es durchaus sinnvoll sein, sich zunächst auf die Prüfung zu konzentrieren und die Therapieausbildung hintenan zu stellen.
Im anderen Fall würde ich empfehlen, noch etwas anderes zu machen, außer Schulmedizin. Das finde ich persönlich äußerst wichtig! Man ist in einer Phase des Lernens und wenn man nur noch „Schulmedizin“ hört und lernt, besteht die große Gefahr, dass sich das eigene Denken übermäßig daran ausrichtet und man gar nicht lernt „wie ein HP zu denken“.
Wenn man aber nur ein „schulmedizinisch denkender HP“ ist, dann ist man eigentlich nur ein „kleiner Arzt“, mit einer kürzeren Ausbildungszeit, der genau genommen auf dem Markt keine Berechtigung hat. Seine „Daseinsberechtigung“ bezieht der HP meiner Meinung gerade daher, dass er den Bereich „zwischen Himmel und Erde“ abdeckt, der von Schulmedzin ignoriert, verdrängt und heruntergespielt wird.
Gerade die Zusatzausbildungen sind oft der „Motor“, der einem dabei hilft, bis zur Prüfung durchzuhalten, weil man ein Ziel hat:
„Genau so möchte ich später einmal arbeiten.“
Meiner Meinung nach kommt es bei der HP-Ausbildung nicht darauf an, möglichst schnell die Prüfung zu machen.
*Zumal wie jeden über die vertraglich vereinbarte Zeit hinaus ohne Mehrkosten betreuen.*
Besser ist eine Ausbildung, bei der man zugleich Prüfungs- und Praxiswissen erwirbt.
Ich habe bei vielen Schülern gesehen, dass sie erst einmal sehr zielorientiert auf die Prüfung gelernt und diese auch bestanden haben. Sie standen dann aber mit leeren Händen da, haben anschließend gelegentlich hier und dort mal einen Kurs belegt. Eine Praxis haben sie aber nicht geschafft zu eröffnen. Gerade, wenn der Abstand zwischen Prüfung und Therapiekursen zu lang wird, dann verläuft die Praxiseröffnung oft im Sand.
Es fehlt dann oft der "richtige Zeitpunkt".
Deshalb empfehle ich:
Schon während der Ausbildungszeit sich ein Therapieverfahren solide erarbeiten.
Nach der Prüfung auch wirklich eine Praxis eröffnen (zunächst im kleinen Rahmen) mit dem ursprünglichen Hauptberuf als zweites Standbein. Nach der Praxiseröffnung sich im Laufe der Jahre weitere Therapien erarbeiten und allmählich die Tätigkeit immer mehr auf die Praxis verlagern. So kann man die Praxis langsam aufbauen und steht finanziell mit seinem bisherigen Beruf auf sicherem Boden.
Und man arbeitet tatsächlich im schönsten Beruf den es gibt!!
Wie ist eure Meinung dazu?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?