1. In den Mutterschaftsrichtlinien wird die Gabe von Folsäure 400 Mikrogramm bis zur 12. SSW und Jodid 150 Mikrogramm (die ganze Schwangerschaft hindurch empfohlen.
Folio forte enthält 800 Mikrogramm Folsäure + 200mg Jodid + Vitamin B 12 ( wichtig für die Aufnahme von Folsäure)
Folsäure soll ( gibt wohl zahlreiche Studien) die Entwicklung von Neuralrohrdefekten verhindern - deshalb so früh wie möglich damit anfangen - am besten schon vor der Schwangerschaft.
Die von Dir genannten Produkte kenne ich nicht.
2. Impfen. Ja, es gibt Ärzte, die in der Schwangerschaft Diptherie+Tetanus impfen. Tetanus wohl vor allem, weil es eine Ansteckungsgefahr geben sollte durch den Nabel ( nach der Geburt ist der Nabel ja wohl quasi eine Wunde) - ich persönlich würde die Gefahr allerdings als sehr gering einschätzen...... ( zumindest bei uns in Westeuropa)
Außerdem gibt es eine Impfempfehlung zur Grippe-Impfung in der Schwangerschaft.
Wichtig ist der Impfpass aber tatsächlich für den FA , denn er "muß" im Mutterpass dokumentieren, dass die Schwangere 2x in ihrem Leben gegen Röteln geimpft wurde- ist sie das nicht erfolgt eine Blutentnahme zur Bestimmung des Rötelntiters
3. weiterführende Ultraschalluntersuchungen liegen echt im Eigenen Ermessen. KK bezahlt 3x Ultraschall . Ob weitere Untersuchungen nötig sind muß wohl jeder für sich selbst entscheiden. Das Paar sollte sich vorher tatsächlich mal Gedanken machen über die persönlichen Konsequenzen, sollte es mal nicht so sein, wie man es sich wünscht.
Leider wird Ultraschall immer noch gern als "Baby-Fernsehen" gesehen- es ist aber eine hochtechnische Untersuchungsmethode,mit der in erster Linie nach "Fehlern" gesucht wird...
4. weiterführende Blutuntersuchungen:
- Test auf Gestationsdiabetes ist Leistung der KK ( spricht überhaupt nichts dagegen den zu machen- ganz im Gegenteil- Früherkennung ist auch hier echt wichtig)
- Toxoplasmose / Zytomegalie / Listeriose / Parvovirus / Varicellen
hier ist wichtig, das persönliche Risiko einzuschätzen:
Hilfreich könnte hier sein, was macht die Schwangere beruflich? Arbeitet sie z.B. mit Kindern im Vorschulalter könnte Parvovirus und Varizellen-AK schon wichtig sein - sollte nämlich kein Schutz vorhanden sein, ist es in einigen Branchen üblich, der Schwangeren ein Bechäftigungsverbot auszustellen.
Test auf Toxoplasmose könnte wichtig sein, für Schwangere, die mit rohem Fleisch arbeiten . Auch Katzenbesitzerinnen sollten evtl. ihren Status bestimmen lassen- wenn sie schon viele Jahre eine Katze habe werden sie vermutlich auch schon Ak haben- das würde vor einer erneuten Infektion schützen.
Listerien werden wohl auch über Fleisch übertragen - Schwangere sollen anfällig für Ansteckung sein. - ich bin nicht ganz sicher, aber ich meine, man bildet keine Antikörper ( ist eine bakterielle Infektion) . Wichtig ist hier also, das es bei V.a. rechtzeitig erkannt wird.
Zytomagalie - auch hier bildet der Körper AK, d.h. wenn man die Infektion einmal durchgemacht hat, hat man vermutlich lebenslangen Schutz. Vor allem in der Schwangerschaft interessant: dann auch Schutz vor Erstinfektion.
Streptokokken B werden etwa 3-4 Wochen vor dem Geburtstermin aus dem Vaginalsekret bestimmt. Sollte die Schwangere positiv sein, müsste eine Antibiose während der Geburt erfolgen- nur so wird eine Ansteckung an das Kind verhindert.
Ja, alles irgendwie kompliziert. Ich finde die Blutuntersuchungen machen schon Sinn - man bekommt dann eine gute Übersicht über den derzeitigen Status und kann sich ggf. über das eine oder andere dann weniger Gedanken machen. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch erwähnen das es sinnvoll ist bei negativen AK die Untersuchung im Lauf der Schwangerschaft zu wiederholen um eine frische Ansteckung auszuschließen , bzw. zu erkennen.
Strep B finde ich auch sinnvoll- ist ja ein harmlose Untersuchung. Und für die Babys echt nicht gut, wenn sie das gleich bei der Geburt bekommen.
Liebe Grüße Sabine
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