dass ich hier nochmal dazwischen funke, aber ich habe noch einen wichtigen Gedanken zu ergänzen:
Clickertraining ist Dominanzverhalten und dient dem Vertrauensaufbau (eben nicht nur bei Katzen).
Das Tier lenkt seine Aufmerksamkeit auf den "Dosenöffner", lernt zu warten, lernt gleichzeitig, dass es zuverlässig wieder an der Reihe sein wird.
Und dass es mit seinen Verhalten die Situaltion mitgestalten kann.
Exakt diese Kontrolle wird dem Tier bei willkürlichen Unterwerfungsmethoden genommen.
Auch Hunde lernen eben demgegenüber, dass positives Verhalten bestärkt wird, zu vertrauen, abzuwarten und dass der Mensch die Regeln macht.
An denen er sich zuverlässig orientieren kann. Die Timing-Sache wird da gern unterschätzt, der richtige Zeitpunkt für Click und Belohnung ist das A und O, wenn man eine Kommunikation aufbauen will. Sonst sind die Tiere nur verwirrt.
Die sinnvollste Regel scheint mir zu sein, "Fehlverhalten" nicht durch Aufmerksamkeit zu bestätigen, weil sowohl dem tierischen als auch dem menschlichen Gehirn psychologisch Missachtung weniger wert ist als Handlungsoption, als IRGENDEINE Reaktion. Das hat was mit der Stimulanz im Belohnungssektor des Gehirns zu tun. Positivreiz und Negativreiz finden im gleichen Areal statt: Dem Wahrgenommenwerden.
Biologisch wird der Ausschluss aus der Gruppe, der soziale Tod als schmerzlicher und bedrohlicher empfunden, als eine Strafreaktion.
Und hier liegt die eigentliche Krux bei aversiven Strategien:
Der Hund versucht, dem sozialen Tod durch Unterwerfung zu entgehen: Und eben diese soziale Macht nimmt Millar den Hunden, wenn er sie dann dieses Mittels beraubt, weil er nicht auf sie reagiert, weil er nicht darauf eingeht. Er spricht Morddrohungen aus gegen die die Hunde: physisch, psychisch und bricht sie auf ihrer Handlungs- und Gefühlsausdrucksebene.
Warum er das macht, steht auf einem anderen Blatt. Da darf gern er mal in Therapie gehen. Dass man so nicht mit Tieren umgehen darf, scheint mir unstreitig in unserem Austausch hier,
LG Conny
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?
- Henry David Thoreau -