Zitat:Wenn von einer schweren depressiven Episode gesprochen wird, handelt es sich dann typischerweise (?) um eine endogene Depression?
Liebe Lucy,
ja, so ist es!
Allerdings nicht wegen der Logik (da hätte Conny wohl eher Recht), sondern wegen der Definition.
Die ICD10 ist ein phänomenologisch deskriptives Diagnosebuch, das heißt, wir beschreiben, was wir sehen und ordnen das einer Diagnose zu.
Eine Depression als Reaktion auf ein schweres Ereignis gibt es in der ICD10 zwar (in der F4), aber nur bis zu einem bestimmten Schweregrad. Es steht explizit in der ICD10 dass, wenn die Symptome ausreichen, um eine F32.1 oder F32.2 (mittelgradige und schwere depressive Episode (endogen)) zu diagnostizieren, soll dann diese Diagnose gestellt werden.
Ich nehme an, die Entscheidung ist so gefallen, weil man bei einer mittelgradigen und schweren depressiven Episode immer auch ein Neurotransmitterungleichgewicht feststellen kann - und dann ist die Depression (zumindest auch) endogen.
Liebe Grüße,
Savina

just how we play the hand. (Randy Pausch)