Als Emotionale Intelligenz ist eben nicht eine Kenngröße zur Bewertung des intellektuellen Leistungsvermögens zu sehen, sondern auch die Fähigkeiten gegenüber anderen Menschen andere Kompetenzen zu zeigen wie Mitgefühl, Höflichkeit, Mitmenschlichkeit, positives Sozialverhalten u.ä.
Manche Menschen haben in Ihrem Leben, durch verschiedene Einschnitte, z.B. Krankheiten, erlernen müssen, dass eben nicht nur die intellektuelle Leistungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung sein kann, sondern die Fähigkeiten, die den intelligenten Umgang mit anderen Menschen beschreiben. Dazu gehört bspw. ein hohes Maß an Selbstdisziplin, sich selbst bewusst zu sein, Empathie, aber auch ganz besonders der ehrliche Umgang mit sich selbst und anderen.
Das Einfühlungsvermögen sich in die Gefühlwelt und Sichtweisen anderer Menschen einzufinden mag in unserer doch inzwischen sehr geprägten Leistungsgesellschaft (Ellenbogengesellschaft) weniger Fürsprecher finden. Wohin Leistungsdruck, Perfektionismus führt ist eben in die Leistungsgesellschaft, was seit den 1980er Jahren verstärkt feststellbar und spürbar.
Empathisches, d.h. einfühlendes Verhalten in die Gefühlebene des anderen Menschen, ist ein wesentliches Element, um eben die Leistungsgesellschaft als vorrangige Gesellschaftsform nicht zu einer tragenden Säule werden zu lassen, sondern einen Gegenpol zu bilden, der den Menschen als menschliches Wesen in den Vordergrund stellt. Und zwar mit allen seinen Fehlern, Unzulänglichkeiten und Macken.
Hierzu bedarf es schon eines Selbstbewusstseins, um sich von der Leistungsgesellschaft abzuheben. Denn die Leistungsgesellschaft beinhaltet auch die Ellenbogengesellschaft. Und diese Gesellschaft duldet eigentlich keinen Gegenpol oder unterdrückt, eliminiert diesen sogleich.
Der Mensch sollte erkennen, dass jeder so seine eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und auch Lebensziele verfolge. Gleichzeitig aber, dass wir alle unserer Individualitäten haben. Eine gesunde Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Fehler und Macken gehört ebenso dazu. Dazu gehört eben, wir Menschen sich gegenseitig so wahrnehmen, wie wir nun mal sind, eben mit den menschlichen Unzulänglichkeiten.
Nur so ist es möglich auch eine soziale Kompetenz, verbunden mit Empathie zu realisieren, und einen notwendigen Gegenpol zu Ellenbogengesellschaft zu bilden.
Einfühlungsvermögen, Verständnis, Nachsicht, Akzeptanz, gepaart mit Intelligenz und fachlicher Kompetenz. Darüber hinaus die Fähigkeit, diese Eckpunkte zu leben und mit kommunikativen Fähigkeiten auszudrücken, auf Gegenseitigkeit.
Insbesondere der Heilpraktiker braucht nicht nur die fachliche Ausbildung und die daraus sich ergebende Intelligenz, sondern ein sehr hohes Maß an sozialer Intelligenz und Empathie.
Thomas
Die Stimme der Vernunft ist leise, doch sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat. (S.Freud)