ich kann den beiden Vorrednerinnen nur Recht geben. Viele Worte fallen im Kurs. Wenn du den Kurs nicht bräuchtest, könntest du ja auch einfach das Skript nehmen und keinen Unterricht besuchen. Die Kombination aus beidem macht das Paket erst rund
Ich mag dennoch versuchen, dir zu antworten, wenngleich ich vermute, dass es weniger zu Klarheit als zu noch mehr Verwirrung führt, aber ich mag Fragen nicht gerne unbeantwortet lassen.
Daher hier Deine Fragen und meine Antworten:
Frage:
Zitat:Mache gerade diesen Test und da ist die Frage, welches der Symptome eine quantitative Bewusstseinsstörung ist.
Als Antworten gibt es:
Bewusstseinserweiterung
Bewusstseinsabflachung
Bewusstseinseinengung
Bewusstseinsminderung
ABER in meinem Skript steht, quantitative Bewusstseinsstörungen sind:
Benommenheit, Somnolenz, Sopor, Präkoma und Koma, Apallisches Syndrom
Wie kann das sein??
Was davon stimmt denn nun?
Antwort:
Zitat:Wenn die Wachheit des Geistes eingeschränkt ist, also wenn die Vigilanz eingeschränkt ist, haben wir eine Vigilanzstörung oder auch quantitative Bewusstseinsstörung.
Zu den im Test genannten Antworten:
Bewusstseinserweiterung -> steht klar unter den qualitativen BS
Bewusstseinsabflachung -> gibt es nicht (google das mal, du wirst es nicht finden. Es kann also nur ein Begriff sein, der erfunden wurde für diesen Test. Also findest du ihn nicht im Skript oder sonstwo.)
Bewusstseinseinengung -> steht ebenfalls klar unter den qualitativen BS
Bewusstseinsminderung -> Das Wort findest du im Skript nicht, aber was bedeutet es? Dass das Bewusstsein gemindert ist. Die Formen des geminderten Bewusstseins sind, wie du so richtig aufgezählt hast:
Benommenheit, Somnolenz, Sopor, Präkoma und Koma, Apallisches Syndrom
Demnach kann nach meinem Verständnis ganz logisch nur "Bewusstseinsminderung" die richtige Antwort sein, da bei den quantitativen BS eben das Bewusstsein gemindert ist, die Wachheit eingeschränkt, die Vigilanz gestört - oder mit welchen Worten man das auch immer ausdrücken mag.
Frage:
Zitat:Und auch bei der nächsten Frage habe ich Probleme:
Welches ist kein Wahnkriterium?
Die Zeitgitterstörung
Die sozial isolierende (privative) Wirklichkeitsauffassung
Die Abweichung der Wirklichkeitsauffassung von der sozialen Gruppe (vom kulturellen Umfeld)
Die Starrheit der Wirklichkeitsauffassung
Die apriorische Evidenz
Klar, die Zeitgitterstörung, denn sie gehört wo anders hin, ABER all die anderen Antworten habe ich noch nie gehört und auch nirgends im Skript gefunden!
Wie kann das sein? Habe ich was übersehn?
Antwort:
Zitat:Hierüber sprechen wir, wenn ich Euch erkläre, was einen Wahn genau ausmacht. Wenn einmal klar ist, was den Wahn zum Wahn macht, ist die Frage von selbst beantwortet. Ob du dann die Worte "unverrückbare Fehlinterpretation der Realität" oder "Abweichung der Wirklichkeitsauffassung von der sozialen Gruppe" oder "sozial isolierende Wirklichkeitsauffassung" oder oder dazu verwendest, spielt im Grunde keine Rolle, wenn du verstanden hast, was einen Wahn zum Wahn macht. Im Grunde drücken alle Ausdrücke dieselbe Definition aus.
Frage:
Zitat:Ach du meine Güte, warum habe ich so große Probleme mit dem Test?
Hier:
Worum handelt es sich, wenn eine Patientin immer vor dem Duschen von null auf hundert zählen muss, dann wieder in Fünferschritten abwärts zählt und erst wenn sie wieder bei Null ist, ohne Angst das Wasser andrehen kann?
Sauberkeitswahn
Gedankendrängen
Zwangshandlung
Zwangsdenken
Inkohärenz
Also in meinem Skript wird sowas mit Zwangshandlung beschrieben, hier ist die Antwort aber Zwangsdenken?? Die Frau denkt doch nicht, sie HANDELT. Hä?
Kann mir bitte einer das erklären?
Antwort:
Zitat:Hier mag ich gerne auf diesen Thread verweisen, in dem das schon eingehend erörtert wurde: http://www.fernlehrgang-heilpraktiker.co...gsgedanken
Frage:
Zitat:Unklarheit geht weiter:
Verstärkten Redefluss nennt man
logorrhoisch
Wo steht davon etwas im Skript?
Antwort:
Zitat:Unter 6.9 im Skript - in den diagnostischen Leitlinien der Manie bei den "anderen häufigen Symptomen" findest du "Logorrhö".
Logorrhoisch ist das Adjektiv hierzu.
Der Name des verstärkten Redeflusses lautet "Logorrhö". Ist ein Redefluss verstärkt, so ist er logorrhoisch.
Frage:
Zitat:und hier auch ich nix verstehen:
Welches Phänomen gehört nicht zu den Paramnesien?
Ekmnesien
Dieses Wort gibt es in meinem Skript auch nicht??
Antwort:
Zitat:Das ist richtig. Dieses Wort findest du im Skript nicht. Wenn du es googelst, findest du aber "Zeitgitterstörung" - und das wiederum findest du im Skript.
Frage:
Zitat:Was ist eigentlich das:
AMDP-System ?
Habe ich auch noch nie gehört oder gelesen?
also ich meine... auf der homepage steht ja, was es ausgeschrieben bedeutet, aber wie kommt es, dass es im Skript nie erwähnt wird? ist das nichts wichtiges?
Antwort:
Zitat:Wir verwenden für die Amtsarztprüfung die ICD10. Das ist komplex genug. Immer wieder haben verschiedene Arbeitsgemeinschaften, Verbände oder Gesellschaften zur Erleichterung des Arbeitsalltags von klinischen Psychologen Systeme entwickelt, wie man das eine oder andere leichter klassifizieren, einordnen, systematisieren, mit Rating-Bögen skalieren etc. kann. Ich zähle all das NICHT im Kurs auf, weil es für die Prüfung nicht relevant ist. Einzig das Manual der WHO ist das, was Ihr können müsst - und einige wenige Begrifflichkeiten aus dem DSM. Alles andere würde mehr verwirren und wäre nicht hilfreich.
Frage:
Zitat:Welcher Begriff beschreibt die verminderte affektive Schwingungsfähigkeit am besten?
in meinem skript steht bei "Affektarmut" diese beschreibung! Der test sagt, zu Affektarm:
Hierbei handelt es sich um eine Einschränkung der Anzahl der zur Verfügung stehenden Affekte
Was???
Ist das Skript falsch ?
Der Test sagt, die richtige Antwort ist affektstar, im Skript steht dazu aber eine Modulationsfähigkeit, die verloren geht und das ist was anderes als eine Schwingungsfähigkeit!
Antwort, die ich schon vor einem Jahr zur selben Frage geschrieben habe:
Zitat:Zu Modulationsfähigkeit und Schwingungsfähigkeit (Frage von Gesa) habe ich meine Fachbücher eben noch gewälzt.
Modulationsfähigkeit ist die Veränderungsfähigkeit an sich. Bei der Affektstarre ist die nicht gegeben. Der Affekt verändert sich nicht. Der Patient verharrt in seinem Affekt. Also einfach nur: Hat mein Affekt grundsätzlich die Möglichkeit, sich zu verändern?
Affektive Schwingungsfähigkeit ist die Fähigkeit, PASSEND zu modulieren. Also die Fähigkeit meines Affektes, sich nicht nur einfach zu verändern, sondern passend zur Umwelt oder der inneren Wahrnehmung zu verändern.
Frage:
Zitat:ach man, auch das hier versteh ich nicht:
Wie nennt man die missmutige Verstimmtheit von Patienten; sie sind übellaunig, mürrisch, moros, nörgelnd, missgestimmt.
Dysphorisch
Auch noch nie gehört oder im Skript gelesen!!
Wie kommt das?
Antwort:
Zitat:8.5.3 Folgen der Alkoholerkrankung - unter dem Punkt "Rausch" ist die Dysphorie genannt in Klammern neben "Gereiztheit".
Ferner findest du das Wort bei "8.11 Störungen durch Sedativa oder Hypnotika" unter "Benzodiazepine" im Text: "Werden Benzodiazepine abgesetzt, kommt es zu Entzugserscheinungen, die sich in innerer Unruhe, Schlaflosigkeit, Angst und Dysphorie äußern."
Bei "Langzeitschäden bei Konsum von Psychostimulanzien" findest du "dysphorisch" als Wort. Weiter wollte ich jetzt nicht suchen, aber ich bin mir sicher, dass sowohl "dysphorisch" als auch "Dysphorie" noch sehr viel häufiger vorkommen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Antworten weiterhelfen.
Abschließend vielleicht noch vier kleine hilfreiche Hinweise für alle:
1. Suchfunktion im Forum führt einen manchmal zu Antworten auf Fragen, wenn diese schon einmal gestellt wurden
2. Google kann auch manchmal sehr hilfreichen Antworten hervorbringen
3. Nicht alle Begriffe sind immer 100% eindeutig gleich genutzt unter den Fachleuten. Gottseidank gibt es einen breiten Common Sense, aber ihr werdet das immer wieder finden, dass in 10 verschiedenen Fachbüchern von wirklich guten und namhaften Wissenschaftlern zum Teil Begrifflichkeiten nicht 100% identisch genutzt werden. Es lässt sich dann schwer sagen, wer "Recht" hat oder was "falsch" ist - es ist dann vielleicht eine andere Sichtweise oder ein anderes Verständnis zu ein und derselben Sache. Das kommt zwar nicht sooo oft vor, aber es kommt vor.
4. Wenn ihr Begriffe nicht im Skript findet, dann schaut mal, ob ihr bei Google eine Erklärung dazu findet. Das Skript ist kein Synonymlexikon. Oft sind Fremdwörter im Skript unten in der Fußnote erklärt oder erwähnt, oft aber findet ihr auch einen Begriff im Skript, für den es noch ein Synonym gibt. Wenn ihr wo anders lest, findet ihr dann ggf. nur das Synonym. Da wäre dann ein Lexikon oder Google hilfreich.
Wenn ich alleine ein ganz gewöhnliches deutsches Wort mal über die Synonymsuche schicke, kommen x verschiedene Ergebnisse.
Bsp: "schwach"
Man könnte auch sagen:
- kraftlos
- gebrechlich
- gebrochen
- mangelhaft
- machtlos
- gering
- hinfällig
- kümmerlich
- morsch
- mutlos
- ohnmächtig
- matt
- anfällig
- entkräftet
- und noch mehr
Wenn ich bei jedem Wort immer alle möglichen Synonyme dazu schreiben würde, wäre das Skript noch viele Seiten länger. Deshalb bitte bitte unbedingt selbstständig in Lexika oder bei Google schauen, wenn ein Wort wirklich so gar nicht im Skript auftaucht.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Savina
just how we play the hand. (Randy Pausch)