(13.12.2013, 10:48)Stallwache schrieb: @ Swanie, ein kleines bisschen wundere ich mich über den angebotenen Lehrganz zum Barf-Berater, weil Dein Artikel "Brimborium um BARF" mich immer so schön bestätigt hat: Einfach soll es sein und keine Wissenschaft. Warum dann jetzt doch 24 Unterrichtseinheiten?
Hallo Andrea,
Du hast absolut Recht - Hunde & Katzen zu füttern ist an und für sich keine Wissenschaft und relativ einfach.
Allerdings - wenn man beruflich als Tierernährungsberater arbeiten möchte, sollte eine gewisse Grundlage an Wissen vorhanden sein.
Man sollte mehr wissen als nur wie man einen einfachen BARF Futterplan erstellt für einen relativ gesunden Hund.
Man sollte ein Verständnis über Verdauungsvorgänge haben, Anatomie, Physiologie, man sollte die häufigsten Erkrankungen kennen - Symptome, Behandlung.
Man sollte wissen auf was zu achten ist bei diversen Medikationen, Krankheiten.
Man sollte über Lebensmittel Bescheid wissen, über alle Nährstoffe.
Man sollte in der Lage sein, zu begründen - z. B. gegenüber den Tierarzt - warum man was macht.
Man sollte wissen, wie die Schulmedizin und Tierfutterindustrie arbeitet und ihre Berechnungsgrundlagen kennen.
Man sollte Zusammenhänge erkennen können.
Man sollte Nahrungsergänzungsmittel kennen und wie man sie gezielt einsetzt. Auch hier sollte man wissen ob es Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen gibt.
Man sollte Gefahren und Probleme (er)kennen und auch Alternativen zur Rohfütterung kennen.
Zum Tierernährungsberater kommen selten die Fälle, die problemlos sind, sondern viel mehr die Fälle, die schwierig sind. Dazu ist ein Basiswissen notwendig. Man muss wissen wie man einen Fall aufnimmt, an was man denken muss, womit man anfangen kann, was tun wenn das nicht klappt usw. usf.
Die Ausbildung ist nicht gedacht für den Hundebesitzer, der seinen Hund mit BARF füttern möchte, sondern für solche, die andere beraten und hilfreich zur Seite stehen bei der Umstellung auf Frischfutter oder bei der Erstellung eines Futterplans im Krankheitsfall - als Komplimentärtherapie.
Natürlich ist jeder willkommen, der sich für Ernährung von Haustieren interessiert, oder einfach viel mehr darüber wissen möchte, aber letztendlich ist das Ziel der Ausbildung Tierernährungsberater auszubilden, die später einen Service anbieten möchten.
Sie sollen in der Ausbildung ausreichend Wissen und Werkzeuge bekommen um diese Tätigkeit gut, sicher und kompetent ausführen zu können. Dazu sind die ca 45 Stunden g-e-r-a-d-e genug.
LG
Swanie