Im Prinzip ist das nicht wirklich neu. Autovakzine auch aus Tumormaterial stellen nahezu alle Labore her.
Ich kenne die Fa. nicht und auch keiner der Ärzte hier in der Nähe steht auf der Liste.
Die Fallbeschreibungen, v.a. beim Pferd beziehen sich auf Tumore, die ohnehin oft von selbst verschwinden oder persistieren. Bei Hund und Katze wird mir persönlich zu schwammig und unkonkret über "gute Erfahrungen" berichtet.
Eine Kosteninformation konnte ich auf den ersten Blick nicht finden, auch das wirkt nicht wirklich professionell.
Meine Meinung dazu als Privatmensch: Die HP erscheint mir nicht wissenschaftlich und konkret genug. Wer gute Ergebnisse nachweisen kann, kann sie auch in Zahlen darlegen. 4 Pferde beim Melanom??? Rezidivfreiheit nach equinem Sarkoid?? Klar, kommt oft vor, gleich bei welcher Behandlung - und oft auch ohne Behandlung.
Meiner Erfahrung nach greifen Tierbesitzer nach jeden Strohhalm, wenn es um alternative Krebstherapie geht. Das hier scheint mir ein eher dünner Strohhalm zu sein.
Zu Horvi möchte ich noch folgendes anmerken:
Ich habe Horvi sehr lange benutzt und musste einige Dinge immer wider feststellen:
Die Injektionen sind sehr schmerzhaft, Hunde müssen spätestens ab dem dritten Termin in die Praxis gezogen werden. Pferde sind da generell unempfindlicher.
Die Tropfen, die in den injektionsfreien Intervallen verabreicht werden sollen, haben ca. 3/4 meiner Patienten nicht vertragen.
Und ja, es stimmt: die Fa. Horvi ist eine Firma, die wirklich für Ihre Behandler da ist und wertvolle Therapietipps gibt. Allerdings sind die Präparate auch nur in Holland und nicht mehr in Deutschland zugelassen. Es ist kein Problem, sie zu bestellen, aber das sollte der Tierbesitzer machen. Lasst Euch unterschreiben, dass Ihr die Behandlung mit den Mitteln durchführen sollt, die der Besitzer besorgt habt. Sollte es zu Streitigkeiten kommen, habt Ihr ein Problem, wenn Ihr Arzneimittel gespritzt habt, die in Deutschland nicht zugelassen sind, v.a. mit Eurer Haftpflicht.
Ich habe mir die Präparate selbst gespritzt und sie sind wirklich unangenehm. Zusammen mit der gängigen Praxis, 2 Injektonen pro Termin 2 - 3 wöchentlich durchzuführen, erschien mir das Ganze bald als Wahl zwischen Pest und Cholera.
Ja, ich hatte Stillstände mit Horvi, dafür aber Hunde, die wegen der Injektonen massiven Streß hatten oder wegen der Tropfen erbrachen.
Da muss jeder sehen, was das Ziel ist - Stillstand oder evtl. gar Remission deas Tumors, dafür aber wochenlange Streßsituationen mehrmals wöchentlich????
Für mich persönlich überwiegen leider die Nachteile die Vorteile, deshalb behandle ich nicht mehr mit Horvi.
Vitorgan, das auch schon genannt wurde, kann ich auch empfehlen, ist aber sehr kostenintensiv. Auch eine Misteltherapie (auch nicht billig) kann mitunter gute Erfolge haben, muss aber sehr engmaschig überwacht werden.
Lest dies alles bitte als Erfahrungsberichte, nicht als "offizielle" Lehrmeinung. Ihr müsst ohnehin Eure eigenen Erfahrungen machen, die kann und will ich Euch nicht "aufdrücken".
Liebe Grüße, Nicole