Herr Behnke äußert die Vermutung, dass das heutige physikalische und chemische Weltbild möglicherweise nicht vollständig sei.
Da liegt er ganz sicher richtig.
Kein ernstzunehmender Wissenschaftler hat je behauptet, dass das chemische oder physikalische Weltbild vollständig wäre. Allerdings deutet auch nichts darauf hin, dass es grob falsch wäre - allein die Tatsache das wir hier per Computer kommunizieren können ist der beste Beweis dafür das physikalische und chemischen Theorien der Wahrheit sehr nahe sein müssen denn ein heutiger Computer basiert auf enorm vielen chemischen und physikalischen Erkenntnissen (übrigens auch Erkenntnissen der Quantenphysik).
Wären die grob falsch dann wäre es sozusagen reiner Zufall das Computer funktionieren weil die Annahmen der Konstrukteure falsch wären.
Versucht man nun aber die Wirkung homöopathischer Mittel zu erklären dann wäre ein Großteil aller physikalischen und chemischen Erkenntnisse zwangsläufig falsch (z.B. das Massenwirkungsgesetz) und die Computer vor denen wir sitzen wären also auf Basis vollkommen falscher Annahmen konstruiert würden aber trotzdem aufgrund glücklicher (wenn auch unbekannter Umstände) funktionieren.
Um 57:30 argumentiert er nun damit, dass die physikalischen und chemischen Theorien ja gerade deswegen erweitert werden müßten, weil es das Phänomen der Wirkung homöopathischer Mittel gibt die mit den bisherigen Theorien nicht erklärbar seien.
Nur unterstellt er dabei, dass es ein solchen Wirkungsphänom speziell bei homöopathischen Mittel gibt.
Die Carstens-Stiftung für die er wohl tätig ist hat da ein ganz anderes Phänomen beobachtet - nämlich das man phänomenalerweise
Okoubaka C12 im Rahmen einer Arnzeimittelprüfung nicht von Zuckerpillen unterscheiden kann - obwohl das eigentlich laut homöopathischem Similie-Prinzip ja kein Problem sein dürfte.
http://www.carstens-stiftung.de
http://www.carstens-stiftung.de/artikel/...ubaka.html
Mir ist übrigens auch keine andere homöopathische Hochpotenz bekannt bei der das reproduzierbar im Rahmen einer randomisierten doppelverblindeten Arzneimittelprüfung gelungen wäre.
Die Frage ist also wohl eher: Gibt es denn überhaupt ein erklärungsbedürftiges Phänomen wegen dessen man physikalische oder chemische Theorien erweitern müßte.
59:50 min
Herr Behnke spricht über Quantenphysik und behauptet, das zwischen zwei "verbundenen" (gemeint ist verschränkten) weit voneinander entfernten Photonen eine spontane Informationsübertragung stattfinden würde - in der Form das wenn man den Spin des einen Photons misst dadurch im gleichen Moment die Information des gemessenen Spins an das andere Photon übertragen wurde bzw. er unterstellt Albert Einstein eine solche Aussage.
Allerdings behauptet kein relevanter Quantenphysiker das zwischen verschränkten Teilchen Informationen ausgetauscht würden.
Herr Behnke vertritt da eine durch nichts belegte Aussenseitermeinung.
Das ist allerdings insofern eh belanglos, weil der verschränkte Zustand zwischen zwei Teilchen sowieso eine hochgradig wacklige Konstellation ist - die geringste Interaktion mit anderen Teilchen lässt den Verschränkungszustand sofort kollabieren und nur mit größten Aufwand schafft man es solche Zustände für Bruchteile von Sekunden aufrecht zu erhalten.
Als Erklärung für die Wirkung von Globuli die tagelang in ganz normaler Umgebung beim Apotheker im Schrank liegen taugt die quantenphysikalische Verschränkung beim besten Willen nicht.
Das wäre ungefähr so als würde man eine Münze auf der Motorhaube eines Autos auf ihren Rand stellen und dann von München nach Hamburg fahren und die Münze würde hinterher immer noch auf dem Rand stehen.
1:01:00
Herr Behnke erwähnt eine "Schwache Quantentheorie" die möglicherweise eine Lösung der oben genannten Probleme liefern könnte bzw. eine Erklärung dafür die wie Quanteneffekte im makroskopischen Auftreten sollen.
Die sogenannte "Schwache Quantentheorie" oder Weak Quantum Theory - (eigentlich Schwache Quantenhypothese - von einer Theorie kann nicht ansatzweise die Rede sein) ist eine Idee von des Psychologen Harald Walach der bislang jedenfalls durch keinerlei wissenschaftlichen Erkenntisse auf dem Gebiet der Physik aufgefallen wäre und meiner Meinung nach von Quantenphysik noch weniger versteht wie ich.
Die "Schwache Quantentheorie" von Herrn Walach ist wohl auch die einzige Theorie in der Physik die ohne eine einzige mathematische Formel auskommt - die Bezeichnung Quantenmystik oder Quantenesoterik dürfte seine Idee jedenfalls weit treffender beschreiben.
Zitat:Wegen Simile-Prinzip sollte Kurti mal bei "Hormesis" nachschauen und sieht, dass auf anderer Ebene selbst schulmedizinisch u. wissenschaftlich als Prinzip verwendet und anerkannt wird.
Erstens tritt der Hormesis-Effekt nur bei einigen wenigen Substanzen auf und ist dort auch nachweisbar. Das Similie-Prinzip soll aber generell bei allen Substanzen gelten
Zweites setzt der Hormesis-Effekt immer noch einen vorhanden Wirkstoff voraus - der bei homöopathischen Hochpotenzen nicht vorhanden ist
Drittens gibt es bei Hormesis-Effekt eine bestimmte Dosierung ab der sich die Wirkung umgekehrt (davor sinkt die Wirkung mit zunehmender Wirkung, danach steigt sie wieder) den es beim homöopathischen Simile-prinzip nicht gibt
Viertens erklärt der Hormesis-Effekt in keinster Weise warum ein Mittel in derselben Dosierung die ein Symptom bei einem kranken Verschwinden lassen soll bei einem Gesunden ein ähnliches Symptom verursachen soll - also gerade nicht das was das Simile-Prinzip behauptet
Fünftens würde der Hormesis-Effekt wenn überhaupt die Wirkung der Isopathie erklären (weil ja mit demselben Mittel behandelt wird das die Symptome verursacht) und nicht die Homöopathie, bei der man ja gerade nicht z.B. Masern mit potenzierten Masernviren behandelt.
Und Sechstens wäre es nett wenn wir die Diskussion auf sachlicher Ebene weiterführen könnten und auf persönliche Angriffe und Unterstellungen verzichten würde. Finde ich jedenfalls.