(25.04.2014, 12:08)andreali schrieb: Das hatte ich gehofft zu hören und geht in die Richtung, wie ich mir das wünsche. Darf ich fragen woher die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse stammen? Denn auch hier gehen doch die Meinungen, bzw. die Fakten auseinander oder täusche ich mich da? Wird in diesem Kurs erklärt, woher die Bedarfswerte stammen an Hand denen man dann Hund und Katze bedarsgerecht ernährt?
Die Frage ist was man als Fakten betrachtet.
Die Evolution und die Natur bieten viele Fakten aber in der Regel ist es so, dass wir Menschen nur als "Fakt" akzeptieren was wissenschaftlich belegt ist.
Auch ich halte mich an dieser Vorgabe und gebe Fakten aus der gängigen Fachliteratur - d.h. Bedarfswerte der NRC, und "Small Animal Clinical Nutrition" von Hand, Thatcher, Remillard, Roudbusch & Novotny sowie "Canine and Feline Nutrition" von Case, Daristotle, Hayek & Raasch. Das ist der weltweit akzeptierte Standard.
Darüberhinaus besitze ich und habe gelesen jedes verfügbare Buch über Hunde- und Katzenernährung in Deutsch und Englischer Sprache, dass sich mit selbst erstellten Rationen oder Rohfutter befasst.
Dies wegen der Erfahrungen anderer, die in meinen Augen sehr wertvoll sind.
Ziel des Kurses ist die Teilnehmer auszubilden, so dass sie die wichtigen Punkte der gängigen Fachliteratur kennen, die Wissenschaft dahinter kennen und das relevante verstehen. Man sollte verstehen wie diese Berechnungen gemacht werden, und warum das Tier dieses und jenes braucht. Wie sich Nährstoffe im Körper verhalten. Man sollte wissen wie man welchen Bedarf decken kann, wann Bedarf an bestimmten Nährstoffen höher ist usw usf.
Dem Gegenüber stelle ich das Konzept vom Beutetier, angepasst auf unserer Lebensweise und recht zurütteter Natur.
Interessant wird das ganze wenn es um kranke Tiere geht, denn hier kann man mit Ernährung und Futterergänzungen viel erreichen und in fast jedem Fall unterstützend arbeiten.
Was ich nicht lehre ist BARF auf jedem Fall. Es gibt Fälle in denen Hunde und Katzen rohes Futter nicht vertragen. Es gibt Fälle wo die Besitzer damit überfordert sind. Man darf und sollte nie die Besitzer außen vor lassen. Respekt vor Mitmenschen ist wichtig.
Mit Druck und schlechtem Gewissen erreicht man gar nichts, höchstens dass der Besitzer euch den Rücken kehrt und der Hund/Katze darunter leidet. Man kann einiges erreichen wenn man Trocken- oder Nassfutter einfach aufwertet.
Bei Krankheiten lernt ihr was wichtig ist zu beachten bei der Ernährung - bei Ergänzungsfuttermittel bekommt ihr ein Schema: Womit anfangen, was mache ich wenn das nicht klappt, was mache ich wenn die Erkrankung schlimmer wird usw usf.
Was ihr nicht lernt ist Diagnostik. Das sollte der THP oder TA tun. Es gibt da wenige Ausnahmen - Krankheiten, die noch nicht klinisch nachweisbar sind aber vermutlich sich gerade entwickeln.
Über die Studie die Du erwähntest reden wir noch im Unterricht. Diese Studie wird leider benutzt als Beweis dass Hunde Kohlenhydrate brauchen - das ist aber nicht dass, was man der Studie entnehmen kann.