Es ist ein schöner Mist und wirklich richtig ärgerlich und lästig: Das Leben richtet sich einfach nicht nach unserem Hirn. Noch nicht mal die in der eigenen Körpermitte gefesselten Triebe wollen einfach stillhalten, sobald man ihnen sagt, dass sie genau das tun sollen. Echt blöd, finde ich auch! Da habe ich immer mal richtig Mitleid mit mir selbst und ärgere mich. Viel leichter habe ich es natürlich, wenn Du so lieb bist, den Spiegel übernimmst und mir das Spektakel von außen zeigst.
Da kann ich dann ganz gelassen und klug daherreden und Dir versichern, dass das doch ganz normale Vorgänge sind. Ich werde es nicht schaffen, immer diszipliniert zu sein ... und Du vermutlich auch nicht. Warum? Weil wir Menschen sind, weil wir lebendig sind, weil wir zwischen verschiedenen Polen hin- und herhüpfen, weil genau das unsere Frische, unsere Emotion, unsere Leidenschaft ausmacht.
Da keiner von uns leidenschaftslos und emotionslos sein möchte, nehmen wir die kleinen Ausrutscher wohl hin und wieder hadernd in Kauf und schauen, dass wir den Blick rasch wieder nach vorne richten und vorwärts gehen.
Also, liebe Carmen: Wir kämpfen weiter gegen den feuerspeienden Drachen und berichten uns hier im heimeligen Speck-weg-Club, wie grausig seine Fratze und wie widerlich sein Atem ist.
Dann haben wir doch immerhin den Gewinn, dass wir uns so richtig traut und aufgehoben miteinander fühlen. Denn Martina hält uns sicher und warm in ihrem Kreis.
Seid alle und besonders Du, meine liebe Carmen, ganz herzlich gegrüßt
von Susanne (die jetzt gleich übers Wochenende hier verschwunden ist)