Der bekannteste unter ihnen war Ery. Über ihn wurden sich gar sonderliche Geschichten erzählt. Er war Einzelkind und deshalb, was keiner wusste, hochgradig schizophren. Sein gutes Ich, das rein und (ei)weiß war hieß Globin . Sein böses Ich aber hieß Häm und war genauso hämisch wie sein Urururopa! Aber, und wo hat man das schon mal gehört, auch sein böses Ich wiederum war schizophren. Alle 120 Tage, wenn Häm es schaffte sich dem lieben Globin zu entledigen, der daraufhin lieber irgendein anderes körpereigenes Protein wurde, traten seine beiden Persönlichkeiten zutage. Es waren dies das gefühlskalte Eisen und der blutrote Billi the Rubin. Billi the Rubin war beteiligt an etlichen schweren Sauerstoffrauben und so war es besser, dass er schleunigst das Land verließ. Er flüchtete von der Leber ins Gallenmeer und wurde zuletzt im Darm und dann nie wieder gesehen. Eisen hingegen verschwand nicht, sondern versteckte sich in Leber, Milz und Knochenmark - gleichzeitig! Wie hat er das gemacht? Leider begann diese Mär immer wieder aufs neue, denn Ery wurde stets wiedergeboren. Und wenn im Land mal wieder Sauerstoff knapp wurde, dann kam EPO, die Muse aus der Niere, die so anregend war, dass sich Ery gleich nochmal so schnell wiederbelebte.
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
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