Auch wer sich als THP nicht mit Kaninchen beschäftigt sollte kurze Eckdaten zu der Krankheit wissen, denke ich. Es kann immer sein das einem so ein Fall doch mal begegnet.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
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Myxomatose (auch Kaninchenpest)
Viruserkrankung beim Kaninchen mit hoher Sterblichkeitsrate und hoher Ansteckungsgefahr. Ist nicht auf den Menschen oder andere Tiere übertragbar.
Erreger: Leporipoxvirus myxomatosis (auch Myxomatosevirus, gehört zu den Pockenviren)
Die Viren können noch nach 300 Tagen nachgewiesen werden.
Symptome:
Entzündung und Schwellungen der Augenlider,
Schwellung und Entzündung der Geschlechtsorgane und der Analregion
schwere ödematöse Schwellungen und Pusteln an Mund, Nase, Ohren und Gliedmaßenenden (Myxödeme), welche im weiteren Krankheitsverlauf aufplatzen können
Schwellung der Lymphknoten
Hautknötchen
Fieber
Nasenausfluss
Dadurch das die Kaninchen wegen der Schwellungen keine Nahrung zu sich nehmen können verhungern die meisten erkrankten Tiere (Schwierigkeiten beim Schlucken und zusätzlich beim Atmen)
Auch leichter Verlauf möglich - leichte Lidschwellungen, knotige Veränderungen auf der Nase und den Ohren
dann auch Spontanheilung möglich, evtl. bleiben anstelle der Knoten narbige Hautveränderungen
Als Sekundärerkrankung kommt oft die Lungentzündung dazu, auch daran versterben unbehandelt viele der Tiere
Übertragung: Durch Flöhe oder Stechmücken, Zecken oder Milben, durch Kontakt, auch Kontakt mit infiziertem Futter, Kontakt mit dem Sekret aus den Pusteln und aufgeplatzen Ödemen
Inkubationszeit:
3-10 Tage
Schulmedizinische Behandlung
Antibiotika gegen die Sekundärinfektionen
Paramunitäts-Inducer um das Abwehrsystem des Kaninchens zu stimulieren.
Infusionen und/oder Zwangsfütterung
bei schwerem Verlauf wird oft zur Euthanasie geraten
Es gibt eine Impfung gegen Myxomatose, empfohlen wird vom Hersteller eine Impfung jedes halbe Jahr.
Tiere die bereits latent infiziert sind (das heisst die den Virus in sich tragen, bei denen sich aber noch keine Symptome zeigen) und dann noch geimpft werden erkranken dann mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit, also ist eine Notimpfung nicht anzuraten.
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden ob er seine Tiere impft oder nicht. Man sollte sich aber auch überlegen was rät man dem Tierhalter wenn der einen darauf anspricht.
Wohin die Reise geht, hängt nicht davon ab, woher der Wind weht,
sondern wie man die Segel setzt.